Normale Schwankungen?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Michelle
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Normale Schwankungen?

Beitrag von Michelle »

Hallo Mädels,

Ich hatte heute einen Termin bei meiner Psychiaterin. Zwecks Reduktion. Geplant ist es schon seit märz. Habe bis heute aber geartet , weil ich so schlimmen Respekt davor habe. Die Ärztin sieht mich aber total darin zu reduzieren . Sie hat mich die ganze Zeit begleitet und kennt meinen Verlauf . Gerade mit Wochenbett- Krisen ist sie sehr erfahren . Sie macht mir ständig Mut. Aber die Angst ist da. Angst, dass es wieder schlimm wird.

Am schlimmsten ist für mich aber, dass ich das Gefühl habe immer noch Schwankungen zu haben.. allerdings haben das ja alle Menschen. Und ich weiß manchmal nicht, was einfach zum Leben dazu gehört und was wirklich noch Nachwehen sind …. Aktuell ist mein Sohn sehr sehr abhängig und lässt von anderen Personen nichts machen außer von mir. Das ist natürlich aktuell auch nicht einfach . Dann soll ich jetzt meine Blutung bekommen… und diese Unruhe habe ich jetzt schon seit fast einer Woche und habe vermehrt Ängste. Und das macht mir wiederum Angst, dass es von vorne losgeht . Oh man, könnt ihr mir positives berichten und sagen, dass ich mir zu viele Gedanken mache ?

Ganz liebe Grüße
veranien123
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Re: Normale Schwankungen?

Beitrag von veranien123 »

Das mit den Schwankungen kenne ich nur zu gut. Auf und ab…
Hör auf dein Bauchgefühl, wenn sich die Senkung noch nicht richtig an fühlt dann warte noch.
Sonst mach es in ganz kleinen Schritten und du kannst ja immer wieder zurück.
alibo79
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Re: Normale Schwankungen?

Beitrag von alibo79 »

Hey Michelle, wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich auf mein bauch Gefühl hören. Ich würde nicht reduzieren, solange es sich für mich nicht richtig anfühlt. Bzw ich würde nur eine kleine menge reduzieren und dann es erstmal dabei belassen. Bei mir steht das auch schon länger im Raum und mein Arzt hat mir da gesagt, sofern ich für mich nicht gut dabei fühle, lassen wir es erstmal so. Ich habe keine großen Nebenwirkungen und deshalb sieht er auch noch nicht die Notwendigkeit zu reduzieren.
Ich merke für mich, dass ich weiterhin noch an Kräften dazu bekomme und das möchte ich ausnutzen. Zudem ist mein Leben immer mit Stress verbunden, was halt das Leben so mit sich bringt und im Vergleich habe ich mit anderen Leuten schon eine höhere Belastung durch Arbeit und dadurch das ich zusätzlich die meiste Zeit für kinder usw alleine zuständig bin. Deshalb bin ich da sehr vorsichtig.
Die Schwankungen, die du beschrieben hast, wie sind die, wie fühlen die sich an?
Schwankungen sind im Leben normal und ich finde es seit den depressionen auch schwierig wie ich sowas einsortieren soll, da ja auch der Alltag mit Kindern so anders ist als vorher und man evtl dadurch auch eher an seine Grenzen gebracht wird. Wenn an die Zeit davor denke, da habe ich wahnsinnig viel gearbeitet, hatte aber trotzdem das Gefühl mehr Zeit für mich zu haben und für Dinge, die mir Freude bereiten.
Bei mir gibt es so Abstufungen bei den Schwankungen. Leichte Schwankungen, da fühle ich mich dem leben trotzdem gut gewachsen, auch wenn es anstrengend ist, dann Schwankungen wo ich merke, jetzt muss ich besser auf mich aufpassen ( da bin ich zb schon erschöpft und ich merke unruhe oder dass der Schlaf schlechter wird) und dann die Schwankungen wo ich meine persönliche Grenze erreicht habe oder überschritten habe und ich zb deutlich reizdarm habe, wenig Energie und sich so leichte Symptome aus der depression melden wie grübeln oder Unsicherheit dem Leben gewachsen zu sein usw. Das hält in der Regel nur kurz an, und ich erhole mich auch wieder zügig, aber zeigt, dass da noch was ist. Und das sind auch die Momente wo ich mir denke, dass ich es mit den Medikamenten erstmal noch so lassen werde oder nur bisschen runter gehen kann.
Wie ist das bei dir?
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Marika
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Re: Normale Schwankungen?

Beitrag von Marika »

Hallo!

Wollte mich auch noch melden und mich meinen Vorschreiberinnen anschließen. Hör auf dein Bauchgefühl. So hat mein Psychiater mir das auch geraten. Wenn du Angst hast vor dem Reduzieren, ist das nicht so ein wirklich guter Zeitpunkt.

Wenn die Schwanken die du beschreibst noch klare Symptome der PPD enthalten (auch wenn sie schwächer sind) ist das auch eher ein Zeichen, dass es noch zu früh ist. Bist du aber vom Alltag "nur" mal müde, oder einfach genervt sind das normale Schwankungen. Mit der Zeit ist das ein fließender Übergang, aber wenn da noch Symptome der PPD mitspielen, wäre ich vorsichtig.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Anne 861
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Re: Normale Schwankungen?

Beitrag von Anne 861 »

Hallo Michelle, wie lange nimmst du die medis jetzt ? Wie lange fühlst du dich stabil ?
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