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Mona77

Möchte mich mal vorstellen...

Beitrag von Mona77 »

Hallo!

Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.vielleicht wie ich zu meiner diagnose kam.

ich schreibe einfach mal los.

also meine älteste tochter ist mittlerweile 6 1/2 jahre alt und wie ich jetzt weiß, fing alles schon in ihrer schwangerschaft an. es war eine sehr schwere schwangerschaft, und bei der geburt wollte ich sie nicht mehr haben.man kann eigentlich sagen ich habe sie gehasst.trotz allem habe ich mich sehr schnell an alles gewöhnt, wohl auch, weil ich in einem krankenhaus entbunden habe, wo junge mütter nicht wirklich gerne gesehen waren und es auch zu spüren bekamen.dadurch hat sich bei mir ein schutzinstinkt entwickelt, was meine tochter betraf.auch nach der geburt war alles nicht einfach. wir sind in eine neue stadt gezogenund alle um mich herum, waren wesentlich ältere mütter,ich war damals 21. ich bekam keinen anschluss.

dann war ich mit meiner kleinen total überfordert, da sie mit allem zu früh war.auch auf die gefahr hin, das mir viele nicht glauben werden, fing meine kleine mit 4 monaten an, sich hinzusetzten und ende des 7 monats machte sie ihre ersten schritte alleine.in allem war sie zu früh, nur sie wurde sehr trotzig und ich hatte das gefühl,das sie nicht richtig hört. ihre sprache kam auch nicht und so sollte es auch noch eine lange zeit bleiben. ich bin von arzt zu arzt durfte mir alles mögliche anhören, von überforderung,wir würden nicht genug reden und auch ich bilde mir das nur ein und will unbedingt, das meine tochter etwas hätte.ich bekam es mit den jugendamt zu tun, was aber hinter mir stand.

dann kam meine zweite tochter.sie ist jetzt 5 jahre alt.zumanfang war sie sehr pflegeleicht und ruhig.wie gesagt zum anfang.mit sechs monaten fing sie an immer weniger zu schlafen.ich weiter sie sich entwickelte, je weniger schlief sie. das blieb auch so und ihre schlafphase war zum schluss nur noch 2-4 stunden nachts.ich habe mir immerwieder gedanken gemacht was ich verkehrt mache.

einen aufschwung brachte es, als meine große 4 jahre alt war. da wurde von einem arzt eine not-op angesetzt, da meine tochter auf einem ohr nur noch 10 und auf dem anderen ohr 20 % hörte.es hatte sich bereits eiter hinterm trommelfell gebildet und es drohte die taubheit. seitdem habe ich ein ganz anderes mädchen.im nachhinein, ist es auch einleuchtend warum sie so agressiv war.sie hat uns nicht verstanden und wir haben sie nicht verstanden.seitdem sind wir dabei das sie ihre sprache aufholt, denn wie gesagt auch jetzt noch ist sie weiter als andere kinder ihres alters.

dann wurde mein mann arbeitslos.also ging ich wieder arbeiten in vollzeit-schichtdienst.das geld reichte vorne und hinten nicht.ich machte jede sonderschicht die möglich war.als das arbeitslosengeld zu ende ging, entschlossen wie uns dazu, das sich mein mann selbstständig machte. er war die woche über weg und ich hatte meine arbeit und die kinder. meine mutter half mir zwar wo es nur ging, aber ich hatte totalen schlafmangel, da meine jüngste so wenig schlief.den ersten zusammenbruch erlitt ich, als ich einen unverschulde3ten autounfall hatte. es war zwar nur eine kleine beule, aber ich fand meinen führerschein nicht und bekam also auch keinen leihwagen.womit sollte ich nun zur arbeit kommen. ich habe nur geheult und geschrien.im nachhinein war ich froh, das die kids im kiga waren und es nicht mitbekommen haben.

dann bin ich in teilzeit gegangen, was allerdings auch nichts half, denn ich habe zwar teilzeitgeld bekommen, aber nicht teilzeit gearbeitet.es war immer personalmangel.ich wurde immer unglücklicher und fühlte mich allein gelassen. jeder der mich von früher her kannte, sagte mir das ich schlecht aussehen würde und überhaupt nicht mehr ich selber wäre.
ich gab nichts drauf.

letztes jahr zogen wir dann hierher.in ein doppelhaus mit super nachbaren, denen es nicht stört das unsere jüngste soviel krach macht.ständig ist unsere kleine draussen,hat viel bewegung, aber schlafen war nicht drin.

kurz nachdem wir hierher gezogen sind, verließ meine schwiegermutter die firmaund räumte das geschäftskontoleer. wir wußten nicht wie wir die löhne bezahlen sollten, also arbeitete ich auch noch in der firma. wenn ich frühschicht hatte, bin ich morgens um 4 uhr aus dem haus bis um 13.uhr, dannach in der firma oder ebend um 5 uhr morgens in die firma bis um 12.30 und von 13.uhr bis 23 uhr inmeinem job.oftmals bin ich auf arbeit eingeschlafen, was ohne probleme möglich war, da ich einen job hatte in selbstverantwortung und es wundert mich heute noch das nicht passiert war.meine mutter hatte sich dann um die kids gekümmert.

im januar hörte ich schließlich auf zu arbeiten, weil ich einfach nicht mehr konnte.seitdem bin ich arbeitslos und helfe meinem mann bisschen in der firma. ich dachte immer ich würde mich irgendwann erholen, zuweil meine kleine plötzlich im februar nachts durchschlief.

ich bekam dann den verdacht auf adhs mitgeteilt und kam mit meiner kleinen im august in deiner familientagesklinik, damit die diagnose gestellt wurde.

ich war total am ende und bekommen nichts mehr gemacht. den haushalt macht mein mann. ich kann mich nur noch aufraffen alles zu tun, was mit meinen kids zusammen hängt. spaß oder freude habe ich schon lange nicht mehr.oftmals weiß ich nicht mehr was ich gestern gemacht habe, wann ich was gegessen habe usw.

der arzt in der klinik stellte bei mir eine schwere depression fest und seit letztem donnerstag nehme ich cipralex und habe regelmässig gespräche.
mir ist klar, das ich etwas für mich tun muß.ich war seit jahren nicht mehr bei irgendwelchen ärzten, obwohl es mir schlecht ging.es gab für mich nur arbeit und kinder.

ich will mein leben wieder in den griff bekommen, weiß aber das ich es ohne fremde hilfe nicht mehr bekomme.

leider habe ich auch keinen freundeskreis, denn ich mußte auch erkennen, das die sogenannten freunde nur kamen oder sich meldeten wenn sie was von mir wollten.es interessiert niemanden, wie es mir geht oder ist für mich da- nur mein mann hält zu mir.

das ist im groben meine geschichte.ich bin gerade mal 28 jahre alt und das kann nicht das ende sein.

ich erhoffe mir sehr viel von den medikamenten und den gesprächen und möchte gerne wieder ein glückliches leben führen.ich muß zu mir selber zurück finden, was gar nicht so einfach ist.

ich hoffe, das dieses forum mir hilft alles wieder in den griff zu bekommen.

liebe grüße
Mona
Jenny

Beitrag von Jenny »

Liebe Mona, das ist auch nicht das Ende, sondern du machst einen neuen Anfang!!!
Du hast mehr erlebt als in ein so junges Leben passt und vermutlich hast du auch noch hochbegabte Kinder (der Schlafmangel, das frühe Aufsetzen und Laufen, der Verdacht auf ADHS...)
Es ist alles nicht einfach, aber halte durch!!
Nimm Medikamente, mach Therapien, hol dir Hilfe, wo immer du sie bekommen kannst!
Du hast so viel geschafft, zu viel eigentlich, aber es musste ja sein, gell? Deshalb kannst du dich auch stolz fühlen, dass du bisher eigentlich alles geschafft hast.
Es wird weitergehen und du wirst wieder glücklich sein. Ganz bestimmt. Du bist eine sehr starke Frau, Hut ab und Respekt!!!
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