Nun bin auch ich hier :)

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Moderator: Moderatoren

Vivi
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Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Vivi »

Hallo ihr Lieben! Ich freue mich, nun auch hier aktiv mitreden zu können!

Ich habe im Juli 2022 meinen Sohn geboren. Er war ein absolutes Wunschkind und hat nicht lange auf sich warten lassen. Mein Mann und ich waren überglücklich, haben uns mit Liebe auf den kleinen Mann vorbereitet. Meine Schwangerschaft war problemlos und wundervoll, ich habe mich so gut gefühlt und die Tage zur Geburt gezählt. Diese lief leider alles andere als erwartet ab und war für mich hoch traumatisch. Schon im Krankenhaus habe ich Panikattacken bekommen und konnte nicht schlafen. Habe neben meinem Baby wachgelegen und nur Angst und Überforderung gespürt, nun für dieses hilflose Wesen verantwortlich zu sein. Direkt habe ich innerlich unbewusst beschlossen, dass ich nun nicht mehr zähle. Es wurde nur schlimmer und ich habe mich selbst entlassen, in der Hoffnung, dass es zuhause besser wird. Dem war nicht so, ich dachte ich muss sterben, so schlecht ging es mir körperlich und ich konnte wegen Flashbacks 5 ganze Tage nicht schlafen. Habe sogar im Krankenhaus weinend angerufen, dass ich Angst um meine Gesundheit habe und wurde nur abgewimmelt.
Nach einigen Wochen, in denen es immer schlimmer wurde, habe ich gegoogelt und herausgefunden, dass es das Kranheitsbild PPD gibt und ich diese vermutlich habe.
Zunächst habe ich niemandem etwas gesagt, ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Ich bin Erzieherin und wünsche mir seit Jahren endlich auch ein eigenes Kind zu haben, dass mich so liebevoll empfängt, wenn ich es abhole. Und nun konnte ich, die in der Lage ist schnell eine Bindung zu Kindern aufzubauen, keine Bindung zum eigenen Kind aufbauen?? Ich litt also leise weiter, das Stillen war die reinste Katastrophe, es hat einfach nicht geklappt. Auch dort, tausend Vorwürfe gegen mich selbst. Mein Sohn hatte starke Koliken und hat viel geweint, es war einfach Stress pur. Wenn er schlief, konnte ich nicht schlafen, so voller Adrenalin und Gedanken war ich.
Ich wollte alles perfekt machen und bloß keinen Fehler, hatte Schwierigkeiten ihn abzugeben, aus Angst, ich könnte mich sonst nicht an ihn gewöhnen. Würde die Zeit genießen ohne ihn. Also war ich wie ein Adler immer bei ihm, selbst wenn er schlief, machte ich nichts, außer neben ihm zu sitzen und zu wachen, ob alles gut ist. Das hat mir jegliche Kraft geraubt.
Schweren Herzens musste ich nach 4 Wochen abstimmen und bekam nach nur drei Tagen meine Periode. Dort kam auch der erste richtige Zusammenbruch. Ich habe ein so heftiges depressives Tief bekommen, habe nichts mehr gefühlt, Panik bekommen, Selbstmordgedanken.. und die Odysee begann:
Ich habe versucht nach jedem Strohhalm zu greifen, Gynäkologin, Therapeuten, Beratungsstellen, Krisentelefone, Beratung über Schatten & Licht, Mutter Kind Einrichtungen, LWL Klinik… alle haben mich vertröstet mit langen Wartezeiten. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich fremden Leuten ins Telefon geweint habe, mir bitte zu helfen.
Nach tausenden Versuchen, mir Hilfe zu holen, bin ich nun bei 100mg Sertralin und 150mg Quetiapin und ambulant in Behandlung bei einer Psychologin.
Ich leide nun seit 6 Monaten, nehme das AD in dieser Dosis seit Ende Oktober und ja… es wird zwar wie beschrieben besser und die Abstände zwischen den Tiefs länger, aber immernoch ist jeder Tag ein Kampf und die Tiefs so vernichtend und düster.
Meine positiven Gefühle leiden sehr unter der PPD, sprich meine Muttergefühle, Liebe im Allgemeinen, sowie Freude. Ich empfinde oft eine stark Sinn- & Hoffnungslosigkeit, sowie Selbstabwertung und Suizidgedanken.
Ich fühle manchmal die Liebe zu meinem Kind und es ist so schön und dann kommen die Tiefs mit ihren Klauen und reißen mir alles weg, so dass ich alleine im Dunkeln bleibe.
Meine Tiefs zeichnen sich aus durch starke Selbstabwertung, ich kann eh nichts und bin eine blöde Mama, lieber wäre mein Sohn ohne mich, durch den Robotermodus(innerlich tot, nur funktionieren), tiefe Traurigkeit, soziale Abkapselung, extreme Müdigkeit und negative Gedankenspirale.
Das Forum Schatten& Licht hat mir immer sehr viel gegeben und nun würde ich gerne aktiv teilnehmen.
Ich freue mich sehr auf euch und eure Erfahrungen und vor allem auf Verständnis und Zuspruch von euch!🤍
Zuletzt geändert von Vivi am 15:01:2023 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Geburt 1. Kind im Juli 2022
Innerhalb kürzester Zeit Panikattacken, depressive Symptome
Seit September in psychologischer Behandlung / Diagnose schwere PPD
Seit Ende September 50mg Setralin / 50mg Quetiapin
Ende Oktober erhöht auf 100mg Sertralin / 150mg Quetiapin
Mittlerweile alles abgesetzt
Vivi
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Vivi »

Achso, meine Familie weiß natürlich Bescheid und ich werde von allen, insbesondere von meinem Mann, ganz wundervoll getragen und unterstützt, das hilft mir sehr.

Was für mich auch super schwierig ist, ist der Blick in die Zukunft. Die geht gar nicht !
Ich habe eigentlich nur zwei Szenarien, die mein depressives Ich zulassen kann:
Entweder ich mache weiter und gehe kaputt an den Anforderungen an das Mama Sein und traumatisiere meinen Kleinen durch meine Depression, oder ich bin tot oder in der Klinik und traumatisiere dadurch meinen Kleinen.

Ich liebe ihn einfach so sehr und möchte das beste für ihn und leider denke ich, dass ich es nicht bin.. :( das tut sehr weh
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Marika
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Marika »

Liebe Vivi,

schön dass du dich entschlossen hast, deine Geschichte hier zu erzählen. Du hast ja schon länger mitgelesen, ich glaube es wird dir noch mehr helfen, hier aktiv mitzumachen.

Deine Gefühle, Gedanken, Ängste und Sorgen kann ich 100 % verstehen, weil ich sie selber genau so erlebt habe. Und die meisten anderen Frauen hier würden sich dem sicher anschließen. Das zeigt, dass es "nur" eine Erkrankung ist und auch wieder gehen wird. Auch wenn es im Moment noch ganz schwere Phasen gibt, wird es besser werden. Ich bin überzeugt, dass es sicher Dinge gibt, die sich bereits gebessert haben. Vielleicht magst du diese mal aufschreiben, dann siehst du auch, dass es Fortschritte gibt.

Auch ich bin sehr lange in diesem Auf und Ab festgesteckt, das war sehr schwer. Aber du hast alles was du brauchst: Medikamente, Unterstützung... das ist wunderbar und es wird auch mit der Zeit Erfolg zeigen. Allerersten braucht man sehr viel Geduld und das ist das schwere daran.

Schön, dass du da bist Vivi...
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nat86
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Nat86 »

Liebe Vivi,

Ich bin in einer sehr ähnlichen Lage, nur schon seit März 2022.

Ich möchte Dir nur mein Mitgefühl aussprechen, dass es Dich auch erwischt hat und dass Du nicht alleine bist. Ich war schon in der Klinik mit meiner Tochter und hatte schon eine Medikation, die ich abgesetzt habe. Das war wohl mein Fehler oder es war die falsche Medikation. Jetzt muss ich wieder von vorne anfangen; keine Ahnung wie es weitergehen soll.

Ich habe die Zukunft betreffend habe ich die selben Gedanken wie Du: ich bleibe ein immer währender Zombie oder ich stürze mich irgendwo runter. Jeder Tag ist ein Kampf so wie Du es sagst.
Anne 861
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Anne 861 »

Guten morgen, ich kann bei euch gut mitfühlen .Ich hatte diese Gedanken auch .Auch ich habe die Medikamente immer wieder weg gelassen und viel zurück . Am schlimmsten fande ich die Gedanken, nicht mehr leben zu wollen ,es hat mir unheimlich Angst gemacht ,ich habe ständig meine Kinder angeschaut und gedacht sie brauchen ihre Mutter. Ich habe in der Familie nie über diese Gedanken geredet .Ich habe einen innerliche Kampf geführt. Morgens war es am schlimmsten ,diese Angst in mir ,dieses trübe usw ..Mir war nur übel ,essen ging nicht ..Mein Magen krampfte nur noch ,dazu kam das fremdgefühl ,wer bin ich überhaupt ,warum tue ich das gerade usw usw ..Warum leben wenn man eh wieder stirbt .
Nach allen körperlichen Untersuchungen sprach meine Ärztin dann mit mir über meine angsterkrankung und riet mir wieder zu medis ..(das war ein rückfall nach ca .2 Jahren aus dem nichts heraus) wenn die periode kommt ,ist es noch etwas mies aber ich kann es mittlerweile gut ein ordnen .ja und ich habe die medis immer wieder vergessen ,was nicht gut war ..denn nach einem halben Jahr ging es stetig Berg auf ..ich war glücklich, wie konnte ich nur solch Gedanken haben usw ..wir reduzieren gerade ,ich weiß nicht ob es richtig ist aber tatsächlich würde ich nach dieser Hölle, die nicht das erste mal so war ,wieder erhöhen ..ich hätte nicht gedacht das es wieder normal wird. Vielleicht konnte ich ein wenig helfen .lg
Vivi
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Vivi »

Vielen Dank schonmal für eure Antworten, das weiß ich sehr zu schätzen !

Marika, ich hoffe sehr, dass es vorbeigehen wird und ich einmal wie du darüber in der Vergangenheitsform reden kann ! Danke, dass du dir die Zeit für uns alle nimmst :)

Also, was besser läuft: sehr vieles tatsächlich.
Zu aller erst, dass ich in der Lage bin, mit meinem Sohn alleine zu bleiben. Und zwar sehr gut !
Ich kann Auto fahren mit ihm ( das hat mir immer Panik gemacht, weil er oft schreit und kein Auto fahren mag), ich kann mehr Stress auffangen, nehme nicht jedes Schreien von ihm als persönliches Versagen und fehlende Bindung wahr, ich bin in der Lage, mit ihm zu spielen und Spaß zu machen, ich habe schon einige gute Tage, wo ich Zugang zu meinen Gefühlen habe und mich wie ich selbst fühle, ich kann Verabredungen wahrnehmen, ich schaffe den Haushalt. Schon einige Sachen :)
Natürlich nicht immer alles aufeinmal.. aber ja, das sind Dinge, die sich schon gebessert haben :)
Tut ganz gut mal darauf zu blicken und nicht nur auf das, was schwer ist oder doof läuft ..



An dich liebe Nat86. Danke ! Mein tiefes Mitgefühl auch an dich. Ich verstehe dich !
Darf ich dich fragen, wie es dir in der Klinik ergangen ist ? Hast du rückblickend es hat dir etwas gebracht, vor allem in Bezug auf deine Bindung zu deiner Tochter ?
Warst du schon symptomfrei oder wieso hast du abgesetzt ?
Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg ! Ich weiß, es ist so vernichtend und schrecklich. Hast du Beistand zuhause ?
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Vivi
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Vivi »

Liebe Anne861 bei mir ist es tatsächlich auch während der Periode am schlimmsten !!
Da sind die Tiefs soooo krass! Freitag ist es wieder soweit und ich könnte heulen :(
Alles, was man sich mühselig Tag für Tag erarbeitet ist weg. Man ist so ausgeliefert…
Und in den schlimmen Tiefs holt einen nichts so wirklich wieder raus.. nur die Zeit.

Wieso reduzierst du jetzt die Medikation ? Bist du symptomfrei?
Du sagtest bei deinem ersten Mal, wurde es nach einem halben Jahr besser… weißt du noch wie lange es dann gebraucht hat, bis du symptomfrei warst ?

Fühlt euch alle gedrückt, ihr seid Superheldinnen!!! Auch wenn die Krankheit und das Gegenteil weismachen möchte !
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Nat86
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Nat86 »

Hallo vivi,

Ich war zuerst alleine in der Klinik, dann mit meiner Tochter; sie konnte nachkommen. Meine Bindung war in der Klinik dann besser; ich konnte sie alleine versorgen, aber ich hatte wahnsinnige Angst vor zu Hause, sodass ich dann am 2. Tag nach der Entlassung wieder bei meinen Eltern war.

Symptome hatte ich weiterhin; vor allem sehr schlechten Schlaf. Ich war weiterhin sehr unruhig und hatte einfach den Eindruck, dass mir das Mittel nichts bringt. Ich hatte eigentlich seit der Geburt keinen Tag, an dem ich mir nicht gewünscht hätte, dass er bald endet. Meine Tage fühlen sich unendlich lang an. Teilweise sind sie auch sehr sehr lang, wenn ich nämlich gar nicht einschlafen kann.

Aktuell ist die Bindung wieder schlecht. Ich habe kaum positive Gefühle für sie und möchte eigentlich nur weg sein, aber ich traue mich auch nicht meinen Leben ein Ende zu setzen. Inzwischen glaube ich auch, dass ich schon vor der Geburt depressiv war, denn ich war vorher auch kein sehr freudvoller Mensch. Nur ist mir das nicht aufgefallen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto eher stelle ich fest, dass mein Leben vorher einfach auch nicht gut war; nur war mir das nicht bewusst. Verrückt. Und daher frage ich mich, wofür ich eigentlich kämpfen soll? Um das vorherige freudlose Leben oder für ein Kind, für das ich nichts fühle und mir wegwünsche.
Das allerschlimmste ist, dass meine Tochter tatsächlich ein wahnsinnig tolles Mädchen ist. Wenn sie lacht, strahlen alle. Man kann mit ihr überall hin; sie weint selten und ist fast immer zufrieden.
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Marika »

@ Nat: Wofür du kämpfen sollst? Für ein wunderschönes Leben, von dem ich überzeugt bin, dass du es haben wirst, sobald du endlich medikamentös richtig eingestellt bist. Genau DAFÜR lohnt es sich...
Liebe Grüße von
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Nat86 »

Marika, dieses Leben hatte ich doch vorher auch nicht. Es gibt keine Wunderpille, die mein Leben glatt zieht und mich zufrieden macht. Ich habe auf allen Ebenen Probleme: mit mir selbst, mit meinem Mann, wenig soziale Kontakte. Mein Leben war vorher schlecht und nun habe ich auch noch dieses kleine Wesen mit ins Verderben gezogen.
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Marika »

Du schreibst selber, dass du davor wohl schon depressiv warst. Dann ist es kein Wunder, dass dein Leben so verläuft. Und oh doch, es gibt diese "Pille" die dir helfen kann und wird.
Liebe Grüße von
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Anne 861 »

Nat,es ist die Hölle. Ich kenne es nur zu gut aber glaube uns es wird besser..ich konnte das wort Geduld nicht mehr hören aber es zahlt sich aus .ich habe kaum soziale Kontakte, mit meinem Partner läuft es auch wellenartig ,gut mal schlecht ..auch meine Kinder verfluche ich heute noch, trotzdem merke ich das ich sie liebe ,vielleicht auf eine andere Art und Weise wie die über- Mamis.ich quälte mich tag für Tag..dann gab es minuten wo es schön war und so wurden aus minuten stunden ..Du schaffst das
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Nat86 »

Ich kann das nach fast einem Jahr einfach nicht mehr glauben. Meine Tochter hat in zwei Wochen Geburtstag und mir ist das egal. Meine beste Freundin schickt mir Deko Ideen. Es ist mir egal, stattdessen surfe ich hier im Forum und vegetiere vor mich hin.
Ich kann Arzttermine wahrnehmen, Verabredungen einhalten, am Samstag waren wir essen, aber ich schaffe es nicht alleine mit meinen Mann oder Kind alleine zu sein und ich kann nicht schlafen. Vielleicht ist es keine Depression, vielleicht will ich dieses Leben einfach nicht und mein Körper weht sich einfach, indem er mich nicht schlafen lässt.
alibo79
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von alibo79 »

Ich melde mich auch eben, du musst und darfst kämpfen. Ich habe es auch laaaange Zeit immer wieder bereut kinder bekommen zu haben. Und wollte mein altes Leben zurück. Aber ich bin da über die Jahre rein gewachsen, ich bin auch nicht die über Mutti, aber das muss man auch nicht sein, für meine Kinder bin ich die beste mutter auf der welt und das zählt.
Und ja mit Medikamenten und Therapie kannst du trotz Depressionen ein leben leben, dass wertvoll ist und wirklich lebenswert. Deswegen gib dich nicht auf, es gibt so viele Menschen denen du bestimmt wichtig bist und ich hatte zeitweise auch Gedanken dass alles so furchtbar ist und ich am liebsten so nicht mehr leben möchte, aber ich war mir der Verantwortung bewusst, die ich für meine Familie habe und das war der einzige Grund weiter zu machen. Und es ist wieder gut geworden.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Nat86
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Re: Nun bin auch ich hier :)

Beitrag von Nat86 »

Vivi, zunächst entschuldige, dass ich deinen Thread missbrauche.

@alibo, ich will meine Tochter nicht bereuen; ich will einfach normal sein, aber dafür tue ich einfach nichts außer jammern.

heute hat die Klinik angerufen; ich könnte nächste Woche wieder stationär in die Klinik, allerdings ohne meine Tochter. Nun weiß ich nicht, ob es mir etwas bringt, wieder stationär zu gehen. Ich kann einfach keine Entscheidungen für mich treffen. Ich laufe nur davon: zu meinen Eltern, in die Klinik, zu meinen Schwiegereltern. Ich laufe vor meinem Leben weg.
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