Bin schon länger dabei

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imme

Bin schon länger dabei

Beitrag von imme »

Hallo, bei mir sind so viele Gedanken im Kopf, die ich mal loswerden will. Ich bin 38 Jahre, habe 2 Kinder. Dir Tochter ist 8 Jahre, der Sohn 16 Monate. Ich hatte schon nach dem Studium eine Erschöpfungsdepression, von der ich mich nur langsam erholt habe. Wir sind dann in die Südpfalz gezogen. Ein Jahr später kam dann die Tochter. Da wurde mir auch wieder alles zu viel. Ich habe mir nichts zugetraut. Ständig Angst etwas falsch zu machen. Ich habe dann die Selbsthilfegruppe Krise nach der Geburt gefunden. Dort hatte ich das Gefühl, verstanden zu werden. Ich hatte mit der Psychokinesologie auch eine Therapie gefunden, die mir weiter geholfen hat. Dann hatte ich eine Fehlgeburt, danach ging es wieder schlechter.NAch der Geburt des Sohnes hatte ich versucht vieles anders zu machen. Aber ich merke, das ich schnell überfordert bin. Ich kann noch soviel organisieren, es wird mir schnell alles zuviel. Vor allem wenn ich NAchts keinen Schlaf bekomme. Jetzt war der Sohn letzten Winter auch sehr viel krank. Mein MAnn unterstütz mich sehr gut. MAnchmal denke ich sogar, was würde ich ohne ihn machen. Bin ich abhängig von ihm? Aber durch diese starke Belastung hat auch unsere Beziehung stark gelitten. Wir hatten viel Streit. Wir haben uns dann ein Wochenende ohne Kinder gegönnt. Das war schön. Da hat sich vieles wieder eingerenkt. Jetzt waren wir auch im Urlaub. dort hat alles wunderbar geklappt. Ich habe kein Johanniskreut genommen. Es ging mir recht gut. Und jetzt kommt der Alltag wieder mit voller Wucht. Ich bekomme den Alltag einfach allein nicht geregelt. Mein Sohn lässt sich von mit nicht ins Bett bringen. Er schreit auf meinem Arm und wehrt sich. Ich habe dann keine Kraft und Ruhe mehr. Kommt mein MAnn, ist er friedlich in 10 min. eingeschlafen. Bin ich eine schlechte Mutter? Meine Tochte leidet sehr unter ihrer depressiven und unzufriedenen Mutter. Sie ist auch oft unzufrieden. Ich habe mit ihr einen Termin beim Kinderpsychologen.
Ich war auch beim Psychologen. Er meint wir sollten eine Ergotherapie machen, die zu uns nach HAuse kommt, um beim Organisieren zu helfen. Ob das hilft? Baut das mein Selbstbewusstsein wieder auf?
Wenn es nicht hilft, meint der Psychologe, soll ich doch mal Medikamente nehmen. Ich habe jetzt schon jahrelang Depressionen und habe noch nie MEdikamente genommen.
Vielleicht wird es wieder besser, wenn der Sohn im Kindergarten ist. Aber was mache ich dann? Ich traue mir nicht mehr zu, arbeiten zu gehen. Ich bin doch nicht belastbar.
Ich glaube, mir kann niemand helfen. Ich habe schon resigniert. Ich ziehe mich auch immer weiter zurück.
Aber manchmal muss man seine Gedanken einfach loswerden. Da ist so ein Forum ganz gut. Danke fürs zuhören.
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Imme,

herzlich willkommen hier im Forum. Du bist ganz sicher keine schlechte Mutter, das mal vorweg. Du bist einfach krank, das ist alles. Bei uns ist auch der Papa der Star des Tages, wenn er abends nach Hause kommt und für den wird alles gemacht.
Vielleicht hat Dein Sohn zu Dir einfach das Vertrauen, dass er bei Dir den seinen ganzen Unmut loswerden kann.
Das mit der Ergotherapie klingt nach einer guten Idee. Ich selbst habe es mit einigen Dingen probiert, die mich alle ein Stück weiter gebracht haben. Darunter war auch die Ergotherapie. Was mich aber letztlich gesund gemacht hat, das war die kognitive Verhaltenstherapie. Dazu dann eine Kombi von zwei Medikamenten, wovon ich eins immer noch nehme, jetzt seit 2 Jahren und ca. 9 Monaten. Damit geht es mir heute prächtig.
Ich bin sicher keine Medikamenten-Päpstin und ich habe in meinem Leben auch vieles schon nur mit Naturheilkunde und alternativen Methoden hinbekommen. Aber dieses Mal war die Krankheit nunmal eine Depression und sie war sehr schwer. Alles homöopathische hätte einfach zu lange gedauert um zu wirken.

Um das mit der Arbeit zu entscheiden hast Du ja noch ewig Zeit. Oder fängt bei Euch der Kiga vor 3 Jahren schon an?
Was die Belastbarkeit angeht: Imme, Du bist mir damals einen großen Schritt voraus. Ich wollte nichts anderes als wieder arbeiten, um vor meinem Kind zu fliehen. Ich hab den Psychologen als Chauvi beschimpft, weil der meinte, das ginge jetzt gar nicht, sonst würde ich ganz zusammenkrachen. Ich war soooo wütend, ich wollte doch weg. Erst später, als ich anfing Spass mit meinem Kind zu haben, da war mir klar, das er recht hatte. Du siehst das immerhin schon mal ein, dass Du momentan nicht kannst, damit bist Du schon mal ein Stück gesünder als ich damals.

Dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit kenne ich nur zu gut. Ich habe geglaubt, das hört nie auf. Aber ich weiß auch ganz sicher, dass es auch für Dich einen Weg da raus gibt, egal wie trostlos alles im Moment ist. Wo der Weg liegt, in der Schulmedizin oder in der Homöopathie, das musst Du für Dich rausfinden. Es ist jedenfalls keine Niederlage, wenn Du ein Antidepressivum nehmen musst.

Und, auch auf die Gefahr hin , dass es einige nervt: hast Du schon mal Deine Schilddrüse untersuchen lassen? Das kann einer der Gründe sein, warum es Dir jetzt so schlecht geht. Denn wenn da was falsch läuft, dann geht das manchmal auf die Psyche. Ich bin selbst Hashimoto-Patientin und meine Schilddrüse hat nach der Schwangerschaft gesponnen. Das war einer von vielen Gründen, der die PPD mitverursacht hat.


Lieben Gruß, Saskia
niri76

Beitrag von niri76 »

Hallo Imme!

Nun lass Dich erstmal ganz lieb drücken. Mach Dir selber klar das Du krank bist. Du kannst zur Zeit einfach nicht richtig "funktionieren." Bei einer Lungenentzündung erwartet auch niemand von Dir, dass Du den Haushalt und die Kinder perfekt im Griff hast. Ich weiß, für die Lungenentzündung hätte die Umwelt wahrscheinlich mehr Verständnis.

Mein Sohn ist jetzt sieben Monate alt. Mir ging es am Anfang ganz genau wie Dir. Jetzt nehme ich auch Medikamente und alles ist einfach super!!! Ich glaube auch, dass Homöopatische Mittel einfach zu lange brauchen um zu wirken. Du brauchst jetzt Hilfe. Und denke immer daran. Es ist eine Krankheit. Die geht aber wieder weg. Auch Du wirst wieder gesund.

Ganz liebe Grüße
Inga
tinkerbell

Beitrag von tinkerbell »

Hi Imme!

mit gut 16 Monaten steckt dein Sohn vermutlich in einer Entwicklungsphsae, die für ihn sehr schwierig und verwirrend ist. Eine Bekannte von mir hat eine Tochter, die genauso alt ist und die auch von heute auf morgen nicht mehr schlafen/essen wollte.

Vielleicht beruhigt es dich ja, zu wissen, dass es nicht an dir liegt, dass er sich nicht ins Bett bringen lässt. DAs ist zwar nur ein kleiner Teil des Problems, aber vielleicht hilft dir das ja.
Steffy

Beitrag von Steffy »

Hallo Imme

es kann auch sein das dein sohn deine innere unruhe merkt. AUch das das dir alles zuviel wird/ist. Es kann durchaus sein das er auch unruhig wird dadurch und will natuerlihc nicht weg von dir, geschweige denn ins bett wo er dann alleine ist. Ist nur ein gedanke von mir, aber vielleicht solltest du von jetzt an , soweit es geht deinen mann das ins bett bringen ueberlassen. Wenn es dir wieder besser geht wird dein sohn das auch merken und dann vielleicht auch keine probleme mehr machen.
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