2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin

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alibo79
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Re: 2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin

Beitrag von alibo79 »

Hey, gut zu hören, dass es sich wieder eingespielt hat. Und ich glaube du darfst ganz entspannt sein, denn natürlich muss sich die neue Familien Konstellation erstmal einspielen. Das braucht ja auch Zeit.
Als meine 2. Tochter geboren wurde, war meine Tochter 2 Jahre alt, also eigentlich noch recht klein. Ich muss sagen, dass ich mich gar nicht so recht erinnere wie die Beziehung da am Anfang war. Aber was mir noch so in Gedanken geblieben ist, dass es eigentlich ganz entspannt war. Wir waren nun einfach zu viert und haben unseren Alltag so weiter gemacht. Bei der 2. Geburt hatte ich auch keinen Baby blues und war schnell wieder auf den Beinen, denn das drinnen sein ist nicht meins. Und da meine Töchter beide vom April sind, waren wir schnell draußen und wieder im Garten und Stall am Arbeiten.
Und die Zeit darauf hat sich da eine gute Geschwister Beziehung entwickelt und die Mädels spielten viel zusammen und auch heute haben sie neben ihren zickerei doch viel füreinander übrig :D
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Fight4you
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Re: 2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin

Beitrag von Fight4you »

Das hört sich doch gut an! Ich glaube je entspannter man selber ist, desto entspannter sind auch die Kinder. Ich versuche auch aktuell einfach fünfe grade sein zu lassen und die Dinge so zu nehmen wie sie kommen.
Am schwierigsten ist für mich noch der Schlafmangel, bzw mir zu sagen, dass es jetzt erstmal einfach so ist, dass ich wenig schlafe. Habe abends im Moment so eine Unruhe dass die Nacht wieder schlecht wird - dabei ändert es ja nichts - die Nacht ist so oder so kacke 😅

Schön, dass ihr durch den Hof so viel Routinen auch draußen habt. Meine Große ist ein totales „drinnen“-Kind, das ist manchmal ganz schön zermürbend, bis man endlich mal draußen ist 😅 draußen ist vieles einfacher finde ich ;)

Sie ist im Moment sehr laut und unruhig, haben gestern dann doch mal angefangen sie mehr in die Schranken zu weisen, weil unsere Nerven das nicht mehr anders hergaben. Es ist eben für alle neu und auch wir als Eltern haben nur begrenzt die Ruhe das zu begleiten merke ich 🙈 insgesamt klappt es aber bisher ganz gut - sie ist auch ganz lieb zu ihrer kleinen Schwester 🥰

Bis jetzt kamen keine Panikattacken mehr, ich hoffe dass das so bleibt 👍🏻🍀 übernächste Woche möchte meine Psychiaterin mich sehen, dann werden wir das auch weiter besprechen.

Viele liebe Grüße
Mammsie
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Re: 2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin

Beitrag von Mammsie »

Das gibt mir such Hoffnung....bei bestehendem Kinderwunsch....dass es bei mir auch gut wird. Meine Angst vor der Schwangerschaft und Geburt ist aufgrund der vergangenen Erfahrung heftig.
Fight4you
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Re: 2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin

Beitrag von Fight4you »

Liebe Mammsie,

Ich habe 1,5 Jahre nach der Geburt meiner 1. Tochter gesagt dass wir kein 2. Kind bekommen. Ich hatte auch große Angst.
Habe das aber mit meiner Ärztin immer wieder besprochen dass wir eigentlich immer 2 Kinder wollten und wir haben das wirklich geplant. Und das hat mir so viel Sicherheit gegeben, dass ich mit einem guten Gefühl in die SS gehen konnte und auch entspannt bleiben konnte.
Mir im Vorfeld ein gutes Auffangnetz zu weben, hat mir auch geholfen, also ich habe mit Familie und Freunden gesprochen, dass ich dort Unterstützung bekommen kann.
Meine Psychologin hat mir wellcome e.V. Vorgestellt, da arbeiten ehrenamtliche Mitarbeiter, die Frauen im 1. Lebensjahr des Kindes bei psychischen Erkrankungen unterstützen. Meine Ärztin hat die Möglichkeit einer Haushalthilfe in Aussicht gestellt. Ich nehme sehr zuverlässig meine Tabletten weiter ein und melde mich, sobald ich das Gefühl habe, es reicht nicht.
Ich habe mich bei ein paar Mutter-Kind-Kursen angemeldet, um mir noch mehr soziale Kontakte zu knüpfen.
Was wem in einer PPD hilft, ist total unterschiedlich. Für mich sind soziale Kontakte das A und O.
Bisher gehts mir gut, 2 Wochen ist die Geburt jetzt her. Sollte es anders werden, ist da zumindest diesmal ein Plan.
Ich berichte wieder wenn es was neues gibt.

Liebe Grüße und danke fürs zuhören ❤️
Mammsie
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Re: 2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin

Beitrag von Mammsie »

Wow, super. Das ist genau das richtige! Ich bin gerade dabei, mir so ein Auffangnetz zu basteln ;-) Psychiaterin gibt es, Therapie auch, zwei Freunde wissen Bescheid....neue soziale Kontakte fehlen noch. Das stärkt mich auch oft. Freut mich sehr, dass es bei dir so gut geklappt hat! Herzlichen Glückwunsch!!
SaraGossa
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Re: 2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin

Beitrag von SaraGossa »

Hey du,
Wie geht es dir so? ♡
Sehr traumatische Geburt meines 1. Sohnes Nov. 2021
Seit Januar 2022 PPD
Anfangs Mirtazapin, inzwischen abgesetzt
Seit Oktober 22 Vortioxetin 20mg
Januar 23 noch Duloxetin 120mg dazu

Aktuell ziemlich stabil🤞
Fight4you
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Re: 2. Kind nach PPD - schwanger unter Venlafaxin

Beitrag von Fight4you »

Hey SaraGossa,

Danke der Nachfrage, ich war tatsächlich sehr lange nicht hier - für mich ein gutes Zeichen, auch wenn mich manchmal das schlechte Gewissen plagt, dass ich hier nicht mehr Zeit verbringen kann.
Mir geht’s insgesamt für die herausfordernden Umstände als 2-fach Mama mit selbstständigem Ehemann und zur Zeit chaotischer Organisation in der Kita, sehr gut. Ich merke dass ich dringend Zeit für mich alleine brauche, die ich jetzt wirklich sehr sehr lange nicht mehr hatte, was der Tatsache geschuldet ist, dass die Kleine bisher immer geweint hat, wenn ich gehen wollte. Ich konnte und wollte meinen Mann nach Feierabend dann nicht mehr zumuten Kleinkind + schreienden Säugling begleiten zu müssen.
Wir haben uns ziemlich in die Wolle gekriegt die Tage, da wir beide am Limit sind und versuchen uns jetzt neu zu organisieren. Mit der Aussicht geht’s mir schon viel besser…
Trotzdem habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass ich wieder abrutsche, auch wenn mein Mann mir oft gesagt hat, dass ich in mich gekehrt und schlecht drauf bin. Es ist eher so, dass die Versorgung der Kinder und das achten meiner Bedürfnisse mich so viel Energie kostet, dass mein Mann sicherlich zu kurz kommt. Ich bin da aber entspannt, weil ich mir denke dass das erste Lebensjahr das anstrengendste ist und es danach immer einfacher wird und man dann auch wieder mehr Freiräume bekommt.
Diese Erkenntnis hat mir beim 1. Kind sicherlich gefehlt und dazu geführt dass ich große Panik hatte, dass es immer so bleiben wird.
Meine Ärztin fragt mich, ob ich mein Venlafaxin nicht reduzieren möchte, aber so weit bin ich (noch lange) nicht. Ich genieße es, „gesund“ zu sein und möchte das auf gar keinen Fall aufs Spiel setzen. Hätte auch kein Problem damit es mein Leben lang zu nehmen. Bin sehr dankbar, dass es mir diesmal so gut geht und ich die Babyzeit jetzt genießen darf. Es ist zwar anstrengend, aber auch einfach richtig schön.

Ich kann an dieser Stelle wirklich nochmal allen Mut machen, die mit dem Gedanken an weiteren Nachwuchs spielen, aber Angst vor einem Rückfall haben.

Ganz liebe Grüße!!
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