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phönix

Hallo an Euch!

Beitrag von phönix »

Hallo Mädls!

Ich heiße Melanie bin 24 jahre alt und habe eine 4 Monate alte Tochter.

Ich möchte euch ein bißchen was von mir erzählen und hoffe ihr habt noch ein Platzl für mich.

Depressive Episoden kenn ich schon langer, eigentlich schon seit meiner Kindheit, behandelt medikamentös sowie psychotherapeutisch wurde ich das erste Mal mit 18. Circa 3 Jahre lang. Dann gings mir recht gut und ich führte ein ganz "normales" Leben.

Ende Dezember 2006 wurde ich schwanger. Völlig ungeplant, das war ein Schock. Kinder waren in meiner Lebensplanung bis dato nicht vorgesehen.
Dennoch war ich mir sicher, ich und mein Freund würden die Situation gemeinsam meistern.
Anfang Jänner hab ich ihm von meiner SS erzählt. Er war noch mehr geschockt als ich.
2 Tage nach der Nachricht, waren wir im KH und die SS wurde bestätigt. Daraufhin hat er mir erzählt dass er noch eine andere Partnerschaft führt und ganz egal wie ich mich entscheide er auf alle Fälle versuchen wird diese Beziehung zu retten.
Na super ungeplant schwanger und Freund weg und nochdazu bei einer anderen.
Es ging mir besch...en.
Ich habe mich entschieden gegen seinen Willen die herausforderung Mutter zu werden anzunehmen.
Es ging mir sehr schlecht, ich habe nur geheult und im bett gelegen. Sehr bald habe ich gemerkt dass mich die Situation überfordert und meine ehemalige therapeutin kontaktiert.
Da war ich nur 2 mal, denn mein Wunsch mein Leben zu beenden wurde immer intensiver und ich merkte dass mein Zustand die Kapazitäten meiner Therapeutin, meiner Familie und meiner Freunde übersteigt.
Anfang Februar hab ich mich selbst aufgrund akuter Suizidgefahr in eine Psychatrische Klinik eingewiesen.
Dort bekam ich um die Akutsituation zu entschärfen Diazepam und blieb dann 4 Wochen auf einer Abteilung für Suizidprävention.
Dann war ich einen Monat zu Hause und es ging so lala, aber ohne Suizidgedanken,
Anfang April hatte ich dann eine Panikattacke und die Vorstellung dass mein Kind gestorben wäre, mich so zusagen auch allein gelassen hat. Ich bin auf die Gyn. Die Ärztin hat sehr gut reagiert, mich auf der Station für Risikoschwangerschaften aufgenommen und mir einen Platz in einer Klinik für Psychosomatok besorgt in der ich 2 Monate ging.
Ende Juni bin ich relativ stabil entlassen worden und habe die letzte Zeit zu Hause verbracht. Psychologisch betreut durch Das Eltern-Kind-Zentrum und durch eine Hebamme die mir sehr dabei geholfen hat meine SS und mein Kind zu akzeptieren und meine körperlichen Symptome der Depression mit Traditioneller Chinesischer Medizin behandelt hat.
Ende September wurde meine Tochter nach 16 Tage Ãœbertragung, erfolgloser Einleitung und path. CTG per Kaiserschnitt geboren und kam gleich auf die Neonatologie.
Das krankenhaus, das ich über meine Situation schon beim Vorstellungsgespräch aufgeklärt habe, schickte mir am nächsten Morgen einen Psychiater, einen Pharmakologen und eine Psychologin. Man besprach das Hohe Risiko einer PPD bei meiner Vorgeschichte und fand meine Stimmungslage unabhängig davon schon Behandlungswürdig. Ich bekam Citalopram, da ich stillen wollte.

Die Beziehung zu meiner Tochter hat sich langsam sehr positiv entwickelt. Es war nicht von anfang an eine überschäumende Liebe. Anfangs war sie mir schon sehr fremd und ich wollte mein altes Leben zurück.
Ich war von Anfang an mit meiner Tochter allein zu Hause und hab sie selbstständig versort. Das war sehr anstrengend aber ich bin sehr stolz darauf dass ich es geschafft habe.
Inzwischen bereitet sie mir große Freude den Großteil des Tages. Obwohl ich manchmal schon an meine Grenzen stoße. Dann rufe ich meine Psychologin, meine Hebamme, meinen Kinderarzt oder sonstige Vertraute an.
Seit ich abgestillt habe nehme ich Effectin und Remeron. Und bin weiterhin in Therapie.
Ab März gehe ich wieder meinem Studium nach, mein Kind wird unter der Woche bei seinen Großeltern wohnen. Ich freu mich schon sehr darauf wieder Frau zu sein, Studentin und Mutter.

Ich glaub ich mach jetzt einen Punkt, ist eh schon recht lang geworden.

Ich freue mich auf dieses Forum...

Fürs erste Alles Liebe

Melanie
Balu

Beitrag von Balu »

Liebe Melanie,

herzlich Willkommen hier bei uns. Was ich so lese von Dir verdient wirklich Achtung. Du hast wirklich in jeder Situation sehr bewusst gehandelt. Du hast Dir immer zur richtigen Zeit die richtige Hilfe gesucht, das verdient wirklich respekt. Trotz Deiner Vorgeschichte auch schon in der Jugend ist doch alles gut geworden. Letztendlich war vielleicht wirklich ausschlaggebend, dass Du das KH in dem Du entbunden hast auch über Deine Situation aufgeklärt hast, so dass einen Tag nach Deiner Geburt die richtigen Experten an Deinem Bett standen. Echt super. Manch andere hier im Forum sind wie vom Blitz getroffen worden und waren lange auf der Suche nach einer Diagnose für ihr Empfinden.

Ausserdem freue ich mich, dass es jetzt auch gut läuft mit Deiner Tochter und dass Du bald Dein Studium wieder aufnehmen kannst. Also sicher wirst Du vielleicht auch vielen Frauen hier Mut machen können.

Wir lesen sicher voneinander.

Liebe Grüße Balu
Red-headed-woman

Beitrag von Red-headed-woman »

Melanie...den Nick phönix hast du dir bestimmt aus guten Grund ausgesucht....denn deine Geschichte ist wie "aus der Asche empor steigen"!

Ich muß mich Balu in vollem Umfang anschließen und finde auch, dass du super viel geleistet hast und sehr stolz auf dich sein kannst, mit dem was du bis heute für dich und deine Tochter getan hast.

Respekt!

Sicher wirst du hier genügend Austausch finden, denn du kannst bestimmt so einiges Positives berichten, so dass du mit deinen Erfahrungen anderen Frauen Mut machen kannst.

Willkommen bei uns!!!!
phönix

Beitrag von phönix »

Danke für das nette Willlkommen hier bei Euch!
Und Danke für die Blumen :D
Ja Phönix hab ich mir bewußt ausgesucht, ich bin zwar noch nicht ganz hervorgestiegen aber ich arbeite weiter daran!

Bis bald

Melanie
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