Hallo erstmal...

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Moderator: Moderatoren

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Condea

Hallo erstmal...

Beitrag von Condea »

Hallo, ich bin 30 Jahre alt und bin Mutter von 2 Söhnen, 4Jahre und 6 Wochen alt. Nach der ersten Geburt (2002) war ich 3 Monate lang sehr depressiv. Zum Glück benötigte ich damals keine medikamentöse Behandlung, ich hatte eine sehr nette Hebamme und eine liebevolle Bekannte, die mich aus diesem Tief wieder hinausgeholfen haben.
Als die Depression damals im Krankenhaus auftrat (ich hatte eine völlig komplikationslose Schwangerschaft und Geburt), dachten alle an den Babyblues, zumindest die Menschen, die sich etwas damit auskannten. meine Familie und ich, wir hatten davon noch nie etwas gehört. Ich mußte immer weinen und dachte und hoffte, das bald alles besser werden würde. Ich wollte unbedingt nach Hause, denn dort meinte ich, würde alles wieder gut werden.
Aber es wurde schlimmer...es war Januar und so dunkel wie die Tage waren, so dunkel kam mir auch mein Leben vor. Ich fragte mich immer wieder warum ich nur schwanger geworden bin und ich wünschte, es rückgängig machen zu wollen. Von meiner Familie konnte ich keine Hilfe erwarten, die waren ja selber hilflos und wußten überhaupt nicht was los ist. Meine Hebamme begleitete mich länger als geplant und gab mir Tips und Ratschläge, sie war einfach da und verstand mich.
Ich nahm am richtigen Leben nicht mehr teil, ich versuchte zu lesen, aber so bald ich ein Wort gelesen hatte, hatte ich auch schon wieder vergessen, um was es ging... ich ging teilwise schon 7.oo Uhr morgens mit Kinderwagen für 2-3 Stunden spazieren. Ich suchte krampfhaft nach Menschen, die mich verstehen, eine Selbsthilfegruppe gab es in meiner Gruppe nicht.
Ich suchte in der Bücherei nach Literatur über Depressionen nach der Geburt und fand diese auch zum Glück...die Bücher saugte ich förmlich in mich hinein, ja endlich war en da Menschen, die hatten genau das Gleiche erlebt, sie beschrieben genau das, wofür ich die Worte nicht fand.
Als mein Sohn 4 Monate alt war, merkte ich , daß es besser wurde, ich arbeitete wieder halbtags und hatte wieder ein Stück Alltag zurück.Auch schlief er von dieser Zeit an durch, vielleicht, weil auch ich lockerer wurde.
Nun sollte es nicht beim Einzelkind bleiben.Ich zögerte dennoch 2 Jahre, weil ich einfach Angst hatte, wieder in die Depression zu fallen. Mein Lebensgefährte und ich , wir sprachen im Nachhinnein sehr viel über die harte Zeit, wir waren uns sicher, daß wir ein 2.Kind wollen und somit wurde ich schwanger und hoffte so sehr, daß sich nicht wieder alles wiederholen würde.
Diesesmal wurde mein Sohn durch Kaiserschnitt auf die Welt gebracht, wegen Beckenendlage, ich versuchte es zunächst spontan, aber es ging nicht voran.
Als ich ihn dann im Arm hielt, da mußte ich weinen vor Glück, ich erinnerte mich an die erste Geburt, da war überhaupt kein Glücksgefühl.
Aber am 2.Tag im Krankenhaus fing ich wieder an zu weinen . Das sind die Hormone, hörte ich wieder alle sagen, nur mein Lebensgefährte, er verstand mich sofort und nahm mich einfach nur in den Arm.Damals hatte er verunsichert geschimpft, was denn mit mir los sei, ich wollte doch das Kind und was denn los sei...
Ich wurde nach einer Woche entlassen und war sehr froh, endlich zuhause zu sein. Es ging mir psychisch nicht gerade gut und trotzdem war ich relaxter, als beim ersten Kind.
Jeden Abend , so gegen 17 Uhr fing ich grundlos an zu heulen, ich hatte Angst vor der Nacht, sobald es aber dunkel wurde, wurde auch ich ruhiger und die Nacht war dann gar nicht so schlimm und die Tage waren richtig "normal"- Nach 2 Wochen hatte ich überhaupt keine Probleme mehr und war so froh, daß es mir besser ging und ich mich gut fühlte. Seit ein paar Tagen fühle ich mich aber wieder schlechter, ich habe einfach Angst und hoffe, daß ich es irgendwie bekämpfen kann, diese grauen , dunklen Stunden.
Und somit bin ich auf dieses Forum gestoßen, ich will und ich muß es mir von der Seele schreiben und reden, das hilft mir. Also wenn jemand in meiner Nähe wohnt, dem es ähnlich oder genauso geht/erging - bitte melden!!! Ich freue mich aber natürlich auch über einen Austausch in diesem Forum... Sorry das meine Vorstellung etwas länger gedauert hat.Jetzt hoffe ich nur, daß ich hier computertechnisch alles richtig mache, damit meine Vorstellung auch da hinkommt, wo sie hinkommen soll...falls nicht, dann entschuldige ich mich jetzt schon mal, habe da leider nicht so viel Erfahrung.
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo!

Willkommen hier bei uns...

Es ist unglaublich..wie alle Frauen fast daselbe Berichten!!!!!!!!!!!!!!!
Die selben Gefühle, die selben Ängten, die selbe Verzweiflung...

Gott sei Dank gibt es das Internet und dieses Forum... sonst weiß ich nicht... :cry:

Also ich empfehle dir folgendes:

Zum Endokrinologen gehen: Hormone und Schidldrüse untersuchen lassen..nehme bitte keine chemischen Hormone zu dir..d. h keine Pille und so...stillst du deinem Baby?

Es kann sein, dass es dir mit der Zeit auch wie damals, besser geht...

Ich kann dir nur sagen: Mann kann eine Menge dagegen tun..man muss nur herausfinden, welche die Ursache ist und diese muss unbedingt behandelt werden...bestehe darauf dass, die Ursache deiner Symptome festgestellt wird .

Du kannst auch zu deinem Hausarzt gehen und dir Johanniskraut verschreiben lassen..Johanniskraut kann nicht schaden...

Die hier sind hochdosiert :

www.laif900.de

So! Es gibt eine Menge zu tun...das Wichtigste ist jetzt, dass du etwas dagegen unternehmen wirst und dass ist der Anfang vom Ende der Misere..

Halte uns auf dem Laufenden und du kannst immer so lange schreiben, wie du möchtest..
Condea

Beitrag von Condea »

Danke für die lieben Tipps! Warum sollte ich denn auf die Pille verzichten? Leider bin ich in der Hinsicht nicht so bewandert, nach meiner ersten Schwangerschaft wußte meine Frauenärztin von meinem seelischen Tief und hat mir , nachdem ich fragte, ob es o.k. wäre ,die Pille wieder verschrieben.
Johanniskraut , ja das habe ich schon mal genommen, aber nicht sehr lange, vielleicht sollte ich es nochmal versuchen und mehr Geduld haben...
Ich bin wirklich froh, daß es dieses Forum hier gibt, denn irgendwie fühlt man sich besser, wenn man weiß, das es da noch viel mehr Menschen gibt, denen es genauso geht, obwohl ich es natürlich auch besser fände, wenn es allen gut gehen würde...
Ach im Moment bin ich froh, wenn jeder Tag zu Ende ist oder wenn ich morgens ein Kalenderblatt abreiße, ich denke oder bilde mir dann immer ein, daß ich meinem Ziel wieder ein Stück näher gekommen bin.(Die Zeit heilt alle Wunden) Und die Erfahrung hat mir gezeigt, daß man aus diesem tiefen Tal auch wieder herauskommt, im Moment versuche ich es erst einmal ohne ärztliche Hilfe, mein älterer Sohn gibt mir viel Kraft und zeigt mir jeden Tag, daß es sich lohnt.
Aber an manchen Tagen, so wie heute, da geht es mir halt nicht so toll, ich meine es hängt auch mit Schlafmangel zusammen, sobald ich mich tagsüber nicht richtig ausruhe und die vorherige Nacht schlecht geschlafen habe, da komme ich echt ins Rudern.
Liebe Grüße Condea alias Anja
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