Schwanger - Paroxetin - und Angst..........

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muckimuck

Schwanger - Paroxetin - und Angst..........

Beitrag von muckimuck »

Hallo!

Nachdme ich hier schon eine Weile mitlese, möchte ich mich auch vorstellen.
Ich bin 32 Jahre alt und leide seit 2 Jahren unter einer generalisierten Angststörung. Das begann bei mir damals ganz plötzlich und hatte mit meiner Arbeitslosigkeit zu tun. Ich bekam von meiner Neurologin Paroxetin verschrieben - war mir sehr gut half. Ich war quasi wieder die Alte und konnte das Leben geniessen. Ich nahm 30mg Paroxetin täglich und habe es langsam reduziert. Ganz absetzen konnte ich es nie - der Entzug war zu hart für mich. Ich bin dann bei 5mg stehen geblieben und nehme es jetzt so seit einem Jahr. Jetzt bin ich spontan schwanger geworden - nach 4 Jahren Kinderwunsch. Erst war die Freude natürlich riesig - aber jetzt (bin auch erst in der 9.SSW) überwiegen wieder die Ängste. Habe versucht auf 2,5mg runter zu kommen. Das klappte nicht. Jetzt bin ich wieder bei 5mg und habe ein total schlechtes Gewissen. Meinem Frauenarzt habe ich es nicht gesagt mit dem Paroxetin. Ich schäme mich so dafür und momentan habe ich wieder viele Ängste mir ist ständig schlecht und ich habe Durchfall. Ich denke mal, daß meine Krankheit zusammen mit den Schwangerschaftsanzeichen etwas zuviel für mich ist. Ich kann Nachts nicht mehr schlafen. Bin total ruhelos.
Außerdem mache ich mir solche Sorgen, was ich meinem Kind mit dem Paroxetin antue. Hat jemand Erfahrungen damit? 5mg..... ich hoffe, daß ich damit auskomme. Im Moment würde ich glatt mehr nehmen - wenn ich jetzt nicht schwanger wäre. Ich kann mich nicht freuen, bin traurig und dabei war es doch unser sehnlichster Wunsch......... Jetzt sitze ich hier und weine. Ich würde diese Schwangerschaft so gerne geniessen - aber ich habe nur Angst und bin traurig.
Momentan habe ich solche Angst, daß es wieder so schlimm wird wie vor 2 Jahren. Ich weiß nicht mehr weiter. Meiner Neurologin habe ich es noch nicht gesagt - ich werde bald einen Termin bei ihr machen. Ich habe nur Angst, daß sie mir das Paroxetin dann nicht mehr verschreibt. Wegen der Schwangerschaft.

Mache mir solche Gedanken, was ich meinem Kind antue. Aber ich komme nicht runter von dem Zeug.


Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.
Ich würde mich über Antworten und Tips sehr freuen.

Liebe Grüße
Muckimuck
bellami1983

Hallo Muckimuck,

Beitrag von bellami1983 »

schön, dass du hergefunden hast und wie ich immer zu sagen pflege denke ich schon, dass du hier gut aufgehoben bist.

Was psychische Schwierigkeiten bzw. Ängste in der SS angeht, kann ich auch ein Lied von singen, denn ich bekam meine Angststörung auch vor der SS, in dem ersten Trimester nahm ich Trevilor (und hatte genauso mega Angst um mein Kind wie du, da da die Studien auch noch sehr spärlich aussehen) und setzte es dann, trotz Rückfallgefahr innerhalb einer Woche ab. Heute weiß ich, dass ich das hätte nicht tun sollen.

Bitte sprich mit deiner Neurologin über deine Ängste und all dem, was dich beschäftigt. Es ist wichtig, dass es dir während der SS gut geht und du die Zeit auch ohne Ängste genießen kannst. Dass es aber in der SS auf und ab gehen kann, ist normal. Die hormonellen Veränderungen sind enorm, sodass ich im letzten Trimester sogar fast symptomfrei war.

Es ist einfach ganz wichtig, dass du dich mitteilst, denn so kann dir geholfen werden.
Mit Paroxetin habe ich keine Erfahrungen gemacht, aber ich hoffe meine Worte helfen trotzdem ein klein wenig.

LG und eine schöne Kugelzeit

Isabell
muckimuck

Beitrag von muckimuck »

Hallo Isabell!

Danke für die lieben Worte! Das tut sooo gut! :-)
Heute geht es mir auch schon viel besser - seitdem mich diese Schwangerschaftsübelkeit überrollt hat, ging es mir so schlecht. Nur bis ich mal verstanden habe, daß es sich um die SS-Übelkeit und nicht um meine Krankheit handelt - das hat wohl so 2-3 Tage gedauert. Mit ist im Moment den ganzen Tag schlecht. Aber ich weiss ja wofür ich es durchstehen muss......
Angst habe ich seit gestern kaum noch. Ich weiss ja jetzt, daß es ein normales SS-Anzeichen ist und nichts mit meiner Angst zu tun hat - damals war mir auch immer schlecht - von daher hab ich da immer so blöde Erinnerungen.

Schön, daß es Dir am Ende der SS so gut ging! Ja - die Hormone sind wirklich heftig in ihrer Wirkungsweise. Aber das gehört nunmal dazu.

Danke nochmal für die liebe Antwort. Ich werde auf jeden Fall mit meiner Neurologin drüber sprechen.

GLG
Muckimuck
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo!

WILLKOMMEN HIER BEI UNS!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich wurde auch ungeplant schwanger als ich Citalopram 20 mg nahm..und ich habe es sofort abgesetzt als ich erfuhr dass ich ein Baby erwartete so in der 8 SSW... in den ersten 5 Monaten ging es mit gut, hatte gar keine große Absetzsymptome oder so..ich glaube ein Tag fühlte ich mich komisch...aber mehr war es nicht.. Probleme hatte ich dafür aber am Anfang des 6 Monats...Die lezten 3 Monate de SS waren zum verzweifeln...plötzlich und ohne Grund bekam ich eine tiefe Traurigkeit, extreme Stimmungsschwankungen, Ängste, innere Unruhe und Schlaflosigkeit :::::::Hallooooo????? :::::Ich habe es aber geschaFft...ich habe keine Medikamente nehmen wollen..es ging ohne, da es Tage gab wo ich, ICH war und mir eingentlich gut ging...wenn es mir ABER jeden Tag, Tag und Nacht schlecht ergangen wäre..hätte ich wohl Medis nehmen müssen...

Ich habe bis jetzt viele Bücher gelesen, viel rechechiert und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass 80% der psychischen Beschwerden bei uns Frauen hormonel bedingt sind...20% sind genetisch bedingt oder gibt es eine andere organische Ursache dafür z.B. die Schilddrüse...Umweltgifte und Nährstoffmangel spielen auch eine sehr große Rolle...Das alles aber nur bei organisch bedingten Symptomen...etwas anders ist es, bei Depressionen, Ängste usw., die reaktiv sind..

Also das wichtigste ist es, erst einmal herauszufinden ob die Symptome eine reaktive oder organische Ursache haben.

Da muss eine Menge mehr von der Forschungsmedizin getan werden, denke ich...

So und jetzt zu dir: Tue alles was in deiner Macht steht um das Medikament abzusetzen..weißt du was mir geholfen hat, als es mir nicht gut ging..habe ich einfach tief Luft geholt und mir gesagt...du tust es für dein Baby..bald wird es zur Welt kommen und dann kannst du alle Medis nehmen, die du brauchen solltest...

Im Buch von Dr. Katharina Dalton zu Depressionen und Co. in der SS steht..dass man auch natürliches Progesteron nehmen kann...das geht und schadet dem Baby überhaupt nicht...Wichtig ist es aber, die Ursache deiner Symptome zu kennen...so kann man dir gezielt helfen...kennst du dir Ursache deiner Ängste? Wann und wieso fingen sie an?...sind diese reaktiv oder organisch bedingt, weißt du es?

Du konntest mal deine FA danach fragen...
Ich vertraue der 50 jährigen Erfahrung dieser britischen Ärztin..Ich denke jetzt, dass körperidentisches mikronisiertes Progesteron mir doch am Ende der SS geholfen hätte..Leider sehr wenige Ärzte wissen, alles was dieses Hormon bewirken kann...

Hier kannst du auch anrufen und dich wegen Medikamente in der SS beraten zu lassen: http://www.bbges.de/content/index1a6a.html

Alles Gute und halte uns auf dem Laufenden!!!
muckimuck

Beitrag von muckimuck »

Hallo!

Danke für deine Antwort! Ja - ich würde es gerne ohne Paroxetin schaffen - leider habe ich es schon vor der Schwangerschaft nicht geschafft, davon runter zu kommen. Ich hatte übelste Absetzerscheinungen, die mir das Leben zur Hölle machten. Im Moment geht es mir sehr gut - die Übelkeit ist zwar dauernd da - aber ich weiß ja woher es kommt.
Meine Ängste kommen schon aus meiner Kindheit. Meine Eltern haben mich immer sehr behütet und ich wurde erst sehr spät selbstständig. Sie haben mir immer alles abgenommen und ich habe gar nicht bemerkt, was sie mir damit antun. Als ich dann auf mich alleine gestellt war, fielen mir die alltäglichen Sachen sehr schwer - z.B. ein Gang zum Einwohnermeldeamt. Ich hatte Angst davor. Danach hatte ich einen sehr stressige Job. Jahrelang bin ich mit Angst zu Arbeit gegangen, weil man mit sehr vielen unangenehmen Kunden zu tun hatte. Tag für Tag. Als ich dann ganz plötzlich - nach über 10 Jahren - arbeitslos wurde, fiel ich in ein Loch. Niemand brauchte mich mehr. Irgendwie kam dann alles hoch. Ich habe viel an mir gearbeitet und bin in vielen Dingen normal geworden. Mache mir nur noch selten einen Kopf - aber Konflikten gehe ich generell aus dem Weg.
Naja - ich habe mir vorgenommen, daß ich es bald nochmal mit einer Reduzierung auf 2,5mg versuche. Ganz weglassen - das packe ich nicht. Ich denke, daß tut dem Baby auch nicht gut - weil es geht mir dann nur noch dreckig und ich habe eine Panikattacke nach der anderen. Ich habe schon einen Termin bei meiner Neurologin gemacht und hoffe, daß sie mir Verständnis entgegen bringt - aber was soll sie auch anderes machen? Immerhin bin ich von 30mg auf 5mg runter gekommen. Und es geht mir gut damit. Sogar mit 2,5mg habe ich es gut gemeistert. Ich bin nur traurig, daß ich es nicht geschafft habe, als gesunde Frau schwanger zu werden. Leider habe ich es nicht gepackt.........

Ganz liebe Grüße! Und danke für den Link. Werde mich dort mal informieren.

Muckimuck
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