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Hunni1986

Hallo

Beitrag von Hunni1986 »

Hallo ich bin 36 Jahre alt und bin am 29.06.2022 Mutter eines Sohnes geworden. Ich hatte eine schwere Schwangerschaft mit einer CMV-Infektion in der Frühschwangerschaft. Musste eine 13 wöchige Infusionstherapie machen. Wir wussten bis zur 21. SSW nicht ob mein Sohn überhaupt überlebt. Aber ein Glück ist er gesund und hat keine Schäden davon getragen. Er musste per Kaiserschnitt zur Welt kommen da er in Beckenendlage lag. 2 Tage vor dem geplanten Kaiserschnitt war mein Freund Corona positiv und konnte daher bei der Geburt kocht dabei sein. Meine Mama war ein Glück dabei. Im Krankenhaus fing es schon an mit Panikattacken und schlaflosen Nächten. Ich kenne Panikattacken schon, da ich seit meiner Jugend ab und an darunter litt. Im Krankenhaus wurde das auf die Hormone und das Wochenbett geschoben. Zu Hause konnte ich immerhin wieder schlafen aber die Angstzustände blieben. Am 7.7. hatte ich das erste mal den Gedanken was ist wenn ich meinen Sohn töten würde. Nach diesem Gedanken brach meine ganze Welt zusammen. Angstzustände, Schuldgefühle, ich fühle mich als ob ein Schleier vor meinem Kopf ist und ich da nie wieder rauskomme. Ich vertraute mich meiner Hebamme an und bin direkt zu einer Psychiaterin gegangen. Die hat mir 50mg Sertralin verschrieben welches ich die letzten 3 Wochen genommen habe. Die erste Woche war hart aber in der zweiten Woche ging es mir schon viel besser. Ich habe probiert so weiterzumachen wie immer. War auf 2 Geburtstagen, Einkaufen, Haushalt usw. Das hat mir das Genick gebrochen. Jetzt geht es mir viel schlechter und es kommen neue Gedanken dazu. Was ist wenn ich eine Wochenbettpsychose habe. Ich habe gegoogelt was die Symptome sind und seit dem dreht mein Kopf total durch. Ich weiß, dass das absoluter Schwachsinn ist aber ich habe jetzt so eine Angst vor meinen Gedanken. Ich habe seit gestern die Dosis von Sertralin auf 75mg erhöht. Jetzt ist der Schleier im Kopf und die innere Unruhe wieder da. Ich habe Angst verrückt zu werden und meinen Männern hier zu Hause nicht mehr gerecht werden zu können. Ich habe mich bereits vor dem Tiefpunkt bei der Eltern-Kind-Einheit in Berlin Steglitz angemeldet und einen Platz im September bekommen. Aber eigentlich will ich gar nicht weg von meinen Männern zu Hause!!! Mein Partner und meine Mutter wissen über alles Bescheid und unterstützen mich. Meinen Sohn versorge ich und würde ihn nie ablehnen habe aber Angst, dass das irgendwann passieren könnte. Die Psychiaterin kann mich leider nicht aufnehmen, da sie keine Kapazitäten hat und es nur für den Notfall übernommen hat. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem neuen.
Lavama
Beiträge: 24
Registriert: 07:03:2022 10:55

Re: Hallo

Beitrag von Lavama »

Hallo Hunni,

bei mir war es zwar ein wenig anders, die Angst stand im Vordergrund, aber ich hatte auch mit negativen Gedanken zu kämpfen wie "Ich werde nie wieder schlafen können".
Glaube mir, es wird besser!! Es dauert manchmal einfach nur. Ich musste auch etwas rumprobieren mit den Medikamenten. Diese brauchen einfach Zeit, genauso wie eine Therapie. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass sich zuerst meine Stimmung verbessert hat, dann die Angst und nun werden meine Gedanken kontrollierbarer. Das haben glaube ich auch schon andere berichtet, dass das mit den Gedanken einfach lange dauert. Ich sage mir auch immer: Es sind nur Gedanken, also Neurone die irgendwelche Signale rumschicken. Ich nehme sie war, aber ich identifiziere mich nicht mit ihnen.

Meinst du mit Eltern-Kind-Einheit eine Mutter-Kind-Klinik also Therapie? Kann dein Sohn dann nicht mit?
12/2021 Geburt meines Sohnes
Schlafstörungen, phasenweise nur 2-3 Stunden pro Nacht, bis es nicht mehr besser wurde
02/2021 Mirtazapin 7,5 - 15mg, inzwischen abgesetzt
04/2021 10mg Escitalopram, aktuell 2,5mg
Hunni1986

Re: Hallo

Beitrag von Hunni1986 »

Danke für deine aufmunternden Worte. Die Eltern-Kind-Einheit ist mit Kind, aber ich möchte nicht von zu Hause und meinem Freund weg. Morgen habe ich einen Termin bei einer Psychologin, bin sehr gespannt. Ich will einfach nur diese Angst verrückt zu Werfern und die Gedanken endlich loswerden.
Pinkcandyfloss
Beiträge: 59
Registriert: 10:10:2021 6:03

Re: Hallo

Beitrag von Pinkcandyfloss »

Hallo Hunni,
vieles was du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Genau vor einem Jahr stand ich auch an diesem Punkt. Mein Mann ließ mich damals einweisen. Rückblickend war es die beste Entscheidung die er treffen konnte und ich bin ihm sehr dankbar dafür.
Hast du schon ein genaues Datum für die Aufnahme? Dein Mann kann dich doch sicher besuchen kommen. Ich hatte anfangs täglich Besuch von meiner Familie, stellte aber sehr schnell fest, dass ich die Ruhe vom Krankenhaus brauche und war mit dem Baby dort auch völlig ausgelastet. Wir haben es dann auf einen Besuch pro Woche beschränkt ( Samstag+Sonntag durfte ich regulär nach Hause, nutzte es aber kaum und blieb lieber im KH).

LG
2009 K1 gesund
2015 K2 gesund
2021 K3 schwere Depri mit Panikattacken, ZG, SG, fast 6 Monate stationär mit Kind, aktuell planlos :roll:
Franzi1983

Re: Hallo

Beitrag von Franzi1983 »

Hallo Hunni 1986,

Herzlich willkommen hier im Forum ☺️ Mein du wirst keine Psychose bekommen . Alle die zwangsgedanken haben denken das war bei mir genauso 😃 Therapie und Medikamente werden helfen .

Ps komme auch aus Berlin
Sheini
Beiträge: 45
Registriert: 22:11:2021 16:14

Re: Hallo

Beitrag von Sheini »

Hallo Hunni,

Schön das du hier bist! Vor einem Jahr war ich in der gleichen Situation wie du jetzt! was du da beschreibst sind typische Symptome von Zwangsgedanken. Schau dir gerne dazu mal die Beiträge von OCD Land im Internet an. Die sind sehr informativ und haben mir wirklich super geholfen.

Was auf jeden Fall auch super ist, dass du die direkt Hilfe geholt hast umso schneller wird es dir wieder besser gehen.
Ich habe mich damals so geschämt und ganze 3 Monate in dieser akutphase festgesteckt, 13 kg abgenommen und konnte mich irgendwann vor Angst nicht mehr um meinen Sohn kümmern. Dann erst habe ich mich meiner Mutter anvertraut und mir Hilfe beim Arzt geholt.

Ich dachte lange auch das ich eine Psychose habe oder einfach komplett verrückt werde, das ich durchdrehe. Ich konnte niemanden mehr zuhören war nur noch in meinem Kopf gefangen. Wollte nur schlafen, weil ich dann nicht denken musste.

Seit einem
Jahr bin ich in einer Verhaltenstherapie und nehme mein AD.
Es wird besser. Sobald erstmal die AD wirken kann man anfangen mit sich und den Zg zu arbeiten und lernt damit umzugehen bzw. Wie man sie wieder los wird.
Ich war irgendwann auch an dem Punkt und wollte in die Klinik weil ich dachte es wird mir dadurch viel schneller besser gehen. Aber mein Mann hat mir Mut gemacht, es erstmal zu Hause zu versuchen mithilfe meiner Familie und der Therapeutin. Und es hat geklappt!
Wenn du dir unsicher bist, dann versuche es doch auch erstmal daheim und hole dir Hilfe bei einem Therapeut und Familie.

Viele Grüße!
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