Verzweifelt

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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Die Möglichkeit mit der Notaufnahme von Sabine ist sehr gut. Ich denke auch, dass es sich mittlerweile um einen psychiatrischen Notfall handelt, vor allem weil du mit 2 Kindern ganz alleine bist. Oder du rufst deine Psychiaterin an, damit sie alles veranlassen kann.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Ja diese Worte sind hart aber Sabine hat es auf den Punkt getroffen. Ich habe mich nur nicht getraut es so zu schreiben .Denk an deine Kinder. Sie können dir da jetzt helfen und du bist sicher .
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Meine Kinder sind gut versorgt. Meine große Tochter ist erst mal bei ihrem Vater und bleibt auch dort. Mein Sohn soll zu meiner Schwester, wenn ich Stationär gehen muss. Ich habe heute dort angerufen und ich werde morgen hingehen um zu schauen, ab wann ein Bett frei wäre. Ich will eigentlich nicht :( ich war schon so lange von meinen Kindern getrennt...
2012 Postpartale Depression ohne Medikamente in 1,5 Jahren wieder gesund.
2021 seit Oktober schwere Depression und Angststörung/Traumatisches Erlebnis.
2022 Escitalopram 5mg soll bis 10mg hochdosiert werden, wieder abgesetzt, da nicht vertragen.
2023 seit März Mirtazapin 30mg
Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Das klingt nach einem richtig guten Plan Colibri. Jetzt bist du den richtigen Weg gegangen. Super, ich freue mich so.

Ich kann dich so gut verstehen, dass du das alles nicht willst und dich nicht von deinen Kindern trennen möchtest…doch jetzt ist der Zeitpunkt, wo es nicht anders geht doch DANACH kannst du besonders viel, intensive Zeit mit ihnen verbringen 🥰. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du dort schnell aufgenommen wirst und du die Unterstützung bekommst, die du brauchst. Danach gehst du mit deinen Kindern in die Mutter—Kind-Kur und dann wird alles wieder einen für dich und deine Kinder positiven Weg gehen.
Wir alle hier denken an dich und wir würden uns freuen, wenn du uns auf dem Laufenden hältst.

Alles erdenklich Gute wünsche ich dir. Liebe Grüße, Sabine
Judie
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Judie »

Liebe Colibri ,
Das erleichtert mich sehr zu hören , dass du den richtigen Weg gehst ! Und deine Kinder sind versorgt von Menschen , denen du vertraust . Lieber jetzt ein paar Wochen in intensive tägliche Therapie investieren und dafür das ganze weitere Leben wieder eine glückliche Mama sein, das ist mehr als goldwert für dich und deine Kinder ! Ich konnte es damals auch nicht glauben, aber man wird mit der richtigen Hilfe wieder gesund .
Du wirst gebraucht und du bist wertvoll! Falls es dir heute Nacht schlechter gehen sollte begib dich bitte am besten mit Begleitung in die Notaufnahme und schildere ehrlich was du fühlst, sei nicht beschämt, du darfst dort den Ernst der Lage nicht verheimlichen aus Scham.
Ich drücke dich aus der Ferne ganz fest! Die Ängste werden vergehen! Versprochen ! Es werden so viele Tränen fließen und danach werden es wieder Freudentränen .
Glaube an deine Kraft!!!
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Wir sind in Gedanken ganz fest bei dir...❤❤❤
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
rip-curl-girl
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Re: Verzweifelt

Beitrag von rip-curl-girl »

Liebe Colibri,
auch ich möchte dich ermutigen durchzuhalten mit den Medikamenten.
Ich hatte meine erst schwere PPD nach der Geburt des 1. Kindes 2010/11. Ich hatte sämtliche körperliche Symptome wofür es keine Erklärung gab und an Schlafen war irgendwann gar nicht mehr zu denken. Ich habe auch erst verschiedene Medis genommen und wieder abgebrochen, wollte auch nicht glauben, dass sie helfen und habe meine Symptome auf die Medis geschoben.
Ausweg war nur die Klinik. Dort wurde ich eingestellt mit 2 verschiedenen Medikamenten: Venlafaxin morgens und Mirtazapin abends. Die Wirkung des Mirtazapins setzte nach ca. 7 Wochen ein. Die Angstsymptome und die körperlichen Beschwerden schwankten noch stark und legten sich erst mit der Zeit. Hier hat mal jemand geschrieben "es wird besser - unmerklich fast, denn es braucht alles seine Zeit". Das beschreibt es meines Erachtens perfekt.
Hast du denn einen Therapieplatz?
Was mir auch sehr geholfen hat ist Joggen.
Wie alle anderen hier auch, brauchst du Zeit, also halte durch mit den Medikamenten und keine Angst vor Mirtazapin.
Ich drück dich ganz dolle und wünsche dir alles Liebe
rip-curl-girl
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Danke ihr Lieben!! Wirklich vielen Dank für eure lieben Nachrichten! Das hilft mir so sehr! Ich war heute in der Notaufnahme und stehe nun auf der Warteliste für die Depressionsstation - jedoch ging es mir heute gar nicht so schlecht wie die letzten Tage (ich traue es mir gar nicht zu sagen, weil ich so Angst habe, dass es morgen schon wieder vorbei ist) Ich hatte zumindest das Gefühl etwas klarer im Kopf zu sein und nicht mehr so extrem erschöpft, auch wenn ich total traurig und emotionslos bin, aber ich konnte den Tag stemmen, ohne Heulkrämpfe.

Habe auf 6 Tropfen Escitalopram erhöht. Ab Montag habe ich eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse für 2 Wochen jeweils 3 Stunden am Tag. Daher probiere ich es zuhause, bis ein Bett frei ist. Dann muss ich nicht auf die Akutstation...
2012 Postpartale Depression ohne Medikamente in 1,5 Jahren wieder gesund.
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Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Hallo Colibri,

das klingt sehr sehr gut. Ich freue mich das zu lesen! Ich wünsche dir von Herzen das es nun bergauf geht. Toll, das du auch eine Haushaltshilfe hast.
Das es dir besser ging und du klarer denken konntest, lag sicher auch daran, das du eine Entscheidung getroffen hast und das du gespürt hast, das dir geholfen wird. So war es bei mir immer. Jetzt wird es bergauf gehen ☺️! Und super, das du das mit Ecitalopram weiter machst. Du schaffst das. Du kannst stolz auf dich sein.
Und auch wenn diese Tiefs wieder kommen ( damit kommen auch diese fiesen Entscheidungsprobleme, man steckt auf der kindlichen Ebene…) versuche mit aller Kraft dein „Erwachsenen-Ich“ auszugraben und immer an deine Kinder zu denken.
Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich auch sehr ambivalent war, was die AD‘s angeht, aber mein einziges Ziel war, meinen Kindern eine schöne Kindheit zu schenken, mit einer positiven Mutter. Denn sicher ist sonst, das die Kinder auch psychisch krank werden… zumindest bin ich mir da sicher.
Ich arbeite in der Nähe einer Kinder-und Jugendpsychiatrie und habe viel Austausch erfahren. Die Eltern sind zu 90% die Spiegelbilder ihrer Kinder…natürlich kommen auch Gene und soziales Umfeld dazu. Aber ich bin der Meinung, das wichtigste ist die Liebe zu den Kindern und das geht nur wenn man sich selbst liebt und sich wohlfühlt. Natürlich liebt jeder seine Kinder, aber eben das Zeigen und Geben geht meines Erachtens nur wenn man stabil ist, sonst ist man zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Alles Gute für dich,

Sabine
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Deine Worte sind wirklich toll .ja mir wurde auch mal gesagt ,es kommt dauernd das kindliche durch ..meinst du es stimmt ? Sehr interessant zwecks Eltern und Kindern. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin wie meine Mutter, keine Liebe geben ,keine Freude empfinden usw ..
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Obwohl ich es immer wieder versuche und irgendwo diese Geborgenheit suche aber selber nicht geben kann .Ich habe kein Kontakt zur Mutter.
Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Und wie lernt man sich selber zu lieben ?
Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Ja, liebe Anne das ist eine gute Frage. Da ich es anscheinend auch nicht kann, muss ich eben auch ein AD nehmen. Wobei ich das von meinen Eltern nicht sagen kann.
Es sind auch nicht nur die Eltern, sondern auch die Großeltern und die Urgroßeltern. Alle haben Dinge erlebt, die sie geprägt haben und UNTERBEWUSST weitergegeben haben. Die Großeltern sind Kriegskinder haben Unbeschreibliches erlebt. Meine Mutter wurde von meiner Oma unterbewusst abgelehnt, das hat sie immer zu spüren bekommen und wir Kinder haben zuschauen dürfen. Meine Mutter hat mich geliebt, war aber auch sehr mit sich selbst beschäftigt.
Ich mache eine Analyse und hoffe, dass ich irgendwann eine Antwort bekomme. Denn all diese Dinge, die wir Frauen hier erleben haben meines Erachtens eine Wurzel.
Diese Wurzel muss gezogen werden.
Eine VHT ist daher um stabil zu werden, diese habe ich leider nur mit Büchern durchführen können. Jetzt die Analyse und dann hoffe ich weiter im Leben gekommen zu sein.
Ich jedenfalls bin jetzt schon anders zu meinen Kindern, als meine Mutter zu mir ( ich liebe meine Mutter, aber sie ist für mich sehr anstrengend) auch wenn ich natürlich nicht alles ablegen kann. Ich lese viele Bücher und hoffe dadurch mein Wissen und Verständnis zu verbessern und Antworten zu bekommen + Analyse!

Das letzte Buch was ich gestern beendet habe ist „ Das Kind in dir muss Heimat finden“! Es ist schon lehrreich und die Autorin Stefanie Stahl hat gute Ansätze.. auch wenn ich die schon kenne. Zudem sieht sie die Schuld hauptsächlich in den Eltern. Das finde ich zu banal. Eltern sind auch nur in sich selbst gefangen. Daher ist es wichtig, sich gut zu reflektieren und zu schauen, was will ich für meine Kinder…
Meine größte Sorge besteht darin, was bekommen meine Kinder von mir ab. Manchmal vielleicht zu viel, aber ich möchte nicht, das sie jemals das durch machen, was ich erlebt habe, davor versuche ich zu schützen…was mir leider aber nicht immer gelingt.

Liebe Grüße
Sabine
Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

… was ich aber zur Analyse noch schreiben muss…ob jemand für eine Analyse geeignet ist, muss sehr individuell entschieden werden. Nicht jede Wurzel kann oder darf gezogen werden! Damit kann man dann mehr schaden anrichten, als vorherrschte ( alles Worte meiner Therapeutin) ich bin seit 2017 bei ihr und habe erst im September 2021 mit der Analyse begonnen. Wir konnten uns lange kennenlernen ☺️! Sie sagte, für diese Form der Therapie braucht man ein stabiles Selbst! Und das habe ich, so sagt sie…
Und sowieso, jeder muss gucken, welche Therapie für ihn/sie die Beste ist…zum Glück gibt es ja, wie bei den Medikamenten eine recht gute Auswahl… nur den richtigen Therapeuten finden ist meines Erachtens eine sehr große Herausforderung und man braucht eine Portion Glück 🍀
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Hallo Colibri!

Wow, ich bin gerade hin und weg von deiner Stärke und deinen Entscheidungen. Du hast in so einer schweren Zeit Verantwortung übernommen UND die absolut richtigen Entscheidungen getroffen. Du kannst so extrem stolz auf dich sein... ich finde grad nicht die richtigen Worte dafür, wie schwer beeindruckt ich von dir bin. Du bist eine so starke, tolle Frau und daher weiß ich, dass es dir schon bald besser gehen wird. 💖💖💖

Bitte halte uns auf dem Laufenden. Ich und ich glaube wir alle nehmen besonders Anteil an deiner Geschichte. Colibri... du bist wirklich mega... wahnsinnig stark von dir.🙏🙏🙏
Liebe Grüße von
Marika

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