Vorstellung

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Lia
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Vorstellung

Beitrag von Lia »

Hallo ihr Lieben,
ich lese schon länger hier mit und eure Beiträge haben mir schon oft geholfen, mich nicht so alleine oder unverstanden zu fühlen.
Ich bin 23 Jahre alt und habe im Mai 2023 mein 1. Kind zur Welt gebracht.
Kurzer disclaimer, ich hatte schon seit ich 13/14 Jahre alt bin ab und zu mal mit Depressionen/Ängsten zutun und war auch einmal in einer Kurklinik und hatte auch über 2 Jahre Gespräche bei einem Psychiater, er war kein Therapeut aber wir haben uns gut verstanden und ich hätte sonst niemanden gehabt.
Auch war es bei mir schon vor der Schwangerschaft öfter so, dass ich um die Periode Rum eher unausgeglichen, Weinerlich depri bin. Nicht immer aber es kam vor.
Die Schwangerschaft habe ich trotz Übelkeit, diabetes etc als sehr sehr schön empfunden. Ich war psychisch super stabil und voller Vorfreude.
Gegen Ende der Schwangerschaft hat sich die Angst, evtl an einer wochenbettdepression zu erkranken breit gemacht, da ich ein sehr sehr verkopfter Mensch bin , sehr viel denke und mir zudem bewusst war, dass ich auf Hormonumstellungen empfindlich reagiere, durch die leichte pms/ oder pmds vor der Schwangerschaft und auch durch starke Migräneanfälle mit Aura seit meinem 7. Lebensjahr. Auch diese waren ziemlich getaktet, alle 4/ 6 Wochen. Keine Ahnung ob es auch hormonell war ich war ja noch ein Kind, es stand mal im Raum als Vermutung.
Diese sind fast plötzlich verschwunden als ich 13/14 war und die depressive Verstimmung setze ein.

In der Schwangerschaft habe ich noch Sertralin 25 mg genommen, davor 50mg , aber nie so regelmäßig sondern nur so ab und zu wenn ich ehrlich bin.
Mir ging es gut vor der Schwangerschaft, ich hätte mich nicht als depressiv bezeichnet. Die Tabletten habe ich aber noch genommen und wollte sie nicht einfach in der Schwangerschaft absetzen.
Die Geburt war im großen und ganzen eine schöne Erfahrung. Als mein Sohn dann auf der Welt war habe ich mich direkt gefreut.
Er musste wegen der Sertralin Einnahme genauer beobachtet werden und hatte dann auch nen tatsächlich auffällig niedrigen Puls wenn er tief schlief.
Im Krankenhaus war ich dann natürlich schon etwas besorgt, aber ich merkte leider schon ab Tag 3 nach der Geburt, dass sich eine mir bekannte tiefe Trauer Breit machte, ich konnte nichts mehr essen , hatte Schuldgefühle etc.
Er musste 2 Tage länger im Krankenhaus bleiben als ich.
Es war zwar stressig aber ich würde diese Anfangsschwierigkeiten nicht als Auslöser meiner Depression sehen.
Ich nahm das außer den Schuldgefühlen entspannt auf, da auch alles gut mit ihm war und mir versichert wurde, dass einfach etwas genauer geschaut wird.

Als wir dann mit ihm heim kamen, ging es mir Tag für Tag schlechter. Es war der pure Alptraum.
Der kleine war ziemlich entspannt, laut Hebamme ein Anfängerbaby.
Hat viel geschlafen. Ich habe schnell abgestillt, da ich überhaupt nichts essen konnte und dann auch das stillen nicht mehr gut geklappt hat und mich zusätzlich gestresst hat.
So konnte wenigstens auch der Papa oder die Omas die dann beide da waren für NH Woche die Flasche geben.
Mir ging es einfach schrecklich. Ich wollte einfach dass es aufhört so weh zutun.
Ich hatte ihn lieb und auch kein Problem, ihn zu halten oder zu versorgen ( ich dachte allerdings immer, dass ich es nicht schaffe aber im Nachhinein habe ich es immer geschafft ).
Es war alles unfassbar schwer. Ich habe schnell Sertralin erhört und dann hatte ich mal eine gute Woche wo alles gut war , dann eine schreckliche.
Wir sind dann als unser Sohn ca 6 Monate alt war in die Heimatstadt meines Mannes gezogen, weil ich mich dort besser unterstützt gefühlt habe und wahrscheinlich einfach weg musste.
Was auch eine gute Entscheidung war, obwohl ich meine Freunde und Familie auch vermisse.
Vor dem Umzug sind wir ständig mit dem Zug hin gefahren und haben bei meiner Schwiegermutter die Zeit verbracht, hier wohnen im Haus auch die Oma, und die 2 Brüder meines Mannes. Ich brauche diese Normalität, diese Familie um mich rum.
Meine Eltern sind getrennt und sie sind immer für mich da aber dieses familiäre Umfeld und alltägliche Unterstützung ist hier mehr gegeben.
Mein Mann hat hier dann direkt angefangen zu arbeiten und eigentlich lief alles ganz okay.
Mir ging es weiterhin mal 2 Wochen gut dann eine schlecht usw.
Im Alltag bin ich natürlich auch hier alleine, Mann ist arbeiten, Schwiegermama auch etc.
Jetzt haben wir auch endlich eine Wohnung gefunden und ziehen bald offiziell ein.
Ich tue mich aktuell unfassbar schwer damit, Veränderungen zu akzeptieren, ich freue mich manchmal auf den Umzug, mal hab ich eher Angst.
Mein eigentliches Problem, ich hoffe es war jetzt alles nicht viel zu wirr, ist eigentlich folgendes.
Mein Sohn ist ja jetzt schon fast 1 Jahr alt und das setzt mich langsam unter Druck.
Ich nehme seit Monaten Sertralin, mittlerweile 125 mg.
Als Notfallmedikament habe ich ab und zu , aber insgesamt bestimmt nicht mehr als 7/8 mal eine Tavor genommen.Auch habe ich eine Gruppentherapie begonnen.
Ich bin gerne Mama und liebe meinen Sohn über alles.
Aber diese depri Phasen kommen immer wieder.
Ich sehe schon eine gewisse Verbesserung, da am Anfang Dinge wie dieses extreme neben sich stehen Schwindel extremer Seelenschmerz Panik etc schon weniger ist und ich in den down Phasen eher einfach sehr sehr traurig bin und alle Gedanken schwarz sind.
Ich hatte übrigens keine Zwangsgedanken o.ä.
Es waren eigentlich meine depressiven Symptome wie das krasse Morgentief, Hoffnungslosigkeit, herzrasen innere Unruhe etc die ich von damals kannte aber 1000 mal schlimmer.
Ich merke schon, dass um den Eisprung oder vor der Periode es eher zu einer depri Phase kommt aber eben auch nicht ausschließlich zu diesen Zeiten.
Auch muss ich sagen, dass die Dauer der Tiefs nicht soo kontinuierlich kürzer wurde.
Ich hatte Glück und nach der Geburt war nach 10 Horror Tagen eine ganze Woche gut, dann wieder eine ganze schlecht.
So ging es lange weiter. Bis mal 2 Wochen gut waren oder auch 3. Dann vielleicht 4,5 Tage schlecht und im Januar auch mal.10 Tage Schlecht.
Da bin ich fast verrückt geworden.

Ich Frage mich nur, ist Sertralin das richtige Medikament, müsste es nicht langsam nach fast einem Jahr diese Tiefs abfedern oder ist es normal , dass diese trotzdem noch kommen.
Ich bin im Alltag schon auch gestresst, mit dem Umzug aktuell, der kleine klebt seit Wochen nur an mir( was mich aber auch gefreut hat, ich hatte lange Zeit Angst, dass er durch die depris vielleicht keine gute Bindung zu mir haben wird) , mein Mann ist noch etwas jünger als ich und ein super Papa aber manchmal auch etwas faul.
Ich übernehme viele Dinge , Organisation und Papierkram selbst und merke oft erst wenn es zu spät ist, dass ich mir lange keine Auszeit genommen habe oder meine Grenzen nicht formuliert habe.
So, das war's dann erst mal:) ich hoffe man versteht etwas, mein Sohn wacht hier langsam vom Mittagsschlaf auf.
Ich danke euch sehr im vorraus und wünsche euch einen schönen Tag ihr seid alles Power mamis.
LG Lia
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Marika
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Re: Vorstellung

Beitrag von Marika »

Hallo Lia!

Schön, dich kennen zu lernen... willkommen bei uns. ❤️

Du schreibst dass du 125 mg Sertralin seit "einigen Monaten " nimmst. Wie lange genau? Noch kein ganzes Jahr? Es hat bei mir mehr als ein Jahr gedauert bis keine Tiefs mehr hatte. Dazu brauchte ich eine sehr hohe AD Dosis und musste ein paar Mal erhöhen. Es kann also auch sein, dass du mit der Dosis noch weiter hoch musst. Die Höchstdosis beträgt 200 mg, da ist also noch Luft nach oben. Das wirst du dann zusammen mir deinem Arzt entscheiden.

Ich möchte dir damit sagen, dass eine Stabilität eine ausreichend hohe Dosis voraus setzt. Wenn die Dosierung zu gering ist, kommt es auch nach langer Einnahme nicht wirklich zu einer Stabilität. Eine Erhöhung braucht natürlich auch Zeit um zu wirken. Daher meine Frage wie lange du schon die 125 mg nimmst.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Vorstellung

Beitrag von alibo79 »

Hallo Lia,
Herzlich willkommen hier im Forum.
Marika hat dir ja schon geantwortet. Ich denke auch, dass es vielleicht sinnvoll sein kann, die Medikamente noch ein wenig zu erhöhen, was sagt dein Arzt dazu, habt ihr darüber schon mal nachgedacht?
Und eine ppd kann auch mal länger dauern bis man sich besser fühlt. Natürlich wünscht man sich dass es schnell gut ist, aber so ist diese Krankheit leider nicht. Auch mit dem Wechsel von Guten und schlechten Phasen ist es im Prinzip so, daß sich die Häufigkeit, Länge und Stärke der tiefs mit der Zeit abmildern sollten. Aber es kann trotzdem immer wieder zu stärkeren ausschlägen kommen. Wenn ich an meine letzte Episode denke, da war es im 1. Jahr bzw in den ersten 1,5 Jahren so wie bei dir. Nach 12 Monaten , wo es mir wirklich fast kontinuierlich schlecht ging kamen dann langsam die Wechsel und das in einem ähnlichen Rhythmus wie bei dir . Nach 1,5 Jahren gab es dann längere Phasen wo ich mich einigermaßen stabil gefühlt habe. Ich würde das mit dem sertralin auf jeden Fall abklären.
Und natürlich muss auch dein Umfeld passen, also auf dich aufpassen und dass du dir nicht zuviel Stress machst. Das ist eine zweite ganz wichtige stütze um gesund zu werden.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Lia
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Re: Vorstellung

Beitrag von Lia »

Hallo ihr beiden, vielen Dank für eure Antworten.
Also das 1. Problem ist , dass ich hier leider noch keinen Psychiater habe , der war in meinem alten Wohnort.
Wir sind 3 Stunden weggezogen.
Ich habe die Tabletten jetzt immer vom Hausarzt verschrieben bekommen, habe nun aber auch eine Überweisung und muss mir einen Psychiater suchen.
Ich habe ehrlich gesagt die Dosierung selbst gemacht bzw habe eigentlich 100 mg genommen und dann in Tiefs mal 150 plötzlich, was dann irgendwie wahrscheinlich zu viel auf einmal war. Ich denke 125 mg nehme ich seit Anfang februar ca ? Ich weiß es leider nicht genau.
Ich bin auch echt verpeilt und nachlässig. Wenn es mir wieder gut geht und der Alltag stressig ist vergesse ich auch das eine oder andere Mal.die tablette.
Kann das schon Auswirkungen haben ? Ich Frage mich nur ob das Sertralin überhaupt das richtige ist, aber wer weiß vielleicht würde es mir ohne total schlecht gehen ohne gute Phasen.
Ich kann meine Gedanken einfach nicht abstellen ich bin permanent am grübeln. Seit Wochen, eigentlich schon Monaten trauere ich darum, dass ich kein 2. Kind mehr bekommen möchte. Ich bin eigentlich so gerne Mama und würde mir schon ein 2. Kind wünschen aber ich traue es mich nicht. Ich schaffe das nicht nochmal. Und dann denke ich wieder, dann bin ich lieber für meinen Sohn da, wer weiß was nach einer 2. Geburt los wäre.

Ihr gebt mir Mut, dass mein Verlauf dann Doch nicht selten oder ungewöhnlich ist.
Ich dachte echt, sobald die Hormone sich wieder reguliert haben, müsste es stetig besser werden.
Ich habe auch in einem anderen Beitrag gelesen, wie gut Sport helfen soll.
Gerade gestern ist auch noch unser Auto kaputt gegangen und mein Sohn hat eine bakterielle Infektion und ist noch anhänglicher, dazu noch der umzug.
Auch finanziell wird das eine Belastung, ohne Auto komme ich weder zur krabbelgruppe ( brauche diese Pausen und Austausch mit den Mamas , und er spielt dort schön), noch zur Gruppentherapie.

Vielen Dank für eure Zeit und liebe Grüße
Lia
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Re: Vorstellung

Beitrag von alibo79 »

Hey Lia, das sind ja einige Baustellen bei dir, die da so anstehen, das ist extrem stressig. Da ist es kein Wunder, dass du immer mit schlechten Tagen zu kämpfen hast. Das würde auch ein gesunder Mensch anstrengend finden.
Zu den Tabletten. Du bist ja erst seit 2 Monaten auf dieser dosierung, dass ist noch nicht sehr lange und das zweite große Problem ist die unregelmäßige Einnahme. Das ist wirklich extrem wichtig, gerade am Anfang können paar Tage ohne Medikamente schon starke Auswirkungen haben. Deswegen ist es ganz wichtig das du die Medikamente regelmäßig nimmst, damit dein Gehirn sich nicht immer um regulieren muss, sondern zur Ruhe kommt un heilen kann.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
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Re: Vorstellung

Beitrag von alibo79 »

Allgemein sagt man regelmäßig einnehmen, genügend hohe dosierung und ausreichend lange, das ist das A Und O.
Sport ist natürlich auch sehr gesund und hilft die Stimmung zu verbessern, Stress abzugeben und den Körper zu stärken. Eigentlich ist jede körperliche Aktivität gesundheitlich fördernd, man muss für sich das passende finden, was Freude macht. Genauso wie mit der krabbeln Gruppe, was Spaß macht, tut auch der Seele gut.
Und ein zweites Kind hat noch Zeit, werde erstmal gesund und dann sieht es auch vielleicht anders aus und du kannst dir ein zweites kind vorstellen.
Das grübeln ist ein Symptom der Erkrankung, wenn die Medikamente richtig gut wirken können, wird das grübeln auch zurück gehen. Ich habe auch extrem schlimm gegrübelt, es hörte nicht auf und war mit dem bloßen willen auch nicht zu stoppen. Aber mach erstmal Schritt für Schritt weiter und das wichtigste sind erstmal die richtige Einnahmen der Medikamente.
Bei Fragen melde dich einfach :D
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Marika
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Re: Vorstellung

Beitrag von Marika »

Hallo!

Wenn du die 125 mg erst seit Februar nimmst, ist das natürlich noch sehr kurz. Sehr oft dauert es einfach länger, bis eine Dosis ihr Potential entfaltet hat. Und auch dann ist das erst der Anfang eines Reparatur Mechanismus der im Gehirn gestartet wurde. Daher kommen diese Schwankungen.

Ganz wichtig: regelmäßige Einnahme! Ansonsten kann sich keine Stabilität einstellen. Ich würde dir wirklich auch raten, einen Psychiater zu suchen. Gerade was die Dosierung angeht sollte man nicht alleine herum doktern.

Deinen Verlauf finde ich nicht ungewöhnlich, wenn man bedenkt dass deine Einnahme bisher nicht so ganz regelmäßig war und auch die Dosis wahrscheinlich zu niedrig. Am besten einen Psychiater aufsuchen und dann wirklich dran bleiben.
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Vorstellung

Beitrag von Lia »

Hallo,
ihr habt absolut Recht, ich habe jetzt darauf geachtet, immer regelmäßig die Tabletten einzunehmen.
Auch bin ich auf der Suche nach einem Psychiater, sieht aber aktuell schlecht aus.
Habe sogar einen Vermittlungscode vom Hausarzt bekommen, trotzdem nichts frei.
Ich danke euch für euren Zuspruch.
Mir ging es nach knapp Ner Woche besser und jetzt seit gestern wieder schlechter, so schnelle Wechsel von schlecht auf gut auf schlecht sind doch komisch, fast nach einem Jahr Depression..
Sollte es nicht besser werden ?:(
Naja
Mein Hausarzt hat heute etwas gesagt, was ich komisch fand.
Ich war eigentlich wegen meinem Sohn da, weil er eine Infektion hatte und habe aber nochmal wegen dem Sertralin gefragt und er meinte dann, ab 100 mg bringt es eh nichts mehr also so nach dem Motto, wenn 100 mg nicht helfen dann hilft auch eine höhere Dosierung nicht.
Kann das jemand von euch bestätigen?

Vielleicht Eier ich schon zu lange mit dem selben Medikament Rum und ein anderes würde mir einfach mehr helfen, ich hoffe ich bekomme einen Termin beim Psychiater und bekomme dort nochmal Hilfe.

Ansonsten fahre ich Freitag mit meinem Sohn zu einer Freundin in meiner Heimatstadt für eine Woche und freue mich darauf.
Auch wenn die depri Phase mir die Freude Versucht zu nehmen.
LG Lia
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Marika
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Re: Vorstellung

Beitrag von Marika »

Das was dein Hausarzt gesagt hat, kann ich nicht bestätigen. Ich kenne einige die erst mit mehr als 100 mg stabil wurden.

Ein Hausarzt ist halt kein Psychiater... ohne dass ich ihm da jetzt zu nahe treten will... :roll:

Du schreibst "müßte es nicht schon besser sein, nach einem Jahr Depression "... ich sehe es halt so: du hast ja erst seit 2 Monaten eine höhere AD Dosis. Es kann sehr gut sein, dass das davor einfach zu wenig war. Deshalb kannst du eigentlich nicht von einem Jahr sprechen. Zwar bist du seit 1 Jahr nicht stabil, aber richtig behandelt wurdest du nicht. Du musst eigentlich ab dem Zeitpunkt rechnen an dem du 1. Die Tabletten regelmäßig nimmst und 2. Die Dosis passt. Und bei der Dosis ist es jetzt ein Knackpunkt, denn wirklich ein Psychiater einschätzen muss. Auch ob ein Wechsel sinnvoll wäre, muss ein Psychiater beurteilen. Gut, dass du da dran bist.

Hat dein Hausarzt denn sonst noch eine vielleicht bessere Idee gehabt als nur "bringt eh nix mehr"? Gerade im Hinblick weil du so lange auf einen Psychiater warten musst? Denn Optionen gibt es noch viele... anderes AD, Sertralin weiter hoch (Höchstdosis ist bei 200 mg... warum bei 100 mg lt deinem Hausarzt Schluss sein soll, lässt mich verwundert zurück... :wink: )
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Vorstellung

Beitrag von An12 »

Hallo Lia, ich nehme seit ca 3 Monate 125 mg Sertralin Basic ein.. und ich muss sagen mir geht’s damit gut 👍. Davor hatte ich 100 mg Sertralin TAD. Und bei der Menge habe ich leider keine Verbesserung gespürt. Bis ich dann selber zu meinem Hausarzt gesagt habe, dass ich erhöhen möchte. Und das war eine richtig Entscheidung. Und dass ich auch noch mal den Hersteller von den Sertralin gewechselt habe, dass fand ich auch nochmal gut. Ab da merkte ich, dass es bei mir langsam Berg auf geht..
Lia
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Re: Vorstellung

Beitrag von Lia »

Hallo An,
das macht mir Mut.
Ich denke ich gehe am Montag einfach mal, wenn ich eh in meiner Heimatstadt bin zu meiner alten Psychiaterin und Frage sie, was ich tun kann/ soll.
Es macht mir einfach Angst, dass ich doch vor paar Monaten sogar 4 Wochen stabil war und dachte ich wäre übern Berg und jetzt Gefühlt alle 2 Wochen ein paar Tage im Loch hänge..
Vor allem weil es hier im Forum oft heißt mit der Zeit werden die Tiefs kürzer und seltener etc.
Aber vielleicht fehlt einfach noch die richtige Dosierung, oder das richtige Medikament.

Macht es denn Sinn den Medikamentenspiegel messen zu lassen ?
Das zeigt ja auch nicht, ob es einem hilft oder
LG und gute Nacht
Lia
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Re: Vorstellung

Beitrag von Lia »

Und Marika,
Danke für deine Antwort.
Ja mich hat es auch gewundert.
Er hat mir schon öfter auch andere Antidepressiva empfohlen, aber ich traute mich das nicht einfach so wechseln ohne genauer mit einem Facharzt im Gespräch zu sein.
Vor allem sagt er auch immer, dass Sertralin Antriebssteigernd ist und das die Unruhe noch verstärken könnte aber ich kann kein Mirtazapin oder ähnliches nehmen da kann ich nachts nicht mal aufstehen für meinen Sohn, hab das einmal genommen war wie auf Droge.

Ich hab die Hoffnung nicht aufgegeben, aber wenn ich sehe wie viele verschiedene Medikamente es gibt frag ich mich, wie man da denn das richtige finden soll
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Marika
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Re: Vorstellung

Beitrag von Marika »

Hallo!

Es wäre wirklich eine gute Idee deine ehemalige Psychiaterin zu kontaktieren. Ich habe das starke Gefühl, dass da eine Fachperson ran muss.

Ja, Sertralin wirkt anstriebssteigernd. Es kann somit die Unruhe die viele als ein Symptom der PPD haben, gerade am Anfang verstärken. Es heißt aber nicht, dass es dann zwangsläufig genau so bleibt. Auch ich hatte massive Unruhe, bin aber mit einem antriebssteigernden ADs stabil und gesund geworden. Da kommt ganz stark auf das Gesamtbild der PPD an. Anhand der verschiedenen Symptome bzw. welches vorherrscht, wählt ein Psychiater die Medikamenten Gruppe aus. Das ist nicht immer ganz einfach und manchmal muss man mehrere Medikamente versuchen.

Viellicht kannst du dich ja gleich mal telefonisch bei deiner Psychiaterin melden? Ich denke das wäre jetzt der wichtigsten, nächste Schritt.
Liebe Grüße von
Marika

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Anne 861
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Re: Vorstellung

Beitrag von Anne 861 »

Hallo lia ,geht es dir besser ?
Lia
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Re: Vorstellung

Beitrag von Lia »

Hallo Anne und co,
lieb das du fragst.
Ich war tatsächlich bei der Psychiaterin und sie sagte, nachdem ich geschildert habe dass aktuell viel los ist, Umzug etc , dass sie dann einen Medikamente Wechsel aktuell für nicht so schlau hält deshalb soll ich weiterhin Sertralin nehmen und dazu Mirtazapin allerdings traue ich mich das bisher nicht.
Aktuell geht es mir ganz gut. Also bin nicht in einem Loch aber schon ziemlich angespannt, kann kaum still sitzen bin nur am Rum räumen und machen und tun in der Wohnung.
Ich bin gedanklich auch nicht frei also ich warte fast schon nur auf das nächste tief .
Am Sonntag fliege ich mit dem kleinen und meiner Mama in den Urlaub und hoffe ehrlich gesagt einfach nur dass ich es genießen und mal abschalten kann.
Ich war ja bei meiner Freundin eine Woche in Frankfurt mit dem kleinen.
Außer die 5h Zug hin und 5h wieder zurück war es auch ganz schön.
Eine Nacht war ziemlich mies, er zahnt permanent.
Aber ich konnte es ganz gut genießen.
Bin dann immer stolz und denke mein Sohn und ich sind ein gutes Team wenn ich so Fahrten und Trips mit ihm meistere alleine.
Dann wird der 2h Flug hoffentlich ein Klacks.
Ich hoffe dennoch dass ich mir aktuell nicht wieder zu viel Stress unbewusst antue und dann wieder depri werde. Die Psychiaterin meinte halt dass das richtige Antidepressiva eigentlich auch dafür sorgen soll, dass man auch in stressigen Phasen stabil ist weitgehend.
Naja ich freue mich schon dass wir jetzt eine Wohnung gefunden haben und es uns schön machen.
Ich merke mein Mann gibt sich ziemlich Mühe dass wir uns hier wohl fühlen und ich glaub auch die Woche Abstand tat ganz gut.

Wie geht es euch ?
LG Lia
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