Schlafstörungen kommen wieder trotz Mirtazipan

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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lilith

Schlafstörungen kommen wieder trotz Mirtazipan

Beitrag von lilith »

Halllo, seit genau einem JAhr nehme ich Mirtazipan gegen Einschlafstörungen. Die Wirkung schwankt - meist klappt es mit 45 mg vor dem Schlafengehen aber ganz gut.
Jedoch habe ich seit 2 TAgen das Problem: Ich leg mich hin - dämmer weg - dann hab ich das traumartige Gefühl, mich hinsetzen zu müssen, wo kein Stuhl ist - UND (und das bereitet mir Probleme) mein gesamter Körper zuckt in dem Moment derart zusammen - wie ein enormes Muskelzucken, dass ich wieder hellwach bin und erst nach 1-2 Stunden wieder einschlafen kann.
Puh - was kann das sein? Wirkt das Medikament nicht mehr richtig?
Ich will mal wieder normal schlafen *heul*
LG Anett
Mara

Beitrag von Mara »

Du nimmst das Mitrazapin nur wegen Einschlafstörungen? Oder hst Du auch Depressionen?
Ich kenne so was ähnliches, ich wache schlagartig auf, weil ich immer träume, dass ich das richtige medikament noch nicht genommen/gefunden habe. Ich bin dann aber meist schnell wieder eingeschlafen. Allerdings ist es bei mir so gewesen, dass die schlafanstoßende Wirkung mit der Zeit nachgelassen hat. Ich habe dann geschlafen wie früher (ich hatte allerdings vor der Depression keine Schlafstörungen).
Schreib doch mal mehr über Dich.
Mara
lilith

Beitrag von lilith »

Hallo Mara,
ja, ich nehm das nur wegen der Schlafstörungen. Los ging es im Juni 2004, da war meine Tochter 3 Monate jung. Ich wurde immer früher munter und konnte nicht mehr einschlafen - bis dann die Nacht um 2 zu Ende war und ich verzweifelt zu meiner Hausärztin gegangen bin. Sie hat mich dann schnell an einen Psychiater überwiesen. Und dieser sagte, dass eine Depression nicht unbedingt mit Verstimmungen einhergehen muß - sondern auch "nur" mit Schlafstörungen sich artikuliert. Er verschrieb mit den Wirkstoff - mit anfangs sehr guten Ergebnissen. Ich schwanke seitdem immer zwischen 15 und 45 mg - soll heißen, ich versuch, nachdem es eine Weile mit der höheren Dosis gut ging, zu reduzieren. Aber meist ist dann der Erfolg nur von kurzer Dauer und ich bins wieder bei 45 mg. Und wie gesagt - seit einiger Zeit kann ich auch damit nicht mehr so richtig gut einschlafen.... durchschlafen klappt zum Glück.
Mich macht das aber fertig - ich studiere und bin dann tags soo müde. Keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Am liebsten würde ich es gar nicht mehr nehmen - wenn es sowieso nur mehr schlecht als echt hilft. Aber ich hab auch Angst, dass es dann noch schlimmer wird. Ein anderes Medikament - ich weiß nicht, ich will nicht wegen des Schlafes so viel Zeg schlucken, was auch Nebenwirkungen haben kann - ich bin schon froh, dass ich von Mirtazipan keinen bekomme.
Ach mönsch, früher konnte ich immer so gut schlafen - und nun gibt es TAge, da lieg ich bis 2 Uhr früh wach - und alle anderen schlafe selig *jammer*
LG
Mara

Beitrag von Mara »

Liebe Lilith,
ich weiß wovon Du sprichst. Ich habe jetzt auch wieder Schlafstörungen, allerdings weil ich einen Hörsturz hatte und nun ein sehr lautes Ohrengeräusch. Schlafentzug kann verzweifeln! Ich habe sogar eine Weile lang ein Schlafmittel genommen. Jetzt versuche ich es mit Baldrian.
Aber nun zu Dir. Ich bin irgendwie überrascht, dass Dein Arzt Dir das Zeug verschreibt. Wenn Du wirklich eine Depression hast, dann müßte sich doch die Frage stellen, ob Du nicht den Ursachen auch auf den Grund gehen willst und an eine Therapie denken könntest. ???
Wenn es keine Depression ist, dann muss Deine Schlaflosigkeit andere Ursachen haben, die auch noch nicht ergründet sind, oder?
Ich meine, dass bekannt ist, dass die schlafanstoßende Wirkung mit der Zeit nachläßt.
Ich würde an Deiner Stelle die Meinung eines anderen Arztes einholen.
Mara
lilith

Beitrag von lilith »

Hallo Mara,
nee - wie ich schon sagte: bis auf die Schlafstörungen fühl und fühlte ich mich super. Ich bin mir aber sicher, dass Schlafentzug auf Dauer depressiv machten kann. Ich merk auch durch die Antidepressiva keine Stimmungsaufhellung oder so - von daher spräche das auch eher gegen eine Depression, oder?
Mein Arzt meinte nur, dass er mich, wenn es nicht besser wird, zu einer Therapie überweisen würde - eine herapie, wo man diesen Teufelskreislauf Einschlafstörung - Angst davor - noch mehr Einschlafstörung etc. lernt zu durchbrechen mittels verschiedener Strategien.
Ansonsten wüsste er (und auch ich) nicht wirklich, was es zu therapieren gebe.
Irgendwie ist es schon doof - "nur" Einschlafstörungen klingen immer so banal - aber für mich war und ist es alles andere als das und ich bin schon froh, wenn ich was in der HAnd habe, was einigermaßen hilft - da bin ich vielleicht auch etwas bequem - aber für mehr als das hätt ich im Moment keine Zeit.
LG
Mara

Beitrag von Mara »

Hmm,
also ... und wenn Deine Schlafstörungen eine andere organische Ursache haben? hast Du das schon mal prüfen lassen?
Du kannst das AD ja nicht auf dauer nehmen??
Mara
lilith

Beitrag von lilith »

Naja, meine Hausärztin hat netterweise schon versucht, eine andere organische Ursache zu finden: Hormonkontrolle vor allem Schilddrüsenhormon, Blutbild und auch ein MRT vom Kopf. Alles ohne Befund. ICh nehm die AD jetzt ja seit genau einem JAhr - und versuch immer wieder, sie auszuschleichen - bisher endete das aber nach spätestens 3 Wochen mit erneut schlaflosen Nächten. Keine Ahnung, ob eine Verschlechterung erst einmal normal ist und sich von alleine wieder einpegelt - und es mein Fehler ist, dann die Dosis wieder zu erhöhen. Leider hat das der Psychater nix zu gesagt - er meinte nur, ich solle mir keinen Druck machen. Was meinst du?
LG
Mara

Mitrazapin

Beitrag von Mara »

Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich an Deiner Stelle tun würde. Außer dass ich zu meiner Homöopathin gehen würde.
Ich hatte kürzlich einen Hörsturz und habe einen Tinnitus bekommen, war sehr unglücklich und konnte auch nicht schlafen. Ich war 2 x da und habe einige Mittel bekommen. Nun geht es mir besser und ich kann trotz Tinnitus wieder deutlich besser schlafen. Aber das ist natürlich eine ganz andere Situation.
Trotzdem, ich würde sicher noch eine andere Meinung einholen. Ob bei einer Homöopathin, einem Psychiater oder anderen Arzt.
Dass die Schlafstörung wieder kommt, wenn Du das Medikament absetzt, zeigt meiner Meinung nach, dass das eigentliche Problem nicht behoben wurde. Wenn Du keine Depression hast, ist das ja auch nicht verwunderlich. Mara
lilith

Beitrag von lilith »

So gesehen hast du wahrscheinlich recht - wenn nach 1 JAhr AD immer noch keine dauerhafte Besserung in Sicht ist. Danke für deine Hilfe - ich werd wohl nochmal einen Arzt aufsuchen.
LG
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