auich neu hier...

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sadness79

auich neu hier...

Beitrag von sadness79 »

Erstmal ein liebes Hallo an alle und Danke dafür, dass ihr meine Worte lest..

Kurz zu mir:
Ich heiße Claudia, bin 27 Jahre alt und Mutter einer 9 1/2 Monate alten Tochter, ich lebe seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen in der Nähe von Bad Homburg, verheiratet sind wir nicht.

zu meiner Geschichte:
Im April 2004 beschlossen wir nicht mehr zu verhüten, denn wir wollten ein Baby :-) Ich hätte nicht gedacht, wie lange es dauern kann. Ganze 18 Monate zogen ins Land, bis sich endlich unser Wunsch erfüllte. Die Zeit war schon stressig genug, da ich mich so wahnsinnig unter Druck setzte und nicht verstand, dass es nicht klappen wollte. Die Beziehung litt damals sehr darunter, drohte zu zerbrechen. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr nur nach Zyklustagen zu leben, wollte mir die Pille verschreiben lassen, bin zu meiner FÄ....doch da hatte es sich schon jemand gemütlich gemacht. Ich war Ende 3. Monat als ich von unserem "Glück" erfuhr. Die Schwangerschaft war toll, ich habe jeden einzelnen Tag genossen, fühlte mich das erste mal seit vielen Jahren wieder richtig glücklich und zufrieden. Dann kam er, der Tag der Tage, der 27.7.2006. Der Kaiserschnitt war geplant, aus vielerlei gesundheitlichen Gründen. Meine beste Freundin und zwei meiner Kolleginnen hatten auch einen KS und keine von ihnen hatte Probleme, geschweige denn lange Schmerzen, also hatte ich nicht weiter Angst. Nun ja, es kam dann aber anders. Die OP war mir schon ein Greuel, ich dachte nur, was mach ich hier, ich will weg. Als die Maus da war, war es, als hätten sie jedes Gefühl in mir, jede noch so kleine Emotion aus mir herausgeschnitten. Sie hielten mir die Maus vor die Brust und ich empfand NICHTS, gar nichts. Ich dachte nur, nee, das ist nicht mein Kind, ich dachte mein Kind sieht anders aus. Sie schrie gleich so laut und kräftig, dass ich Angst bekam, nicht ohne Grund, wie sich so nach und nach herausstellte. Die Tage im Krankenhaus waren wie ein Horrortrip. Ich hatte Schmerzen ohne Ende, alles tat weh, Brüste, Rücken und besonders die Narbe und mein Bauch. Ich hate zum einen weder die Kraft mein Kind zu versorgen, noch hatte ich wirklich die Lust dazu. Wo war es, dieses Gefühl, dieses Mutterglück, diese unendliche Liebe und Sehnsucht zum Kind?? Hatte ich was verpaßt? Warum kam es nicht zu mir? Was lief falsch? Mir war alles zu viel, ich war einfach nur überfordert, ich weinte den ganzen Tag und die ganzen Nacht und es war, als wäre ich im Krankenhaus, weil ich operiert worden bin aber nicht, weil ich mein Wunschkind bekam. Ich fühlte mich schlecht und machte mich für alles verantwortlich. Das Stillen klappte nicht, sie schrie nur rum und die Schwestern waren grob und hatten keine Geduld. Und wieder bekam ich den Eindruck, dass ich schuld bin, dass ich nicht fähig bin. Die Kleine brüllte von morgens bis abends. Die Schwestern sagten schon "mit der werden sie noch ihren Spaß haben..." Das war sü entmutigend :-( Mit jeden Tag verschwanden die Kräfte in mir. Mir ging es nur etwas besser, wenn mein Freund zu Besuch kam und kaum ging er, brach ich innerlich zusammen. Für was wurde ich so bestraft? Warum? Zu Hause angekommen, war ich vom ersten Tag allein, da mein Freund gleich arbeiten ging. Gott sei Dank hatte ich die Schwiegereltern direkt neben mir aber wer gesteht sich schon gleich ein, mit seinem Kind völlig überfordert zu sein? ...und ich hatte zu dem Zeitpunkt auch gar keine wirkliche Lust mich um meine Kind zu kümmern, ich war viel zu sehr mit mir beschäftigt, dass ich mich irgendwie über Wasser hielt. Sie schrie morgens, mittags, nachmittags und abends. Vor der Flasche, nach der Flasche und dazwischen auch. Sie saugte mich aus, Stück für Stück und ich satrb jeden Tag ein bißchen mehr. Ich war so entnervt, so entkräftet, so geladen. Sie pennte nicht, nur auf meinem Arm und nur für 20 Minuten. So ging es über Wochen. Ständig mußten wir uns was neues einfallen lassen, damit sie nicht mehr schrieh. Es war einfach zum Kotzen. Nirgends fand ich Verständnis, meine Mutter fauchte mich nur an, wieso ich für dieses süße Baby nichst emfpinde und ich solle mir doch mal paar Tabletten verschreiben lassen, denn mein armer Freund muß ja meine Launen auch ertragen. Ich hatte den Eindruck, dass niemanden wirklich interessiert wie es mir geht, ich wurde immer unglücklicher. Ich hatte alles, was ich mir wünschte und ich war totunglücklich. Die Wochen und Monate vergingen, doch mein Baby blieb mir eine Last, sie blieb mir fremd. 11 Wochen nach dem Kaiserschnitt mußte ich 1 Woche ins Krankenhaus, weil ich massive Verwachsungen durch den KS hatte. Jede normale Mutter wäre durchgedreht, so lange ohne Baby. Ich habe jeden Tag genossen und blieb sogar 1 Tag länger drin. Ich kam mal bissel zur Ruhem muß0te mir ihr Gemecker und Genöle nicht anhören, brauchte nicht das Gefühl haben ständig zu versagen und eine schlechte Mutter zu sein. Oh man, was für eine ätzende Zeit. Oft saß und sitze ich vor ihr, blicke in ihr süßes Gesicht und dann blicke ich in mich hinein und frage mich, warum nur bin ich so leer und so kalt? Warum habe ich nicht mehr Wärme und Geduld für mein Kind? Und warum ist mein Kind so schwierig? Ist es wegen mir? Warum kann ich es nicht ändern? Die Schreierei wurde zwar weniger aber es kamen irgendwelche neuen Situationen dazu, mit denen ich überfordert war. Ich dachte und wünschte mir, dass ich mit Baby selbstbewußter werde aber das Gegenteil trat ein. Die Schreierei hat mich zu einem Scherbenhaufen werden lassen. Ich trau mich mich ihr zu keiner Krabbelgruppe, hab mich in den letzen Monaten immer mehr zurückgezogen. Spaziergänge sind meist kurz und schnellem Schrittes. Ich mache alles nur hektisch und flott flott, bin permanent angespannt und macht sie irgendetwas nicht, wie ich es gerne hätte oder zickt sie wieder rum, explodiere ich prompt. Ich strebe ständig nach Perfektion, verlange oft zuviel von mir und auch von ihr aber ich kriege es a. nicht abgestellt und b. denke ich, dass ich so alles unter Kontrolle habe. Ich habe mir mein Leben mit Baby anders vorgestellt. Ich komme aus meinem schwarzen Loch nicht mehr heraus, ich sacke nur noch ein, bin nur noch deprimiert, pessimistisch, hoffnungslos. Ich habe an nichts mehr Freude, bin froh, wenn Wochenende ist. Ich wünsche mir die Zeit zurück ohne Baby, da war so vieles einfach besser. Oft wünsche ich mir, mich einfach in Luft auszulösen, träume davon, dass meine Tochter eine andere Mutter hat, mein Freund eine andere Partnerin, eine, die mit Liebe und Wärme zur Tat schreitet, nicht permanent gereizt und niedergeschlagen ist. Die Beziehung leidet sehr darunter, das weiß ich aber ich habe auch dasGefühl, mein Partner versucht nicht mal mich zu verstehen oder mir zu helfen, weil er immer alles auf sich bezieht, denkt, dass er der Grund ist. Ich weiß nicht wohin mit meinen Worten und Gedanken, ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll. Habe bereits 2 Jahre Therapie hinter mir, weil ich seit dem Tod meines Vaters unter Depressionen und Angststörungen litt. Sie half nicht wirklich und seit ihrer Geburt ist alles umso schlimmer. Ich weiß nicht mehr weiter und im Moment verläßt mich immer mehr die Lebenslust, die Freude am leben. Ich hoffe, es wird bald mal besser, egal auf welchem Wege, denn SO möchte ich nicht weiterleben, es macht mich krank/ hat mich krank gemacht....

Danke für´s Lesen....
heli

Beitrag von heli »

Hallo Claudia!

Herzlich willkommen bei uns! Mach dir keine Vorwürfe. Du bist nicht alleine mit deinem Problem und deinen Gedanken.
Leider setzt die Mutterliebe nicht bei allen Frauen sofort nach der Geburt ein. Auch ich gehöre leider dazu. Ich dachte auch, mein Baby würde sofort für mich der liebste Mensch auf Erden sein. Diese intensiven Muttergefühle kann ich leider bis heute noch nicht empfinden. Obwohl ich sagen muß, dass es mit der Zeit etwas besser wird (meine Tochter ist jetzt 15 Monate alt). Für mich ist das Muttersein leider auch eine große Belastung und ich wünsche mir auch oft mein altes Leben zurück.
Das dich dein Freund und deine Mutter nicht verstehen, ist sehr schade.
Vielleicht hilft es, wenn sie hier im Forum andere Beiträge durchlesen.
Damit sie besser verstehen, dass du nicht alleine Schuld an deiner Krankheit hast.
Auf jeden Fall würde ich mit einem Arzt über dein Problem sprechen.
Laß wieder von dir hören.
LG
heli
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Claudia,

herzlich willkommen bei uns!

Eines ist sicher: viele hier verstehen ganz genau, wie es Dir geht und wie Du Dich fühlst! Auch ich kann Deine Situation sehr gut nachfühlen und weiß, wie beschissen sich alles anfühlt... :roll:

Du hast enorm viel mitgemacht. Die Geburt und ein Schreibaby (meine Kleine war auch ein Schreibaby und das hat mir meine komplette Kraft gekostet), ständig angebunden sein usw. usw.... Man hat das Gefühl, das man selber mehr tot als lebendig ist weil man nur noch funktioniert - mehr nicht.

Ich weiß auch wie es ist, von seiner Familie und von den anderen nicht verstanden zu werden. Zum einen ist es so, das Dein Umfeld wahrscheinlich selbst überfordert ist und nicht verstehen kann, warum es einer frischgebackenen Mami überhaupt schlecht geht... Wo doch alles dran ist an dem Wurm und das Kind kerngesund ist, stimmt`s?! (Diese Floskeln konnte ich auch nicht mehr hören und hätte am liebsten jedem eine betoniert, der den Spruch vom Stapel gelassen hat!!!) Und doch ist es anders...

Ich kann Dir nur eines raten: kotz Dich bei uns aus was das Zeug hält! Mir hilft es weil es hier Menschen gibt, die einen zu 100% verstehen und niemals sagen würden, das Du Dich nicht so anstellen sollst... :wink:

Und: geh zu einem Arzt und Therapeuten! Hole Dir Hilfe! Ich habe viel zu lange gedacht, das es von alleine wieder besser wird und mich letztendlich nur selber unnötig gequält! Erst zu spät habe ich angefangen, Medikamente zu nehme, was ich im nachhinein zutiefst bereue - denn die "verlorene" Zeit mit meinem Kind bringt mir keiner mehr zurück!

Hoffentlich konnte ich Dir ein wenig helfen...

Liebe Grüße,
bambam
sadness79

Hallöchen

Beitrag von sadness79 »

Danke ihr beiden, ihr seid so lieb. Mir fließen die Tränen, wenn ich eure Worte lese. Grad jetzt, wo ich seit 1 1/2 Stunden kämpfe, dass sie mal schläft und ich hier mal zu was komme, geschweige denn mein Brötchen essen kann. Ich seh aus wie ein Hungerhaken, es frißt mich alles so auf *undnochmalheul* Ich hab so Angst, dass mich Tabletten abhängig oder "anders" machen. Wie ist da eure Erfahrung? Habt ihr erst mit "sanfteren" Tabletten begonnen oder gleich stärkere? Wann war für euch der Zeitpunkt zu einem Therapeuten zu gehen?

Lieben Dank für eure Antworten!
bambam

Beitrag von bambam »

Hey Claudia!

Ist ganz komisch, aber seit es mir "wurscht" ist ob die Kleine schläft oder nicht, ratzt sie stundenlang (pennt heute schon seit halb 2 8) )!

Ich hab das Gefühl, das Du Dich selber unter Druck setzt, oder?! Bei mir war es zumindest so: die Kleine sollte dann und dann schlafen sonst kann ich das oder jenes nicht in Ruhe machen...

Eines was wir uns immer wieder vor Augen führen müssen: auch uns Mamis soll und muss es gut gehen!
Gibst Du die Kleine mal zur Oma, damit Du auch mal was für Dich machen kannst? (Hallo Marika! Wie Du siehst, hab ich schon was gelernt: Entlastung! :wink: )

Zu den Medikamenten: da war ich ebenfalls genauso ängstlich wie Du...
Ich hatte Angst, das mich die Dinger abhängig machen oder ich wie ein Zombie durch die Gegend laufen würde. Oder das ich von meiner Persönlichkeit her völlig verändert sein würde...

ABER: So ist es nicht! Sie verändern weder die Persönlichkeit noch machen moderne AD`s abhängig. Sie helfen Dir, das Dein Leben wieder bunt wird und nicht nur schwarz-weiß...! Bei mir war es, als wenn jemand den grauen Schleier weggezogen hätte... :lol:
Ich hatte sogar meine erste Packung weggeworfen, nachdem ich den Beipackzettel gelesen hatte... :oops:
War aber ein Fehler...! Hat mich wieder ein halbes Jahr gekostet, bevor ich mich dann doch getraut habe, ein AD zu nehmen 8)

Der richtige Zeitpunkt für einen Therapeuten? Ich denke, wenn man merkt, das es mit Schokolade nicht besser wird sollte man mal darüber nachdenken :wink: ... Im Ernst: wenn man an einem Punkt ist, wo man merkt, das man selber nicht mehr weiterkommt, sollte man sich von jemandem helfen lassen.

Jedenfalls bist Du nicht alleine! Wie gesagt: wir bzw. ich weiß genau, wie Du Dich fühlst!!! Laß Dich nicht entmutigen! Schreib Dir alles von der Seele - das hat mir auch schon sooo oft geholfen...!


Liebe Grüße,
bambam
sadness79

@bambam

Beitrag von sadness79 »

Danke meine Liebe, es tut so gut "verstanden" zu werden!!!! Wie hast Du denn Deinen Therapeuten gefunden? Auf was für Kriterien sollte ich achten? Gibt es Ärzte die darauf speziealisiert sind? Ja, die Schoki reicht schon lang nimmer aber die esse ich dennoch, meist hab ich auf anderes keinen Appetitt und irgendwo muß ich mir kcal herholen bei meinen paar Kilos. Ich stopf das Zeug immer in mich rein, mit lecker oder genießen hat das nix mehr zu tun. Frustfraß eben...
Ich bin erstaunt wie viele darunter leiden und umso mehr ist es enttäuschend wie wenig Hebammen und Ärzte darauf sensibilisiert sind. Hab ja schon von Fällen gelesen, wo die Frauen sich das Leben nahmen. Ich denke, vorallem Hebammen sollte in der Wochenbettzeit mit der Lupe auf die Mamis schauen. Ich bin sehr feinfühlig geworden für Menschen, denen es nicht gut geht und versuchen es sich nicht anmerken zu lassen, ich merke das sofort!!!
Gestern laß ich, dass Frauen, die an PMS leiden, auch vermehrt unter Depressionen, insbesondere nach Schwangerschaft an postnatalen Depressionen leiden....toll, hab ich gleich HIER geschriehen :cry: Anfangs hab ich einfach nur gedacht, ich stell mich dumm an oder es geht schnell wieder vorbei aber wenn dann Monat für Monat ins Land zieht und es nicht besser, sondern gar noch krasser wird, dann kommt man schon ins Grübeln. Mir tut vorallem meine Maus leid, vorallem jetzt, wo sie immer mehr meine Aufmerksamkeit braucht....und ich da stehe und nicht weiß, was ich tun soll, weil ich keinen inneren Antrieb habe und am liebsten nur auf der Couch heulen möchte...
bambam

Beitrag von bambam »

Hey Claudia,

frag bitte nicht nach meiner Therapeutensuche... Das ist als wenn Du die berühmte Stecknadel im Heuhafen suchst...

Ich würde mir erst mal einen Arzt in Deiner Nähe suchen... Ich glaub, daß es eine Liste von Fachärzten hier auf der Seite von Schatten und Licht gibt... Die Ärzte können meistens einen Therapeuten empfehlen.

Bei mir war es so, das ich bei zwei Therapeutinnen war und die der Meinung waren, das ich nach ein paar Stunden Gesprächstherapie "austherapiert" wäre. Hervorragend, oder?! :roll:

Jetzt hat mir meine Ärztin eine Adresse eines Therapeuten gegeben, der auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist - was für mich wahrscheinlich besser ist als eine Gesprächstherapie. (Dieses Gelabere - das kann ich auch meiner Waschmaschine erzählen... Und da kommt dann wenigstens saubere Wäsche dabei raus... :wink: )
Mir ist es wichtig das mir jemand aufzeigt, was ich tun kann wenn mich ein Tief überrollt und wie ich damit umgehen soll... Das mir jemand Wege aufzeigt, wie ich selber damit besser fertig werden kann ist mir wichtiger... Verstehst, was ich meine?!

Bevor ich die Kleine bekommen habe war ich nicht im Geringsten ein depressiver Typ - ganz im Gegenteil eigentlich... Ok, abgesehen von PMS - was aber auch nicht soooo dramatisch war. Ich konnte sowas eigentlich gar nicht nachvollziehen... Jetzt schon, und da bin ich - genau wie Du - viel feinfühliger geworden in Bezug auf andere Menschen und deren "Zustand"...

Von den Hebammen, den Frauenärzten und dem Klinikpersonal bin ich auch sowas von enttäuscht! Ich kann mir nicht vorstellen, dass die nur den sog. "Babyblues" kennen! Schön wär`s wenn ich nur 3 Heultage gehabt wäre und gut ist`s... Damit kann man leben. Als meine Kleine ein halbes Jahr war und alles los gegangen ist bin ich zu meiner Frauenärztin. Die hat auch nur alles so locker flockig abgetan... So nach dem Motto: das wird schon wieder - stellen Sie sich mal net so an! Das dauert, bis man sich an ein Leben mit einem Kind gewöhnt. Punkt.

Ich stand da wie der Ochs vorm Berg! Wenn sogar ein "Fachmann" sagt, das man sich nicht so anstellen soll heißt das doch wieder nix anderes als das man zu doof ist, stimmt`s?! Sind wir aber nicht! Es ist eine Krankheit - und die muss behandelt werden. Das Problem ist nur, das wir uns "selbst" überlassen sind und die meisten erst von Pontius zu Pilatus latschen dürfen, um überhaupt mal Hilfe zu bekommen...

In wie weit weiß Dein Freund/Mann über Deine Situation bescheid? Kann er verstehen, wie es Dir geht? Wie siehts bei Deiner Familie aus (Mutter, Geschwister)?
Bis mein Mann gecheckt hat, das ich wirklich nicht in Ordnung war hat es einige Zeit gedauert. Mittlerweile versteht er es und hilft mir auch sehr.

Laß mich raten: Du bist auch nicht so der Alternativ-Medizin Typ, oder?! War ich auch nicht... Damit konnte man mich jagen! Kräuter, Homöopathie usw. konnte ich gar nix abgewinnen... Aber wenn es einem nicht gut geht probiert man ja so einiges!

Vielleicht versuchst Du es mal mit Johanniskraut - ist eben pflanzlich... Aber bitte nur in Absprache mit nem Arzt... Ich würde keine Versuche auf eigene Faust machen, verstehst?!

Bachblüten sind übrigens auch etwas, was mir sehr geholfen hat... Im Gegensatz zur Homöopathie... Die Bachblüten haben keinerlei Nebenwirkungen und daher schon mal was für den Anfang... Frag mal die Marika - die ist ne echte Expertin!!!

So, was ich noch sagen wollte (auch wenn ich es während eines Tiefs - was ich grad hinter mir habe :evil: - kaum glauben kann... :lol: ): das wird wieder!!!

Laß Dich virtuell in den Arm nehmen...!

Ganz liebe Grüße,
bambam
Zoraya

Beitrag von Zoraya »

Hallo Sadness,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Du wirst sehen, dieses Forum wir dir gut tun.

Wie immer bei KS-Geschichten fühle ich mich angesprochen. Bei mir war auch einer ungeplanter KS einer der Auslöser für das tiefe Jammertal, in das ich nach der Geburt meiner Tochter gestürzt bin.

Dass dein Baby dann auch noch ein Schreibaby zu sein scheint, ist doppelt hart, du Arme. Meine Tochter ist eigentlich ein richtiger Sonnenschein, aber auch bei ihren seltenen Schreianfällen geht es mir richtig schlecht. Bei einem Baby, das ständig schreit, wäre wohl jede Mutter absolut ratlos. Ich gebe meinen Vorrednerinnen recht, hol dir Hilfe, wo und wann immer du sie brauchst. Jede Minute Ruhe und Frische, die du tanken kannst, helfen dir und deinem Kind.

Ich wünsche dir alles Gute, auch als Fast-Nachbarin, ich komme aus FFM.
LG
Zoraya
sadness79

Beitrag von sadness79 »

@Bambam: Ich hatte damals auch eine Gesprächstherapie und ich fand das immer so ätzend, zumal ich unter Angststörungen litt und lieber erfahren wollte, wie ich mich in enrsprechenden Situationen verhalten kann. Immer dieses Gelaber, ich weiß was ich für Probleme habe, kenne meine chaotischen Gedankengänge aber ich möchte, dass mir jemand aufzeigt, wie ich meinen Kopf anders steuern kann oder besser damit umgehen kann, wenn ich wieder ganz tief unten bin, genau wie Du es schon erwähntest. Die zwei Jahre damals waren echt für die Katz. Also ich dann schwanger war dachte ich, Hey, jetzt wird alles gut, jetzt wirste glücklich :cry: :cry: :cry:
Ich war schon vor Taminas Geburt ein schnell depressiver Mensch...na ja, vielleicht nicht gleich depressiv aber niedergeschlagen, hypersensibel, nervlich schnell erschöpft und dauermüde. Ist ja auch toll gewesen Deine FÄ, sie sollte es besser wissen, verdammt. Tja, die Ärzte und Schwester damals im Krankenhaus waren zwar lieb und nett aber da blickt nicht einer mal hinter die Fassade die an einem runterhängt aber da haben die auch gar keine Zeit dafür. Ich weiß noch, den einen Tag kam die Physiotherapeutin rein und ich war wieder am verzweifeln, weil ich vor Schmerzen nicht aus dem Bett rauskam. Sie fragte mich, ob es mir gut geht, weil ich auf sie sehr bedrückt wirke.....naja, da war´s dann aus und ich kam aus dem Heulen nicht mehr raus. Ich hab total geschluchzt, war fix und alle, war nicht mehr Herr über meine Gefühle. Sie hat mich dann während derRückbildung bissel aufgebaut und ich war sehr dankbar für ihr e lieben und warmen Worte. Wie genau sieht denn eine Verhaltenstherapie aus? Wie geht das von Statten?
Meine Mutti weiß schon, dass ich depressive bin aber sie sagt dann immer, ich solle mir eben Tabletten verschreiben lassen, nicht, dass noch Kind und Freund drunter leiden. So nach dem Motto, stell Dich nicht so an und denk an Deine Mitmenschen. Sie ist da so emotionslos...meine Mutter eben, so kenne ich sie schon immer, hab ich daher noch nie mit sowas an sie gewandt, weil ich mir dann immer Predigten anhören darf, von wegen, sie hatte auch Depressionen und sie hat sich net so gehen lassen, Medis genommen und ihr ging es viel schlechter früher, ich könne froh sein soviel Unterstützung zu haben, sie war ja immer alleine..... Allein sowas macht krank, weil ich jedesmal denke, ich bin ein jämmerlicher Waschlappen oder stelle zu hohe Ansprüche...
Mein freund, ja, dem hab ich es auch schon x mal erzählt und ab und an sagt er auch, er möchte mir ja soooo gerne helfen und wenn dann der Moment da ist, wo ich ganz unten bin, da macht er mich an, was mich schon wieder an ihm ankotzt, dass ich so bin, was er denn noch machen soll damit ich endlich zufrieden bin.....Ja, da möchte man eher seinen Mund halten, anstatt zu Reden.
Ich bin schon für Alternativmedizin (Akupunktur half mir gegen meine Migräne) aber ich habe sowohl Johanniskraut als auch von Heel so homöopathische "Psychopharmaka" genommen und die Wirkung war gleich null, als hätte ich Haribo gegessen. Ich bin mitlerweile auch soweit, dass ich net mehr Wochen irgendwas probieren will, was auf sanfte Art mal irgendwann hilft, sondern ich möchte wenn, dann etwas was mir sofort einen ruhigeren Grundtonus verschafft. Verstehste mich? Wo krieg ich diese Bachblüten her bzw. in welcher Form soll man die nehmen? Hatte mal so "Notfallbonbons", ganz lecker aber da gibt es auch bessere...
Ja mit dem Schlafen bei meienr Maus, da mach ich mir schon Streß. Bin froh, das wir seit 4 Monaten einen Rhythmus haben, denn vorher herrschte totales Chaos. Ich möchte eben, dass sie lernt, nach dem Mittagessen zu schlafen. Mal klappt es, mal nicht und dann ist es oft ein Kampf. Sie war ja immerhin nicht am Schreien, sondern einfach irgendwie nur aufgekratzt. Aber es nervt schon, weil ich mir dann meine kurze "Auszeit" hart erkämpfen muß. Ich würde sie manchmal auch gerne pennen lassen, wann sie möchte aber ich habe Bedenken, dass dann wieder alles durcheinander gerät und sie den Faden für bestimmte Zeiten verliert. Du hast nicht nur das Gefühl, dass ich mich unter Druck setzte, es ist so und es fängt morgens an, wenn ich aufstehe und begleitet meinen ganzen Tag und auch die Nacht, denn auch da komm ich kopfmäßig nicht zur Entspannung. Ich gebe die Kleine schon ab und an mal ab aber ich mache mir viel zu sehr Gedanken bzw. hab ich Angst, dass ich den Schwiegereltern damit zur Last falle. Sie haben ja auch noch ein Leben und von der SchwieMu die Mutti ist pflegebedürftig und da geht sie auch oft hin und hat viel Rennerei. Sie haben uns schon oft genug die Kleine abgenommen, vor 3 Wochen sogar für eine ganze Woche, damit Mama und Papa mal in den Urlaub konnten. Ich war so dankbar dafür und es war traumhaft schön aber leider folgt nach einem Hoch bekanntlich auch ein TIef und das kam prompt und mit großer Wucht.
Hab oft Angst, dass ich mir zuviel "rausnehme" andere können das auch nicht, die haben nicht den Luxus 2m neben sich die Familie oder die Schweigereltern zu haben. Ich kann es einfach nicht, hinzugehen und zu sagen: Hier bitte, ich brauch mal 2 Stunden für mich! Danke für´s virtuelle "Drücken", ich drück Dich mal lieb und sachte zurück

@Zoraya: Hey, aus Ffm biste? Na da will ich doch schnell mal rüberwinken :-) Wann fing denn Deine "Zeit" nach dem KS an? Auch unmittelbar danach? Wann hast Du Dir Hilfe gesucht und wo und wie?Auch Verhaltensthearapie?

Wann wurde euch wirklich bewußt, dass estwas nicht stimmt mit euch? Wie lange war da die Geburt her? Wußtet ihr dass ich depressive wart oder kanntet ihr auch das Krankheitsbild "postnatale Depressionen"? Wann habt ihr es euren Partnern gesagt bzw. weiß es die ganze Familie?

Lieben Dank für eure Antworten! Ich wünsch euch einen schönen Tag :-)
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