(EX)-Frau und Mutter

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micha2502
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(EX)-Frau und Mutter

Beitrag von micha2502 »

Liebes Forum,

zuerst mal möchte ich mitteilen, dass ich ein Mann bin unter (fast) nur Frauen in diesem Forum wenn ich das richtig sehe.
Ich hoffe das ist okay für Euch.
Ich mache mir große Sorgen um meine Ehefrau und unserer Kinder.
Wir sind seit 5 Jahren zusammen und haben Anfang 2020 unsere erste Tochter bekommen und auch geheiratet. Schon bei Sophia hatte meine Frau große Probleme in der Schwangerschaft und in der anschließenden Zeit mit dem Baby bis ca. 10 Monate nach der Geburt. Dann hat sich die Anspannung, die Unsicherheit, Stress, heftige Stimmungsschwankungen und Kontrolle über das Baby und mich langsam gelöst. Diese Geburt war sehr schwierig, Sophia hatte sich am Tag der Geburt in die Sternenguckerlage gedreht und nach 24 Stunden haben sich die Ärzte für einen Kaiserschnitt entschieden. Am Ende alles gut. Ein wunderhübsches Mädchen mit riesigen hellblauen Augen hat mich Nachts um 2:30 h angeschaut und meine Frau war überglücklich. Medizinisch lief alles gut. Doch bei der letzten Untersuchung vor der Geburt ist eine Derealisation bei meiner Frau aufgefallen. Sie schrie, wütete und behauptete niemand sei zu den Voruntersuchungen mit Ihr gegangen. Fakt war, dass ich bei jeder Untersuchung mit großer Freude dabei war. Und mir schien als würde sie dies auch so empfinden.
Nach Sophia sollte Wunschkind Nummer zwei entstehen, und genau so ist es auch gekommen. Die Schwangerschaft lief aus meiner Sicht deutlich ruhiger, ich habe halt auch gesehen, dass meine Frau nun erfahrener war, entspannter, bis ca. zum 8ten Monat. Da gab es eine Unterversorgung über die Placenta und meine Frau musste für eine Woche ins Krankenhaus. Dort wirkte sie zum ersten mal nach Monaten wieder "richtig" entspannt. Ich hab mich in der Zeit um unsere Große gekümmert. Geholfen hat die Nachbarschaft und meine Mutter, sodaß ich auch mal ins Krankenhaus konnte. Die medizinischen Probleme haben sich gelöst, wir mussten dann noch alle 3 Tage ins Krankenhaus zu Untersuchungen. Auch hier war ich wieder jedesmal mit dabei, meistens mit der großen Tochter. Und am 25.4. kam dann, just in Time unsere Maria zur Welt. 3 Stunden normale Geburt, ich war dabei, hab sie gehalten und geatmet, gesprochen mit Ihr. Alles gut. Nach 3 Tagen im Krankenhaus ging es nach Hause. Ein Besuch bei meiner Mutter, und noch am selben Tag wurde ich angeschrien warum ich denn nun Sophia noch erlauben würde zur Nachbarin zu gehen (das war ein bisschen Routine geworden am frühen Abend). 3 Tage später sprach sie davon dass wir uns trennen sollten und ich Maria nicht lieben würde (sie meinte allerdings wohl nur, dass ich mich mehr kümmern sollte). Trotzdem, von da ab ging es steil bergab.
Nun könnte man sagen meine Frau hat einfach keinen Bock mehr und will weg von mir. Okay. Aber - .
Zur Geburt sagt sie selbst ich sei nicht dabei gewesen ... Und wenn doch, dann wäre der Moment wo ich eine Minute zu spät gekommen bin weil ich noch Sophia aus dem Kindersitz holen musste der Entscheidende gewesen? Dann - ihre maßlose Aggression richtete sich ja nicht nur gegen mich. Sie hat in den Tagen nach der Geburt unser gesamtes Umfeld, all die Menschen die einem helfen mit Kindern vergrault.
Nach 2 Wochen war Ihre Mutter zu Besuch. Es dauerte keine 3 Tage bis beide Frauen entschieden hatten, dass ich mich Sophia falsch umgehe. Sie würde schreien und weinen bei mir. Wirklich Quatsch. Als Sophia mal schrie, mit den beiden Frauen, bin ich hin und habe drauf hingewiesen, dass es nicht an mir liegt das sie schreit. Minuten später wurde angedroht mir die Kinder wegzunehmen. Ich solle Respekt vor der Mutter zeigen und ich sei ein Scheißvater. (ich kümmere mich viel um die Kinder und alles drumrum. Versuche meine Frau überall zu entlasten.Ich lese viel über Erziehung, Familie, versuchte zu der Zeit vorallem auszugleichen, dass Sophia unter der extra Aufmerksamkeit zum Baby nicht leidet. Wirklich alles mit Bedacht, und wie ich denke auch Sinn und Verstand) Darüber zu reden machte leider keinen Sinn, kommt nicht an. Im Sommer dann wurde ich Abends, wie aus dem nichts heraus, auf unsere Terrassse heftigst verprügelt. Da dies nicht die erste Attacke von Ihr war, aber die bisher heftigste, habe ich mich morgens an unsere Hebamme gewandt und berichtete was vorgefallen sei. Schwangerschafts- und Babystress, Stimmungsschwankungen hin und her. Das war nun einfach zuviel. Auf Ihren Rat hin habe ich mich mit dem Psychosozialen Dienst unserer Stadt in Verbindung gesetzt die aber nicht wirklich hilfreich sind. Noch am selben Tag kam die Polizei ins Haus, da meine Frau schreiend durchs Haus rief uns Sophia suchte. Ich hatte das Kind, was nach mir rief und schrie, aus einem offenbaren Konflikt zwischen meiner Frau, Maria und Sophia rausgenommen und bin zu meiner Mutter die im Haus nebenan wohnt. Meine Frau war außer sich, meine Mutter rief die Polizei wo dann die Prügelei vom Abend vorher rauskam. Auf eine Anzeige habe ich natürlich verzichtet weil ich die Probleme im Haus zusammen in der Familie lösen wollte. Auch unsere Hebamme telefonierte in dem Zusammenhang mit meiner Frau und sagte mir dann da sei irgendwas nicht in Ordnung. Meine Frau wirkte erst verwirrt, dann verletzt, und dann aggressiv auf/gegen Sie.
Also fing ich an Beratung anzunehmen. Jugendamt, Hotlines (Gewalt gegen Männer, Gewalt gegen Frauen, Angehörige psychisch Kranker usw.) Die einhellige Meinung war, da könne man helfen, aber meine Frau müsse das wollen. Also hab ich, wie auch schonmal früher über Hormone gesprochen, auch eine Depression vorsichtig angedeutet. Ich habe mich sogar dazu durchgerungen mit Ihrer Mutter drüber zu sprechen. Die klare Ansage: Sie habe weder Probleme mit Hormonen, noch mit psychischen Krankheiten. Von Ihrer Mutter wurde sie in dieser Ansicht gestützt. Dies sei Ihr Charakter. (Sorry, das ist er nicht, oder wenn dann Ihr durchgedrehter Krisenmoduscharakter). Es schleppte sich so durch den Herbst, bis wir wieder zu Fünft (Mutter, Vater, Schwiegermutter, Kinder) in unserer großen Wohnung zusammenhockten und Corona bekamen. Nacheinander wurden alle krank. Die Stimmung war auf dem Nullpunkt, den Kindern vorallem ging es schlecht. Ähnliche Situation wie meist: Ich werde angemacht was ich da tue mit den Kindern, sie müssten jetzt Zähneputzen. Sophia rief nach mir, weil meine Frau oft sehr ruppig ist bei solchen Tätigkeiten. Ich bin hin, wollte sie kurz trösten, dann Zähneputzen, meine Fau hat das nicht zugelassen, meine Schwiegermutter kam und mischte sich ein. Ich sagte Ihr sie sollte das sein lassen worauf sie extrem wütend wurde. Zwei kurze Diskussionen in der Nacht und am Morgen. Dann riefen die Frauen die Polizei, sagten sie würden sich durch mich bedroht fühlen und ich wurde für 10 Tage aus meinem Haus geworfen ....Es gab eine Anzeige wegen vorsätzlicher, einfacher Körperverletzung. Dazu hätte es aber zumindest einer Ohrfeige bedurft. Es gab aber - nichts!
Ich habe bei all den blind wütenden Attacken meiner Frau niemals die Hand gehoben oder mich gewehrt. Ich bin stets raus aus dem Konflikt. Ich hab oft gedacht das richtet sich garnicht gegen mich, sondern gegen irgendeine Vorstellung in Ihrem Kopf. Meine Frau hat Mißbrauch in der Familie erlebt. Egal - eine Bedrohung, eine reale Bedrohung geht von mir definitiv nicht aus .
Nach den 10 Tagen wurde mir wütend eine anwaltliche sofortige Trennung präsentiert.
Natürlich habe ich schon in den 10 Tagen wieder versucht mir Hilfe zu holen. Die üblichen Hotlines, Anwalt, Jugendamt usw. die gleiche Meinung, da könne man nichts machen. Doch eine befreundete Ärztin brachte eine Depression/Psychose ins Spiel. Eine Psychologin mit der in in Kontakt bin eine Posttraumatischen Belastungsstörung, auch Projektion bis zu Borderline sind die Vermutungen. Oder eben Depression/Psychose. Meine Einschätzung ist vorallem die, dass das nicht die Frau ist die es vor der Geburt war. Dann, mit der Trennung ist alles noch viel schlimmer geworden. Vom Anwalt vorgegebene Zeiten (wir leben nun getrennt in einer gemeinsamen Wohnung, müssen penibelst eingehalten werden. Sobald ich nicht so funktioniere wie sie will, das geht Sekundengenau, oder bis auf der Schluck Milch im Kaffee der plötzlich Ihrer ist, werde ich vor den Kindern angemacht, bzw. es gibt Streit vor den Kindern. Da muss ich natürlich immer raus, weil das will ich nicht. Sie ist schlimmer wütend als ich es je erlebt habe. Sie redet kein Wort mehr mit mir. Sie scheint normal zu anderen, aber wir hatten auch schon wieder einen Polizeieinsatz bei dem sie behauptet hat ich hätte sie angefasst und geschüttelt, und überall seinen Kameras. Die Polizei hat ihr zum Glück nicht geglaubt. Totales Misstrauen gegen Alle. Für mich wahnhafte Vorstellungen und ein Zwang das nur sie sich nun um die Kindern kümmern könne/dürfe. Das alles ist nicht durchgängig gleich schlimm. Manchmal darf ich sogar die große Tochter schlafend in Ihr Kinderzimmer bringen. Aber dort angekommen bestimmt meine Frau wann ich sie hinlegen muss. Sorry, ich kenn meine Tochter, weiß wann sie schläft und hingelegt werden kann. Es kostet dann viel Mühe sie zurückzuhalten in Ihrem despotischen Auftreten.
Das ist nun meine Situation.
Noch habe ich viele gute Gefühle zu meiner Frau, ich denke auch ich habe eine Verantwortung nicht nur unseren Kindern gegenüber. Doch ich weiß nun langsam wirklich nicht mehr weiter. Ich denke sie muss sich helfen lassen, das was ich erlebe ist weitab von normaler Trennung, oder überhaupt normalem Verhalten. Das ist für mich auch nicht mal mehr ein bisschen Bluna, das ist wirklich Gaga, oder aber schwer krank.
Es geht vorallem auch um die Kinder. Sophia lebt in einem Loyalitätskonflikt. Maria wird manchmal nachts angeschrien damit sie aufhört zu schreien. Meine Frau war schon immer sehr bei ihrem Plan mit den Kindern statt bei den Kindern. Z.B. wird Maria manchmal 1 1/2 Stunden durch die Gegend getragen nur damit sie tagsüber zur festlegten Zeit schläft. Jegliche Störung wird als Angriff behandelt. Überhaupt scheint meine Frau sich in einer totalen Bedrohungssituation zu befinden.
Ich brauche Rat.
Ich muss meiner Frau irgendwie helfen obwohl sie mich nicht an sie ran läßt, ich möchte, dass es den Kindern wieder besser geht, und wenn's irgendwie wieder hinzubekommen ist hätte ich auch gerne unsere oder eine Beziehung und würde die Ehe gerne weiterführen.

grüße
michael

ps.: wahrscheinlich hab ich noch irgendwas wichtiges in meiner Beschreibung vergessen, aber vielleicht wird das nochmal Thema....
Jen
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Registriert: 14:02:2021 8:08

Re: (EX)-Frau und Mutter

Beitrag von Jen »

Hallo Michael,

wow, da habt ihr und du ganz schön etwas zu tragen. Fühl,dich gesehen und aufgenommen.
Hier sind alle willkommen, sage ich jetzt im Namen des Forums. Marika wird mich sonst verbessern. 😊
Ich bin kein Profi, aber schon nach den ersten Zeilen hat mich das Wort Psychose direkt angesprungen.
Sicher kann dir hier jemand aus dem Forum mit mehr Erfahrung in dieser Thematik zur Seite stehen. Das wünsche ich euch.

Alles Liebe Jennifer
12/20 1. Geburt PTBS / Ängste
Aktuell bei 10 mg Escitalopram
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Marika
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Re: (EX)-Frau und Mutter

Beitrag von Marika »

Hallo Michael!

Herzlich Willkommen, ich hoffe dies hier kann ein Ort sein, an dem du dich ein bisschen aufgefangen fühlst.

Mir ging es beim Lesen wie Jennifer: immer wieder kam mir "Psychose" in den Kopf. Aber natürlich können wir da aus der Ferne nicht beurteilen, dennoch klingt es sehr danach. Du hast schon sehr viel Hilfe geholt, nur hat es noch nicht richtig was gebracht und das tut mir unfassbar leid.

Ich hoffe, wir können dir euren Weg etwas erleichtern und vielleicht hat ihr jemand ja noch eine Idee, was man tun könnte.

Fühl dich jedenfalls herzlich Willkommen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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Marika
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Re: (EX)-Frau und Mutter

Beitrag von Marika »

Hallo Micha,

Du bist ab jetzt auch für das Angehörigen-Forum freigeschaltet. Es ist noch sehr neu und mit dir hat es im Moment 2 User... hoffe es werden bald mehr. :wink:

Dort haben nur Angehörige Zugriff, du findest es ganz am Schluss der ganzen Foren.
Liebe Grüße von
Marika

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