2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin
Verfasst: 06:03:2023 19:16
Hallo ihr Lieben,
-da bin ich wieder
Ich habe meinen Account reaktivieren lassen, wer mag, kann meine alten Beiträge unter diesem Thread finden:
viewtopic.php?f=6&t=14719
Kurz zusammengefasst: Ich habe 07/20 meine Tochter zur Welt gebracht, schon ca. 6 Wochen vor der Geburt fing es mit einer neuen depressiven Episode an. Nach der Geburt ging es mir die ersten 6 Wochen noch einigermaßen „okay“ so lange mein Mann zu Hause war. Als er wieder arbeiten ging wurde es immer schlimmer und ich habe meine jetzige Ärztin kennengelernt, diese ist auf Mütter mit Depressionen spezialisiert. Ich wurde von Escitalopram 20mg auf Venlafaxin 187,5mg eingestellt. Während der ganzen Zeit hatte ich auch eine Verhaltenstherapie. Nach ca. 3 Monaten Venlafaxin waren Erfolge da und nach 6 Monaten eine gewisse Stabilitàt, die sich im Jahr darauf noch weiter verfestigt hat.
Letztes Jahr habe ich in Rücksprache mit meiner Ärztin die Dosierung von 187,5mg auf 150mg reduzieren können. Weil mein Mann und ich noch einen Kinderwunsch hatten, hat meine Ärztin im Herbst den Venlafaxin-Spiegel im Blut bestimmt, dieser lag im unteren Wirkdrittel. Wir haben besprochen die Dosis noch etwas zu reduzieren auf 112,5mg. Bis auf ein paar Tage mit Einschlafstörungen und innerer Unruhe habe ich die Reduktion gut vertragen.
Ohne Antidepressivum in die SS zu gehen, war für mich keine Option und ein Wechsel auch nicht, weil ich wirklich gut eingestellt bin und ich kein Risiko eingehen wollte, was meine Stabilität angeht. Mittwoch habe ich den nächsten Termin und dann wird der Venlafaxin-Spiegel noch einmal gemessen, insgesamt wird das 3x in der Schwangerschaft gemacht.
Aktuell bin ich in der 8. SSW und mir geht es bis auf die üblichen Symptome wie Übelkeit und Müdigkeit ganz gut. Manchmal assoziiere ich die Symptome mit denen einer Depression, weil ich in solchen Phasen auch immer unter Übelkeit und Erschöpfung leide, aber ich kann mich insgesamt gut davon distanzieren.
Zu meiner Therapeutin gehe ich nach wie vor - aktuell im 3-wöchigen Abstand.
Mein Mann und ich haben uns die Entscheidung für ein 2.Kind nicht leicht gemacht. Im ersten Jahr nach der Geburt war ich mir sehr sicher kein 2. Kind zu wollen, mir ging es einfach so schlecht.
Ursprünglich wollten wir immer 2 Kinder haben und als es mir immer besser ging ist dieser Wunsch auch wiedergekommen.
Ich fühle mich jetzt besser vorbereitet, zum einen habe ich nun eine vernünftige Ärztin an meiner Seite, in der letzten SS hat sich die damalige Psychiaterin komplett rausgehalten, war ihr wohl zu heikel…
Meine Therapie führe ich weiter fort.
Die Coronamaßnahmen gibt es nicht mehr, ich kann raus, Kurse buchen, eine Struktur in meinen Alltag legen. Als meine Tochter geboren wurde, kam kurz danach der Lockdown, es war furchtbar für mich, nicht nur durch mein Kind fremdbestimmt zu sein, sondern auch durch den Staat.
Ich habe schon ein Kind und dadurch einen gewissen Alltag vorgegeben und werd nicht nochmal ins kalte Wasser geschmissen.
Ich würde - falls notwendig - auch Hilfsangebote wie wellcome e.V. In Anspruch nehmen
Die wichtigste Erkenntnis für mich: Nach Hilfe fragen. Ich muss das nicht allein schaffen.
Ich möchte gerne allen Betroffenen hier Mut aussprechen: ich war wirklich ganz unten und mir gehts wieder richtig gut! Meine Therapeutin fragte mich mal: „Wenn Sie gewusst hätten, wie schlecht es Ihnen nach der Geburt geht, hätten Sie ihre Tochter bekommen?“
-JA!!! definitiv! Und alleine das zeigt mir, dass man sich aus der größten Sch**** irgendwann befreien kann.
Wann das passiert - das kann einem vorher keiner sagen, aber es wird wieder besser! Versprochen! Wir sind so viel stärker als wir denken
Ich halte Euch auf dem Laufenden!
Liebe Grüße!!
-da bin ich wieder
Ich habe meinen Account reaktivieren lassen, wer mag, kann meine alten Beiträge unter diesem Thread finden:
viewtopic.php?f=6&t=14719
Kurz zusammengefasst: Ich habe 07/20 meine Tochter zur Welt gebracht, schon ca. 6 Wochen vor der Geburt fing es mit einer neuen depressiven Episode an. Nach der Geburt ging es mir die ersten 6 Wochen noch einigermaßen „okay“ so lange mein Mann zu Hause war. Als er wieder arbeiten ging wurde es immer schlimmer und ich habe meine jetzige Ärztin kennengelernt, diese ist auf Mütter mit Depressionen spezialisiert. Ich wurde von Escitalopram 20mg auf Venlafaxin 187,5mg eingestellt. Während der ganzen Zeit hatte ich auch eine Verhaltenstherapie. Nach ca. 3 Monaten Venlafaxin waren Erfolge da und nach 6 Monaten eine gewisse Stabilitàt, die sich im Jahr darauf noch weiter verfestigt hat.
Letztes Jahr habe ich in Rücksprache mit meiner Ärztin die Dosierung von 187,5mg auf 150mg reduzieren können. Weil mein Mann und ich noch einen Kinderwunsch hatten, hat meine Ärztin im Herbst den Venlafaxin-Spiegel im Blut bestimmt, dieser lag im unteren Wirkdrittel. Wir haben besprochen die Dosis noch etwas zu reduzieren auf 112,5mg. Bis auf ein paar Tage mit Einschlafstörungen und innerer Unruhe habe ich die Reduktion gut vertragen.
Ohne Antidepressivum in die SS zu gehen, war für mich keine Option und ein Wechsel auch nicht, weil ich wirklich gut eingestellt bin und ich kein Risiko eingehen wollte, was meine Stabilität angeht. Mittwoch habe ich den nächsten Termin und dann wird der Venlafaxin-Spiegel noch einmal gemessen, insgesamt wird das 3x in der Schwangerschaft gemacht.
Aktuell bin ich in der 8. SSW und mir geht es bis auf die üblichen Symptome wie Übelkeit und Müdigkeit ganz gut. Manchmal assoziiere ich die Symptome mit denen einer Depression, weil ich in solchen Phasen auch immer unter Übelkeit und Erschöpfung leide, aber ich kann mich insgesamt gut davon distanzieren.
Zu meiner Therapeutin gehe ich nach wie vor - aktuell im 3-wöchigen Abstand.
Mein Mann und ich haben uns die Entscheidung für ein 2.Kind nicht leicht gemacht. Im ersten Jahr nach der Geburt war ich mir sehr sicher kein 2. Kind zu wollen, mir ging es einfach so schlecht.
Ursprünglich wollten wir immer 2 Kinder haben und als es mir immer besser ging ist dieser Wunsch auch wiedergekommen.
Ich fühle mich jetzt besser vorbereitet, zum einen habe ich nun eine vernünftige Ärztin an meiner Seite, in der letzten SS hat sich die damalige Psychiaterin komplett rausgehalten, war ihr wohl zu heikel…
Meine Therapie führe ich weiter fort.
Die Coronamaßnahmen gibt es nicht mehr, ich kann raus, Kurse buchen, eine Struktur in meinen Alltag legen. Als meine Tochter geboren wurde, kam kurz danach der Lockdown, es war furchtbar für mich, nicht nur durch mein Kind fremdbestimmt zu sein, sondern auch durch den Staat.
Ich habe schon ein Kind und dadurch einen gewissen Alltag vorgegeben und werd nicht nochmal ins kalte Wasser geschmissen.
Ich würde - falls notwendig - auch Hilfsangebote wie wellcome e.V. In Anspruch nehmen
Die wichtigste Erkenntnis für mich: Nach Hilfe fragen. Ich muss das nicht allein schaffen.
Ich möchte gerne allen Betroffenen hier Mut aussprechen: ich war wirklich ganz unten und mir gehts wieder richtig gut! Meine Therapeutin fragte mich mal: „Wenn Sie gewusst hätten, wie schlecht es Ihnen nach der Geburt geht, hätten Sie ihre Tochter bekommen?“
-JA!!! definitiv! Und alleine das zeigt mir, dass man sich aus der größten Sch**** irgendwann befreien kann.
Wann das passiert - das kann einem vorher keiner sagen, aber es wird wieder besser! Versprochen! Wir sind so viel stärker als wir denken
Ich halte Euch auf dem Laufenden!
Liebe Grüße!!