Hallo in die Runde

[Lynn]

Hallo ihr alle.

Ich wollte mich einmal vorstellen, weil ich nun auch schon seit einigen Wochen hier im Forum eure Erfahrungen und Geschichten lese und es einfach schön finde, von sich gegenseitig zu wissen. Ich habe zur Zeit gar keine konkrete Frage, mir hilft es einfach zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit meinen Problemen.

Meine Situation ist die Folgende:

Vor etwa 3 Jahren habe ich eine Tochter geboren. Relativ unerwartet hat mich nach einer langen und anstrengenden Geburt eine starke Wochenbettdepression für mehrere Wochen/einige Monate völlig aus der Bahn geworfen (bis hin zu dem Wunsch mich aufzulösen/nicht mehr da zu sein) bis ich dann endlich die Kraft gefunden habe, mich an meinen ehemaligen Psychiater zu wenden.

Nach bereits zwei Sitzungen hatte ich mich einigermaßen gefangen und konnte mich zum Glück wieder um meine Tochter kümmern. Ich war bei dem Psychiater vorher wegen Panikattacken und einer generalisierten Angststörung in Behandlung gewesen. Ich habe eine Adoptionsgeschichte mit Gewalterfahrungen in der frühen Kindheit, die ich aber eigentlich gut reflektiert und verarbeitet gewähnt hatte, deswegen hatte ich überhaupt nicht mit so etwas gerechnet.

Nun bin ich wieder schwanger und habe große Sorge, dass sich die Situation wieder ähnlich darstellen wird. Deswegen war ich auf der Suche nach Erzählungen und Berichten von Betroffenen und bin so auf euer Forum gestossen. Vielen Dank deshalb schonmal an dieser Stelle für eure Offenheit, es hat mir bereits jetzt sehr geholfen zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit meinen Sorgen.

Gleichzeitig bin ich auch sehr betroffen, wie schlimm es doch einige von euch erwischt hat. Ich wünsche euch allen viel Kraft und Mut.

Lynn

[Mamihochtief]

Hallo Lynn,
herzlich Willkommen hier im Forum.Herzlichen Glückwunsch zu deiner 2. Schwangerschaft. Super,dass du dir im Vorfeld schon Gedanken machst, wie es nach der Schwangerschaft wird.
Ich bin auch gerade Hochschwanger mit meinem 3. Kind (14 Tage bis zum errechneten Termin).Hatte bei meinen ersten beiden Kindern jeweils mit Wochenbettpsychosen und beim 2. später mit einer postportalen Depression zu kämpfen.
Habe genau wie du, mich hier im Forum ausgetauscht und belesen.Habe mir jetzt einen Notfallplan gemacht und wieder Kontakt zu meiner damaligen Psychiaterin aufgenommen.Sie hat mir ein Notfallmedikament gegen psychotische Symptome verschrieben.Dies liegt nun bei mir in der Nachttischschublade und ich werde es nehmen,wenn wieder Symptome auftauchen.Damit kann ich sogar stillen.Ich kann jederzeit zu meiner Psychiaterin in die Sprechstd kommen oder anrufen.Ansonsten habe ich hier zuhause alles gut organisiert.Die Familie steht mir unterstützend zur Seite.Zusätzlich habe ich Kontakt mit einer Frau Dr.Simen aus dem Klinikum in Nürnberg aufgenommen.Dort haben Sie wohl gute Erfahrungen mit Progesteronpflastern bzw. Ostradiol gemacht.Allerdings nur bedingt mit dem Stillen vereinbar.
Wichtig ist außerdem ganz viel Ruhe und Unterstützung im Wochenbett.
Tja und nun hoffe ich,dass das alles genügt um eine erneute Erkrankung zu vermeiden,oder aber zumindest ohne langes "Fackeln" gegensteuern zu können und man nicht wieder durch das tiefe Tal der psychischen Erkrankungen gehen muss.Werde hier im Fotum berichten.
Ich wünsche Dir eine tolle Schwangerschaft und hoffe Du kannst alles genießen und hast nicht zu starke Sorgen.
Alles Liebe für dich!