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Beitrag von sira »

Hallo,

ich bin 29 und habe eine vier wochen alte Tochter (Katja Helena).Ich kann meine Tochter nicht beim Namen nennen . Es fällt mir sogar schwer ihn aufzuschreiben.Ich glaube denn falschen Namen gewählt zu haben,habe aber keine Chance ihn zu ändern.Da er erstens schon eingetragen ist und ich zweitens garkeinen alternativnamen habe.Das ständige suchen nach einem Namen begang schon in der Schwangerschaft.Ich habe mindestens 7 Namensbücher gelesen und 4 Internetseiten mit Namen.Mein Mann und ich hatten völlig verschiedene vorstellungen und es war schwierig einen Namen zu finden der uns beiden gefiel.Wir haben uns auf Katja geeinigt und denn Namen meiner Mutter Helena drangehängt weil er uns gefiel.Ich habe dann schon in der Schwangerschaft gemerkt das mir der Name nicht mehr so gut gefällt, hatte aber auch keine alternative .Mir ist kein Name gut genug.Nach Ihrer Geburt wurde es richtig schlimm.Ständig habe ich Ihren Namen im Kopf und denke es ist der falsche,er ist scheusslich.Das stürzt mich immer wieder in tiefe Depressionen,in denn ich viel weine und meinen Mann schwere Vorwürfe mache das er mich unterschreiben lies und der Name jetzt nicht mehr zu ändern ist.Ich bin nicht mehr ich selbst.Ich denke oft das ich es nicht mehr aushalte.Es ist schrecklich sein Kind nicht beim Namen nennen zu können.Hat hier irgendjemand das selbe erlebt und kann mir sagen wie es bei ihm war.Hört das je wieder auf.Ich war jetzt einmal bei einer Terapeutin zur Sprachtherapie für eine halbe Stunde,doch jetzt hat sie drei Wochen urlaub und ich habe erst in 4 Wochen wieder einen Termin.Ich weiss nicht wie ich die überstehen soll.
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Sira
Das Gefühl hatte ich am Anfang nach der Geburt meiner Tochter auch, wenn ich auch nicht so sehr darunter gelitten habe wie Du und es sich nach ein paar Wochen gelegt hat. Ihr Name war nicht mein Wunschname (DEN hatte ich schon vor JAHREN festgelegt, naja, aber leider hat da ja noch der Papa mitzureden) und am Anfang ist mir immer mein Wunschname eingefallen anstatt ihr richtiger Name. Allerdings hatte ich mehr Panik davor, dass ich mich vielleicht mit dem gegebenen Namen nicht abfinden könne, so dass ich meine Gedanken "Was ist, wenn sie nun den falschen Namen hat und das ganze Leben lang denke ich, das ist nicht sie, sie sollte anders heissen" - sehr angsteinflössende Gedanken - irgendwie abstellen konnte. Ich glaube drum - im Ansatz - kann das durchaus eine normale REaktion sein. Allerdings scheint es mir bei Dir vergleichbar mit den Reaktionen oder Symptomem mancher Mütter mit postpartalen Depressionen, auch wenn es sich nicht auf die genau gleiche Art äussert. Die Therapie ist sicher genau das richtige. Warst Du schon bei einem Arzt, vielleicht bräuchtest Du auch medikamentöse Hilfe, die Du dann vor allem jetzt schon in Anspruch nehmen könntest?
Schreib, wie es Dir geht!
Und übrigens: Beide Namen, Katja und Helena finde ich WUNDERSCHÖN!!
Liebe Grüsse
Hanna
sira

Danke

Beitrag von sira »

Hanna,

danke für Deine Antwort.Es tut so gut zu wissen das man nicht ganz allein ist mit dem Problem.Ich habe große Angst,das es nicht aufhört.Jeden Tag dieser Druck.Du must einen Namen finden der Dir gefällt und alles versuchen den alten zu ändern,dann ist alles wieder gut .Das denke ich jeden Tag und find doch keinen.Es scheint einfach keiner zu ihr zu passen.Und was ist wenn ich einen finde und es nicht schaffe bei der Behörde den alten zu ändern.Das kann ich ihr doch nicht antun,sie anders zu nennen als in ihem papieren steht .Da kommt doch kein Kind mit klar.Wiso ist der Name mir so wichtig?Wiso kann ich den gegebenen Namen nicht akzeptieren?Ich spüre jedes mal so einen druck wenn ich ihen Namen aussprechen will.Wenn andere ihn sagen denke ich,nein so heisst sie nicht und ich habe ein gefühl als müste ich mich gleich übergeben.Das ist doch total krank.Ich möchte so gerne das das aufhört.Sie ist so bezaubernt und ich habe so lange auf sie gewartet.Es ist nicht fair das ich ihr jetzt keine gut Mutter sein kann.
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Hallo liebe Sira

schön, dass du hier her gefunden hast.

Was du schreibst hört sich sehr belastend an. Ich denke, dass es in Wirklichkeit nicht um den falschen Namen deiner Tochter geht, sondern dass es sich "nur" um ein Symthom handelt, das für etwas anderes steht ... Aber eine Therapie ist sicherlich der richtige Weg rauszufinden, was da mit dir passiert. Ich hatte während der Schwangerschaft und nach der Geburt auch ziemlich fiese Zwangsgedanken. Die kreisten jetzt thematisch um etwas anderes, aber das ist im Endeffekt ja egal. Es hört sich für so an, als würdest du zwanghaft grübeln ... Das ist jetzt natürlich eine Laieneinschätzung ... aber ich konnte meine Gedanken auch nicht mehr kontrollieren und sie kreisten ständig um dasselbe und ich konnte es dann natürlich doch nicht beantworten. Und ständig habe ich mir Vorwürfe gemacht, mich unter Druck gesetzt, wollte das es aufhört. Ein schlimmes Gefühl, deswegen kann ich sehr gut verstehen, wie du dich gerade fühlst.
Nimm aber die Hilfe weiter in Anspruch und wenn du es gar nicht mehr aushälst, gibt es vielleicht so etwas wie ein Kriseninterventionszentrum in deiner Nähe? Da war ich damals auch, allerdings hatte ich da noch kein Kind ...

Kopf hoch, es wird ganz bestimmt besser werden – das sagt eine, die das vor einigen Wochen auch noch nicht glauben wollte!

Ganz lieb
Julia
sira

Beitrag von sira »

Liebe Julia,

es stimmt,ich kann nicht glauben das es wieder vorbei geht.Wieso muss es gerade ihr Name sein.Denn kann ich doch nicht verdrängen.Ich merke halt auch das meine Gefühle für sie weniger werden und das macht mir so große Angst.Ich möchte meine Tochter lieben.Ich glaube wenn ich sie wirklich lieben würde wäre mir der Name egal.Sie hat die beste Mutter der Welt verdient und ich kann das nicht für sie sein.In Momenten wie diesen fühle ich mich so hilflos und traurig.Es ist so eine fiese Sache die nicht zu packen ist.Wenn ich Medis nehme kann ich nicht mehr stillen und fühle mich noch schuldiger. Wenn ich sehe, wie lange es dauert bis es besser wird, wird mir ganz bange.Ich kann sie doch nicht ewig Mäuschen nennen.Wie soll ich damit Leben?Sie ist so süß und ich denke nur über ihren Namen nach.Ich will wieder normal Leben und mit Stolz denn Namen meiner Tochter nennen.Ich will sie wieder so lieben können wie kurz nach der Geburt,als ich dachte das alles hat sich gelohnt.Die schmerzen waren vergessen und ich war einfach nur glücklich und stolz.Es tut so gut sich hier bei euch ausheulen zu können.Danke
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Sira,

du fragst: warum muss es denn gerade ihr Name sein? Damit hast du dir die Antwort fast schon selbst gegeben. Dein Gerhirn hat sich das Schlimmste raus gesucht, was du dir vorstellen kannst, in diesem Falle, dass du deine Tochter nicht beim Namen nennen kannst und du Angst hast, sie nicht annehmen zu können. Das tut dir am meisten weh und deshalb leidest du so. Dabei will dir dein Kopf sagen, dass irgendwas nicht stimmt, das du woanders hinschauen sollst ... da wo es wirklich grummelt ... Ja, und wie gesagt, auch ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder ein normales Leben führen könnte. ABER ES GEHT. Auch wenn ich manchmal (so wie jetzt gerade) etwas druchhänge, bin ich doch wieder ich selbst. Das hat lange gedauert, aber ich kann heute sagen, dass sich der Weg gelohnt hat! Es tut verdammt weh, und man fragt sich auch ständig warum nur, warum gerade ich, was soll das, das kann doch nicht gut sein, dass soll aufhören, ich will wieder so sein wie früher ... etc. Und ich kann dir sagen: ES WIR WIEDER GUT WERDEN, GANZ BESTIMMT! Aber du brauchst Geduld ... Ich habe es bis jetzt nur mit einer Therapie geschafft, aber viele Frauen hier im Forum haben auch gute Erfahrungen mit Medikamenten gemacht (es gibt wohl auch Medis die man während des Stillen nehmen kann). Diesbezüglich würde ich mich ausführlich bei einem guten Psychater/Neurologen beraten lassen und dann entscheiden. Eine Überweisung bekommst du von deinem Hausarzt oder Frauenarzt.

Ich wünsche dir viel Kraft ... und hier bekommst du Unterstützung, es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist!

Herzliche Grüße
Juila
hanna

Beitrag von hanna »

LIebe Sira
Ich kann Julia nur beipflichten. Mir scheint das Namensproblem vielmehr Symptom als Ursache des Problems und ich kann Dir wirklich versichern, dass diese quälenden Gedanken aufhören, sobald die Therapie und allfällige Medikamente (mit denen einige hier ja auch "erfolgreich" :wink: gestillt haben) wirken und es Dir besser geht. Und selbst wenn Du dann immer noch mit dem Namen hadern solltest (was, wie ich vermuten würde, nicht mehr der Fall sein wird) dann wird das nicht mehr mit diesen gemeinen "Begleitgedanken" sein, dann wirst Du deshalb nicht mehr in Frage stellen, dass Du die beste Mutter für Deine Tochter bist, da bin ich ganz sicher. Und nur ganz nebenbei: Ein Arbeitskollege von mir wird anders genannt als er getauft wurde, wann das anfing, weiss ich nicht, aber es ist weder für ihn noch sein Umfeld das geringste Problem, das ist einfach so und fertig. Kräht kein Hahn danach. Aber wie gesagt, ich denke, dass sich das Namensproblem total entschäft, sobald es Dir besser geht. Und auch darin gebe ich Julia recht, lass Dir eine Überweisung geben und frage einen Psychiater wegen der Medis. Ich nehme z.B. Johanniskraut, welches meine Therapeutin (die auch Ärztin ist) mir verschrieben hat und zsammen mit der Verhaltenstherapie gehts mir soweit eigentlich wieder sehr gut. Kopf hoch liebe Sira und berichte, wie es Dir (weiterhin) geht.

LIebe Grüsse
Hanna
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Sira (sag, heisst so nicht die Löwin beim König der Löwen :D )

Dann bist Du ja ganz offensichtlich eine starke Savannen-Kämpferin. Du weisst es nur im Moment nicht mehr...aber: Keine Panik. Du wirst Dich im Laufe der nächsten Wochen wundern, was alles in Dir steckt (und das meine ich positiv!!!)

Ich glaube, es würde Dich in der jetzigen Situation überfordern, wenn ich Dir jetzt die Zwangsgedanken-Theorie um die Ohren hauen würde. Aber: Diese vollkommen absurde Namensdebatte in Deinem Kopf riecht förmlich nach ZGs. Und das ist ein weit verbreitetes Symptom einer PPD!
Ich empfehle Dir, das folgende Buch anzuschaffen und mal reinzulesen:

Lee Baer: Der Kobold im Kopf. Die Zähmung der Zwangsgedanken. ISBN 3456839626

Da Zwangsgedanken sehr variantenreich sein können (weiss ich aus eigener Erfahrung) musst Du einfach das Gelesene auf Deine Zwangsidee übertragen. Das ist zumindest ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Bei mir sind durch dies Erkenntnisse Dämme gebrochen. Ich konnte das, was sich an Ideen in meinem Kopf eingefräst hatte, zum ersten Mal aus einer anderen Perspektive sehen.

Jedenfalls biste hier vollkommen richtig: Setz Dich, nimm Dir en Keks und lass Dich fallen... :wink:

Muschelkalk

P.S.: Noch ein schlauer Spruch zum Schluss: Im englischsprachigen Raum heisst die Krankheit, die sich da zur PPD gesellt OCD (obsessive-(compulsive)-disorder. Und obsessive heisst besessen...von einer Idee. Und dabei ist nicht der Inhalt das Problem, sondern die Bewertung derselben.

P.P.S.: Habe auch einen entfernten Bekannten, der auf Partys immer ganz viel Verwunderung auslöst, wenn er seinen Pass rauskramt...da steht nämlich ein anderer Name, als sein eigener...oder umgekehrt? Jedenfalls kenn ich ihn nur als Max und nicht als Alexander...lustig, oder?
karin

sehr gut!!!

Beitrag von karin »

Setz Dich, nimm Dir en Keks und lass Dich fallen... :lol: :lol: :lol:
sira

Beitrag von sira »

Hallo,

euch allen ganz lieben Dank . Ohne eure Hilfe würde ich diese Tage nicht überstehen. Zu lesen das mann nicht allein ist und es eine Chance auf Besserung gibt ist sehr tröstlich.Muschelkalk danke für denn Buchtipp.Werde es mir auf jeden fall besorgen. Ich habe große Angst vor Medis,aber mein jetziger zustand ist glaube ich schlimmer als einige Nebenwirkungen.Sollte ich den Namen trotzdem ,nachdem es mir besser geht blöd finden,werde ich halt versuchen ein Namensänderung zu erreichen mit einem Gutachten vom Arzt.Hat da jemand Erfahrung mit.Im moment finde ich ja alle Namen nicht schön,daher werde ich woll abstillen und Medis nehmen.Was hat meine Tochter vom Stillen wenn die Mama nicht glücklich ist.Ich denke das merkt sie auch oder was meint ihr.Traue mich nicht mit Medis weiterzustillen.Wenn ich eure Antworten lese geht es mir immer gleich etwas besser.Ich hoffe euch in naher Zukunft auch helfen zu können wenn es wieder aufwärts geht mit mir . Dank euch ist das ja schon ein bisschen so.
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Sira,

was ich Dir jetzt sage, spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider: Also, das ist keine Empfehlung, keine Beeinflussung, usw. usf.

Für mich ist mein Medikament kein Teufelszeug - im Gegenteil: Es bringt mir meine Persönlichkeit zurück. Nix mit diesem Klischee vom dauersedierten Psychopharmaka-Junkie.

Das mit dem Stillen musst Du natürlich selbst entscheiden. Aber ich würde weiterstillen - auch mit (den richtigen!) Medikamenten. Surfe mal zu dieser Seite: www.embryotox.de. Diese Beratungsstelle gibt Dir auch persönlich Auskunft. Mir haben die Folgendes gesagt: Am besten den Wirkstoff Sertralin auswählen. Der geht fast gar nicht in die MuMi über. (Im Gegensatz zu anderen SSRIs wie z. B. Fluoxetin)

Ich wünsche Dir vor allem, dass Du einen Psychiater erwischst, der sich in den letzten zehn Jahren weitergebildet hat. Wir erleben hier ja viel...u. a. auch Fachärzte, die auf dem Stand der Steinzeit sind. Und, wenn man selbst schon total down ist, hat man nicht noch den Nerv, sich quasi für den Arzt fortzubilden...

LG
karin

Beitrag von karin »

Liebe Sira,

du kann dich doch getrost in deinen inneren Sessel zurück lehnen. Der Name wird geändert... oder auch nicht.
Ich hatte auch eine Riesenangst vor Medikamenten. Heute könnte ich mich... , dass ich nicht eher damit begonnen habe. Sicher, vielleicht ist nicht gleich die erste Medikation die richtige, aber das lässt sich korrigieren. Und du wirst dadurch auch nicht zum Zombie, der enthemmt lachend durch die Parkanlagen streift.
Es gibt Länder, in denen wird Medikation & Stillen etwas weniger streng beäugt. Für mich war es gefühlsmäßig nicht zu vereinbahren, was mir im Nachhinein recht gut getan hat. Aber da wirst du schon die richtige Entscheidung für dich treffen.
Alles Liebe
k.
sira

Es geht weiter

Beitrag von sira »

Hallo ihr lieben,

Endlich hatte ich wieder einen Termin bei der Psychologin.Habe 4 schlimme wochen hinter mir und bin jetzt bereit Medis zu nehmen.Habe Montag einen Termin bei einem Psychater.Meine Tochter wird immer süßer.Wenn ich sie anschaue denke ich oft es müsste mir doch ein Name einfallen der zu ihr passt. Ob das je aufhört.Liebe Hanna,darf ich dich fragen wie deine Tochter heißt und was ursprünglich dein Wunschname war.Muss oft daran denken.Habe jetzt jede Woche 50 min.Sprechzeit bei der Psychologin.Vor Montag habe ich große Angst.Es gibt Momente da muss ich mit meine Tochter ganz doll kuscheln um zu begreifen das sie wirklich da ist.Ich möchte es so gerne mehr geniessen.Habe das Buch von Brooke Shields(Ich würde dich so gerne lieben) gelesen.es hat mir Mut gemacht.In vielen Sachen erkenne ich mich wieder.
karin

Beitrag von karin »

hey, du wirst sehen, es wird besser werden. dass die medikation mit sprechzeiten bei einer psychologin verbunden wird, ist doch auch ganz prima. hast du schon mal - falls die frage dann überhaupt noch steht - über die möglichkeit mehrerer vornamen nachgedacht. wir haben uns nämlich - am tag 5 - für drei entschieden. :idea: :!: alles liebe für dich
k.
Antworten