Hallo, das bin ich!

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steffi77

Hallo, das bin ich!

Beitrag von steffi77 »

Hallo,
das ist das erste Mal, dass ich in einem Forum aktiv bin. Die Seite "Schatten&Licht" hat mir in den vergangenen 16 Wochen sehr dabei geholfen, mit meiner Erkrankung umzugehen, und nun möchte ich gerne selbst aktiv werden.

Ich bin 30 Jahre alt und habe zwei Kinder (2 1/2 Jahre und 7 Monate alt). Vor 16 Wochen erkrankte ich an einer postpartalen Zwangsstörung. Ich lebte mit den schlimmsten Bildern in meinem Kopf. Stets hatte ich Angst psychotisch zu werden und meine furchtbaren Gedanken in die Tat umzusetzen. Ich sah mich plötzlich meinen tiefsten Abgründen gegenüber, denn ständig kreisten meine Gedanken um den Verlust meiner Kinder durch meine Hand. Es war furchtbar! Ich konnte mir nicht einmal einen Tatort im Fernsehen ansehen ohne schlimme Gedanken zu bekommen. Zunächst begann ich eine homoöpathische Behandlung, die mich nicht viel weiterbrachte, denn immer wieder hatte ich massive Einbrüche. Mitte Oktober fing ich dann mit einer NLP-Therapie a n, in der ich ganz gute Fortschritte machte. Meine Therapeutin riet mir einen Psychiater aufzusuchen, um meinen Leidensweg zu stützen. Dieser verschrieb mir Cipralex, das ich jedoch überhaupt nicht vertrug, und meine Symptome um einiges verschlimmerte, so dass ich über Weihnchten wirklich dachte vollends die Kontrolle zu verlieren. Ich war kurz davor mich am ersten Weihnachtsfeiertag in eine Klinik einweisen zu lassen, da ich fest glaubte, eine Gefahr für mich und meine Kinder zu sein. Nach den Feiertagen rief mich dann mein Endokrinologe an, um mir mitzuteilen, dass ich an einer Thyreoiditis erkrankt bin, die unbedingt behandelt werden müsse. Seither nehme ich L-Thyroxin und für die Psyche Opipramol (25-0-50).
Es ist als wenn die Ursache für mein Leid gefunden ist, denn seit 10 Tagen bin ich relativ stabil. Allerdings bin ich mit der Einnahme des Opipramols nicht ganz zufrieden, da es nicht hilft, die "eingetretenen Pfade" der letzten 16 Wochen zu verlassen. Immer noch schlage ich mich mit den hartnäckigsten meiner Zwangsgedanken rum und frage mich, ob das jemals aufhört, denn es tut so weh, dem Wertvollsten, das ich habe, in Gedanken furchtbare Dinge anzutun.
Ich möchte jetzt eine Mutter-Kind-Kur beantragen, um wieder Kraft zu schöpfen, und um mit meinen Kindern unbeschwert umzugehen.
Ich war nie depressiv, und es mangelte mir auch nie an Empathie gegenüber meinen Kindern, aber ich habe einfach das Gefühl, als wenn mir 16 unbeschwerte Wochen meines Lebens geklaut wurden.
Das ist zunächst meine Geschichte!
Viele Grüße
steffi77
sonrisa2

Re: Hallo, das bin ich!

Beitrag von sonrisa2 »

hallo steffi,

herzlich willkommen! :-)

das sind ja super nachrichten, dass die ursache fürs ungleichgewicht gefunden wurde... sehr gut!

das gefühl mit der gestohlenen zeit kenne ich sehr gut... bei mir waren es mindestens 1,5 jahre, die mir gestohlen wurden - allerdings von personen, aber das ist eine lange geschichte... ich sage mir immer wieder mal vor, dass mich der ärger über die verlorene zeit auch zeit kostet, die ich damit dann auch verschenke... ;-) hilft aber nicht wirklich... man soll wahrscheinlich einfach hinter sich lassen, was man nicht mehr ändern kann und nach vorn schauen... puh, ist das schwer...

lg s.
steffi77

Mal rauf. mal runter!

Beitrag von steffi77 »

Hallo Sonrisa,
schön, dass du mich willkommen heißt! Das finde ich an diesem Forum, das ich ja nun seit 16 Wochen immer wieder besucht habe, so toll: Irgendeiner nimmt sich immer deiner an!
Ich freue mich, dass du deine Erkrankung schon überwunden hast. Manchmal frage ich mich, wie lange das wohl bei mir dauern wird. Ich weiß, dass viele Frauen in diesem Forum sicherlich länger "gekämpft" haben, bis sie Hilfe bekommen haben, aber ich finde schon 16 Wochen unheimlich kräftezehrend.
Heute ist ein Tag, an dem die Gedanken wieder rasen. Ich bin an meinem 14. Zyklustag angelangt - vielleicht hängt das damit zusammen!? Ich versuche die Gedanken hinzunehmen, aber fühle mich durch sie belästigt und gestört. Manchmal ist es schwer zu glauben, dass das irgendwann aufhört!
Viele Grüße
STEFFI77
sonrisa2

Re: Mal rauf. mal runter!

Beitrag von sonrisa2 »

hallo steffi,

>Ich freue mich, dass du deine Erkrankung schon überwunden hast.

so würde ich das nicht sagen... da meine vorrangige erkrankung die ptbs ist, sind meine aussichten anders als bei ppd - das problem ist irreversibel, auch wenn man ich 80 jahren ein bild von meinem gehirn macht, kann man das problem darauf noch genauso sehen wie in der schlimmsten phase. die therapie bezieht sich darauf, dem patienten beizubringen, das leben so umzustellen, dass man von den symptomen irgendwann (fast) nichts mehr merkt - aber die gehirnaktivität bleibt für immer gestört.

>Manchmal frage ich mich, wie lange das wohl bei mir dauern wird.

du hast in 14 monaten mehr erreicht bzw. mehr glück gehabt, als die meisten hier... diese verpasste-zeit-trauer steht schon ziemlich am ende des weges... :-)

alles liebe,
s.
steffi77

Danke für deinen Mut!

Beitrag von steffi77 »

Liebe sonrisa,

du machst mir mit deinen Worten wirklich Mut! DANKE!

Allerdings tut es mir für dich wirklich leid. Was ist dieses PTBS? Ich bin in diesen Kürzeln noch nicht ganz gut informiert!
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg gehen wirst, und dass du den Mut, den du anderen machst auch für dich selber hast!

Unsere Töchter sind im gleichen Zeitraum geboren! Meine Tochter ist auch 01/05 geboren!

Viele Grüße
Steffi
sonrisa2

Re: Danke für deinen Mut!

Beitrag von sonrisa2 »

hi steffi,

>du machst mir mit deinen Worten wirklich Mut! DANKE!

GUT!!! :-)

> Was ist dieses PTBS?

da ich schon mehrfach die def. ausm icd-10-katakog reinkopiert hab, zur abwechslung diesmal was anders: ;-) http://de.wikipedia.org/wiki/Posttrauma ... %C3%B6rung

>Ich wünsche dir, dass du deinen Weg gehen wirst, und dass du den Mut, den du anderen machst auch für dich selber hast!

danke... :-)

>Unsere Töchter sind im gleichen Zeitraum geboren! Meine Tochter ist auch 01/05 geboren!

:-) und beides mädels. :-)

alles liebe, s.
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