Hallo, auch ich bin neu hier...

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blaugelb

Hallo, auch ich bin neu hier...

Beitrag von blaugelb »

Da ich schon seit ein paar Wochen immer mal wieder hier mitlese, möchte ich mich jetzt kurz vorstellen.
Meine Tochter wurde im Juni 2004 geboren- das ist schon recht lange her, sie ist schon 2 1/4... und seitdem geht es mir imer schlechter. Ich dachte, das sei die Umstellung, der Schlafmangel, Arbeit...irgendwas. Ich dachte, dass es normal sei, wenn ich mich so fühle: anriebslos, nutzlos, gereizt, traurig, einsam, mit Schuldgefühlen beladen. Mit meinem Partner wurde es auch ganz schlimm, so dass wir vor einem Jahr eine Paarberatung anfingen, bei der ich vor ca. anderthalb Monaten zu dem Ergebnis kam, dass ich anscheinend unter einer depressiven Verstimmung leide. Ein Besuch bei meiner Hausärztin ergab die Diagnose *Depression* und als ich letzte Woche den ersten Termin bei einer Psychotherapeutin hatte, fasste sie meine Symptome unter *Postpartale Depression* zusammen, die ich offensichtlich über zwei Jahre mit mir herumgeschleppt habe. Ich dachte immer, wenn ich mich nur zusammenreisse, wird es wieder besser. Was leider nicht stimmte.
Ende der Woche habe ich einen Termin bei einer Psychiaterin, die auf PPD spezialisiert ist und die mir ein Antidepressivum verschreiben soll. Ohne geht es wohl nicht mehr.

Einerseits bin ich erleichtert, weil das DING endlich einen Namen hat, andererseits fühle ich mich so unendlich schlecht- auch, weil ich nicht früher etwas unternommen habe. Ich hätte uns allen, meiner kleinen Familie und mir, so viel Kummer ersparen können.

LG
blaugelb
Micha

an blaugelb

Beitrag von Micha »

Hallo,

ich denke, dass es vielen Frauen so geht. Als ich vor 8 Jahren eine PPD hatte war das noch extremer. Absolutes Neuland, keiner wußte so recht davon. Zufällig hatte ich aber vorher ein Bericht über Schatten-und-Licht gelesen, indem die Symptome beschrieben waren und da konnte ich mir vorstellen, das es genau das war, was ich hatte.

Ich glaube es ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig und über PPD sollte massiv schon in der Schwangerschaftsgymnastik oder in den Säuglingspflegkursen gesprochen werden. Alles wird durchgekaut vom Hecheln bis zum Dammschnitt aber das bleibt auf der Strecke. Wärst du schon früher informiert gewesen, hättest du auch schneller Hilfe suchen können.

Aber wenn du dann in ärztlicher Behandlung bist, wird es dir schnell besser gehen.

Alles Liebe, Micha
Nora

Beitrag von Nora »

Liebe Blaugelb,

schön, dass Du Dich uns hier anvertraust.
Dass Du so lange versucht hast, es selbst in den Griff zu bekommen passiert oft. Deswegen dauert es ja auch oft so lange, bis man wieder gesund wird. Aber deswegen mußt Du Dir keine Vorwürfe machen. Wichtig ist doch, dass Du Dir jetzt Hilfe holst und Du hast ja schon die ersten wichtigen Schritte getan - das ist prima.
Fühl Dich hier jederzeit frei, Deine Gefühle und Fragen zu äußern. Hier wirst Du verstanden und mit allem angenomen, was Dich bewegt.

Viele Grüße
Nora
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Blaugelb,

ich konnte es aus Deinem Beitrag nicht rauslesen, und deswegen frage ich es jetzt ganz direkt: Bist Du mit Deinem Partner noch zusammen? Wenn ja, dann möchte ich Dich bitten, alles daran zu setzen, Dich momentan nicht zu trennen. Dass hat nichts damit zu tun, dass ich mir absolut sicher bin, dass Du den besten aller Männer erwischt hast. Es ist einfach nur so, dass man in diesem Bewusstseinszustand auf keinen Fall schwerwiegende Entscheidungen treffen soll! Das steht in jedem besseren Buch und sagen einem auch die Ärzte. Lass Deinem Körper ein paar Wochen Zeit, hab Geduld, setz Dich nicht unter Druch. Und vor allem: Atme mal ganz tief aus. Jetzt kommt Hilfe. Ich verspreche Dir (und das würde ich nicht tun, wenn ich nicht überzeugt wäre): Alles wird wieder gut. Ob Deine Beziehung das aushält, das weiss nur der liebe Gott. Aber wenn Eure Liebe stark ist (und vermutlich ist sie das, schliesslich kämpft Ihr um Eure Liebe), dann wird sie das packen. Ich weiss, es gibt viele Frauen, die keinen Mann an ihrer Seite hatten, der die schlechten Tage genauso teilen wollte, wie die guten. Aber es gibt auch die Frauen, die in dieser Phase etwas erleben durften, dass sie vermutlich ihr Leben lang nicht mehr vergessen werden: Echte Liebe.

Also: Nix entscheiden, einfach mal krank sein dürfen!

Alles Gute für Euch
Jenny

Beitrag von Jenny »

Ich glaube, es gab in meiner ganzen Beziehung, die ja nun immerhin schon fast zehn Jahre andauert, keine Phase, in der ich so oft und so wild entschlossen war, mich von meinem Partner, diesem verständnislosen, unsensiblen, selbstsüchtigen, egoistischen, ... Ungeheuer zu trennen wie in der Zeit meiner PDS, die "nur" neun Monate etwa dauerte, aber die Hölle war.

Ja, und nun bin ich gesund und heirate den besten Mann von allen (naja, jedenfalls den besten von allen, die ich kenne :wink: ).

Will sagen: Muschelkalk hat absolut Recht!
blaugelb

Beitrag von blaugelb »

Danke für Eure Antworten und das liebe Willkommen!

Ja, wir sind noch zusammen und wollen es auch bleiben. Wir haben Pläne für die Zukunft und alles wird wieder gut werden, wenn wir es nur wollen. Und ich werde wieder gesund!

Liebe Grüße,
Blaugelb

...die heute einen guten Tag hat (gestern war fürchterlich!)
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