Verzweifelt

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Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Danke für eure lieben Antworten ❤️ Ich bin einfach so hilflos und weiß inzwischen nicht mehr was richtig und was falsch ist 🥺
2012 Postpartale Depression ohne Medikamente in 1,5 Jahren wieder gesund.
2021 seit Oktober schwere Depression und Angststörung/Traumatisches Erlebnis.
2022 Escitalopram 5mg soll bis 10mg hochdosiert werden, wieder abgesetzt, da nicht vertragen.
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Generell sind eigenmächtige Dosis Änderungen nie gut. Eigentlich sollst du doch zum Escitalopram das Mirtazapin dazu nehmen. Also beide, genau wie ich damals. Von daher müsstest du Mirtazapin doch gar nicht einschleichen, du sollst es doch eh nehmen?

Schau, auch mit AD kommt es in den ersten Monaten immer mal zu Tiefs, das erklärt auch, warum du damals mit Mirtazapin wieder "depressiv" geworden bist. Das ist vermutlich nur ein solches Tief gewesen, dass dann wieder verschwindet. Die Erkrankung verläuft in diesen Wellen, auch mit AD ... allerdings werden sie mit Medikamenten immer weniger.

Mein Rat: nicht eigenmächtig an der Dosis was ändern. Aber wie gesagt, du entscheidest und ich wiederhole mich: ich würde es als schweren Fehler sehen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Eine Frage: deine Ärztin will nicht schneller aufdosieren... kommt das von ihr, oder ist das eher dein Wunsch? Ich bleibe dabei: mit 5 mg wird das nix... nicht bei diesen schweren Symptomen. Aber ich weiß schon, da beißt sich die Katze in den Schwanz... wie sollst du höher gehen, wenn du das AD ablehnst... eine schwierige Situation 😔
Liebe Grüße von
Marika

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Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ja es sträubt sich alles in mir das Escitalopram zu erhöhen… ich hab richtig Panik davor 🥺 meine Psychiaterin sagt bei Angststörung lieber langsam dosieren damit die Nebenwirkungen nicht zu heftig sind weil dann eher abgebrochen wird. Aber ich hab ja eh schon massive Angst vor allem was ich nehmen soll 🙈

Nun frage ich mich was die beste Lösung für mich ist um nicht wieder alles abzubrechen… das Mirtazapin habe ich bisher nicht mehr genommen, weil es mir zu viel war. Ich packe es nicht so viel auf einmal zu nehmen… vielleicht schaffe ich es auch nicht alleine und muss wieder in die Klinik. Bin total überfordert mit allem
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Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Mirtazapin 15mg war 3 Wochen gut und dann war mir wieder übel und ich war extrem depressiv, das war der Moment als ich abgebrochen habe. Ich sollte eigentlich auf 30mg hoch. Nun bereue ich es, dass ich das nicht probiert habe. Das war vor ein paar Monaten in der Klinik… damals war ich noch überzeugt, dass ich es ohne Medikamente schaffe und nur kurzzeitig was zum schlafen brauche
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Vielleicht wäre ja die Klink wirklich eine gute Option. Dann wärst du in einem geschützten Rahmen.
Liebe Grüße von
Marika

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Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

In mir kommt immer das Gefühl auf, dass ich verloren bin und es keine Lösung gibt. Alles ist schrecklich egal wie ich mich entscheide 😢
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Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ja Marika, vielleicht muss ich wieder in die Klinik. Obwohl ich das auch nicht wirklich will… aber gerade ist eh alles furchtbar, egal was ich mache
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Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Auch wenn du es nicht hören magst auch ich dachte ständig ,mir kann keiner helfen ,wie soll man mir helfen ..usw .. im Hinterkopf immer ,okay wenn gar nichts mehr geht ,lass ich mich einweisen .Immer meine Kinder im kopf ,kämpfte ich .colibri ...viele haben hier die erstverschlimmerung, dass legt sich auch wenn du es nicht hören möchtest ,du musst durchhalten und versuchen nicht alles im Körper als Warnsignal zu bewerten .vieles ist auch die Krankheit..ich rede aus Erfahrungen ,dieses hin und her schadet mehr als das du gesund wirst ..ja ich habe immer wieder abgesetzt und dann ging es Berg ab ..mach du diesen fehler nicht auch .
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Hallo Anne, ja ich versuche eure Worte mir immer wieder zu sagen...durchhalten...fühle mich seit zwei Wochen einfach nur brutal müde und neben der Spur. Blinzel nur noch durch die Gegend, als ob ich einen krassen Kater habe. Fühlt sich an, als wär ich allergisch auf das Mittel :( Aber vielleich ist es auch meine innere Einstellung. Und mein Antrieb sind auch meine Kinder, wenn ich sie nicht hätte, dann wär ich wahrscheinlich nicht mehr da.

Warum hast du immer wieder abgesetzt? Hast du dich auch nicht wohl gefühlt mit dem Medi?

Denke immer ich müsste mich mal von all den Mitteln reinigen und wieder mich selbst spüren, anstatt alles mögliche in mich reinzustopfen...ohne Medi fühle ich mich aber dann auch mieserabel... es ist ein verflixter teufelskreis und ich werde noch verrückt, wenn ich mich nicht mal für etwas entscheide und das dann durchziehe.
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Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Ich habe abgesetzt ,weil es mir nach ca 1 Jahr wieder sehr gut ging .Diesesmal nach 9 Monaten, was ein Fehler war ,denn die Symptome der angst ,der gedanken ,der Unruhe usw kommen wieder . Ich bin kein freund davon aber nun merke ich wie wichtig eine konstante Einnahme ist um stabil zu bleiben. Colibri ,die ersten Wochen sind hart aber das meiste ist die Erkrankung. Marika erklärt es immer sehr gut ,was im Hirn passiert .Ich werde nicht mehr an der dosis Schrauben, lieber nehme ich meine Tropfen, bin stabil und glücklich als nochmal so tief zu fallen ..das würde ich nicht nochmal durchhalten .Diese Müdigkeit hatte ich anfangs auch ,es fehlte der Schlaf. Der Körper ist im dauer-alarm Zustand. Irgendwann kommt dann diese Müdigkeit, dieses Augenbrennen ..all das vergeht .
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ja ich muss wohl durchhalten, es bleibt mir keine andere Wahl… ich merke wie der Wunsch nach Erlösung wieder stark kommt. Einfach einschlafen und nicht mehr da sein. Mich quält mein Zustand so sehr, heute an der arbeit ging gar nix, ich saß nur da und hab vor mich hingestarrt und mich mit meinen Horrorgedanken beschäftigt… fühle mich als wenn ich den Verstand verliere!! Bin kaum anwesend und wenn dann fällt es mir schwer einem Gespräch zu folgen oder eine Mail zu tippen… ich fühl mich so traumatisiert davon! Das bin doch nicht ich !!
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Judie
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Judie »

Liebe Colibri,
Du wirst gesund werden ABER du musst die Therapie , sowohl Psychotherapie als auch die Medikamente nehmen.
Ohne diese wirst du das nicht heilen können meiner Meinung nach . Und Marika hat recht , wenn man es unbehandelt lässt wird es chronisch !!!
Du bist schwer erkrankt ! Das hast du dir nicht ausgesucht , niemand hat das . Wenn du einen komplizierten Knochenbruch hättest würdest du vor Schmerz nichtmal überlegen ob du ein Schmerzmittel nimmst . Jeder würde sich einen Gips machen lassen, und wenn der Bruch schwer ist ,wird er operiert .
Der Gips ist sinnbildlich die Psychotherapie, die Schmerzmittel quasi die ADs und die Op ein Klinikaufenthalt.
Wenn du gar nichts machst wächst der Knochen falsch zusammen und bricht immer wieder !
Liebe colibri , was ich damit sagen möchte : Du bist an einer schweren Krankheit erkrankt , es ist eine Krankheit . Und das gute : dieser „Seelenkrebs“ ist heilbar!
Sprich ehrlich und über alles mit deiner Ärztin ! Verheimliche nichts !!! Dieser Horror wird ein Ende haben . Bleib stark und konsequent , dieses Medikamenten hin und her macht es nicht einfach . Da muss Ruhe reinkommen ! Gedulde dich und eine Frage : warum arbeitest du momentan ? Lass dich krankschreiben , denn du bist schwer krank. Mit einer fiesen Grippe und 40 Fieber geht man auch nicht arbeiten . Vielleicht hilft dir das Beispiel . Mir ist es damals wie Schuppen von den Augen gefallen und ich habe die PPD endlich angenommen als das was sie ist: eine schwere Krankheit zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt im Leben. Und sie geht vorbei wenn man sie therapiert !
Hast du jemand der bei Dir ist? Tag und Nacht ? Hast du Familie in der Nähe? Oder eine gute Freundin? Ich habe mir in dieser Phase in der du gerade bist ( und es ist wirklich schlimm , wir wissen alle wie du dich fühlst ) eine Notfall Kontaktliste erstellt . Habe Freunde und Familie eingeweiht . Wenn ich mal alleine war konnte ich immer jemand anrufen und dann wurde die Angst ein Stück besser.
Du wirst es schaffen!
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Liebe Judie,

vielen Dank für deine Nachricht! Ich habe leider niemanden der bei mir sein kann. Ich wünsche mir das sehr, aber es gibt niemanden. Ich muss das alleine schaffen. Ich könnte in die Klinik und dann würden meine Kinder zu meiner Schwester gehen. Das ist schon geklärt, aber ansonsten muss ich es alleine schaffen. Ich war schon so lange krank geschrieben, dass ich im Krankengeld war und nun muss ich aufpassen da nicht wieder rein zu fallen... ich könnte mal ein oder zwei Wochen krank sein, oder aber ich muss schauen, ob es mit dem Krankengeld reicht und mich erst mal komplett zurückziehen. Jedoch fällt mir hier zuhause auch die Decke auf den kopf und ich habe viel Zeit zum Grübeln und Angst haben. An der Arbeit bin ich zumindest ein wenig abgelenkt, auch wenn es extrem anstrengend ist...

Ich habe panische Angst vor den Medikamenten- ihr wisst nicht wie sehr!! Ich bin hin und her gerissen, ob ich das Mirtazapin mit 30mg probieren sollte und erst dann wenn es wirklich nicht wirkt auf das Escitalopram setzen sollte. Mirtazapin hatte ich schon mit 15mg und es ging mir relativ gut damit, ich konnte schlafen und hab ich tagsüber relativ fit gefühlt, nachdem der Hangover der ersten Tage weg war. Hat jemand Erfahrung mit 30mg Mirtazapin? Könnte das schon ausreichen um aus der Angst und Depression raus zu kommen?
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Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Hallo Colibri,

es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Mittlerweile, so wie du das beschreibst, kommen mir besorgte Gedanken auf, was deine Kinder angeht! Wie versorgst du sie, in deiner so schlimmen Misslage? Du hast niemanden sagst du.
Colibri, du musst JETZT handeln. Deine Angst sind diese ekelhaften, zermürbenden Gefühle, ABER du kannst noch handeln. Deine Therapeutin, so wie mir scheint hat es noch nicht verstanden!
Gehe in eine Notaufnahme! Oder ruf dort an, das du einen psychischen Notfall hast und 2 Kinder die du alleine versorgen musst.
In einer Klinik bist du jetzt wirklich gut aufgehoben. Deine Kinder brauchen sonst auch bald Hilfe! Es tut mir leid für diese harten Worte und ich schäme mich ein Bisschen dafür! Doch so geht es nicht weiter!!! Handel JETZT. Lass dich einweisen, lass dir helfen. Du schaffst es nicht alleine. Hätte ich auch nicht! Aber ich hatte meinen Mann, meine Familie.
Du schreibst es so heftig, das ich mich wirklich die ganze Zeit frage, was machen deine Kinder?

Gehe bitte in eine Klinik, ob mit oder ohne Medikamente. Gehe diesen einen Schritt.

Viele Grüße, Sabine
Antworten