Eine Neue mit vielen Fragen...

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
Mone1974

Eine Neue mit vielen Fragen...

Beitrag von Mone1974 »

Hallo zusammen,

ich glaube, ich stelle mich mal mehr oder weniger kurz vor. Ich heiße Simone, bin 32 Jahre und habe am 21.09.2006 unser Töchterchen zur Welt gebracht. Sie kam per Kaiserschnitt, da die Herztöne schlechter wurden.
Ich gehe 21 Stunden in der Woche arbeiten. Aber an 2-3Tagen, nicht täglich.
Ich hatte früher schon mal mit Angstzuständen zu tun. Diese schienen offensichtlich durch die Pille verstärkt oder ausgelöst worden zu sein. Nach Absetzen hatte ich keine Probleme mehr.

Seit etwa 8 Wochen leide ich unter Angst-und Panikzuständen.
Alles fing mit einer dicken fiebrigen Erkältung an. Ich hatte fürchterlichen Husten dabei. Ich hatte angst, der Husten könnte mir aufs Herz gehen.
Da ich die Erkältung in den nächsten 5 Wochen immer wieder bekam machte ich mir Sorgen um meine Gesundheit. Es muß ja was Schlimmeres dahinter strecken als eine Erkältung!

Irgendwann kam Ãœbelkeit hinzu und ich machte mir immer mehr Sorgen.
Bei meiner Hausärztin ( Gemeinschaftspraxis ) ging es mit den Untersuchungen nicht richtig weiter. Ich mußte lange auf Termine beim Kardiologen, Internisten etc. warten. Die Angst wurde eigentlich immer schlimmer.

Irgendwann ging es mir so schlecht, daß fast gar nichts mehr ging. Ich stellte mir dann selbst die Frage, ob ich vielleicht an Postpartalen Depressionen leide.
Ich habe versucht mich dann zu überprüfen. Ich stellte mir vor, ob ich mir oder dem Kind was antun könnte ( irgendwie habe ich das mit PPD in Verbindung gebracht).
Ich bekam nur noch mehr Angst vor mir und meine Panik hat sich verstärkt.
Meine Hausärztin schickte mich dann zu einer Neurologin / Psychaterin.

Sie hat mir Amineurin10 ( 1xabends) und eine halbe Loraxepan verschrieben.
Meine Ängste beeinhalten aber leider auch die Angst vor Nebenwirkungen. Deswegen konnte ich bislang noch keine der Tabletten neben.
Weiter habe ich Angst zu sterben, die Kontrolle zu verlieren, mir oder dem Kind was antun zu können, Angst das der Kreislauf versagt, vor Schwindel und halt den Nebenwirkungen.

Morgen habe ich einen Termin beim Amtsart, ich möchte eine Kur beantragen und auch eine Gesprächstherapie.

Im Moment habe ich halt tausend Fragen und hoffe, ihr könnt mir dabei helfen.

Wie erlebt Ihr Angst und Panikattacken? Kommen die bei Euch plötzlich und wie bekommt Ihr sie in den Griff?

Nimmt jemand von Euch Amineurin10 und Lorazepan? Wie fühlt man sich danach? Ich habe Angst, wenn ich die nehme die Kontrolle über mich zu verlieren.
Hemmungslos zu sein und dann mir oder Lucy doch was antun zu können.
Von den Nebenwirkungen mal ganz abgesehen.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einer Mutter Kind Kur, hat sie Euch geholfen?
Der Arzt in der Gemeinschaftspraxis hat gestern kalt gesagt, ich sollte lieber allein eine Therapie machen( hatte gestern eine Panikattacke, danach Druckgefühl im Brustraum, was ich sonst nicht habe und dachte ich hätte vielleicht doch was am Herzen ). Die Idee gefiel mir gar nicht.
Ich möchte unser Töchterchen ja nicht im Stich lassen.

Hat es auch jemand ohne Antidepressiva unter Kontrolle?

Wie lange muß man Antidepressiva nehmen und hört dieser Zustand auch wieder auf?

Hat bei Euch eine Gesprächstherapie geholfen?

Ich weiß, es sind viele Fragen, aber das alles nimmt mich doch ganz schön mit.

Danke schon mal im Voraus

Lieben Gruß Simone
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo Simone,

erst einmal herzlich willkommen hier bei uns im Forum! Ich denke, du wirst dich hier wohl fühlen, wie so viele andere auch.
Ich finde es toll, dass du so viel erzählt hast und ich hoffe ich bekomme auch ein paar hilfreiche Worte für dich zusammen.

Was die Angst angeht, mir etwas anzutun und die Kontrolle zu verlieren, davon kann ich auch Lied singen. Es ist schlimm, sehr schlimm und je mehr ich manchmal darüber nachdenke, verfalle ich umso mehr in Panik, genauso wie du.
Zu der Angst wegen dem Medikament: Du warst bei einem Facharzt, hast dich anvertraut und er weiß, was er dir geben kann und was nicht. Ich denke, du kannst ihr vertrauen. Beide Medikamente sollen gut verträglich sein, aber zu diesem Medikamenten können dir andere Mädels hier sicher besser helfen, denn ich nehme diese nicht.

Ich hatte ebenfalls ewig Angst vor Nebenwirkungen und dachte, dann werd ich ganz verrückt und spring vielleicht noch vom Hochhaus oder sonst was. Aber es trat nicht ein, bisher noch nicht und ich hoffe dass es auch nicht passiert, aber warum auch, meine Ärztin wird wissen, was ich habe und was sie mir gibt. Immerhin sitzt sie mit ihm Boot. So schwer es dir auch fällt, versuche sie nach Anweisung zu nehmen. Es kann Erstverschlimmerungen geben bzw. Nebenwirkungen, ja, aber muss es auch nicht so sein. Sollten Nebenwirkungen auftreten, vergehen diese innerhalb kürzester Zeit wieder und sollte es dir ganz schlecht darunter gehen, wende dich sofort an deine Psychiaterin und schreib hier im Forum, wenn du möchtest.

Meine Panikattacken in der Form wie du sie hast, kommen plötzlich und ich versuche mich abzulenken, sofern das möglich ist. Wenn ich das nicht schaffe, versuche ich so lange meine Gedanken zu sortieren und umzupolen, bis ich es nach Tagen oder Wochen endlich immer wieder schaffe.

Ich mache auch eine Gesprächs- bzw. Verhaltenstherapie und sie hilft mir sehr. Allein durch die Therapie waren all diese Ängste schonmal weg, also es kann auch ohne AD gehen, aber mir wird das langsam einfach zu mühsam, sodass ich jetzt gern versuche es mit AD besser bewätigen zu können. Wenn du dich überwinden kannst, versuch es, denn deine Ärztin hat es dir gegeben, damit es dir in absehbarer Zeit besser gehen wird. Und das wird es auch, ganz ganz sicher. Bei dem einen dauert es länger, beim anderen weniger lang. Leider kann man nie wissen, wie lange es bei einem selbst dauert, aber es wird vergehen. Du wirst gesund, wirst glücklich sein, dein Kind lieben und "normal" leben können.

Steine, die manchmal in den Weg gelegt werden auf dem Weg zur Gesundung, kann man beräumen und gemeinsam schafft man es am besten; also in diesem Sinne: Schön, dass du hergefunden hast!

Ich wünsch dir erstmal alles alles Gute

Isabell
Antworten