cilipu, auch eine Neue

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cilipu

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Beitrag von cilipu »

Hallo,

am 02.Mai habe ich (37 Jahre alte) meine Tochter Maxine, ein absolutes Wunschkind entbunden. Seitdem ging es leider immer weiter bergab mit mir.....

Eigentlich glaube ich, daß es schon vor der Entbindung losging. Meine Schwangerschaft war mit einigen Komplikationen behaftet und ich konnte zu Beginn acht Wochen nicht arbeiten und dann ab Januar mußte ich auch zu Hause bleiben. Zwar hat damals jeder gesagt, sei froh, daß Du aus dem strß raus bist und ich ich habe das auch so empfunden, da ich aber einen sehr abweschlungsreichen, interessanten und anstrengenden Job hatte, ich war auch viel unterwegs, ist mir irgendwann die Decke auf den Kopf gefallen, was mir aber erst jetzt so richtig klar wird.
Die Geburt war ziemlich anstrengend, ich hatte es mir nicht so schlimm vorgestellt.... dauernd sind die Wehen weggeblieben, Wehentropf wurde immer höher gestellt, die Schmerzen waren nur noch unerträgelich und die Ärztin hat Maxine mehr oder weniger aus dem Bauch "gestemmt".
Maxine war aber gesund und munter und ich hatte sie von Anfang an immer bei mir.
Die Probleme fingen relativ schnell nach der Geburt an, aber es hatte mich ja jeder vor dem BabyBlues gewarnt, also sah ich keinen Grund zur Sorge, ich habe nicht mehr geschlafen, war häufig am Weinen und kam mir wie die schlechteste Mutter der Welt vor, wenn es mir nicht gelang die kleine Maus zu beruhigen.
Die Zeit verging und es wurde nichts besser sondern nur noch schlimmer. Inzwischen bin ich vollkommen antriebslos, kann mich zu nichst motivieren, ich weiß auch nicht, wann ich mich das letzte Mal wirklich gefreut habe. Schlafen kann ich nicht mehr richtig, dauernd liege ich wach und grübele, Essen ist auch nur noch ein Zwang, da ich stille überwinde ich mich immer dazu zu essen, aber davon wird mir dann auch nur schlecht.
Dauernd fange ich an zu weinen, manchmal grundlos, aber immer, wenn die kleine Maus weint drehe ich fast durch, muß weinen und bekomme Angstzustände... ich habe ständig Angst ihr nicht gerecht zu werden, da ich mich selbst so schlecht fühle.
Die Angstzustände habe ich aber nicht nur in Zusammenhang mit Maxine sondern morgens habe ich Angst vor dem Aufstehen und über den Tag kommt die Angst immer wieder, ich kann nicht immer sagen wovor, sie ist einfach da.
Es gibt auch noch wenige Momente, in denen ich wieder ich selbst bin, so wie früher, aber die sind selten geworden, dann wünsche ich mir die Zeit von früher zurück, fühle mich aber gleich schuldig, denn das war ja auch die Zeit vor Maxine und ich möchte sie nicht mehr missen, ich kann mir nicht mehr vorstellen, wie es ohne sie wäre......

Alles in mir ist ein einziges Durcheinander, das kann so nicht bleiben.
Am Freitag habe ich einen Arzttermin und dann werden wir weitersehen, ob eine Therapie oder etwas anderes angegangen wird.
Ich möchte wieder so sein wie früher, ein fröhlicher aktiver ausgegelichener, belastbarer Mensch.

Ich bin froh, daß ich auf der Suche nach Hilfe auf dieses Forum gestoßen bin.

Liebe Grüße
cilipu
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Cilipu
Herzlich willkommen und sei mal doll gedrückt! Du wirst sehen, hier gibts eine Menge ähnlicher Geschichten und es tut sehr gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Mir gings nach der Geburt meines zweiten Kindes im Juli 2005 so schlecht. Richtig schlimm war es (wie bei Dir) ca. 3 MOnate nach der Geburt. Meine Hebamme meinte im Wochenbett noch, dass diese Zeit (also 3 Monate nach Geburt) anstrengend werden könne, weil sich dann der Hormonhaushalt umstelle und ich dachte, ok, das ist jetzt diese Hormonumstellung, oder, ok, das liegt am mangelnden Schlaf. Aber es wurde immer schlimmer und mit der Zeit hatte ich richtig Angst (der Morgen war jeweils am schlimmsten) und je mehr ich Entlastung suchte (und bekam) desto schlimmer wurde es, weil ich gemerkt habe, dass ich meine Kinder gar nicht wiederhaben will (die Schuldgefühle, die solche Gedanken auslösen, kann man sich ausmalen...)
Sei versichert, dass es wirklich besser und wieder gut wird, sobald Dir geholfen wird. Die meisten hier machen eine Therapie verbunden mit Medikamenten. Ich selber nehme Johanniskraut, habe noch ein Notfallmedikament und mache eine Verhaltenstherapie. Alles zusammen hat mir sehr geholfen. Nach 6 Monaten habe ich wieder angefangen zu arbeiten (60%) und das hat mir ebenfalls enormen Auftrieb gegeben, viel Selbstvertrauen zurückgegeben. Mittlerweile kann ich sagen, bin ziemlich stabil und es geht mir eigentlich wieder sehr gut, wenngleich ich noch häufig eher "Angst vor der Angst" bekomme, also wenns anstrengend wird, denke, hoffentlich wirds nicht wieder so schlimm. Bis anhin wars das nicht :D
Kopf hoch, das wird wieder!!!!!
LG Hanna
karin

Beitrag von karin »

liebe cilipu,
ich kann mich hanna nur anschließen. es wird wieder. du wirst dich selber wieder erkennen. es ist toll, dass du die die kraft gefunden hast, dir hilfe zu suchen. das war der erste wichtige schritt.
alles liebe
karin
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