Stationär oder ambulant?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Anja,

das mit dem Vorgespräch ist ein wertvoller Hinweis, sehr beruhigend. Wenn eine 2. Fachperson zur gleichen Diagnose kommt, kann ich sie vielleicht eher akzeptieren. Aber Du hast recht, ich bin Akademikerin, genauer gesagt Wirtschaftsinformatikerin. Und in der Informatik ist alles schön logisch, strukturiert - da passt eine Depression einfach nicht rein.
Hm, ich glaube Du hast mit Deinem Posting die Wahrscheinlichkeit enorm gesteigert, dass ich es mit der Klinik versuche - trotz aller Bedenken die ich halt so habe.

Liebe Grüße
Gummibär
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Mara,

wie sieht ein teilstationärer Aufenthalt aus? Von dieser Möglichkeit hat meine Ärztin gar nix erzählt.

Das die Kleine irgendwas merken wird, es aber nicht begreifen kann, was los ist, befürchte ich ja auch. Nur deswegen bin ich ja überhaupt zu dieser Ärztin hingegangen. Ich mach mir schon genug Vorwürfe, das ich sie nur 4 Wochen gestillt habe, das sie deswegen zu wenig Liebe und Zuneigung bekommt und häufiger krank ist, weil ja Muttermilch das beste ist. Da will ich ihr möglichst keinen weiteren Schaden mehr zufügen, indem sie was von meinen unterdrückten Gefühlen merkt, und dadurch gestört wird oder so.

Die paar ordentlichen Mützen Nachtschlaf werd ich fürchte ich, auch in der Klinik nicht bekommen, denn dort wird die Kleine ja vermutlich bei mir im Zimmer schlafen. Und das Experiment hatten wir schonmal über Pfingsten im Hotel - da bin ich bei jedem kleinen Laut hochgeschreckt, vieles davon überträgt unser Babyphone einfach erst gar nicht. Und ihren Schnulli wird sie dort wohl eher auch nciht seltener ausspucken nachts, fürchte ich. Also in Bezug auf Schlaf mach ich mir da eigentlich keine Illusionen.

Liebe Grüße
Gummibär
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Fanny,

Dein Posting macht mich richtig gehend betroffen, aber ich werde es als Warnung nehmen und versuchen mir helfen zu lassen und durchzuziehen was ich angefangen habe.

Ich drück Dir die Daumen, das die Nebenwirkungen von den Medikamenten bald weniger werden, und Du nicht wieder die Einnahme abbrichst. Oder kannst Du nciht mit Deinem Arzt drüber reden, ob es vielleicht Medis mit weniger Nebenwirkungen gibt?

Liebe Grüße
Gummibär
Micha

An Gummibär

Beitrag von Micha »

Hallo Gummibär,

auch wenn ich kein Artzt bin kann ich dir sagen, dass es die gleichen Symptome sind wie bei mir.

Was hast du zu verlieren wenn du in eine Klinik gehst ? Die Depris werden ohne Behandlung nur schlechter nicht besser. Irgendwann bist du völlig außerstande für dein Kind zu sorgen. Glaub mir ich habe den Zustand von völliger Lähmung schon durchgemacht. Ich saß vor meinem Kind und konnte es nicht einmal mehr wickeln oder füttern.

Ich war vor 2 Jahren für 8 Wochen in einem Sanatorium. Die verschrieben dort nicht nur Tabletten sondern es gab auch andere Therapieformen wie autogenes Training. Ich bereue es nicht und würde jederzeit wieder dorthin gehen. Es besteht immer noch ein Vorurteil
gegenüber psychatrischen Kliniken aber mit Klapsen und Zwangsjacken kann man es heute nicht mehr vergleichen.
Vielleicht kannst du das Krankenhaus vorher mal anschauen ?

Liebe Grüsse, Micha
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Hallo ihr lieben,

nach einer absolut bescheidenen Nacht, weiß ich jetzt, dass ich wohl um einen Klinikaufenthalt nicht drum rum kommen werde.

Ich bin irgendwann mitten in der Nacht aufgewacht und hatte heftigste Atemnot bis hin zum Hyperventilieren, Engegefühle im Brustraum und tierisches Herzrasen – richtig gehend Todesängste hab ich ausgestanden und dachte dann, wenn ich jetzt sterbe, was passiert dann mit der Kleinen, ist sie gar verhungert/verdurstet bis mein Mann irgendwann heute Abend spät heimkommt – das hat die Panik natürlich noch verstärkt. Zum Glück hab ich mich dran erinnert, dass mir Anfang Januar in einer ähnlichen Situation langsames und tiefes atmen gut geholfen hat, was es dann auch tat.

Damals hab ich das allerdings alles aufs Abstillen geschoben. Das erste mal war grad eine Nacht nachdem ich mit Abstillen begonnen habe, da haben die mich grad notfallmäßig von der Frauenklinik ins Kreiskrankenhaus verfrachtet, mit Verdacht auf Lungenembolie. Der hat sich nicht bestätigt, die dortige Ärztin meinte nur, ist ja kein Wunder ihre Brüste sind ja ganz prall und hart und hat ein wenig Milch ausgestrichen, was dann auch geholfen hat. Wieder zurück in der Frauenklinik hab ich dann in den nächsten 2 Nächten mit Milch ausstreichen selbst erfolg gehabt, danach folgte aber wieder eine Nacht, wo ich dachte, ich krieg gleich gar keine Luft mehr und hab nach der Nachtschwester geklingelt. Die diensthabende Ärztin hat mir dann erst mal ein Beruhigungsmittel gespritzt und mich zur Sicherheit an irgend so ne Überwachungsmaschine gehängt, wo dann aber alles unauffällig war. Der Chefarzt hat mir am nächsten Morgen erklärt, dass ich wohl Panikattacken hätte und mich zum Neurologen geschickt. Ich hab ihm eigentlich nicht geglaubt und alles auf die Abstilltabletten geschoben, bin aber brav da hingedackelt und der hat mir dann nach kurzem Gespräch für die nächsten 40 Abende je eine halbe Tavor verschrieben. Naja das Zeugs hab ich dann auch geschluckt und nie wieder Probleme gehabt, aber ich dachte ja eh, dass das von den Abstilltabletten kam und hatte auch nicht wirklich mit weiteren Problemen gerechnet.

Bis ich jetzt letzte Nacht wieder genau die gleichen Symptome hatte, eher noch verschärft zumal ich ja allein mit der Kleinen zu Hause war. Ich fürchte das wird wohl tatsächlich (wie die 2 mal vorher auch schon) wieder eine Panikattacke gewesen sein und so was kommt wohl eher nicht nur einfach mal so durch Erschöpfung.

Langer Rede kurzer Sinn, ich werde der Ärztin morgen sagen, dass ich mich für die Klinik entschieden habe (na ja eher wohl entschieden wurde) und sie mich dort so schnell wie möglich unterbringen soll. Ich muss mich der Verantwortung meiner Tochter gegenüber stellen, denn wer weiß was passiert wenn wieder so eine Panikattacke auftritt, das Risiko darf ich nicht nochmal eingehen. So schwer es fällt, ich muss mich damit abfinden, dass ich tatsächlich krank bin und mir entsprechend helfen lassen.

Liebe Grüße und nochmals Danke für all Eure lieben Postings - ich halt Euch auf dem laufenden
Sanne
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Sanne,

es ist schön, dass Du Dich (mehr oder weniger "gern") für eine Klinik entschieden hast. Ich denke, dass ist für Dich und Deine Situation die beste Lösung.

Mein Vater hat mir damals auch ein Merkblatt über PPD vorgelesen und fast alle Symptome trafen auf mich zu; und dennoch wollte bzw. konnte ich es nicht wahrhaben. Selbst als ich in der Klinik war, habe ich mich teilweise gefragt, was ich hier soll!?!? Hab mich lange Zeit nicht als krank angesehen sondern - ähnlich wie Du - als faul und jemand, der sein Kind nicht bei sich haben möchte. Erst im Nachhinein habe ich erkennen können, dass ich schwer krank war und es während meiner Krankheit nicht sehen bzw. akzeptieren konnte. Deshalb ist es auch so wichtig, dass jemand anderes sich auch um Dich kümmert. Die Kranken haben die "Fähigkeit", vieles anders zu sehen, als die Dinge wirklich sind.

Alles Gute weiterhin; freue mich auf Deine Antwort!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Anke,

Du hast recht, es ist schwierig zu akzeptieren bzw. einzusehen, dass man psychisch krank ist - geht wohl den meisten hier nicht anders. So eine Liste mit den Symptomen bzw. verschiedene davon hab ich im Internet auch schon vor langer Zeit gefunden, bei den meisten Online-Tests wurde mir dringend geraten mich umgehend mit einem Arzt in Verbindung zu setzen etc. Aber eben man will/kann es nicht wahrhaben, dass man Hilfe benötigt zumal wenn keine Selbstmordgedanken vorhanden sind. Die Scham zuzugeben, dass ich versagt habe, hat bei mir lange Zeit überwogen.

Und ob ich jetzt wirklich schwer krank bin, wird sich zeigen, letzte Nacht hat mir zumindest den nötigen Dämpfer gegeben, notgedrungen die Entscheidung für die Klinik zu fällen.

Obwohl 100% sicher bin ich mir eigentlich ncoh nicht ob ich das wirklcih tun soll, ich hab mich heute den ganzen Tag über dabei erwischt, bei allem was ich mit der Kleinen gemacht hab, drüber nachzudenken, ob das dort dann auch so geht. Zu den Zeiten wo sie Hunger hat füttern, sie im Laufstall spielen lassen, sie auf der Krabbeldecke massieren......... und ihr Gitterbettchen in das ich sie grad reingepackt hab wird sie bestimmt auch vermissen. Und eigentlich wollten wir morgen mit Baby-Schwimmen beginnen, das kann ich wohl auch haken. Und im Juli wollte ich sie eigentlich langsam an die Tagesmutter gewöhnen, zu der sie ab August einen Tag die Woche soll, wenn ich wieder mit arbeiten anfange, je nachdem wie lang so ein blöder Klinikaufenthalt geht, wird auch das schwierig.

Grrrrr, alles doof, aber eine Nacht wie die letzte will ich eigentlich nicht nochmal allein mitmachen müssen.

Liebe Grüße
Sanne
Ava

Hallo Gummibär

Beitrag von Ava »

Hallo Gummibär,

ich möchte Dir sagen, dass es nichts bringt, vor Dir selber davonzulaufen, denn mit Zusammenreissen und so tun, als ginge es Dir nicht so schlecht, wird es nicht besser. Im Gegenteil, es kann sein, wenn du Pech hast, dass die Depression sich so richtig festhängt. Besser ist es, Du beschimpfst Dich nicht länger selbst als "faul" und "unfähig" und was du da noch so alles über Dich Schlechtes denkst, vielleicht denkst Du über Dich, wie Deine Eltern, wenn für die psychische Probleme gar nicht existieren. Jedenfalls lese ich bei Dir aus fast jedem Satz, dass Du Dich ziemlich herumquälst, aber gut geht es Dir nicht.
Also: Eine Depression ist ebensowenig Faulheit wie Schande, sondern eine Krankheit wie Gallensteine, nur merkt man sie an anderen Symptomen, zum Beispiel Nichts auf die Reihe kriegen, Schlaflosigkeit, Sich Zusammenreissen, usw. die Du schilderst. Besser, Du kämpfst nicht länger dagegen, sondern Du stellst Dich der Sache, und egal, ob Du in die Klinik gehst oder Dich ambulant behandeln läßt, die Depressionen zu verleugnen, macht sie nur schlimmer, weil die Schuldgefühle wachsen. Ich hoffe, Du verstehst, wie ich es meine und läßt Dir auf dem einen oder anderen Weg helfen. Das wünsche ich Dir!
Und hör auf Dich schlecht zu machen, das hast Du nicht verdient, und es ist der erste Schritt aus dem Dilemma, glaube mir. Ich weiss, wovon ich rede.

Liebe Grüße

Ava
Mara

Beitrag von Mara »

Wie war heute der Besuch bei der Ärztin?
Mara
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Ava,

Du hast Recht, je länger ich dagegen ankämpfe die Depression als solche zu akzeptieren desto größer werden meine Schuldgefühle. Bloß weiß ich nicht so recht, wie ich es angehen soll, mich nicht länger als Versager zu sehen, der ich eigentlich seit Geburt von Christine bin. Erst fing es damit an, dass ich unter der Geburt meinte, die Schmerzen nicht länger ertragen zu wollen und mir eine PDA legen ließ. Auch das empfinde ich als Versagen, umso mehr als dadurch gegen Ende die Wehen nachgelassen haben, sich die Hebamme auf meinen Bauch schmeißen musste, damit die Kleine überhaupt rauskam und das letztendlich Stress bei ihr hervorgerufen hat, wodurch sie wegen zu schnellem Atmen 6 Tage in der Kinderklinik gelandet ist – laut Aussage der Ärzte dort eben nix organisches sondern einfach nur zuviel Stress unter der Geburt. Dann das Drama mit dem Stillen, das bekommt doch fast jede Frau hin, bloß ich war zu blöd dazu, was 2x die Kette Milchstau, Brustentzündung, Abszess, Operation auslöste, und dann hab ich nach nur 4 Wochen Stillen abgestillt. Es lief eben nix wie ich mir das vorher vorgestellt habe und ich gebe mir selbst die Schuld daran, kann es nicht einfach als gegeben akzeptieren. Also selbst wenn ich jetzt eine Depression haben sollte, wovon ich immer noch nicht überzeugt bin, bin ich auch da selbst Schuld dran, oder? So empfinde ich es zumindest. Ich versuch halt immer alles mit Logik zu erklären und wenn das nicht mehr funktioniert hab ich so meine Schwierigkeiten damit.

Für mich ist es schon ein riesig großer Schritt, dass ich überhaupt den Mut gefunden habe, bei dieser Ärztin anzurufen und ihr von meinen Problemen erzählt habe. Und dass ich jetzt in die Klinik gehe, ist der 2. große Schritt. Wie ich das der engeren Verwandtschaft klarmachen soll, weiß ich allerdings immer noch nicht, ich schäme mich zu sehr, zugeben zu müssen, dass bei mir psychisch was nicht stimmt. Mein Mann hat schon vorgeschlagen er würde das übernehmen, aber das vertagt das Problem nur ein wenig, weil ich mich wohl nicht ewig verleugnen lassen kann.

Ich fürchte, bis ich soweit bin, mich nicht schlecht zu machen, ist noch ein langer Weg, von dem ich bisher keine Ahnung habe, wie er aussehen wird und vor dem ich jetzt schon Angst habe, aber Du hast recht, ich muß mir helfen lassen, allein schaff ich es einfach nicht.

Liebe Grüße
Sanne
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Mara,

die Ärztin war erfreut, über meine Entscheidung, in die Klinik zu gehen, zumal sie es nach meiner Panikattacke von Mittwoch Nacht als noch dringender ansieht. Auf meine Frage wie lang ich dann dableiben müsste, meinte sie 3 – 6 Wochen, das müssten die Ärzte dort entscheiden, aber sie vermute dass es bei mir eher 6 Wochen werden. Als ich sie fragte, ob ich wenn ich keine Lust mehr hätte auch eher wieder gehen könnte, war sie überhaupt nicht begeistert, ich solle das ganze doch bitte den Ärzten überlassen und auf mich zukommen lassen. Ich glaub sie hat Angst, dass ich meine Entscheidung nochmal rückgängig machen könnte, zumindest hat sie gleich dafür gesorgt, dass ich ab Montag dort aufgenommen werde. Das ist dann doch reichlich schnell für mich, da bleibt irgendwie keine Zeit mich mit dem Gedanken anzufreunden. Aber auf der anderen Seite hab ich’s dann auch schneller wieder hinter mir. Und ich hab nur 2 Tage an denen ich mich vor Angst verrückt machen kann, weil ich nicht weiß was mich dort erwartet.

Ich hab heute Nachmittag dann gleich noch versucht einen der Ärzte dort zu erreichen, doch leider erfolglos. Jetzt konnte ich noch nicht mal nachfragen was mich da so erwartet, ob ich vielleicht übers Wochenende heim darf oder vielleicht auch sonst mal ½ - 1 Tag pro Woche fliehen darf etc. Die am Empfang konnte mir nur sagen, dass für die Kleine ein Kinderbett bei mir im Zimmer aufgebaut wird und auch eine Wickelgelegenheit, das war aber auch schon alles. Und das ich am Montag ab 7.00 Uhr dort antanzen darf.

Hoffentlich darf ich wenigstens ab und zu übers Wochenende heim, denn 6 Wochen ohne Internet und noch schlimmer ohne das Forum und Euch wären zu hart.

Liebe Grüße
Sanne
Mara

Beitrag von Mara »

Du schreibst: Also selbst wenn ich jetzt eine Depression haben sollte, wovon ich immer noch nicht überzeugt bin, bin ich auch da selbst Schuld dran, oder?
Ich glaube nicht, dass Du Schuld daran hast. Wieso denn? Dich hat das Leben arg gebeutelt und Du suchst die Schuld bei Dir? Versteh ich nicht. Und selbst wenn? Was ist die Konsequenz? Willst Du Dich bestrafen?

Dass Du Dich unwohl bei dem Gedanken fühlst, ab Montag in der Klinik zu sein, kann ich gut verstehen. Ich würde sicher auch unglücklich darüber sein, auch wenn mir klar wäre, dass es sein muss und sinnvoll ist.

Gut ist ja sco mal, dass sie auf Mütter mit Kindern eingestellt sind. Aber in der Tat bleiben da viele Fragen: Haben sie auch alles andere für das Kind oder musst Du alles mitbringen? Wäsche, Fläschchen etc?? Konntest Du das klären?

Ich glaube nicht, dass Du Angst haben musst. Du kannst jeder Zeit entscheiden, dass Du wieder gehen willst. Gegen Deien Willen können sie Dich nicht da behalten.

Nimm Dein Handy mit, damit kannst Du wenigstens SMS verschicken. Wenn Du willst gebe ich Dir meine Nummer (aber nicht hier öffentlich, nur an Deine e-mail-Adresse, die Du mir dann verraten musst).

Vielleicht musst Du gar nicht fliehen, sondern fühlst Dich da gut aufgehoben! Vielleicht brauchst Du auch kein Forum, denn Du wirst da ja auch andere treffen, mit denen Du Dich austauschen kannst. Allein bist Du jedenfalls nicht!

Ich drücke Dir die Daumen. Vielleicht kannst Du hier von dieser Hamepage auch eine Psychologin in Deiner Nähe finden, bei der Du hinterher eine Therapie machen kannst. Dann könnte Dein Mann das auch schon mal anleiern.

Noch was zu Deinen Eltern: ist es bei Euch üblich, nicht alles zu erzählen?

Mara
Anja

Beitrag von Anja »

Hallo Sanne,

ich denke, Du hast die richtige Entscheidung getroffen und wirst sie sicher nicht bereuen. Meistens darf man in den Kliniken das erste Wochenende noch nicht heim, da dies meistens noch in der "kritischen" Medikamenteinstellungsphase ist und dann wird jeweils gegen Ende der Woche mit Dir besprochen, wie es Dir geht, ob Du nach Hause möchtest, was Du dort gerne unternehmen möchtest etc. Meist wird dann Deinem Wunsch entsprochen, zumal Du ja offensichtlich auch nicht gefährdet bist, Dir etwas anzutun.

Irgendwie entdecke ich bei uns einige Gemeinsamkeiten. Ich hatte auch gerade mit dem Babyschwimmen angefangen als ich in die Klinik musste und musste auch mein Arbeiten noch um ein paar Monate verschieben. Das Babyschwimmen habe ich aber danach noch ein Jahr gemacht und in der Arbeit hatten die bei mir vollstes Verständnis. Weil es mir am Anfang auch etwas unangenehm war, habe ich meinen Mann anrufen lassen, inzwischen habe ich aber keinerlei Probleme mehr damit, dass ich psychisch erkrankt war. Mir hat übrigens mal eine ärtzin gesagt, dass diese Krankheit oft sehr einfühlsame und intelligente Menschen trifft. Ist zwar keine wirkliche Beruhigung, aber doch interessant. Mit der Zeit versteht man einfach, dass es einen genauso ereilen kann, wie man eben Bluthochdruck oder Zucker bekommt. Aber das hat bei mir auch gedauert.

Im übrigen blieben bei mir auch ohne PDA die Wehen in der letzten Phase aus und auch bei mir mussten sich die ärzte heftig auf den Bauch "schmeissen", damit mein Sohn herauskam. Es war auch keine leichte Geburt, aber dafür kann ich genausowenig wie Du. Und dass man unter bestimmten Umständen abstillen muss, ist auch kein Versagen. Viele Kinder können nicht gestillt werden und haben ein genauso inniges Verhältnis zu ihren Müttern wie gestillte Kinder. Vorwürfe - wenn überhaupt - könnte man sich allenfalls machen, wenn man es gar nicht versuchen möchte, da man um seine Schönheit oder Freiheit fürchtet. Aber auch das muss jedem selbst überlassen sein. Also, ich denke Du hast alles getan für Deine Tochter und das merkt sie auch.

Ich drück Dir die Daumen für den Klinikaufenthalt und würde mich freuen, wenn Du mal darüber berichten würdest.

Alles Liebe

Anja
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Mara,

was ich alles mitbringen muß, weiß ich nicht, also nehm ich einfach alles mit, notfalls kann mein Mann, dass was zuviel ist, ja wieder mit heim nehmen.

Lieb von Dir, dass Du mir Deine Nummer geben willst, allerdings muß ich erstmal schaun, wie man mit meinem Handy SMS schreibt, ich besitz das Teil erst seit ein paar Monaten und hab es seitdem eigentlich nur für den Notfall dabei. Aber ich schick Dir nachher noch eine persönliche Nachricht mit meiner Mailadresse.

Ich werde zwar schon andere treffen mit denen ich mich austauschen kann, aber erstens fiel es mir schon immer leichter dies schriftlich als mündlcih zu tun und zweitens kann ich mit denen nciht alles offen und ehrlich ansprechen - siehe neues Posting von mir.

Mit meinen Eltern kann man über gewisse Dinge einfach nicht reden, also lass ich es lieber bleiben.

Liebe Grüße
Sanne
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Anja,

noch hoffe ich, daß mein Arbeitgeber nie was erfahren muss, denn ich will ja sowieso erst Anfang August wieder mit Schaffen anfangen. Und wenn er es dann erfahren muß, bin ich früher oder später weg vom Fenster, sowas passt in die harte Männerwelt einer Privatbank nicht rein. Reicht schon dass ich auf 40% reduziere, aber dann noch depressiv? Die werden schon einen Grund finden mich zu entlassen. Du hast wirklcih Glück dass bei Dir bei der Arbeit alle vollstes Verständnis haben.

Liebe Grüße und danke fürs Daumendrücken
Sanne
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