Auch ich bin neu und möchte meine Geschichte erzählen!

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Marssternchen

Auch ich bin neu und möchte meine Geschichte erzählen!

Beitrag von Marssternchen »

Okay dann werde ich mal schildern. Die Diagnose wurde erst vor 2 Wochen gestellt. Meine Tochter ist aber bereits 15 Monate alt. Ich selbst bin 25.

Es gab bei mir schon fast 4 Wochen vor dem ET Probleme. Ich hatte immer mehr Ödeme (Wassereinlagerungen) und mein Blutdruck machte sich auch noch selbstständig (schoß in die Höhe - RR 170/110). Mein Frauenarzt wollte jedoch die Ödeme nicht wahr haben. Da ich aber auch immer öfter Schmerzen im rechten Oberbauch hatte bin ich dann zu meinem Hausarzt. Der hat meine Blutwerte kontrolliert und dann noch den Blutdruck und hat mich dann ins Krankenhaus eingewiesen mit der Diagnose v.a. Schwangerschaftsvergiftung. Nun gut da fing dann alles an - einmal hießen das Kind muss geholt werden, dann wieder wenn ich mit den Blutdruckmedikamenten gut eingestellt bin darf ich nach Hause, dann wieder ne sie müssen hier bleiben bis das Kind da ist und Bettruhe einhalten,....
Das ganze hat ganz schön an den Nerven gezehrt. Schließlich wurde mit Beginn der 38.SSW eingeleitet (mit Gel). Ich hatte bereits nach kurzer Zeit häufig Wehen, doch am Muttermund tat sich nicht wirklich viel. Abends meinten die Ärzte dann ich soll schlafen - ging aber nicht - bin die ganze Zeit nur rumgelaufen. Die Nachthebamme meinte dann das wir es mal mit nem Bad probieren könnten. War für mich total schön und entspannend doch die Herztöne meiner Tochter gingen in den Keller. Sie hat sehr lange gebraucht bis sie sich wieder erholt hatte. Musste deshalb auch die ganze Nacht im Kreissaal bleiben. Die Wehe wurden auch mehr - nur am Muttermund tat sich nix. Ich war nur noch platt und konnte nicht mehr. Der Doc hat mir dann mal Wehenhemmer als Infusion angehängt, da ich auch immer mehr ein Druck auf die Symphyse entwickelt hatte. Irgendwann kam dann die Hebamme und zog mir etwas hektisch Antithrombosestrümpfe an. Sie hat mir aber dazu nix gesagt. Hab dann mal gefragt was das soll - da meinte sie - sie bekommen einen Kaiserschnitt. Da war ich schon ganz schön vor den Kopf gestoßen, da ich gar keinen wollte. Ich wollte doch immer normal entbinden und und und.
Der Arzt kam dann kurze Zeit später und erklärte mir das die Gefahr besteht das meine Gebärmutter bei einer normalen Geburt reißen würde und deshalb nun ein Kaiserschnitt gemacht wird.
Ich bat ihn das er mein Mann anruft (hab ihn heimgeschickt, da es so aussah das nix voran ging) und er mit in den OP durfte. Hab also eine Spinalanästhesie erhalten, obwohl ich Spritzen über alles hasse und davor richtig schiss hatte. So konnte ich wenigstens den ersten Schrei meiner Tochter mitbekommen und dachte eigentlich das ich dann auch gleich wieder mit in Kreissaal durfte - pustekuchen.
Ich landete erstmal auf der Intensiv, da die Betäubung noch zu hoch saß :-( Ich war wach und mir ging es gut und ich durfte nicht zu meiner Tochter und zu meinem Mann. Ich wollte doch mitbekommen wie sie gebadet wird und und und :-(
Zudem war auf Intensiv gerade die Morgenpflegerunde angesagt - es schaute in der ganzen Zeit (2h) keiner zu mir rein. Alle waren beschäftigt. Das war echt schlimm.
Als ich dann endlich in den Kreissaal zu meiner Tochter durfte war es für mich dann erstmal wieder okay. Die Hebamme hat sie mir dann auch gleich in den arm gegeben und ich durfte sie stillen. Leider war sie aber da so müde, das sie kaum trank.
Auf Station wieder angelangt hab ich Mercedes nimmer abgegeben. Mein Mann hat sie dann für mich an dem Tag versorgt und mir beim Anlegen geholfen. Abends bin ich dann auch das erste Mal aufgestanden und am nächsten Morgen hab ich die Schwester gebeten den Katheter zu ziehen und war dann nur noch auf Achse - habe Mercedes dann völlig alleine versorgt. Ich wollte sie einfach nimmer den Schwestern geben.
Ich hatte ab da auch irgendwie Schuldgefühle, weil ich meine Tochter nicht gleich selbst versorgen konnte. Als dann auch noch das Stillen nicht richtig klappte war ich echt down. Bei der U2 wurde dann auch noch gesagt, das ich zufüttern muss, da mein Kind zuviel abgenommen hätte (obwohl das nicht stimmte- 10 % des Geburtsgewichtes dürfen sie verlieren) war ichganz down. Hab mir alles anders vorgestellt.
Nun gut - hab dann versucht durch Pumpen und Anlegen wenigstens die Milchbildung in Gang zu bringen. Am 4. Post OP Tag hab ich mich entlassen lassen. Es war ein Sonntag. Somit konnte mir mein Mann noch etwas helfen. Monntag musste er wieder arbeiten. Der Milcheinschuss kam aber erst am 5. Tag. Auch die Hebamme, die ich mir ausgesucht hatte hat mir nicht wie erwartet geholfen. Ich musste so immer zufüttern. Ich hab also zu jeder Mahlzeit gestillt und dann hinterher noch Flasche gefüttert - das hab ich bis Oktober durchgezogen.
In der Zeit nach der Geburt hatte ich immer wieder Heulanfälle - versuchte aber gegenüber anderen alles zu vertuschen hab auch niemand etwas gesagt. Ich dachte immer ich bin an allem Schuld und muss nun schauen das ich alles recht mache. Ich hatte keine Unterstützung im Haushalt und mein Mann musste immer sehr viel arbeiten. So blieb die ganze Pflege, Haushalt etc. an mir hängen.
Da wir auch Geldmäßig Probleme hatten hab ich dann im Oktober- gleich nach Ende des Mutterschutzes wieder begonnen zu arbeiten. Zuerst auf 400 Euro Basis. Somit hat sich das Thema Stillen auch leider von sich erledigt, da meine Tochter immer weniger an die Brust wollte. :(
Durch die Arbeiterei, die Doppelbelastung und dann noch der Punkt das Mercedes ein Schreikind war war ich einfach nur noch Dauermüde, hatte kaum noch Lust zu etwas. Irgendwann stellte die Ärzte bei Mercedes eine Blockade in der Halswirbelsäule fest. Erst nach langem Bitten hab ichfür sie Krankengymnastik verschrieben bekommen. Durch 20 Mal Krankengymnastik nach Vojta wurde es langsam mit dem Schreien erträglich.
Davor war es für mich jedoch sehr schlimm - Mercedes tat mir sehr leid - ich konnte ihr aber mit nix helfen. Ich stumpfte so auch ihr gegenüber sehr ab. :cry: Was mir im Nachhinein echt leid tut.
Gegen Ende Dezember ging es mir psychisch wieder etwas besser. ich habe dort auch mal wiederangefangen ins Kampfsporttraining zu gehen und mein Ziel war ein Wettkampf im Februar. Welchen ich auch positiv überrascht gewonnen hatte, obwohl ich ja kaum trainiert war. Mitte Februar hab ich dann meine Arbeitszeit erhöht auf 50% Teilzeit. Ab dort ging es immer mehr wieder in Keller runter. Ich war wieder dauermüde, hat einen Infekt nach dem anderen, war oft gereizt und brach immer öfter in Tränen aus.
Im September war es dann so weit das mein Mann gesagt hat das es so nicht weiter geht und er mir alles gesagt hat was ihm so auffällt. Ich bin daraufhin zum Doc. Der hat dann die Blutwerte durchgecheckt und meinte dann aber das man daran nix erkennen kann und er meint das ich unter der PPD leide.
Ich habe dann Omipramol abends 50 mg verschrieben bekommen. Dadurch das ich jedoch arbeite war das mir zuviel - ich hatte Nebenwirkungen ohne Ende. Nimm nun erstmal Sedariston. Da mir es aber seit paar Tagen wieder schlechter geht werde ich am Montag mit 25 mg Omipramol beginnen. Zudem werden wir heute denAntrag auf eine Mutter-Kind Kur abschicken.

Ich muss sagen - das tat mal richtig gut über das ganze zu reden (wobei auch Tränen flossen). Ich erhoffe mir durch diese Seite einfach Tipps und Tricks mit dieser Krankheit leben zu können und sie auch besiegen zu können.

Gruß
kathrin

Beitrag von kathrin »

hallo und herzlcih willkommen bei uns.

ich hoffe wir können dir ein wenig zur seite stehen und dir helfen.

schön das du da bist.

lg kathrin
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