Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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suchend

Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von suchend »

Hallo beisammen,

ich bin 24 Jahre alt und wurde am 17.12.21 Mutter von einem wunderschönen Sohn. Danach beginn meine Depression auch leider erneut.

Ich bin seit Paar Jahren an einer Depression mit einer Angststörung erkrankt und hatte es mit höhen und tiefen im Griff. Während meiner Periode kamm immer die schlechte Zeit voller inneren unruhe und angst. Nach der Periode ging es eig. immer.

Nachdem ich unerwartet dennoch glücklich Schwanger wurde, fiel die Periode aus und die unnruhe war nicht mehr so oft da, dennoch vorhanden. Während meiner Schwangerschaft habe ich Escitalopram auf 5mg reduziert und Abends zusätzlich Amitryptilin 100mg eingenommen. Da ich starke Schlafprobleme habe. Zuvor habe ich Escitalopram 10,15,20mg probiert. Bei allen Dosen blieb die starke innere unruhe. Angefangen hat die Angst nach der Geburt am zweiten Tag im
Krankenhaus. Er war die ganze Nacht wach und hatte geweint. Zufem Zeitpunkt wusste ich nicht, das die Depression voller Ängste mit voller Wucht zurück kommen. Nachdem wir Zuhause waren, hat meine Mama 2 Monate bei uns übernachtet und ist dann in den Urlaub. In der Ganzen Zeit wo meine Mum da war, habe ich viel geweint weil ich so überfordert war. Bin normalerweise ein sehr strukturierter und planender Mensch. Nach unserem Sohn ging das alles nicht mehr. Schlussendlich wurde meine Angst nachdem meine Mama wieder in Deutschland war aber zu sich nach Hause gegangen ist ganz schlimm.

Seit 10 Tagen mache ich die hölle durch. Ich habe Angst alleine zu sein, angst mit meinem Baby zu sein. Angst diese Gefühle nicht mehr loszuwerden. Angst immer in Angst zu sein. Angst das meine Mutter wieder Morgen nach Hause geht.. weil sie am Montag wieder arbeiten muss. Mein Mann versucht mich zu unterstützen dennoch habe ich diese unbeschreibliche starke Angst. Es bedrückt und zerfrisst mich innerlich. Wie kann man sich denn bitte sein eigenes Baby weg wünschen?? wie geht das.. alleine wenn ich an meine Gedanken denke.. muss ich soooo heulen. Bin emotional am Ende.

Meine Mama ist seit 10 Tagen wieder zu uns gekommen weil es mir so schlecht geht. Ich habe während der Schwangerschaft Fluoxetin von meinem Psychiater verschrieben bekommen, da ich mich nicht bzw. mein Körper mit dem Escitalopram anfreunden konnte. Es ging mir weiterhin immer schlecht. Dennoch habe ich es nicht gewechselt zudem Zeitpunkt, da ich mein ungeborenes nicht unter stress stecken wollte. Da meine Ängste so stark ausgeartet sind und ich wusste das ich dass Escitalopram nicht so gut vertrage in höheren Dosen, habe ich von 5mg Escitalopram auf 10mg Fluoxetin gewechselt. Mein Arzt ist leider nicht zu erreichen und einen Termin habe ich zum 31.03.22 erst bekommen. Dachte das ich die Zeit bis dato vielleicht so etwas überbrücke aber es ist einfach grauenvoll. Ich habe einfach angst vor allem. Meine Ängste fressen mich gefühlt auf… Habe Glücklicherweise von meinem Arzt Lorezepam aufgeschrieben bekommen für sehr schlechte Tage. Sogar 1mg Lorezepam deckt nicht ganz meine Ängste um zu vermitteln wie stark sie sind.

Mir ist auch bewusst das 10mg Fluoxetin sehr gering sind und will auch erhöhen nur habe ich davor auch so enorme Angst. Ich habe Angst vor allem und das macht mich so fertig. Angst das mein Baby weint und es mir da einfach nur noch schlechter geht.. Bitte hilft mir..

Verschwindet dieses Gefühl?? werde ich auch mal glücklich sein können mit unserem Sohn?! Ich bin einfach so traurig und wütend auf mich das eich so empfinde.. leider kann ich auch nicht so offen reden über diese Gefühle.. da ich mich Schäme..Meine Mum geht auch Morgen und das macht mir noch mehr angst..

Bitte um Erfahrungen..
Januar2022
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Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von Januar2022 »

Hey liebes, dieses Gefühl alleine zu sein mit seinem Kind, dass kennen wir fast alle. Ich habe mich auch elendig gefühlt. Ich habe mir quasi im Kopf einen Plan erstellt was ich am nächsten Tag machen kann. Bin dann nach dem Aufstehen in die Stadt gegangen und einfach bummeln.. damit ich nicht alleine war. Habe mich verabredet in Muttergruppen oder bin zu meinen Eltern gefahren, wenn sie Feierabend hatten. Das wäre erstmal ein Übergang um es etwas auszuhalten, bis der Termin ansteht. Ich kann dir raten dass du dir eventuell einen Therapieplatz suchst. Vielleicht kommt für dich auch eine Klinik mit Kind in Frage? Ich habe es leider alles erst zu spät erfahren, dass es so etwas gibt. Aber wenn du erstmal richtig eingestellt bist wirst du merken, dass es dir nach ein paar erstmal wieder besser geht ❤️
suchend

Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von suchend »

vielen dank für deine Rückmeldung 💛

ja das mache ich auch.. ich versuche immer vorraus zu planen, damit ich nicht alleine bin. Meine Mama geht heute wieder nach Hause aber ich habe das glück, das mein Mann in Elternzeit gegangen ist, sodass er jetzt öfter Zuhause ist. Dennoch verschwinden diese Ängste nicht in mir.. es ist einfach so schrecklich…

Eine Klinik für mich kommt nicht in Frage, da ich mich Zuhause an meinem sicheren Platz am wohlsten fühle. Hier habe ich meinen Mann und meine Katzen.. das gibt mir ein sicheres gefühl..

Nur bin ich Medikamentös nicht richtig eingestellt, da ich leider keinen Termin sofort nach dem Ausbruch erhalten habe. Muss bis zum 31.03. warten und hatte mir gehofft diese Zeit irgendwie mit dem fluoxetin und dem Lorezepam zu uberbrücken.

Ich habe seit meiner Kindheit eine Angststörung und habe auch schon viele Psychotherapien gehabt nur leider, kommt keiner an den richtigen Grund..

Diesmal ist es dennoch anderst, da sich die Ängste auf mein Baby beziehen.. so kannte ich das noch nie und das macht mir noch mehr angst.. Diese ganzen Gedanken und die angst..
Januar2022
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Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von Januar2022 »

Für mich wäre es auch nicht in Frage gekommen, ich musste damals auch 3 Monate auf meinen Termin warten, ja es war die Hölle. Ich wusste leider überhaupt nicht was mit mir los war und kannte auch diese Seite überhaupt nicht. Auch das du nicht offen darüber sprechen kannst, kann ich so nachfühlen. Mir ging und geht es genau so. Man denkt nur daran warum man so denkt und das es doch gar nicht sein kann das man so denkt. Meine Therapeutin sagte mir es ist wie eine Schranke in unserem Kopf die bei uns eingerostet ist. Bei anderen Müttern fließen die Gedanken dort so durch.. und bei uns bleiben sie leider stehen.. warum es bei mir so ist weiß ich leider auch nicht, ich denke aber bei mir war die Geburt die Ursache..
Es kam alles so schleichend..

Du kannst mir gerne auch privat schreiben wenn etwas ist. Versuche deinen Mann und deine Mutter etwas zu erklären wie es dir geht. ❤️ Vielleicht könnt ihr die Tage etwas schönes gemeinsam unternehmen.
suchend

Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von suchend »

Du sprichst mir einfach aus der Seele, verstanden zu werden tut mir gerade gut, auch wenn ich das keinem wünsche 💛

Ich habe mich meinem Mann etwas geöffnet, aber über die Gefühle die ich gegenüber unserem Sohn empfinde, kann ich nicht so offen reden, da es einfach so schrecklich klingt..

Meine Geburt war leider auch nicht so einfach.. Ich habe in der Schwangerschaft eine Präklampsie entwickelt und musste eingeleitet werden. Ich lag eine Woche im Krankenhaus mit sehr starken wehen. Am Ende der Woche ist er aufeinmal gekommen und dazu hatte ich noch einen Dammriss. Es war wirklich sehr schwer für mich…

Ich bin so froh, das ich diese Seite gefunden habe und nicht die einzihe Betroffene bin..

Meine Mum weiß auch das es mir nicht so gut geht aber sie denkt, das es von einer Schlaflosigkeit kommt. Es ist aber nicht so, ich schlafe genug, dennoch ändert sich nichts dran.

Sie sagt immer schau wie süß dein Sohn ist, nimm ihn doch in den Arm. Das tue ich auch und ich liebe ihn auch aber in mir herrscht ein Krieg der Emotionen..

Die ganzen Mädels aus meiner Hebamme Gruppe, machen sich täglich schick, posten Fotos und schreiben wie toll alles ist.

An meine Uni kann ich momentan erst garnicht denken, Haushalt?? Komm ich nicht klar.. Zusätzlich Ausbildung, läuft aktuell nichts.

Bin in allem hängen geblieben. Kann gefühlt weder eine gute Mutter sein noch meinem vorherigen sachen nachgehen..

Wie geht es dir??

Wie lange hat es gedauert, bis es dir etwas besser ging?

Vielen lieben dank, ich schätze das sooo sehrrr 💛💛
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Marika
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Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von Marika »

Liebe Suchend...

Ich wollte dich darauf hinweisen, dass du deinen Beitag auch im Vorstellungsforum schon gepostet hast. Solche Doppelposts sind bei uns nicht erlaubt, daher wurde er vorher bereits einmal gelöscht. Da hier aber schon Antworten eingegangen sind, lasse ich ihn stehen

Bitte aber in Zukunft diese Forenregel beachten. Doppelposts werden immer kommentarlos gelöscht, wir bitten hierfür um Verständnis.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
suchend

Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von suchend »

Oh, das tut mir leid..

Dachte schon vorher, ob ich etwas falsch gemacht habe als es nicht mehr da war.

Dankeschön, dennoch möchte ich keine Regel missachten und löche meinen Post bei dem Vorstellungsforum.

Alles Liebe 🧡

Suchend
Januar2022
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Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von Januar2022 »

Ich konnte es auch nicht aussprechen und habe meinem Mann dann eine Internetseite gezeigt wo es aufgelistet war was die Frauen fühlen und denken. Ich hatte wirklich unfassbar Angst.

Ich habe die PPD mit Angststörung und ZG seid Dezember 2016 die durch einen Albtraum ausgelöst wurden. Die ersten drei Monate ging ich durch die Hölle, ich hatte Angst alleine mit meinem Kind zu sein.. ich wusste nicht was mit mir passiert und ich dachte ich werde verrückt. Die schlimmste Angst in mir war, dass mir jemand mein Kind wegnimmt wenn ich es jemandem erzähle. Aber ich musste es erzählen, da ich wusste mit mir stimmt etwas nicht und ich diese Gefühle und Gedanken nicht noch länger aushalte. Im März 2017 hatte ich dann einen Termin beim Psychologen und bekam Citalopram 20mg.. nach ca. 3 Wochen wurde es besser. Ich hatte immer Mal wieder Gedanken aber es war aushaltbar. 2018 habe ich dann Citalopram auf 10mg ausgeschlichen und es ging mir gut damit. 2020 bekam ich einen Rückfall, ich musste wieder 3 Monate warten bis ich einen neuen Psychiater-Termin hatte und habe Citalopram 20mg und Opipramol 50mg bekommen. Die nehme ich immer noch. Ich merke aber oft noch ein unruhiges Gefühl, habe sehr schnell Schuldgefühle. Ich habe keine ZG mehr. Aber die Angststörung ist immer noch da. Bin jetzt seid Januar in Therapie und hoffe das ist jetzt endlich aufwärts geht💪❤️
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Marika
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Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von Marika »

Liebe Suchend...

Lass ihn stehen, da ist ja schon eine Antwort eingegangen... kein Problem... kann passieren... :D
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
suchend

Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von suchend »

Januar2022 hat geschrieben: 20:03:2022 18:25 Ich konnte es auch nicht aussprechen und habe meinem Mann dann eine Internetseite gezeigt wo es aufgelistet war was die Frauen fühlen und denken. Ich hatte wirklich unfassbar Angst.

Ich habe die PPD mit Angststörung und ZG seid Dezember 2016 die durch einen Albtraum ausgelöst wurden. Die ersten drei Monate ging ich durch die Hölle, ich hatte Angst alleine mit meinem Kind zu sein.. ich wusste nicht was mit mir passiert und ich dachte ich werde verrückt. Die schlimmste Angst in mir war, dass mir jemand mein Kind wegnimmt wenn ich es jemandem erzähle. Aber ich musste es erzählen, da ich wusste mit mir stimmt etwas nicht und ich diese Gefühle und Gedanken nicht noch länger aushalte. Im März 2017 hatte ich dann einen Termin beim Psychologen und bekam Citalopram 20mg.. nach ca. 3 Wochen wurde es besser. Ich hatte immer Mal wieder Gedanken aber es war aushaltbar. 2018 habe ich dann Citalopram auf 10mg ausgeschlichen und es ging mir gut damit. 2020 bekam ich einen Rückfall, ich musste wieder 3 Monate warten bis ich einen neuen Psychiater-Termin hatte und habe Citalopram 20mg und Opipramol 50mg bekommen. Die nehme ich immer noch. Ich merke aber oft noch ein unruhiges Gefühl, habe sehr schnell Schuldgefühle. Ich habe keine ZG mehr. Aber die Angststörung ist immer noch da. Bin jetzt seid Januar in Therapie und hoffe das ist jetzt endlich aufwärts geht💪❤️

oh Man das klingt genau nach mir..es ist sehr schwer..

ich habe auch soeben meinen Mann diese symptome lesen lassen. Meine größte Angst ist es auch.. das mir jemand mein Kind wegnehmen wollen würde, wenn ich darüber offen rede. Diese Gefühle sind einfach grauenhaft.. schrecklich..

Ich überlege das Fluoxetin morgen auf 20mg zu erhöhen in der Hoffnung das es besser wird..
Januar2022
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Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von Januar2022 »

Hi Liebes, wie geht es dir aktuell?
Liebe Grüße
Kuhnacken
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Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von Kuhnacken »

Hallo, wie geht es dir mittlerweile? :)
Leider auch an einer bösen Angststörung, allerdings habe ich mittlerweile Angst vor allem und nicht nur vor meinen Kind.
Liebe Grüße. 😘
Anne 861
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Re: Bitte um Erfahrungen / Depressionen und Angststörung

Beitrag von Anne 861 »

Guten morgen, ich kenne angst vor allem auch ,ich hatte sie durchgängig ,es ging gar nichts mehr ..wie geht's dir kuh...?
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