NEU! Hab Angst vor meinem Kind!!

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Lilo

NEU! Hab Angst vor meinem Kind!!

Beitrag von Lilo »

Hallo,

ich bin so froh diese Seite gefunden zu haben!
Also ich habe eine Tochter, die bald 5 Monate alt wird. Schwangerschaft und Geburt verliefen normal und ohne Komplikationen, aber
von Natur aus bin ich recht nervös, so dass ich mir in der SS teilweise
viele Gedanken ueber die Geburt gemacht habe, die dann aber gut verlief.
Nun war die Kleine sehr klein, wog nur 2,6 Kilo und daher machten sie schon im KH viele Tests mit ihr und teilweise wurde mir nicht alles erläutert. Da find meine Ueberbesorgtheit schon an. Die ersten Wochen verliefen gut zu Hause, mein Freund war auch ein paar Wochen zu Hause. Ich hatte den Baby-Blues, habe dem aber nicht viel Beachtung geschenkt, da ich auch vorher nicht viel darueber gehört habe. Nun war Sophie fast die ersten 3 Monate ein Schreibaby, und nach dieser Zeit hatte ich meine erste Panikattacke mit Schweissausbruechen und Schlafmangel. Mitauslöser war sicher auch meine extreme Nervosität vorm Fliegen, denn das stand gerade an. Ich wohne in Finnland, mit finn. Freund, also meine eigene Familie ist weit weg. Ich bin dann zum Arzt, nach einigen Nächten
durchschlafen, Hilfe von der Schwiegermutter und mit dem Wissen, dass Sophie eine Ohrenentzuendung hatte, ging es mir besser, da ich eine Erklärung fuers wieder aufgetretene Schreien hatte. Dann lief alles gut, ich war 2mal bei einer Psychologin hier. Nun vor etwa 3 Wochen fing Sophie wieder an, aber kein Weinen, sondern richtige hohe Schreiattacken aus dem Nichts und ohne ersichtlichen Grund (alles von Ärzten abgechecht) Letzten Dienstag hatte sie das den ganzen Tag und das war zuviel, ich bin nur noch aus dem Haus gelaufen, halte mir die Ohren zu und seitdem bin ich nicht mehr in der Lage meine Tochter auf den Arm zu nehmen. Ich habe solche Angst, dass sie wieder schreit... Dieses Gefuehl der Unfähigkeit belastet mich sehr und ich kann nicht mit ihr allein sein. Also bin ich nun allein zu Hause, sie und mein Freund (der mich wirklich sehr unterstuetzt) sind bei Schwiegermutter und ich fahre tagsueber hin um Sophie zu sehen. Aber anders ist es im Moment nicht möglich. Ich bin nur noch nervös, kann/ konnte mich nicht konzentrieren, auch nie in den
Ruhephasen, wenn Sophie z.B. schlief, bin uebervorsichtig und ueberbesorgt, was sie betrifft. Ohne Schlafmittel fällt es mir schwer einzuschlafen, ich habe keinen Appetit, muss nun echt auf mein Gewicht aufpassen. Ich hatte allerdings nie irgendwelche Wut oder gar andere aggressive Gedanken gegenueber mir oder Sophie. Bei mir ist es "nur" Angst und das Gefuehl ueberfordert zu sein.
Heute war ich wieder beim Arzt, die machen erstmal alle Bluttests und ich bekam 10mg Cipralex fuer den Anfang. Morgen habe ich einen Termin beim Psychologen und dann weitersehen...

Gruesse, "Lilo"
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Lilo!

Ein ganz liebes Hallo - schön dass du da bist uns deine Geschichte erzählt hast.

Wenn man ein Schreibaby hat, dann ist das der absolut Megastress für die Mama - für ihren Körper und ihre Seele. Ich habe eine Freundin, die das gleiche erlebt hat wie du. Auch sie hat 10 mg Cipralex genommen und heute geht es wieder sehr gut und sie braucht auch kein AD mehr.

Ich bin mir also ganz sicher, dass es auch dir mit der Zeit wieder gut gehen wird, vor allem da du dir ja bereits tolle Hilfe geholt hast. Hast du gewußt, dass lt. einer Studie das Schreien des eigenen Babys der absolut höchste Stressfaktor ist, denn es gibt? Das konnte man messen, anhand von den ausgeschütteten Stresshormonen von Müttern und Vätern. Am höchsten waren die Werte allerdings bei den Mamas. Also schon das das normale Schreien eines Babys setzt Stresshormone frei - wie es dann bei einem Schreibaby abgeht, kann man sich wohl gut vorstellen.

Dann kommt natürlich noch der Schlafmangel - auch ein ganz gravierender Umstand. Dass da dann gleich mal die Angst folgt ist ganz logisch - es war bei mir ganz genau so. Nur dass ich kein Schreibaby hatte. Trotzdem hatte ich die selben Symptome wie du (bei mir kamen dann aber noch Zwangsgedanken und Panikattacken hinzu - aber das ist eine andere Geschichte, die zum Glück heute nur noch Erinnerung ist... :D :wink: ) Auch den Apettitverlust kenne ich sehr gut.

Da du aber sehr gute Unterstützung von deiner Familie, Arzt und Psychologen hast, kann ich dir versprechen, dass es dir bald besser gehen wird. Du wirst hier auch ganz viele Mamas kennen lernen, denen es genau so ging und denen es heute wieder sehr gut geht. Ich bin eine davon und ich möchte dir einfach Mut und Hoffnung geben. Es wird wieder - du brauchst zwar ein bissl Geduld, aber das schaffst du !!! :D

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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