Verzweifelt

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Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ihr Lieben, nachdm ich nur 3 Stunden geschlafen habe, bin ich morgens gleich in den Wald anstatt im Bett liegen zu bleiben. Dann kam mein Sohn und ich hatte Prorgamm bis abends... aber ich war abgelenkt und es hat funktioniert. Bin jetzt total gerädert...
2012 Postpartale Depression ohne Medikamente in 1,5 Jahren wieder gesund.
2021 seit Oktober schwere Depression und Angststörung/Traumatisches Erlebnis.
2022 Escitalopram 5mg soll bis 10mg hochdosiert werden, wieder abgesetzt, da nicht vertragen.
2023 seit März Mirtazapin 30mg
Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Oh wow. Hut ab! Das ist wirklich eine sehr starke Leistung. Ich fühle es noch immer sehr nach, wie anstrengend das gewesen sein muss.
Das sind die bildlichen Segel die du fest gehalten hast, obwohl das Unwetter wütet.

Habt alle einen schönen Sonntag, so schön wie möglich.

Liebe Grüße

Sabine
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Sabine ,darf ich dich fragen ,was für zg du hast ? Du wirkst sehr gefasst mit all dem was du schreibst .Ich hab manchmal Phasen wo ich denke ,ich kann nicht mehr ..

@colibri ,ich finde es wirklich toll ..geschlafen hast du und den tag überstanden, Hut ab .
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Colibri, super ehrlich! Wie Sabine sagte: du hast die Segel festgehalten, obwohl die See tobte. Ganz toll. Das ist alles andere als einfach. Auch ich musste mich am Anfang zwingen ... so ziemlich zu allem.

Mach weiter so!👏👏👏
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

ich leide an sexuellen ZG 😔 ich wirke überall sehr gefasst…nicht nur hier beim Schreiben. Leider ist für mich die Theorie sehr gut zu beschreiben, aber das Umsetzen ist für mich alles Andere als einfach. Innerlich habe ich eine sehr ausgeprägte Unruhe und Schuld.
Ich halte halte die Segel sehr fest. Habe mittlerweile einen Gurt umgeschnallt… aber ohne die AD‘s geht es auch bei mir nicht! Ich habe ja vor 4 Monaten reduziert und vor 4 Wochen umgestellt und vor 3 Wochen hoch auf 10 mg gesetzt. Bin mir noch nicht sicher ob es reichen wird…. Habe seit dem Zeitpunkt der Reduzierung bis heute täglich mit der SCH…zu kämpfen…aber ich sehe auch manchmal die Sonne mit vielen Wolken und teils bedeckt.
🌞
Ich arbeite mit meinen Büchern und hoffe, dass mein neues AD mich endlich wieder so richtig auffängt.

Liebe Grüße
Sabine
Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Glaub mir Anne, ich bin auch oft sehr verzweifelt und unheimlich traurig 😞
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Meist steckt im inneren doch die Traurigkeit, man kann es oft gar nicht sehen .darf ich fragen ,ob du offen darüber zuhause redest oder mit freunden? Wurde es gleich richtig diagnostiziert? Ich habe tatsächlich niemanden ,hier wird psyche belächelt ..du hast doch alles ,haus ,hof ,arbeit ,geld usw ..und dabei ist es in solchem moment gar nicht wichtig ..man möchte nur gesund und glücklich sein leben genießen. Ich wusste damals gar nicht was da los ist ,ich hatte dauernd das Gefühl, ich halt das nicht mehr aus und möchte nicht mehr leben ,darauf folgte nochmehr Angst..und das ist dann ein Kreislauf im kopf ..ich möchte es nicht aber diese Gedanken machen angst ,zg gegen einen selbst . Lg
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Ich kann es nicht anders beschreiben ,hört sich komisch an .Oft habe ich mich in der akutphase auch gefragt ,wer bin ich überhaupt, warum leben wenn man wieder stirbt usw ..dieser ganze sinn des Lebens machte mir angst .ich erhöhe auch gerade wieder ..ich glaube ohne geht's einfach nicht ..die Gedanken sind wieder präsenter ,ich habe hier viel von Mel, sanna und marika gelesen und die Hoffnung das es irgendwann besser wird .
alibo79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von alibo79 »

Anne, ich habe auch in meinen beiden wirklich schweren und langen Depressionen gelernt, was mir im Leben sehr wichtig ist und die eigene, mentale und körperliche Gesundheit mit an oberste Stelle gepackt, neben Familie oder meinen Job. Was hast du davon ein dickes Auto zu fahren oder immer schicke Klamotten zu tragen wenn du dich daran nicht freuen kannst und jeden tag mit diesen düsteren Gefühlen zu kämpfen hast.
Jetzt sitze ich gerade mit meiner Familie auf der Terrasse in der Sonne und esse selbst gebacken apfelKuchen und trinke Kaffee und finde es einfach herrlich, das ist wichtig im Leben, auf Äußerlichkeiten kann ich inzwischen gut verzichten.

Colibri, mach weiter so , du bist auf dem richtigen Weg, du schaffst das 👍👍
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Alibo du sprichst mir aus der Seele, es ist so egal wenn man so tief unten ist ,dann interessiert das überhaupt nicht .❤️

Colibri,wie war dein tag heute ?
Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Ja Anne, das kommt mir bekannt vor. Damals sagte mein Vater zu mir, man muss sich wundern…du hast doch alles! Doch das sagte er nur ein Mal, vor 14 Jahren. Meine Eltern helfen mir, wo sie können.
Zu deiner Frage, ob es früh diagnostiziert wurde…ja. Es gehört ja zu der typischen Symptomatik einer Zwangsstörung… ich habe alles durch, erzählen, aussprechen, aufschreiben…ich habe es meinem Mann erzählt, meinen Eltern..Freunden eher nicht, höchstens mal angedeutet…jedoch keine Details. Damit wären sie überfordert gewesen. Mein Mann war teilweise auch überfordert…irgendwann hielt ich ihn raus. Nur wenn ich nicht mehr konnte, brauchte ich seine Schulter.
Mir hat es dann endlich zielführend geholfen…Gedanken identifizieren, Gedanken entwerten und dann weiterziehen lassen.
Für eine gute VHT braucht man wirklich jemanden der sich auskennt, ich hatte leider keinen in meiner Nähe, daher glaube ich dauert es bei mir auch einfach schon so lange.
Ich bin gespannt ob mir die Analyse helfen wird… ich zweifel daran, aber ich mach es zu Ende.

Du sagst Anne, du hast niemanden und Psyche wird belächelt? Das ist leider immer noch so in unserer Gesellschaft. Wirklich traurig. Hast du keine Therapie?

LG, Sabine
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Guten morgen ,leider ist es so schwierig einen Therapeuten zu finden ,hier sind alle voll und über die Krankenkasse kriegt man auch nicht wirklich hilfe .Meine Therapeutin ist letztes Jahr unerwartet verstorben ,soe war sehr gut und war jederzeit für mich erreichbar. Tja meine Versuche ab zu setzen gingen immer wieder in die Hose, obwohl ich zwei Jahre ohne ad war aber im Oktober knallte es dann richtig ..was nimmst du nochmal? Ja mein Partner ist mit sowas auch überfordert. Manchmal glaube ich ,dass die Situation mich in das alles getrieben hat .ich habe kaum Hilfe ,alles bleibt an mir hängen ,die kleine ist oft krank ,oft nachts wach ..Mein Partner ist selbstständig und auch sehr eifersüchtig, kontrolliert viel ..einfach mal weg gehen usw ..darf ich nicht ..Kinder, Haushalt, Arbeit...Falls du verstehst. Analyse ,bezahlt man alleine oder ? Ich habe auch jemanden ,sie arbeitet mit Energie usw ..muss man auch selber bezahlen aber ich weiß nicht ob es mir richtig hilft .man versucht ja alles ,damit es besser wird .

Kennt jemand das ,morgens nach dem aufwachen bin ich immer so durcheinander.
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Konntest du manchmal auch nicht mehr ?
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ihr Lieben, mir geht es so durchwachsen. Fühle mich so fremd mit den Medis 😣 das Mirtazapin benebelt mich total und ich hab inzwischen nur noch Panik vor den Nebenwirkungen von den Medis und entwickel eine extreme Abneigung dagegen, dass ich nun so große Angst davor bekomme es überhaupt zu nehmen! Habe es vor Angst nun zwei Tage ausgesetzt und fühle mich total schuldig deswegen… ich will es einfach nicht nehmen aber weiß nicht ob ich es schaffe ohne Medikamente. Mein Kopf dreht noch durch… hab das Gefühl verloren zu sein, weil ich ohne Medikamente ja auch nur überlebt habe und nicht gelebt… ich hinterfrage alles so extrem und kann mich auf nichts einlassen. Was mache ich denn nun…
2012 Postpartale Depression ohne Medikamente in 1,5 Jahren wieder gesund.
2021 seit Oktober schwere Depression und Angststörung/Traumatisches Erlebnis.
2022 Escitalopram 5mg soll bis 10mg hochdosiert werden, wieder abgesetzt, da nicht vertragen.
2023 seit März Mirtazapin 30mg
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Ich kann nur von meinen Erfahrungen reden ,so wird es nicht besser ..ich habe ständig reduziert um zu sehen ob es ohne geht und es wurde nur noch schlimmer. Viele möchte keine ad nehmen und trotzdem tun sie es .marika hat es sehr gut erklärt was im Gehirn passiert ..Du musst für dich alleine entscheiden ,ich glaube keiner hat eine leichte einschleichphase gehabt aber umso glücklicher es durchgehalten zu haben. Viele hier sind dadurch gesund geworden.
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