Wie habt ihr so lang die hoffnung nicht verloren ?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Mambo
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Wie habt ihr so lang die hoffnung nicht verloren ?

Beitrag von Mambo »

Hallo ihr,

ich bin gerade wieder an einem Tiefpunkt, an dem ich alles hinschmeißen will. Ich will einfach nicht mehr tagtäglich leiden, Gefühle für die kleine sind auch wieder weg und ich bin überfordert und genervt und unglaublich traurig darüber.

Ich soll für sie kämpfen, das verstehe ich. Aber wenn da nichts ist? Wie soll ich da kämpfen?

Ich bin kurz davor aufzugeben,

VG mambo
PPD seit März 2024
Behandlung Tagesklinik April
Behandlung Stationär
Behandlung Mutter-kind-station wiesloch seit Juni
Einstellung auf amitryptilin, Lithium
Quietapin, tavor
alibo79
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Re: Wie habt ihr so lang die hoffnung nicht verloren ?

Beitrag von alibo79 »

Bitte liebe Mambo, gib dich nicht auf! Kämpfe weiter, auch wenn es so schwer ist, es wird besser werden.
Bei mir war es in der ppd 1,5 Jahre überhaupt nicht gut, nach 2,5 Jahren war endlich das morgentief soweit weg, dass mir morgens nicht jeder Tag zum heulen war und danach musste ich noch lange weiter kämpfen. Es hört sich natürlich sehr lange und furchtbar an und ich mag es eigentlich nicht gerne schreiben, weil ich keinen erschrecken möchte. Ich war eben ein sehr schwerer Fall, die Medikamente nicht gut eingestellt oder nicht gut wirksam. In schweren Fällen kann es einfach viel Zeit brauchen.
Auch die zweite schwere Episode hat lange gedauert und ich merke meine Krankheit immer noch an manchen Tagen , es frustriert und nervt mich dann gewaltig und ich versuche weiter an mir zu arbeiten.
Trotzdem ist vieles viel besser als vor 3 Jahren.
Ich habe gesehen, dass deine Medikamente noch angepasst wurden, was sagen denn die Ärzte und Therapeuten dazu?
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
alibo79
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Re: Wie habt ihr so lang die hoffnung nicht verloren ?

Beitrag von alibo79 »

Ich war auch oft davor aufzugeben. Ich habe es irgendwann auch mal gesagt und meine Eltern waren so fertig davon, dass ich mir gesagt habe , dass kann ich keinem antun. Ich habe Verantwortung für meine Kinder, meine Familie und Freunde usw. Deswegen habe ich weiter gekämpft und gekämpft, Tag für Tag, doch ich bin belohnt worden und habe mein Leben mir zurück erobert, zwar mit Abstrichen vielleicht, aber so dass ich es erstmal weiter leben konnte und das wird auch bei dir so sein!!
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
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Marika
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Re: Wie habt ihr so lang die hoffnung nicht verloren ?

Beitrag von Marika »

Hey Mambo!

Ich kenne deine Gefühle und Gedanken sehr gut aus meiner akuten Zeit. Und als es mir dann besser ging und trotzdem solche Tiefs kamen, habe ich genau solche Dinge gedacht wie du jetzt. Du hattest schon Lichtblicke, du bist auf dem richtigen Weg. Aber ich weiß auch, dass solche Tiefs sich vernichtend anfühlen und man glaubt aufgeben zu müssen.

Nein, du wirst weiterkämpfen das weiß ich. Du bist sehr stark auch wenn es sich jetzt gerade nicht so anfühlt. Schreib hier alle deine Emotion und Gedanken nieder, teil mit uns deinen Schmerz... Schrei ihn heraus, dass muss und darf sein. Es gibt nämlich noch einen Menschen neben deinem Kind, für den du in aller erster Linie kämpfen sollst: Das bist DU! ❤️ Kämpfe für DICH, hol dir dein Leben zurück! ❤️
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
strollo
Beiträge: 57
Registriert: 05:05:2024 22:37

Re: Wie habt ihr so lang die hoffnung nicht verloren ?

Beitrag von strollo »

Liebe Mambo,

ich fühle das alles was Du schreibst sehr. Mir macht die Hoffnungslosigkeit auch tagtäglich zu schaffen. Meine Therapeutin hier in der Klinik sagte mir, sie hat genau die gleichen Gespräche schon mit vielen anderen Patientinnen geführt ("es wird nie mehr besser werden, alle anderen werden wieder gesund nur ich nicht, ich kann das nicht mehr aushalten, will nicht mehr etc.") und allen ging es wieder besser. Dann wollen wir dieser Frau (und den anderen hier im Forum) doch mal glauben ✊✊✊
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