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Wirbelwind

Hallo, bin auch neu hier

Beitrag von Wirbelwind »

und möchte mich kurz vorstellen

Ich bin 37, verheiratet und wohne im Schwabenländle.
Im November 2003 bin ich Mutter geworden. Mir ging es nach der Geburt sehr schlecht. Ich war auf mich allein gestellt, da ich keine Eltern mehr habe, mein Mann beruflich stark beansprucht war und ist und der Rest meiner Familie und meiner Freunde in Thüringen lebt, ich jedoch seit Anfang 2003 in Stuttgart wohne. Ich hatte ein Schreibaby, wir sind 4 Wochen nach der Geburt in eine größere Wohnung gezogen und ich war völlig überfordert und am Ende meiner Kräfte. Ich war ständig krank (Blasenentzündungen, Milchstaus, Grippe.....) und hatte niemand zur Unterstützung, da ich in Stuttgart auch noch keinen Freundeskreis aufbauen konnte. Ich habe nur noch geweint, konnte nicht mehr schlafen, habe mein Baby verflucht und mir gewünscht, es wäre nie geboren, habe mich gehen lassen, 15 kg zugenommen, nicht mehr auf mein äußeres geachtet, den Haushalt nicht mehr geschafft und krampfhaft versucht, eine Betreuung für mein Kind zu finden, damit ich es los war und sein dauerndes Geschrei nicht mehr hören mußte. Ich war mit meinem Kind bei allen Ärzten, aber es hieß, es sei völlig gesund. Von einer Scheibabyberatungsstelle wußte ich damals nichts und keiner hat mich darauf hingewiesen.
Irgendwann hatte ich tatsächlich einen Krippenplatz, da war mein Sohn 1 Jahr alt. Ich hatte nun aber schon das 2. Jahr Elternzeit beantragt und mein Arbeitgeber konnte mich auch nicht früher wieder einstellen, lediglich auf 400,- € Basis war möglich. Und so hab ich dann 2 halbe Tage in der Woche gearbeitet und den Rest apatisch zu Hause rumgesessen. Ich war einfach nicht in der Lage etwas zu machen. Zeit hatte ich genug, aber keine Kraft. Ich habe mich mit furchtbaren Schuldgefühlen geplagt, weil ich mein Kind abgeschoben hab, eine Rabenmutter war, nichts zustande brachte. An Depression habe ich damals nicht gedacht. Erst im Nachhinein denke ich, es könnte eine Postpartalen Depression gewesen sein.
Schuldgefühle hab ich immer noch. Und es geht mir auch heute noch Phasenweise sehr schlecht. Aber ich arbeite jetzt wieder jeden Tag 5 Stunden, gehe wieder zum Frisör, trage wieder bunte Kleidung und mein Haushalt ist auch einigermaßen o.k..
Hilfe hab ich immer noch keine und daher verzeihe ich mir selbst auch das ein oder andere nicht perfekte.
Das mein Mann mich nicht verlassen hat, wundert mich jetzt um so mehr.
Mein Mann möchte ein 2. Kind. Aber mir sind die letzten 3 Jahre in so furchtbarer Erinnerung, dass ich denke ich schaffe das nicht.
So, dass ist jetzt etwas lang geworden, aber es tat gut mal drüber zu schreiben.
Liebe Grüße
Wirbelwind
kathrin

Beitrag von kathrin »

hallo,wirbelwind
ein herzlich willkommen von mir.deine geschichte geht mir nah.meine tochter ist nun 4 monate alt und auch ich habe sehr wenig unterstützung von außen,meine familie wohnt über 1 stunde weg,ich komme ursprünglich aus dem raum stuttgart,aufgewachsen bin ich in ostfildern,nun wohne ich bei tuttlingen,rottweil in der nähe.meine familie wohnt gesamt noch bei stuttgart,da ist hilfe kaum möglich.seine familie wohnt hier,zieht aber nicht so richtig mit bisher.ich fühle mich oft überfordert,besonders der schlafmangel und das meine kleine mich noch so sehr braucht machen mir zu schaffen.daher kann ich dich total verstehen.
ich denke du wirst hier unterstützung finden und viele frauen können nachfühlen was du hinter dir hast und wie es dir jetzt geht.

lg kathrin
Wirbelwind

Beitrag von Wirbelwind »

Hallo Kathrin,

danke für Deinen lieben Worte, es tut gut wenn einen jemand versteht.

LG Wirbelwind
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