Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

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meow
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Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

Beitrag von meow »

Hallo zusammen,
Nach langem mitlesen hier, möchte ich mich auch kurz vorstellen und hoffe auf ein bisschen Austausch.

Ich bin 31 Jahre alt und habe Anfang 2022 meine Tochter geboren. Die Geburt lief gut bis auf eine etwas größere Geburtsverletzung die ich immer noch spüre.
Die Postpartale Depression fing bei mir 3 Monate nach Geburt an. Meine Schilddrüse spielte verrückt und mir hat es schlagartig den Stecker gezogen. Die körperlichen Symptome waren sehr schlimm. Ich litt schon vor der Schwangerschaft an einer Schilddrüsenunterfunktion und durch den Hormonsturm nach der Geburt war ich mit den Tabletten falsch eingestellt.

Ich hab es ein bisschen spät gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich hatte Selbstmord- und erweiterte SM Gedanken und hab mich in überfordernden Situationen immer wieder selbst verletzt (gegen den Kopf geschlagen und in die Hand gebissen.)

Ich habe mir daraufhin Hilfe geholt und war dann längere Zeit in einem Programm. Ärzte und Therapeuten kamen dafür zu mir nach Hause, das war super! AD habe ich seither noch nicht genommen. Aktuell bin ich auf der Suche nach einer ambulanten Therapeutin, um da weiter zu machen wo ich aufgehört habe.

Ich litt seither unter verschiedenen Symptomen: Zwangsgedanken, Selbstmord- und erweiterter SM Gedanken, Selbstverletzung, Angst, Überforderung, starker innerer Kritiker, Schwindel, leichte Panikattacken, Grübeln, Wut und Aggression, kein Antrieb, Schlafmangel, extreme Erschöpfung, Sprachstörung, verlangsamtes Denken, Vergesslichkeit, Trauer, Gleichgültigkeit etc. Seit der ganzen Sache bin ich auch sehr isoliert.

Bei meinem Mann wurde vor der Geburt auch eine Depression diagnostiziert. Er war zwar dann lange krank geschrieben und konnte viel bei der kleinen unterstützen, aber das war auch nicht einfach, da wir ja beide unter Depression leiden. Aktuell hat er einen neuen Job, er arbeitet wieder und kommt spät nach Hause. Dazu kommt, dass seit ein paar Jahren seine Mutter bei uns wohnt. Sie kann mich kaum unterstützen, spielt nur ab und zu mit der kleinen und hilft auch so fast nie im Haushalt. Sie zieht zum Glück auch bald wieder aus. Meine Mama wohnt leider weit weg und kann nicht so oft kommen zum unterstützen.

Ich habe schon bemerkt, dass die Symptome mit extremen Schlafmangel viel schlimmer werden. Sie findet nachts nur an der Brust in den Schlaf. Eine gute Nacht habe ich, wenn sie “nur” 5-8 mal aufwacht. Oft waren es aber auch schon 10-18 mal. Tagsüber kann ich Schlaf leider nicht nachholen. Jetzt möchte ich langsam abstillen.

Ich hatte auch eine andere Vorstellung von meiner Tochter. Da ist nix mit kuscheln, sie windet sich weg und schreit. Sie will aber trotzdem viel getragen werden mit Blickrichtung nach vorne. Kinderwagen ging oft nicht. Sie war schon sehr früh mobil, ein richtiges Energiebündel und sie beschäftigt sich kaum alleine. Sie nimmt kein Schnuller und das Fläschchen erst seit kurzem.

Aktuell bin ich leider wieder in einem Tief. Ich hatte schon eine Phase in der es mir besser ging. Da konnte ich sogar wieder anfangen zeichnen, war wieder inspiriert und hatte Zuversicht. Momentan fühle ich mich wieder so gefangen und überfordert. Kann meine Bedürfnisse gerade nicht stillen und spüre wieder so viel Wut und Verzweiflung.

Das war’s von meiner Seite aus.
Ich freue mich endlich mich mit Frauen austauschen zu können die wissen wie sich das alles anfühlt.

Ich schick euch allen viel Kraft!

Meow
1 Kind (Geburt Anfang 2022)

3 Monate nach Geburt PPD
4 Monate stationsäquivalente Behandlung danach Gesprächstherapie
(Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto, HSP)

Anfang 2023 mit AD angefangen:
100mg Sertralin - SOOO froh den Schritt gemacht zu haben!
Franzi1983

Re: Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

Beitrag von Franzi1983 »

Hallo mewo ,

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Geburt ☺️ eine Frage wegen deiner Schilddrüse ist die denn jetzt richtig eingestellt ?

Und die zweite falls deine Schilddrüse eingestellt ist und die Symptome noch sind , Medikamente nicht besser wären ? Vielen hilft es

Kannst dich ja mal melden .🙂

Hatte nach der Geburt mit zwangsgedanken zutun die noch da sind aber nicht mehr so oft

Lg Franzi

Ps nehme aber Medikamente
Schattentanz

Re: Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

Beitrag von Schattentanz »

Hallo,

ich kann nur von meiner Erfahrung mit der Schilddrüse berichten. Ich hatte in Unterfunktion und in der Einschleichphase, die sich über Monate zog, neben körperlichen auch massive psychische Probleme (ZG, Angstgedanken, körperliche Unruhezustände, Konzentrationsprobleme, Weinerlichkeit). Diese haben sich bei entsprechender Dosierung (freie Werte sind oft wichtiger als TSH-Wert) vollkommen zurück gebildet. Allerdings erst nach einigen Wochen stabiler endgültiger Dosis. Also meiner Erfahrung nach können psychische Symptome auch "nur" von der SD her kommen. Ist aber vermutlich bei den Hormonen rund um Schwangerschaft und Geburt ähnlich, häufig scheint ein Antidepressivum in diesen Fällen laut Berichten der Forumsmitglieder da zu greifen, vielleicht auch in deinem Fall wenn die SD mit stabiler Dosis behandelt wurde und sich keine Symptomfreiheit einstellt. Hormonmangelzustände sind meiner Erfahrung nach mit viel Feingefühl zu behandeln.
meow
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Re: Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

Beitrag von meow »

Franzi1983 hat geschrieben: 09:01:2023 14:37 Hallo mewo ,

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Geburt ☺️ eine Frage wegen deiner Schilddrüse ist die denn jetzt richtig eingestellt ?

Und die zweite falls deine Schilddrüse eingestellt ist und die Symptome noch sind , Medikamente nicht besser wären ? Vielen hilft es

Kannst dich ja mal melden .🙂

Hatte nach der Geburt mit zwangsgedanken zutun die noch da sind aber nicht mehr so oft

Lg Franzi

Ps nehme aber Medikamente
Hallo Franzi!

Danke dir für deine Antwort!
Ich war zuletzt erst bei meinem Endokrinologen. Der TSH lag bei 2,3 (die restlichen Werte weiß ich nicht). Er meinte man könnte zwar die Dosis erhöhen, würde er in meinem Fall aber nicht machen wegen der PPD, da ich eventuell durch die höhere Dosis Nervösität und Unruhe bekommen könnte.

Und ja, tatsächlich hab ich in den letzten Tagen vermehrt über Medikamente nachgedacht. Ich hab nur Angst, dass es erstmal schlimmer wird durch die ADs. Ich hab schon hier im Forum gelesen, dass sich manchmal die Symptome dann verschlimmern oder man in ein Tief abrutscht 🥴 Da ich gerade langsam abstille, dachte ich das Tief aktuell kommt vielleicht auch daher. Da passiert ja auch nochmal eine Hormonumstellung.

Nächste Woche habe ich ein Termin bei einer Therapeutin, da spreche ich es mal mit den ADs an. Danke dir!

Grüße, meow
1 Kind (Geburt Anfang 2022)

3 Monate nach Geburt PPD
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meow
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Re: Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

Beitrag von meow »

Schattentanz hat geschrieben: 10:01:2023 16:30 Hallo,

ich kann nur von meiner Erfahrung mit der Schilddrüse berichten. Ich hatte in Unterfunktion und in der Einschleichphase, die sich über Monate zog, neben körperlichen auch massive psychische Probleme (ZG, Angstgedanken, körperliche Unruhezustände, Konzentrationsprobleme, Weinerlichkeit). Diese haben sich bei entsprechender Dosierung (freie Werte sind oft wichtiger als TSH-Wert) vollkommen zurück gebildet. Allerdings erst nach einigen Wochen stabiler endgültiger Dosis. Also meiner Erfahrung nach können psychische Symptome auch "nur" von der SD her kommen. Ist aber vermutlich bei den Hormonen rund um Schwangerschaft und Geburt ähnlich, häufig scheint ein Antidepressivum in diesen Fällen laut Berichten der Forumsmitglieder da zu greifen, vielleicht auch in deinem Fall wenn die SD mit stabiler Dosis behandelt wurde und sich keine Symptomfreiheit einstellt. Hormonmangelzustände sind meiner Erfahrung nach mit viel Feingefühl zu behandeln.
Hallo Schattentanz!

Danke dir für deine Antwort!
Ja da habe ich auch darauf gehofft, dass die Symptome mit der richtigen Einstellung zurückgehen. Das wäre das einfachste gewesen, die richtige Dosierung und Zack sind die Probleme weg 😄 Ja, leider dann doch nicht.

Aber das mit den AD zieh ich jetzt eben auch immer mehr in Erwägung. Weil, wie lange geht dieser Zustand noch? Wie lange kann man das aushalten? Wenn ich da wirklich noch monatelang oder sogar Jahre damit kämpfe, dann ist es das nicht Wert, dann überwinde ich mich lieber und versuche es mit einem AD. Vielleicht hätte ich das auch schon viel früher tun sollen..
Naja, ich werd es ja dann sehen 😄

Danke für euer offenes Ohr!
Grüße, meow
1 Kind (Geburt Anfang 2022)

3 Monate nach Geburt PPD
4 Monate stationsäquivalente Behandlung danach Gesprächstherapie
(Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto, HSP)

Anfang 2023 mit AD angefangen:
100mg Sertralin - SOOO froh den Schritt gemacht zu haben!
Schattentanz

Re: Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

Beitrag von Schattentanz »

Noch eine Anmerkung zum TSH, den finde ich mit 2,3 recht hoch, bei Hashimoto/Unterfunktion wird meiner Erinnerung zur Folge eher ein Wert um/unter 1 angestrebt. Aber ohne Beurteilung des ft3 und ft4 finde ich ist keine Aussagekraft gegeben, daher kann auch nicht gesagt werden wie die Einstellung der Schilddrüse ist. Darf ich fragen wie hoch deine Dosierung ist und welches Präparat du nimmst? Ich nehme nur eine recht geringe Dosis von 75 mcg Thyrex und meine freien Werte liegen ca bei 80% innerhalb des Referenzbereichs (hohe freie Werte gehen meist mit besserer Befindlichkeit einher). Mein TSH ist unter Substitution immer eher niedrig (unter 1). Meine Absicht ist es aber nicht mich einzumischen wenn du das nicht willst, mich sprang das jetzt nur so an und ich weiß wie verunsichernd diese Einstellungszeit ist.

Lg, Schattentanz
meow
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Re: Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

Beitrag von meow »

Schattentanz hat geschrieben: 11:01:2023 22:00 Noch eine Anmerkung zum TSH, den finde ich mit 2,3 recht hoch, bei Hashimoto/Unterfunktion wird meiner Erinnerung zur Folge eher ein Wert um/unter 1 angestrebt. Aber ohne Beurteilung des ft3 und ft4 finde ich ist keine Aussagekraft gegeben, daher kann auch nicht gesagt werden wie die Einstellung der Schilddrüse ist. Darf ich fragen wie hoch deine Dosierung ist und welches Präparat du nimmst? Ich nehme nur eine recht geringe Dosis von 75 mcg Thyrex und meine freien Werte liegen ca bei 80% innerhalb des Referenzbereichs (hohe freie Werte gehen meist mit besserer Befindlichkeit einher). Mein TSH ist unter Substitution immer eher niedrig (unter 1). Meine Absicht ist es aber nicht mich einzumischen wenn du das nicht willst, mich sprang das jetzt nur so an und ich weiß wie verunsichernd diese Einstellungszeit ist.

Lg, Schattentanz
Ja, eigentlich hatte ich das auch auch gedacht, dass der Wert unter 1 sein sollte. Vielleicht spielt es beim Wert noch mit rein, dass ich am Tag der Blutentnahme blöderweise die Tablette genommen hab. Ich nehme 50mg. Die Marke die ich bis vor ein paar Tagen eingenommen habe war “Henning” und jetzt nehme ich wieder von “Hexal”. Macht das Unterschiede? Dachte das wäre egal?
Gut dass du nochmal das mit dem ft3 und ft4 sagst! Ich ruf demnächst mal bei meinem Facharzt an und lass mir die kompletten Laborwerte mal ausdrucken. Ich hab da echt kaum Erfahrung mit der Schilddrüse, das ist jetzt alles ganz neu für mich.
Danke dir auf jeden Fall!

Lg, meow
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Schattentanz

Re: Hallo, Ich bin neu hier! Das ist meine Geschichte..

Beitrag von Schattentanz »

Hallo,
generell sollte man vor der Ermittlung der Schilddrüsenwerte die Hormone morgens nicht einnehmen (man kann die Einnahme dann nach der Blutuntersuchung nachholen oder die Dosis weglassen, das macht bei mir zumindest einmalig keinen Unterschied). Ein Präparatwechsel kann sich auswirken und sollte daher nach Möglichkeit vermieden werden. Generell sollten Dosisanpassungen langsam erfolgen (6-8 Wochen) und dann wieder die Werte (ohne das Medikament genommen zu haben) kontrollieren lassen. 50mcg eines Schilddrüsenhormons ist eher eine sehr geringe Dosierung würde ich meinen, ich liege da mit meinen 75mcg schon im unteren Bereich, meine Erkrankung wurde aber (auch dank meiner Hartnäckigkeit) auch schon behandelt, als sie noch im subklinischen Bereich lag. Ich bin keine Ärztin und kann natürlich nicht wissen, was bei dir psychisch bzw physisch vorliegt oder nicht, aber es liest sich zumindest so, als wäre bei dir die Schilddrüseneinstellung noch nicht ausgeschöpft. Ich denke beide Stellschrauben, Schilddrüsenhormone und Antidepressiva sind jedoch in der Einstellungsphase herausfordernd.
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