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Re: Verzweifelt

Verfasst: 14:10:2022 22:26
von Colibri
Hey ihr Lieben, ich habe es seit Dienstag nun ohne Tavor geschafft, aber es war hart… kann man mit 3 Tropfen Escitalopram denn schon so starke Nebenwirkungen spüren? Bin wieder total unruhig und ängstlich, so als hätte sich alles verdoppelt. Nachmittags habe ich es in den Wald raus geschafft und dann wurde es etwas besser…

Re: Verzweifelt

Verfasst: 15:10:2022 9:54
von Marika
Hallo!

Ich habe zwar mit 5 mg begonnen, hatte da aber auch eine starke Erstverschlimmerung und daher Tavor dazu genommen. Ich denke dass man mit 3 Tropfen sicher auch was merkt, nicht jeder reagiert gleich auf ein Medikament. Es ist typisch für Medikamente wie z.b. Escitalopram, dass es in den ersten Wochen zu einer Erstverschlimmerung kommen kann, dann aber geht es aufwärts. Medikamente wie Tavor sind für genau solche Situationen konzipiert: es soll für einen kurzen Zeitraum eine Überbrückung darstellen.

Re: Verzweifelt

Verfasst: 19:10:2022 12:31
von Colibri
Vielen Dank für eure lieben Nachrichten! Ich bin immernoch bei 3 Tropfen und fühle mich richtig schlecht damit. Habe nun festgestellt, dass meine Körpertemperatur bei 37,7 liegt. Ich sollte mir regelmäßig die Temperatur messen um zu schauen, ob etwas mit meiner Schilddrüse nicht stimmt... nun bin ich total verunsichert. Ich bin nicht krank oder hab ne Erkältung, gar nix... fühle mich nur total ehlend und unruhig, und stehe komplett neben mir. Woher könnte denn die hohe Körpertemperatur kommen? Gestern waren es auch schon 37,5 also auch etwas erhöht... könnte es durch das AD kommen? Meine Periode ist auch schon seit 2 Monaten überfällig und ich warte jeden Tag darauf. Hab nun mega Angst wieso meine Temperatur so hoch ist... liebe Grüße

Re: Verzweifelt

Verfasst: 20:10:2022 8:22
von Bine79
Hallo Lena,

es tut mir leid, dass du dich immer noch so quälst. Ich denke ja, das es nachwievor zu wenig Tropfen sind, um überhaupt eine Aussage treffen zu können. Vielleicht aber, ist Ecitalopram einfach nicht das richtige Medikament für dich? Ich z.B. habe jahrelang Sertralin eingenommen, habe im Januar 22 reduziert, von 50 mg auf 25 mg! Mir ging es 2 Wochen später wieder schlechter… ich wollte aber abwarten. Ich bin zu meinen Psychiater gegangen und fragte nach den Tropfen von Ecitalopram, um eine etwas höhere Dosis zu erreichen und um in Zukunft noch langsamer reduzieren zu können. Mein Gemüt wurde aber weiter schlechter ( nicht vom Ecitalopram) sondern von der wohl doch zu niedrigen Dosis.
Ich ging dann auf 5 Tropfen, dann 7 und landete dann auf 10 Tropfen, bis ich zu meinem Arzt ging und sagte, dann könne ich lieber die Tabletten einnehmen. Die Tropfen enthalten ja Alkohol und sind mir zu nervig! Ich nehme lieber Tabletten 😅!
Ich spürte erst eine Veränderung, die mich etwas positiv stimmte, doch nach 2 Wochen wurde meine Unruhe immer schlimmer, ich bekam Panikattacken, twelche ich seit Jahren mit Sertralin nicht mehr hatte!
Mein Psychiater inzwischen im Urlaub ( waren ja Ferien ) und ich in einer Situation die mir natürlich nicht mehr gefiel! Somit bin ich zum Vertreter! Der hat mir wieder Sertralin verschrieben! Eine höhere Dosis, als welche ich die letzten Jahre nahm. Mir gehts immer noch nicht wieder gut, aber viel besser und ich habe keine Panikattacken mehr!
Ecitalopram hat bei mir eine Wirkung, welche weniger beruhigend ist! So sagt nun mein Psychiater, nachdem ich wieder da war! Diese Situation hatte ich schon nach der Geburt von meinem Sohn vor 14 Jahren! Ich habe sie einfach nicht vertragen!
Sertralin hat bei mir eine gute Wirkung gezeigt! Nun warte ich noch 4 Wochen und vllt gehe ich dann hoch auf 100 mg!

Also meine Vermutung bei dir ist, dass du vielleicht entweder einfach zu wenig nimmst und dadurch allenfalls die Nebenwirkungen spürst und keinerlei positive Wirkung oder es einfach ein für DICH falsches Medikament ist!

Dann zu deiner erhöhten Temperatur! Warst du denn schon mal beim Endokrinologen? Hat dein Hausarzt dir schonmal Schilddrüsenwerte abgenommen? Was wurde überhaupt organisch gecheckt?

Viele Grüße,
Sabine

Re: Verzweifelt

Verfasst: 20:10:2022 11:56
von Marika
Hallo Lena!

Ich würde Rücksprache mit dem Arzt halten. Du hast erhöhte Temperatur und du solltest diese wegen der Schilddrüse messen. Ich kenne mich da zu wenig aus, aber ich meine, dein Arzt sollte das wissen.

Mit 3 Tropfen Escitalopram kann man eigentlich gar keine Aussage treffen. Ich weiß von meiner Erfahrung mit Escitalopram, dass so eine geringe Dosis - wenn überhaupt - eher Nebenwirkungen produziert. So war auch die Aussage von meinem Psychiater. Ich denke dein Arzt wird einen Plan haben wie er mit der Dosis weitermacht?

Nach so kurzer Zeit und so geringer Dosis kann man meiner Meinung nach noch gar nichts beurteilen. Wichtig ist, dass du den Anweisungen deines Arztes folgst und ihn informierst wenn dir etwas komisch vorkommt.

Re: Verzweifelt

Verfasst: 03:11:2022 15:11
von Colibri
Ihr Lieben,

ich danke euch für eure lieben Nachrichten immer wieder. Ich habe in den letzten Tagen viel im Forum gelesen und mir mit den Positiven Geschichten ein bißchen Mut gemacht. Ich hänge gerade sehr durch und mache mir unglaubliche Vorwürfe, dass ich nun schon seit einem Jahr in dieser Depression und Angststörung hänge und es nicht schaffe, wieder auf die Beine zu kommen. Immer wieder breche ich die Medikamente ab, weil ich die Nebenwirkungen nicht ertrage und ich Angst und Panik bekomme. Und dann bin ich so fixiert auf meinen Körper und drehe durch, wenn ich erhöhte Temperatur habe, oder es mir irgendwo piekst oder kribbelt. Und ich weiß, dass all das ein Teil dieser Erkrankung ist, die mich fast um den Verstand bringt. Ich habe nun, mit viel Überwindung, mich wieder krank schreiben lassen und meine Kinder für eine Zeit beim Vater untergebracht, damit ich das mit den Medikamenten dieses Mal hinbekomme und nicht mehr abbreche... ich bin jetzt bei 5 Tropfen Escitalopram und mir ist speiübel,extrem unruhig, schummrig und sehe verschwommen, fühl mich blockiert und wie in einer Blase. Ich ertrage es kaum. Habe später ein Gespräch mit dem Psychiater um zu fragen, wie ich weiter machen soll und ob ich regelmäßig Tavor dazu nehmen kann. Habe so Angst davon abhängig zu werden. Aber meine Gedanken sind so düster und schmerzhaft, dass ich es kaum aushalte. Hätte so gerne mal Pause von meinem Kopf und diesen Angstgefühlen. Wahrscheinlich werden 5 Tropfen nicht ausreichen um stabil zu werden, oder? Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, dass es jemals besser wird bzw. dass ich mit all dem was im letzten Jahr passiert ist leben kann, ohne mir permanent Vorwürfe zu machen. Ich habe so viel Zeit mit meinen Kindern verpasst. Ich danke euch von ganzem Herzen für den Austausch hier und dass ihr mir immer wieder antwortet!
Liebe Grüße
Lena

Re: Verzweifelt

Verfasst: 06:11:2022 7:45
von Bine79
Hallo Lena,

es tut mir so leid, dass es dir immer noch so schlecht geht! Ich würde mich an deiner Stelle einweisen lassen, dass du dich eine Zeit lang einfach mal fallen lassen kannst. Ich bin damals auch in eine Klinik gegangen, weil ich auch große Angst vor den Medikamenten hatte. 3 Wochen war ich dort! Ich hatte eine tolle Bezugsperson und habe dann nicht mehr ans Absetzen gedacht!
Ich verstehe das Handeln deines Psychiaters nicht! So wie du beschreibst und ich die Situation von hier zu Hause beurteilen vermag, brauchst du dringend stationäre Unterstützung, um die Angst vor den Medikamenten zu verlieren und einfach mal keinerlei andere Verantwortung zu haben.

Alles Gute, Sabine

Re: Verzweifelt

Verfasst: 07:11:2022 21:37
von Colibri
Ihr Lieben

ja, ihr habt Recht, ich müsste in die Klinik. Gerade schlafe ich für einige Nächte bei Freunden um nicht allein zu sein nachts. Tagsüber laufe ich viel im Wald um die Unruhe etwas zu beruhigen. Ich weiß auch nicht, ob es das richtige Mittel für mich ist. Aber leider, weiß man das ja erst nach einigen Wochen...Der Psychiater will langsam hochdosieren und rät mir von Tavor ab, da es zu schnell abhängig macht. Ich werde in den nächsten Tagen sehen, wie es mir geht und wenn ich es nicht mehr aushalte, gehe ich in die Notfallambulanz und lasse mich einweisen. Da ich schon im Frühjahr in der Klinik war, schrecke ich noch davor zurück, da ich meine Kinder so vermisse und hoffe, bald wieder für sie da sein zu können... aber so langsam begreife ich, dass diese Krankheit unberechenbar ist und es einfach seine Zeit dauert. Ich bin so unglaublich ungeduldig und erschöpft von diesem Unruhezustand, dass es schwer ist Entscheidungen zu treffen. Ich denke immer, es ist die falsche...Schilddrüse war bisher immer in Ordnung, aber meine Zyklus-Hormone sind im Keller. Substituiere gerande Progesteron und Estradiol. Ich hoffe, dass das auch etwas bewirkt...ich danke euch, für eure Unterstützung!

Re: Verzweifelt

Verfasst: 08:11:2022 15:41
von Schneeflocke
Hallo Colibri!

Es wird Zeit, dass du etwas für dich tust, um für dich und deine Kinder gesund zu werden! Und du musst anderen vertrauen, weil sie es gut mit dir meinen! Ich weiß es ist nicht leicht bezüglich der Medikamente, aber ich glaube das sie dir in der richtigen dosis helfen können stabil zu werden und dann auch gesund! Weil nur wenn es dir gut geht kannst du auch für deine Kinder so da sein, wie du es dir wünscht! ❤️
Ich glaube an dich und das du es schaffst! Du musst nur jetzt auf diesem Weg bleiben und immer an deine Kinder denken! Sie lieben dich und wollen das es dir gut geht!!!

Re: Verzweifelt

Verfasst: 08:11:2022 20:34
von Bine79
Hallo Lena,

ich habe damals Seroquel zur Beruhigung bekommen, das ist ein Neuroleptikum ( zusätzlich zum Sertralin)! Es macht nicht abhängig und macht nicht benommen!
Genau wie Schneeflocke sagt, denke immer an deine Kinder, dann wirst du es leichter haben, dich für die Medikamente zu entscheiden! Für mich war das ein Hauptgrund!
Viele Grüße
Sabine

Re: Verzweifelt

Verfasst: 08:11:2022 21:18
von Colibri
Ja, ich denke die ganze Zeit an meine Kinder, sonst hätte ich schon längst wieder abgebrochen... im Frühjahr habe ich auch mal Sertralin probiert, jedoch auch nicht durchgehalten, weil ich unglaublich gezittert habe und die Unruhe unerträglich war. Damals wusste ich aber noch nicht, dass das normal ist und habe nach 3 Wochen abgebrochen. Jedoch hatte ich zwischendurch mal kurze Momente, in denen es mir richtig gut ging - dann aber wieder total mies. Nun frage ich mich, ob das schon ein Zeichen war, dass das Medi gewirkt hätte, wenn ich es länger genommen hätte. Ich bin damals nur bis 50mg gekommen für ein paar Tage und dann habe ich abgebrochen und auf Mirtazapin gewechselt, wegen der heftigen Unruhe. Jetzt beim Escitalopram habe ich noch nicht einen Moment Besserung erlebt, nur quälende Unruhe, so emotional blockiert im Kopf und Panik. ich frage mich, ob das Sertralin vielleicht doch das bessere Medi für mich wäre...? Ich muss wohl noch abwarten und hochdosieren um das zu wissen. Diese Ungewissheit macht mich ganz verrückt. Seroquel ist Queteapin, oder? Das vertrage ich leider nicht, davon bekomme ich total Kopfweh und Schwindel. Ich habe es schon öfter ausprobiert. Das Einzige, was mir wirklich zum Schlafen hilft ist Tavor oder Diazepam. Aber das kann ich leider nicht ständig nehmen...ich hoffe, dass diese Panik und Unruhe nachts bald besser wird. Liege oft die halbe Nacht mit Herzklopfen wach und bete, dass es bald morgen ist. Ich danke euch! Lena

Re: Verzweifelt

Verfasst: 17:11:2022 10:38
von Schneeflocke
Hallo Colibri!

Wie geht's dir im Moment? Ich hoffe du hast jemanden an deiner Seite, der dir beisteht! ❤️ Also hier sind genügend, die dir ( wenn auch leider nur aus der Ferne) beistehen und dir dadurch helfen.

Re: Verzweifelt

Verfasst: 24:11:2022 7:12
von alibo79
Hallo colibri, wie geht's dir, kommst du jetzt besser mit den Medikamenten zurecht? Liebe Grüße

Re: Verzweifelt

Verfasst: 11:12:2022 19:10
von Colibri
Ihr Lieben,

Vielen Dank für die Nachfrage! Es tut mir leid, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Ich war ziemlich im Tief, habe mich total verkrochen und darauf konzentriert die Medikamente nicht abzubrechen. Ich habe bisher durchgehalten…Ich bin jetzt bei 7,5 mg Escitalopram und will morgen auf 10mg rauf gehen. Es ist immernoch sehr hart und ich kämpfe mit der Unruhe und Ängsten… ab und zu nehme ich Tavor, habe aber selbst davor große Angst, dass ich abhängig werden könnte. Ich habe die letzten Tage 0,5mg genommen und damit habe ich den Tag einigermaßen geschafft. Ich hoffe so sehr, dass ich irgendwann aus dieser Krankheitsangst raus komme. Das ist so unglaublich quälend und anstrengend. Gerade kann ich mir noch nicht vorstellen, dass das Medikament mir da helfen kann… aber ich versuche daran zu glauben.

Meint ihr ich kann in den ersten Wochen 0,5mg Tavor täglich nehmen?
In einer Woche habe ich einen Termin beim Psychiater und werde ihn auch noch mal fragen. Ich hoffe, das Medi wirkt bald. Es ist wirklich ein harter Prozess, aber ich habe inzwischen begriffen, dass ich ohne ein Medikament aus der Depression wohl nicht raus komme…

liebe Grüße

Re: Verzweifelt

Verfasst: 12:12:2022 11:39
von Marika
Hallo meine Liebe!

Toll, dass du so durchhälst, ich weiß es ist schwer. Aber ich glaube, dass dein Weg der richtige ist.

Zum Tavor: ich habe die ersten Wochen sogar 1 mg jeden Tag genommen... 5 Wochen lang und konnte es dann wieder ohne Probleme ansetzen können. Natürlich immer und ausschließlich in Absprache mit dem Arzt. Mach das bitte auch nur in Absprache mit deinem Arzt, du weißt eh dass wir hier im Forum keine Dosierungsvorschläge machen können und dürfen. Bei mir hat der Arzt aber grünes Licht für eine tägliche Einnahme gegeben.

Alles Gute für deinen baldigen Termin.