Wie eine Achterbahnfahrt........

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luna

Wie eine Achterbahnfahrt........

Beitrag von luna »

Hallo...nun wie fange ich am besten an...? Ich habe keine Ahnung.
Vielleicht ein paar persönliche Dinge:
Ich bin in der 38SSW...stehe kurz vor meiner 2. Hochzeit...ich habe bereits 2 Kinder im Alter von 12+8Jahren....und meine Umwelt wird geprägt von Therapien,Depressionen,Panikstörungen usw...... :(
Im einzelnen heißt das,dass jeder,außer meine Tochter,in meiner Familie arge Probleme hat.
Ich hab die Depressionen abbekommen,ich war in Behandlung und hab auch schon ein viertel Jahr Tagesklinik hinter mir.
In der Zeit wurde ich allerdings schwanger und meine Medikamente wurden abgesetzt.
Das ging auch die meiste Zeit der SS gut,aber seit einigen Wochen drückt die Depri wieder gnadenlos durch.....
Mein Freund hat Panik-Angststörungen,er geht jetzt auch wieder zur Therapie allerdings nimmt er keine Medikamente...aus Überzeugung. :!:
Ich finde das gut...denn ich habe mich damals sehr an meine Medikamente geklammert und mich zu sehr auf ihre Wirkung verlassen anstatt an mir zu arbeiten.
Und zu guter letzt noch mein Sohn(12),er fängt seine Therapie im März an.
Sein Arzt meint vorläufige Diagnose wären Schwierigkeiten im Sozialverhalten,mangelnde Konfliktbewältigung und noch so einiges......
Da ich es von meiner Mutter zum Teil geerbt hab ,denke ich das die Anlage nun auf ihn übergegangen ist.
Und in diese Familie soll nun ein Leben hineingeboren werden..... :?:
Das macht mir jeden Tag mehr Angst,je näher der Entbindungstermin rückt.
Maria

Beitrag von Maria »

Liebe Luna,

da machst du ganz schön viel durch.
Ich kann dir leider dazu keinen Rat geben, aber ich bin sicher, einige der anderen Mädels hier können es.

Herzlich Willkommen!

Liebe Grüße
Maria
luna

Beitrag von luna »

Hallo Maria,

vielen Dank für Deine Antwort....hab mich sehr gefreut..... :-)
Es hilft schon viel wenn man es mal los werden kann,denn das Verständniss fehlt Nichtbetroffenen meist.
miss-talitha

Beitrag von miss-talitha »

Liebe Luna,

dein Schreiben macht mich ganz betroffen. Vor allem, weil es dir so kurz vor der Geburt emotional so schlecht geht. Und die Frage "Und da soll nun ein neues Kind hineingeboren werden?" hab ich mir auch gestellt, angesichts meiner sehr belasteten Schwangerschaft und meiner Depressionen, die immer wieder mal zu meinem Leben gehören.
Was mich entlastet und tröstet ist der Glaube, dass jedes Kind sich seine "Menschen", seine Eltern, auf eine unbewusste Weise aussucht. Auch dein Kind will zu dir, zu euch. Ja, vielleicht ist es dann vorbelastet mit der Neigung zu Depressionen, das ist kein schöner und wünschenswerter Zustand - aber es ist bewältigbar. Dein Kind hat sein ganz eigenes Schicksal und seine Lebensaufgabe. Du kannst ihm oder ihr helfen, indem du ihm vorlebst, wie man damit umgehen kann, wo es Hilfe gibt, wie man sein Schicksal verantwortlich leben kann.
Ich hoffe, das hört sich alles nicht allzu belehrend an. Mir macht es Mut, mich nicht ausgeliefert zu fühlen.
herzliche Grüße und viel Kraft für die letzten SS-Wochen,
miss-talitha
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo luna,

ich möchte dich herzlich willkommen heißen bei uns! Das, was du schreibst, macht mich sehr betroffen und ich kann es sicherlich gut nachvollziehen, denn auch ich war bereits vor der SS psychisch krank, währenddessen und danach jetzt wieder.
Mein Partner hat ebenfalls psychische Probleme und wird selbst therapiert.
Du hast bereits zwei Kinder, darauf kannst du stolz sein; es ist eine Glanzleistung einen Menschen auf die Welt zu bringen und du wirst diese Leistung ein drittel Mal erbringen.
Darf ich fragen seit wann du Depressionen, Ängste und Panik hast?

Auch mir wurde zum Ende der SS Angst und Bange, ich wollte eher zurück als weiter gehen. Meine Medikamente wurden auch in der SS abgesetzt, aber dennoch lief die SS ganz ok.

Ich kann mir vorstellen, dass "diese" Familie, in der der Zwerg oder die Zwergin :?: hineingeboren wird, eine tolle Familie sein wird und ihr als Eltern alles tut, um eurer Aufgabe gerecht zu werden.
Liebe Luna, du hast es bis hier hin geschafft und du wirst es auch weiterhin schaffen. Ich kann dir empfehlen, dir hier Luft zu schaffen, wenn du magst. Schreib uns, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt oder auch, wenn du etwas Schönes zu erzählen hast. Beides ist gleichermaßen wichtig.

Puh, nun weiß ich gar nicht ob ich überhaupt etwas Sinnvolles geschrieben habe, aber ich hoffe doch. Ich hoffe ich lese wieder von dir und bis dahin wünsche ich dir eine schöne restliche Kugelzeit!

Ganz lieb grüßt dich

Isabell
luna

Beitrag von luna »

Hi bellami 1983,

erst einmal vielen Dank für die lieben Worte....
Die ersten Anzeichen machten sich verstärkt vor etwa 8 Jahren bemerkbar,nach der Geburt des zweiten Kindes.
Aus der Wochenbett Depression ist eine richtige geworden,wobei ich da noch nicht wußte woran ich bin.
Also ist es erstmal ohne Behandlung weitergegangen.
Da ich relativ schnell wieder arbeiten war hatte ich auch genug Ablenkung um nicht ins Grübeln zu verfallen.
Richtig schlimm geworden ist es erst seit circa 3 Jahren.
Ich wurde arbeitslos und hab mich sehr schnell Daheim verkrochen aber immer noch ohne Behandlung.
Erst 2005 durch meinen jetzigen Freund bin ich in Behandlung beim Arzt und war in der Zeit von April 2006-Juli 2006 in einer Tagesklinik.
Die Zeit in der Tagesklinik war sehr hilfreich,ich hab mich geborgen und beschützt gefühlt aber kurze Zeit danach bin ich wieder total aus der Bahn geraten.
Ich traue mich zur Zeit auch nicht zum Therapeuten da ich ja auch nicht weiß wie der Seelische Stress sich aufs Kind auswirkt.
Denn in der Klinik haben mich die Gespräche ganz schön fertig gemacht aber ich war da ja nicht allein.
Jetzt geh ich nach dem Arztbesuch wieder nach Hause und muss sehen wie ich klarkomme....das möchte ich nicht.
Ich hoffe zur Zeit nur das ich das Wochenbett diesmal besser überstehe und danach werde ich wohl eine neue Therapie anfangen denn mein Abschlußbericht aus der Klinik war nicht sehr ermutigend......meine Ärztin meinte wir haben lediglich die Spitze des Eisberges geschafft meine Probleme liegen begründet in meiner Kindheit...... :(
Und da sind noch ein paar Jahre abzuarbeiten.
Ich hoffe mal ich bin nicht all zu lang geworden und hab nicht all zu schlimm gejammert...... :oops:
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo Luna,

du hast doch nicht gejammert :-), ich freu mich doch wenn du darüber reden kannst und es auch möchtest. Das tröstet manchmal ungemein über den ganzen inneren Schmerz hinweg, auch wenn leider nie lange.

Könntest du dir denn vorstellen wieder arbeiten zu gehen? Ich meine, erstmal fällt das ja sowieso flach, aber danach?

Als ich in der Tagesklinik war (für 9 Wochen) hat mir das auch sehr geholfen, auch vor allem deswegen, weil eine Struktur herrschte. Ich musste und konnte mich nicht drücken. Dabei wurde ich durch alle lieb aufgefangen und habe mich auch geborgen gefühlt. Es ist schön, wenn man sich wertvoller vorkommt, aber oftmals fühle ich mich stigmatisiert durch meine psychischen Probleme. Aber wenn ich darüber nachdenke und je öfter ich lese, dass so viele im Leben Depressionen durchmachen und gesund werden bzw. wurden, dann schaffen wir das auch; davon geh ich jetzt mal fest aus.

Seelischer Stress ist für das Kind bestimmt nicht soooooo gut, aber vielleicht solltest du dich jetzt vor der Entbindung bereits schonmal bei einem Therapeuten melden, um nach der Entbindung vielleicht gleich aufgefangen werden zu können? Dass dir ein Hilfe-Netz zurecht legst, sofern du noch dazu kommen solltest?
So kannst du etwas sicherer an die ganze Angelegenheit rangehen und hast im Notfall jemanden an der Hand?

Ich war während meiner SS mit Benjamin auch in therapeutischer Behandlung und mir hatte das sehr gut getan, obwohl es auch nicht immer einfach war.

GLG Isabell
luna

Beitrag von luna »

Hallo Isabell,

sorry :oops: ,aber manchmal kann ich mich noch nicht mal aufraffen und mich vor den PC setzen.
Arbeiten würde ich sehr gern wieder gehen,allerdings glaube ich das ich in meinem Job als Verkäuferin keinen Preis mehr gewinnen kann.
Zur Zeit sieht es nämlich so aus das ich in größeren Menschenmengen die Panik krieg und ich am liebsten davon rennen könnte.
Und das läßt sich als Verkäuferin wohl nicht vermeiden.
Ehrlich gesagt hab ich Angst zur Zeit zum Arzt zu gehen.
Die Ärztin von meinem Sohn hat auch schon versucht mit mir zu reden aber ich kann nicht,in meinem Kopf ist die totale Blockade.

glg Andrea
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