Hallo :-) (etwas lang geworden)

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mikamo2

Hallo :-) (etwas lang geworden)

Beitrag von mikamo2 »

Hallo,

ich heiße Kerstin bin 26 Jahre habe 2 Kinder Lilli 3 Jahre und Phillipp 4 Monate alt.
Habe meinen Mann vor 6 Jahren beim Chatten kennen gelernt und bin dann nach 3 Monaten zu ihm nach Bayern gezogen, komme eigentlich aus dem Badischen.

Leider hat’s mich beide male erwischt.

Während der 1. Schwangerschaft bestand im 8. Monate der Verdacht auf Mongolismus. Hat sich zum Glück nicht bestätigt. Die Geburt war Horror (für mich). Nachts um 2Uhr ist die Fruchtblase geplatzt und ich war allein zu Haus mein Mann war aus beruflichen Gründen 100km entfernt. Als musste mich meine Schwägerin ins Kh bringen, auf dem Weg dorthin fuhr sie erstmal zur Schwiegermutter (obwohl ich die ganze SS über gesagt hatte ich möchte nicht das sie dabei ist) um sie abzuholen :schock:
In der Klinik angekommen war auch scho mein Mann da. Ich sollte dann ins Wehenzimmer und wer kam mit Schwiegermutter und Schwägerin. Ich hab mich so geärgert, aber hab mein Mund net aufbekommen. Hebamme hat sie dann zum Glück nach draußen befördert bzw. Heimgeschickt.

Nach 7 Stunden und PDA kam dann unsere Tochter auf die Welt. Das "Mutterglück" blieb aus, habe mir aber bis dahin keine weiteren Gedanken gemacht. Die kleine war keine Stunde auf der Welt standen schon wieder die "Beiden" im Kreissaal. Und das ging die ganzen 3 Tage so im KH ich hatte keine Minute meine Ruhe vor denen. Zum Schluss hab ich mich ins Stillzimmer verkrochen um meine Ruhe zu haben. Am 2 Tag fingen dann die "Heultage an" So konnte es net weitergehen, also sagte ich meinem Mann das ich die ersten 14 Tage keinen Besuch wünsche und meine Ruhe will. Somit war der Ärger Vorprogrammiert. 3 Monate war funkstille zwischen Schwiegis und mir.

Nach ca. 6 Wochen hatte ich die ersten Panikattacken, ZG hatte ich gleich am Anfang.( ich würde meiner kleinen was antun)
Ich war dann in Psychologischer Behandlung ohne Medis, leider musste ich die Therapie abbrechen. Mein Mann hatte beruflich weiter weg zu tun und wir gingen mit. Ich habe dann alleine gelernt damit umzugehen und mit der Zeit wurde es immer weniger nach ca. 2Jahren waren sie dann fast komplett weg.


Mitte letzten Jahres haben wir uns entschlossen ein weiters Kind zu bekommen, diesmal sollte es ein Sommerkind sein. (Ich hab mir gedacht, es ist eine Jahreszeit in der ma viel Sonnenlicht hat und es einem sowieso besser geht, so ist es jeden falls bei mir)

Weihnachten hab ich dann Positiv getestet und August kam dann unser kleiner Sonnenschein.

Leider lag auch diese Schwangerschaft unter einem Schatten. Im Mai diesen Jahres haben wie erfahren das mein Mann Hodgkin hat Lymphknoten Krebs. Es folgten 4 Chemos und 17-mal Bestrahlung.
Am 22. Januar hat er noch mal eine Untersuchung ob alles weg ist.

Zwischen der Chemo- und Bestrahlung kam unser Sohn zur Welt( in meinem Geburtsort und Schwiegis 300km entfernt). Es war eine kurze und heftige, aber im Nachhinein eine wunderschöne Geburt.
Ich hatte diesmal auch gleich Gefühle für mein Kind und alles war prima.
Keine Heultage und so. So war es auch die ganze Zeit bis vor einigen Tagen mein kleiner Mann hatte Fieber und ich hatte keine Zäpfchen zu Hause. Da fing es an mit den Panikattacken.
Die ganze sch...... fängt von vorne an.

So ich denke ich habe mich genug vorgestellt. Hoffe es war net zu durcheinander.
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi mikamo2,
täusche ich mich - oder warst du schon mal hier, als mikamo1 :lol: ?
Egal wie, schön dass du da bist.
Du hast ja insgesamt auch schon viel durchgemacht - der Stress mit deinem ersten Kind, Schwie-Eltern dauernd da, dein Mann viel weg usw.
Dann hast Du leider deine Thera nicht wirklich zu Ende bringen können, das ist m.M. nach ein sehr wichtiger Aspekt - gerade wenn man sich die Sit. mit deiner Schwie-Mu ansieht. Die haben dich ja förmlich überrollt.
Jetzt mit dem zweiten Kind: ich weiss das noch von mir (allerdings war ich bei der Großen gesund und es fing erst bei der Kleinen an): es ist der pure Stress, das zweite Kind. Du hast ja nicht nur eins. Und dein Mann scheint auch keine große Hilfe zu sein, nicht nur, weil er selbst krank ist, er ist ja viel weg, wie du schreibst.
Such Dir Entlastung, irgendwie. Damit du bisschen zur Ruhe kommst. Hast du Freunde in deiner Nähe, käme eine Kinderfrau/babysitter in Frage für 2 Stunden pro Woche oder so. Was ist mit deinen Eltern?
Wenn es dir besser geht, schau, dass du noch mal eine Therapie anfängst. Diese Panikattacken kommen zum Teil jetzt durch den Stress und die Umstellung auf ein 2. Kind, zeigen Dir aber auch Dinge auf, die vorher vielleicht nicht gut liefen: Mann dauernd weg, du hinterher, wenig Hilfe etc. Das sind Sachen, die du langfristig lösen solltest.
Aber eins nach dem anderen. Jetzt guck erstmal ab, wo un wie du Hilfe kriegst. Vielleicht auch durch Medis?
Kopf hoch, du hast es einmal geschafft und kriegst es auch wieder hin!
mikamo2

Hallo:-)

Beitrag von mikamo2 »

Hallo :-)

ja du kannst dich recht erinnern, ich war schon mal hier.
Mir ging es ja eine ganze Weile gut ;-)

Leider habe ich hier im Dorf noch keinen Anschluss gefunden, wir sind ja erst seit Mai wieder hier. Vorher waren wir in Husum an der Nordsee.
Auch vorher war es für mich schwierig , ich bin kein Mensch der auf andere offen zu gehen kann.

Mein Mann war das letzte halbe Jahr zu Hause und will jetzt auch in Zukunft kürzer treten. Ab Januar arbeitet er wieder in München, dass er abends daheim sein kann. Ist zwar auch keine Große Hilfe bezüglich der Kinder, wenigstens bin ich nicht in der Nacht alleine. Er hat leider nach wie vor kein Verständnis für meine Situation auch war oder ist er eigentlich gegen Medis.

Lilli geht seit Oktober in den KIGA von 9-14Uhr, das ist schon eine Entlastung. Sie ist ein sehr anstrengendes Kind.
Phillipp ist eher ein ruhiges Kind zumindest bis jetzt noch ;-)

Schwiegis und Schwägerin (auch Patentante)sind leider die einzigsten hier.
Bringt mir aber net wirklich viel. Schwägerin arbeitet jeden Tag bis 18 Uhr und WE ist Fußball angesagt kümmert sich nicht um ihr Patenkind. Schwiegermutter arbeitet 2 - 3mal in der Woche und fängt ab 17 Uhr an zu trinken!! Juhuuu!! Kann ich da nur sagen.

Ich hab mir scho überlegt ob ich mich bei meiner damaligen Psychologin melden soll, trau mich aber irgendwie net. (habe mich vor ca 2 Jahren das letzte mal gemeldet,dann sind wir nach Husum)

Meine Eltern, Verwandten und Freunde leben 300km entfernt. Leider!! Ich denke da wäre vieles einfacher.

Wir können hier auch nicht einfach wegziehen , haben uns in der Zeit wo wir in Husum waren hier in Bayern eine Eigentumswohnung gekauft. In einem 2 Familienhaus.

LG Kerstin
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Kerstin!

Schön, dass du wieder da bist und uns gleich deine Geschichte erzählt hast.

Du hast ja sehr viel mitgemacht, du Arme. Es ist ganz sicher das Wichtigste im Moment, dass DU Entlastung findest. Gut, dass deine Große schon in den KiGa geht, dass ist ja schon etwas.

Was ich noch sehr wichtig finde ist, dass dein Mann kein Verständniss für deine Erkrankung aufbringt. So hast du ja auch seelisch bei ihm keine Unterstützung und es würde schon oft viel bringen, wenn du mit ihm über die PPD reden könntest. Auf jeden Fall fände ich es eine super Idee, wenn du dich wieder bei deiner alten Thera melden würdest. Hab keine Scham - tue es einfach, es wird dir helfen!!! Du solltest auch die Tatsache, dass dein Mann gegen Medis ist, NICHT in deine Entscheidung ob du evtl. AD´s brauchst oder nicht, mit einbeziehen. Denn - bei allem Respekt - es geht hier um DICH und DU fühlst dich nicht gut. Daher sollte alles mögliche getan werden, damit es DIR wieder besser geht. Evtl. auch mit Medis. Das muss dein Mann halt dann akzeptieren. Wäre er vielleicht, sich mal die Erklärung der PPD von deiner Thera anzuhören? Ich finde es wirklich imens wichtig, dass er sich öffnet für dein Befinden und die PPD.
Wenn er das nicht kann, such trotzdem den Kontakt zu deiner Thera - es geht hier um DICH!!!!

An dieser Stelle möchte ich deinem Mann alles erdenktlich Gute wünschen und dass er den Krebs besiegt hat. Und DIR wünsche ich, dass du wieder gesund wirst - nimm ES in die Hand und tu aktiv was dafür!!!

Ganz liebe Grüße und frohe Weihnachten von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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