Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

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Sycanda

Re: Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

Beitrag von Sycanda »

Hallo Julia,
wie geht es dir und deinem Mann?
Bei mir ist es grad ähnlich (bis auf das ss sein). War lange stark für meine Familie. Hatten viele Schwierigkeiten zu überstehen. Nun bin ich zusammen geklappt. Ist wohl typisch. Erst wollte ich nicht krank geschrieben sein, dachte es wird dadurch schlimmer. Aber nun merke ich doch, dass es gut tut. Es ist, wie es ist.
In meiner 2.Ss war ich auch krank. Da steckte ich noch in der PPD vom 1. Kind. Mir wollte man damals keine Medis geben und ich wäre soooo dankbar gewesen. Es war eine Qual. Nur meine Ärztin wusste es nicht besser.
Nach der Geburt durfte ich mit Sertralin anfangen und mir ging es zunehmend besser. Stillen ging auch.
Hab der Ärtzin die Beurteilung von Embryotox gezeigt. Dann habe ich es bekommen.

GLG
Julia1984

Re: Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

Beitrag von Julia1984 »

Danke fürs Nachfragen Sycanda!
Ja eigentlich geht's ganz gut, aber um mich rum kehrt keine Ruhe ein. In der Familie läuft nach zwei Jahren Ermittlungen ein Prozess wegen sexuellem Missbrauch. Also Familienmitglied ist Täter )-:
Ja und mein Mann ist zwar halb Einsichtig krank zuhause, tut aber für die Psyche nix. Er nervt mich seit Monaten alle paar Tage mit: ich werd krank, ich glaube ich habe Fieber, ich bin so Müde und Erschöpft, es muss ein Infekt sein etc. DAS ist doch eindeutig psychosomatisch! Und jetzt hat er wieder einen Schub seiner Darmerkrankung! Ich bin seit gestern wieder nicht gut drauf und es ist wirklich deswegen. Er hat zwar diese Woche einen Termin beim Psychiater. Aber der dient nur der weiteren Krankschreibung, im Prinzip taugt der gar nix. Bei den Guten gibt's aber keine Termine... Ja und zu unserem Eheberater geht er. Der hat bei meinem Mann zwar im Januar einige Einsichten geweckt, ist ja aber eigentlich jetzt nicht zuständig.
Mir ist das viel zu viel. Ich hab das Gefühl ich muss Gute Laune und Zuversicht für zwei haben und hab niemand, bei dem ich mich anlehnen kann. Er hat seinerseits auch niemand wo er sich ausheulen kann außer mir und ich hätte diese Last aber gern los!
Tagesklinik oder Klinik will er gar nix mehr von hören, mir wäre es aber echt lieb!
Schwierig das. Meine Energie reicht dafür einfach nicht.
Julia1984

Re: Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

Beitrag von Julia1984 »

Irgendwie hat mich mein eigener Beitrag zum Nachdenken und Handeln gebracht.
Habe ihm einen sehr liebevoll- besorgten, aber nachdrücklichen Brief geschrieben. Mal sehen.
Julia1984

Re: Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

Beitrag von Julia1984 »

Mittlerweile bin ich in der 24ssw. Mein Mann geht ab Dienstag in ne Klinik. Sie ist sehr gut und nur 35 Minuten von hier.
Ich hab schon Angst davor schwanger und alleine mit meiner Tochter. Aber am Ende weiß ich, dass es nur wieder Angst vor der Angst ist und ich das natürlich schaffe. Es haben sich auch schon viele liebe Freunde zur Hilfe angeboten. Ich brauch ja nur die Gewissheit: im Notfall ist jemand da.
Meinem Zwerglein geht es super. Wir waren bei der Feindiagnostik, alles bestens und es wird nochmal ein Mädchen (c:
Was mich stresst ist, diese Überwachung nach der Geburt. Müssen dazu in eine 50 Minuten entfernte Klinik. Dort gibt es zwar Überwachungsplätze auf dem Zimmer der Mütter Aber wenn keiner frei ist muss Mausi auf die Kinderklinik. Unvorstellbar für mich! Aber es muss halt. Ich geh dann mit, lass mich von meinem Säugling nicht trennen!
Erste Tochter war völlig unkomplizierte und geplante Hausgeburt mit Dauerkuscheln zuhause.
Kennt ihr das so? Würde am liebsten Absetzen um Überwachung zu entgehen aber das packe ich nicht.
Nelli
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Re: Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

Beitrag von Nelli »

Liebe Julia,

bitte nicht absetzen! Dein Kind wird sehr viel mehr von den Medis profitieren, als
wenn Du absetzt. Meine Tochter war die ersten 24 Stunden auch auf der Überwachungsstation,
ohne mich, aber es ging ihr gut, hat geschlafen, getrunken und zwischendurch bei mir auf der nackten Brust geruht.
Sie wird davon nicht traumatisiert oder so. Außerdem ist ja nicht gesagt, dass sie Anpassungsschwierigkeiten
haben wird. Du tust das Richtige!

LG Nelli
Julia1984

Re: Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

Beitrag von Julia1984 »

Danke Nelli. Ich weiß. Morgen treffe ich mich mit der Beleghebamme in der Wunschkklinik mit Neonatologie. Sie hätte bereits einige Geburten mit Antidepressiva erlebt und ist völlig entspannt. Sie wird mich bestimmt beruhigen. Nach meiner letzten Geburt war ich ja topfit. Wenn dem wieder so ist und Zwergi tatsächlich auf die Kinderklinik muss, geh ich einfach mit. Kann mir keiner verbieten.
Mein Mann ist seit heute weg und ich bin völlig entspannt. Ich werde echt immer gelassener und konzentriere mich auf meine Kinder und mich. Und ich freu mich so! Manchmal kann ich es kaum noch erwarten.
Beim Psychiater war ich gestern auch. Alles super und viele humorvolle und aufbauende Worte bekommen. Vielleicht sogar nen hilfreichen Tipp bei der Namenswahl
Nelli
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Re: Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

Beitrag von Nelli »

Ich freu mich so über Deinen positiven Bericht!
Meine KLinikärzte haben genau das gleiche wie Deine Ärztin gesagt:
Sie haben viel Erfahrung mit AD in der SS und bei der Entbindung.
Weiter so, ganz toll!
Nelli
Julia1984

Re: Depression und Angst plötzlich wieder da: 17ssw

Beitrag von Julia1984 »

So, seit gestern Mutterschutz und mein Mann ist seit kurz vor Weihnachten wieder da. Wir hatten dann tolle Ferien und jetzt langsam fällt mir wieder vermehrt sein Alkoholkonsum auf. Täglich Bier zwischen 1 bis 4 und ich bin sicher, dass es ohne mich mehr würde.
Es steigert sich immer so langsam und irgendwann fange ich das Kommentieren an. Erst vorsichtig und dann immer deutlicher.
Heute habe ich dann gesagt, dass es mir so arg Angst macht und ich fast Panik bekomm. Er ist dann beleidigt aufgesprungen und hat sein viertes Bier weggekippt. Er trinkt jetzt keinen Tropfen mehr und hätte somit nun gar nix mehr für sich. Hätte jetzt quasi alles aufgegeben.
So läuft das eigentlich immer. Jetzt trinkt er wieder paar Wochen oder Monate nix, fängt dann klein wieder an und steigert. Ich war schon zur Beratung deswegen, es ist immer wieder Thema in der Therapie und wir hatten Paarberatung.
Irgendwie kommt nix bei raus für uns als Lösung. Er trinkt zu wenig um als abhängig zu gelten und mitunter sieht er es ja dann ein. An Tagen wie heute tut er so als hätten wir das Thema noch nie gehabt und ist völlig uneinsichtig.
Ach keine Ahnung was ich hören will. Bin jetzt kurz vor der Geburtangespannt und hab sooooo das Bedürfnis nach Sicherheit und einer starken Schulter.
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