Anpassungsstörung/PPD/Ängste/Panikgefühle

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Jana
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Anpassungsstörung/PPD/Ängste/Panikgefühle

Beitrag von Jana »

Hallo,
ich kämpfe seit einigen Wochen (mein Baby ist 9 Wochen alt, aber ich kann nicht genau sagen wann ich noch unter normalen Symptomen von Schlafentzug gelitten habe und wann die PPD anfing) vor allem mit extremer Anspannung/Panikgefühlen, die teilweise einfach so kommen, teilweise durch Ängste hervorgerufen werden (v.a. was alles passiert wenn es mir nicht bald besser geht...), Gedankenkreisen, Schlafstörung, starke Erschöpfung und Überforderung mit ganz normalem Alltag (fühle mich manchmal als hätte ich Demenz oder mein Kopf sei einfach kaputtgegangen), Konzentrationsprobleme, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit...

Momentan kümmert sich nachts mein Mann um unser Baby, tagsüber ist mein Vater da. Ich schleppe mich von Tag zu Tag, es ist einfach die Hölle.

Wie schafft man es mit Baby aus der Depression und Schlafstörung herauszukommen? Der Gedanke daran, dass ich eine Rechnung überweisen muss führt schon zur Panik bei mir. Ich habe das Gefühl mit Baby einfach nicht wieder aus diesem Strudel rauszukommen!

Habe gerade mit Sertralin angefangen... Psychotherapie ebenfalls aber da habe ich im Moment das Gefühl es hilft mir gar nichts, obwohl die Chemie eigentlich stimmt.
Liebe Grüße von Jana

Beginn PPD 1. Kind Mai 22
Sertralin 100mg
Trimipramin 50 mg (inzwischen abgesetzt)

Stabil seit September 22
alibo79
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Re: Anpassungsstörung/PPD/Ängste/Panikgefühle

Beitrag von alibo79 »

Hallo Jana, ich habe dir gerade schon in einem anderen Beitrag geantwortet.
Hier auch noch ein paar Worte für dich.
Ich kann dir auf jeden Fall versichern, dass du wieder gesund wirst. Du hast schon wichtige Schritte eingeleitet. Du fängst mit Medikamenten an, hast einen Therapeuten und Unterstützung durch die Familie.
Jetzt heißt es Geduld haben, es dauert bis du eine Erleichterung spüren kannst. Ganz langsam wird es besser.
Versuche im Moment gut für dich zu sorgen, um Hilfe zu bitten, aber trotzdem auch kleine Dinge im Alltag zu erledigen, damit du abgelenkt bist. Alles was nicht super dringend ist kann auch erstmal liegen bleiben.
Wenn du in der Zwischenzeit unsicher bist oder Fragen hast, kannst du sie gerne hier los werden :D
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Lavama
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Re: Anpassungsstörung/PPD/Ängste/Panikgefühle

Beitrag von Lavama »

Hallo Jana,
das kenne ich zu gut. Mein Freund hatte dann auch die Nächte übernommen und mein Bruder oder meine Mutter kamen dann tagsüber oft. Ich habe aber auch immer versucht, irgendwas alltägliches zu machen. Einkaufen, sich mal verabreden etc. Wie viel Stunden schläfst du denn? Hast du ein schlafanstoßendes Medikament für abends? Mir hat Meditation sehr geholfen. Und sobald ich das Licht ausmache, kurz in Gedanken durchgehen, für was ich am Tag alles dankbar war. Und danach Bodyscan.

Ich habe damals über die Krankenkasse eine Haushalthilfe finanziert bekommen. Das kann einfach ein Arzt (bei mir war es die Frauenärztin) verschreiben. Dann kam jeden Tag jemand für 4h. Es gab zwar nich so mega viel zu tun bzw. wollte auch gerne selbst etwas tun. Aber sie haben dann auch mal auf meinen Sohn aufgepasst während ich Yoga gemacht habe oder mit mir gebastelt. Es tat sehr gut, dass jemand da war, mit den ich mich unterhalten konnte. Und das war in der Einschleichphase von meinem AD. Also falls dein Vater nicht immer kommen kann....
12/2021 Geburt meines Sohnes
Schlafstörungen, phasenweise nur 2-3 Stunden pro Nacht, bis es nicht mehr besser wurde
02/2021 Mirtazapin 7,5 - 15mg, inzwischen abgesetzt
04/2021 10mg Escitalopram, aktuell 2,5mg
Jana
Beiträge: 75
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Re: Anpassungsstörung/PPD/Ängste/Panikgefühle

Beitrag von Jana »

Liebe @alibo, liebe @lavama, danke für eure Antworten!
Ich nehme jetzt Trimipramin, damit hab ich die letzten beiden Nächte zumindest sechs Stunden durchgeschlafen. Ich hatte schon Mal eine - allerdings viiiiiel leichtere - Depression. Damals habe ich einen Achtsamkeitskurs gemacht und auch Meditation und Bodyscan geübt. Leider hab ich irgendwann wieder damit aufgehört.
Jetzt hab ich ein bisschen das Gefühl, dass ich bei allen Versuchen mich zu entspannen immer erst Recht entweder in die innere Anspannung/Panik oder in schlechte depressive Gefühle reinrutsche...aber ich muss auch zugeben, dass ich es nicht regelmäßig versuche...
Liebe Grüße von Jana

Beginn PPD 1. Kind Mai 22
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Lavama
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Re: Anpassungsstörung/PPD/Ängste/Panikgefühle

Beitrag von Lavama »

Das kenne ich, dass gerade bei Entspannung eine innere Anspannung entsteht. Dann beginnt das Gedankenkarusell erst recht. Mir hilft da gut das langsame und tiefe Atmen. Und ich habs schon in anderen Beiträgen gesagt... als Selbsttherapie lese ich immer noch verschiedene Bücher zum positiven Denken, Meditation und Yoga... Sadhguru, das Buch "Glück" oder aktuell das Buch "eine neue Erde". Natürlich passt nicht alles zu mir, was sie sagen, aber es hilft, meine Gedanken zu hinterfragen... und Affirmationen. Man muss bei Meditation und Affirmationen halt leider dran bleiben.
Wie geht es dir aktuell?
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Jana
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Re: Anpassungsstörung/PPD/Ängste/Panikgefühle

Beitrag von Jana »

Hallo du,
ich glaube es geht mir ein kleines bisschen besser. Die depressiven Gefühle sind nicht mehr ganz so extrem und auch die Panik ist ein ganz kleines bisschen weniger geworden.
Trotzdem fehlt mir noch total der Antrieb irgendwas zu machen und entsprechend auch der Lebenswille irgendwie. Schon Duschen kommt mir super anstrengend vor. Wenn ich einfach dasitze oder liege geht es. Aber sobald ich versuche iwie aktiv zu werden z.B. ein Fläschchen vorzubereiten merke ich, dass etwas so gar nicht stimmt und dann bekomme ich auch wieder Angst. Die Ängste wie es weitergehen soll mit meiner Familie sind auch sehr hoch. Ich bin nach wie vor sehr verzweifelt, aber spüre die Verzweiflung nicht mehr ganz so stark... weiß nicht ob das Sinn macht.
Liebe Grüße von Jana

Beginn PPD 1. Kind Mai 22
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