Zwangsgedanken und ängste

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Anne 861
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Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Anne 861 »

Liebe marika ,wie war das für dich damals? Wann hast du gemerkt ,jetzt bin ich stabil? Kennst du das ,wenn die Angst kommt aber nicht mehr so extrem ,das die Haut heiß wird und kribbelt? Kommst du jetzt noch in Gedanken in die Angst von damals ? Ich habe große Angst vor der angst das es wieder ganz schlimm wird .Ich weiß ich nehme escitalopram noch nicht lange und es gab angenehme Tage aber heute ist die Angst präsent .kennt jemand das Gefühl, mir ist nicht zu helfen? Oder erfahrungen die sowas dachten und dann doch ganz gesund wurden ? Ich würde mich über paar erfahrungen freuen um einfach Mut zu kriegen. Lg
Anne 861
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Anne 861 »

Kennt jemand promethazin für den Notfall? Habe es aber bin mir nicht sicher es im Notfall zu nehmen.
Kathi1801
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Kathi1801 »

Ich habe Promethazin es hilft mir ganz okai und die Wirkung setzt nach ca 30min ein.
Keine Angst davor :-)

Kathi
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Marika
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Marika »

Hallo Anne,

Es hat bei mir länger gedauert und einge Dosis Erhöhungen bis ich stabil war. Das erste Jahr war schwer mit vielen Tiefs. Mein AD wurde sehr hoch angepasst und ab da hat sich dann nach einem Jahr eine recht gute Stabilität eingestellt.

Diese Ängste kenne ich natürlich auch und es ist schwer damit umzugehen. Meine Therapie Sitzungen haben mich aber immer gut aufgefangen und auch mein Mann und meine Eltern waren immer für mich da. Das alles hat sehr geholfen...
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Fight4you

Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Fight4you »

Ich nehme auch Promethazin im Bedarf und es hilft mir, dass ich nicht mehr das Gefühl habe komplett die Kontrolle zu verlieren bzw „verrückt“ zu werden. Habe damit ja nach wie vor 1x im Monat Schwierigkeiten. Habe mich anfangs dagegen gesträubt, aber wichtig ist, dass das Stresslevel gesenkt wird und das funktioniert wirklich gut. Bin auch trotzdem arbeitsfähig (nehme 10mg).
LG
Anne 861
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Anne 861 »

Guten morgen, danke für die Antworten. Es ist wirklich hilfreich von anderen Erfahrungen zu hören .Ich habe promethazin in der Tasche, dass beruhigt mich schon. Es ist so interessant wie gleich die Symptome sind ,ich dachte immer ich bin die einzige, keiner versteht mich .Ich gehe auch arbeiten, nur noch halbtags, dass ist für mich die beste Lösung. Mein Mann ist selbstständig aber ich möchte mein eigenes Geld verdienen .Gestern war ein völlig normaler Tag, nur ganz kurz blitzten die Gedanken auf .Dieses verrückt werden ,ich kenne es sooo gut und dachte bis vor kurzem ich kann nicht mehr .mein Partner sagte immer ,wieso ist es bei dir so ,du hast doch alles ,haus ,hund ,gesund und keine geld sorgen ,doch ein normaler versteht es nicht .Ich habe viel mit mir alleine ausgemacht ,meine HA war mir eine sehr große Hilfe und im Januar habe ich einen Therapie Termin, es ist tiefenpsychologie ,ich weiß nicht ob es das richtig ist ? Oder ist verhaltenstherapie besser ? Lg und 2 Advent
Anne 861
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Anne 861 »

Kennt ihr das Gefühl, in der akkutphase zu denken ,es kann mir keiner helfen ?
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Marika
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Marika »

Ja das kenne ich sehr gut, bin oft daran fast verzweifelt...
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Arinya

Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Arinya »

Oh jaaaaaaaa. Den Gedanken, dass mir keiner mehr helfen kann, habe ich auch oft.
Anne 861
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Anne 861 »

Danke für die Antworten, es ist wirklich hilfreich hier .Es ist unheimlich interessant wie gleich das alles ist und man nicht alleine mit sowas ist .Ich freue mich über soviele Erfahrungsberichte, vielen Dank.
Arinya

Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Arinya »

Hat jemand von euch suizidale Zwangsgedanken?

Bsp.
--> Wer weiß, ob ich da noch lebe... (wenn ich was bestellen will, anstehende Geburtstage, Feiertage etc.)
--> Was ist, wenn ich das nicht schaffe? (im Bezug auf die Depression)
--> Ich muss mir das Leben nehmen
--> Ich will sterben
Anne 861
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Anne 861 »

Kenne ich :roll: dann krieg ich noch mehr Angst wenn diese zwanghaften Gedankenkommen ..auch wenn ich sowas im fernseh höre ,dann kriege ich Angst.
Arinya

Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Arinya »

Ja. Genau so.

Und jetzt die Frage, die mich dann so bedrängt.

Woher soll ich denn wissen, ob es Zwangs- oder Suizidgedanken sind?!
Dann mach ich mich so fertig, dass ich einen Ausweg suchen will.
Anne 861
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Anne 861 »

Ich habe solche Angst wenn die Gedanken kommen, wie solch Zwang der sich immer wieder aufdrängt ,wenn ich es im Kopf durch spiele wird die Angst noch größer, kaum aus zu halten, ich hatte nie den drang und das zeigt mir das es zwangsgedanken sind ..auch der Gedanke mir kann niemand helfen macht mir solch angst oder die gedanken an die zukunft .ich nehme jetzt seid ca 3-4 wochen escitalopram, es wird von tag zu tag besser ohne diese Gedanken. Sie waren permanent da ,morgens war es am schlimmsten aber mittlerweile sind sie kaum noch da ,es gibt natürlich auch schlechte Tage. Dann denke ich wieder ,es wird nie besser aber darauf folgen wieder gute Tage ohne Gedanken. Klar ist die Angst manchmal so groß das ich denke ich werde verrückt aber ich glaube viele hier können das bestätigen das sie auch so fühlen .Ich habe mir immer gesagt wenn es nicht mehr aus zuhalten ist ,gibt es hilfe und Kliniken, das fand ich oft beruhigend .oft hab ich gedacht wie soll mir ein mensch helfen usw..damals vor 4 jahren kam.ich das erste mal mit zwangsgedanken in Berührung, da ging gar nichts mehr ..ich habe mich verloren ,fragte mich dauernd wer bin ich überhaupt, warum gibt es uns Menschen und warum wird man geboren wenn man eh wieder stirbt .Warum sind andere so glücklich, die Gedanken überschlugen sich ,da bin ich dann Schluss endlich in der tageklinik gelandet ,wo ich eingestellt wurde ,und es mir auch bald besser ging .Ich setzte nach 1,5 Jahren ab ,vergaß die Tablette usw ..dann kam meine Tochter und es ging wieder los ,wieder Tabletten, wieder setzte ich nach einem Jahr ab .Doch vor rund 6 Wochen ging es los ,magenkrämpfe ,unwohl ,kein Hunger und dann die geballte Angst, von morgens bis abends ,ich sagte nichts zuhause .ging zum Arzt ,wir handelten schnell .Ich kämpfte, kümmerte mich um die Kinder, die Gedanken waren wieder die selben ,was wenn ich es nicht mehr aushalte usw ..aber mit dem einschleichen, bzw nach der einschleichphase geht es nun langsam wieder Berg auf ..mit dieser Angst und Gedanken, dachte ich oft ich bin nicht normal, ich konnte mich gar nicht aufs hier und jetzt konzentrieren.
Anne 861
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Re: Zwangsgedanken und ängste

Beitrag von Anne 861 »

Die Gedanken treffen ein meist da wo man am verwundbarsten ist und was man absolut nicht will .Ich habe versucht weiter hin zu arbeiten ,was sehr schwer war aber zuhause sitzen und grübeln wäre auch falsch gewesen .Ich frage mich oft, ist das dass Leben, arbeiten ,Kinder haushalt, einkaufen ,kochen..jeden tag ,durch corona ist ja nicht mehr viel machbar .weißt du ,meine Kindheit war überhaupt nicht toll und ich denke da spielt die Angst und Gedanken eine große Rolle. Lg
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