Ist das eine Depression oder ist das "normal"? i
Verfasst: 09:02:2006 0:06
Hallo und guten Abend!
Ich wende mich an euch, weil ich im Moment nicht mehr wirklich weiter weiß. Leider ist mein Bericht sehr lang! Aber ich hoffe mal, dass er nicht zu sehr abschreckt!
Wir haben vor 7 Wochen -nach fast 5 Jahren vergeblichen Wartens- unser Wunschbaby bekommen. Es ist ein total lieber und süßer Kerl und wir kommen auch super zurecht.
Aber... ich vermisse die Schwangerschaft, meinen dicken Bauch und auch an die Geburt denke ich mit unheimlicher Wehmut zurück. Es gibt Tage, da ist alles in Ordnung und dann kommen wieder Tage, an denen könnte ich immer nur heulen.
DIe Schwangerschaft war durchwachsen, da es mir oft nicht gut ging (Übelkeit, Durchfälle, ganz schlimmes Sodbrennen,...) aber ich habe sie trotz allem sehr genossen und ich war super stolz auf meinen Bauch!
Die Geburt war kurz (4 1/2 Stunden). Anfangs war es etwas unbefriedigend, da die Hebammen mich anscheinend nicht richtig ernst nahmen.
Wir fuhren um 16.30 Uhr ins KH, da ich seit ca. 3 Stunden Rückenschmerzen hatte, die immer wieder kamen und gingen. Allerdings wurden die Abstände immer kürzer und es waren mittlerweile nur noch 5 Minuten-Abstände. Ich war acuh bereits drei Tage über den errechneten Termin.
Da der Muttermund aber noch zu war und die Wehen nicht auf dem CTG zu sehen waren, wurde ich wieder nach Hause geschickt.
Als ich 2 Stunden später wieder ankam (mit Handtuch und Schüssel bewaffnet, da ich mich seit meiner Ankunft zu Hause ständig übergeben mußte) wurde ich erst angeblafft (sie sind doch vor zwei Stunden erst gefahren...), dann wollte man mich aber doch da behalten, da ich so elend dran war. (Es könnte ja ein Magen-Darm-Infekt sein und wenn die Geburt losginge, müßte ich ja wieder fit sein).
Ich vegitierte zwei Stunden im Kreißsaal am CTG vor mich hin, immer mit dem Gedanken, dass es keine Wehen wären und wenn doch, dass die Geburt -laut Hebamme- dann gut und gerne noch 1-2 Tage dauern könnte.
Die Hebamme hängte mich an einen Tropf mit Buscopan und Vomex und wollte mir eigentlich ein Zimmer für die Nacht besorgen. Ich vermute aber mal, da sich der Schleimpfropf zwischenzeitlich löste (was mich dann doch ein bischen hoffen ließ) verwarf sie diese Idee dann anscheinend doch. Ich bekam noch eine Schmerzspritze, die allerdings auch nichts half.
Nach diesen zwei Stunden habe ich dann doch gejammert, dass ich diese Schmerzen keine Stunden mehr ertragen könnte, worauf die Hebamme mir erst ein Entspannungsbad anbot, welches ich aber heftigst ablehnte, da ich nicht mehr bereit war, von der Couch aufzustehen. Letzte Möglichkeit war dann noch eine PDA. Bei der darauffolgenden Untersuchung stellte die Hebamme dann aber fest, dass sich der Muttermund in den zwei Stunden auf 8 cm geöffnet hatte. ("Oh,
Sie müssen ziemliche Schmerzen gehabt haben!"- Ach!!!) Und dann ging alles recht schnell. Ich war jetzt auch wieder total motiviert und fand die "Pressphase" nur klasse und 2 Stunden später hielt ich unseren kleinen Mann in den Armen.
Die Hebamme lobte mich anschliessend, wie toll ich das alles gemacht hätte und selbst meine Nachsorgehebamme kam ein paar Tage später und erzählte mir, dass sich schon herumgesprochen hätte, wie super ich die Geburt gemeistert hätte.
Natürlich bin ich schon stolz, dass ich das -vor allem ohne großartige Schmerzmittel- so hingekriegt habe, aber ich denke auch noch, dass ich den Anfang anders verarbeitet hätte, wenn ich definitiv gewußt hätte, dass es wirklich Wehen waren.
Nach der Geburt mußte ich leider sofort operiert werden, da sich die Plazenta nicht löste und da ich dreimal geschnitten worden war und Unmengen an Blut verlor, eilte es.
Der Arzt und die Hebamme versuchten es erst noch mit anderen Mitteln, aber es tat sich nichts. Wir legten den Kleine an, aber das klappte auch nicht und da die Zeit etwas drängte, hatten wir groß keine Gelegenheit zu üben.
Aber auch die Versuche in den darauffolgenden Tagen fruchteten nicht. (Wobei ich sagen muß, dass mir weder die Krankenschwestern, noch meine Hebamme eine Hilfe waren. So alleingelassen habe ich mich lange nicht mehr gefühlt!!!)
Ich hatte sofort nach dem Milcheinschuß die erste Brustentzündung. Die Schwester hängte mich an eine Pumpe und drückte mir mehrfach die Brust aus. Es war sehr schmerzhaft.
Und so wurde ich einen Tag später auch entlassen.
Ich pumpte drei Wochen tapfer ab (alle drei Stunden Pumpen, Brust mit Quarkwickeln kühlen, Baby füttrn und beifüttern, da ich nicht genug Milch hatte), hatte einen Milchstau nach dem anderen und eine weitere Brustentzündung. Da diese Entzündung über die Weihnachtstage kam, mußte ich noch mal ins Krankenhaus fahren. Hier sprach mich der Arzt darauf an, ob ich überhaupt genug Milch hätt, aber meine Hebamme zeigte keine Reaktion und ich konnte ihm die Frage nicht richtig beantworten, da ich ja nicht wußte, was normal ist und ob sich meine Miclhmenge noch steigern würde. Als ich meine Hebamme allerdings aufs Abstillen ansprach war sie nicht wirklich begeistert. Sie ließ sich aber dann zumondets darauf ein, dass ich auf natürlich Weise abstillte. Also ging die ganze Prozedur weiter. Als Anfang Januar beim Abpumpen schließlich Blut mitkam, ließ ich Hebamme Hebamme sein und konsultierte meinen Gyn, der mir auch sofort Abstilltabletten verordnete.
Diese habe ich dann drei Wochen genommen, da die Stauungen nicht weggehen wollten.
Seitdem geht es mir zwar körperlich wieder einigermaßen gut, aber ich baue immer mehr psyschich ab. Anfangs habe ich zusätzlich noch darunter gelitten, dass ich nicht Stillen konnte, habe mich als der totale Versager gefühlt. Nach vielen Gesprächen mit einer Freundin, hat sich das gelegt, aber diese Sehnsucht nach der Schwangerschaft und dem ganzen drumherum bleibt. Wenn ich z.B. das Mobile sehe, was ich wenige Stunden vor der Geburt noch gebastelt habe, kommen mir regelmäßig die Tränen.
Ich weiß genau, dass eine weitere Schwangerschaft keine Lösung wäre, da jede Schwangerschaft anders sein wird und ich ja jetzt auch noch jemand Kleines zu versorgen hätte.
Und ausserdem denke ich, dass ich mit -jetzt 35- zu alt werde. Ist vielleicht Blödsinn, aber....
Habe ich nur irgendetwas noch nicht verarbeitet oder sind es die Hormone oder ist es eine Depression?
Wer kann mir weiterhelfen??? Ich kenne mich im Moment selbst nicht wieder.
Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand -trotz dieses ellenlagen Berichts- antworten würde!
Ich wende mich an euch, weil ich im Moment nicht mehr wirklich weiter weiß. Leider ist mein Bericht sehr lang! Aber ich hoffe mal, dass er nicht zu sehr abschreckt!
Wir haben vor 7 Wochen -nach fast 5 Jahren vergeblichen Wartens- unser Wunschbaby bekommen. Es ist ein total lieber und süßer Kerl und wir kommen auch super zurecht.
Aber... ich vermisse die Schwangerschaft, meinen dicken Bauch und auch an die Geburt denke ich mit unheimlicher Wehmut zurück. Es gibt Tage, da ist alles in Ordnung und dann kommen wieder Tage, an denen könnte ich immer nur heulen.
DIe Schwangerschaft war durchwachsen, da es mir oft nicht gut ging (Übelkeit, Durchfälle, ganz schlimmes Sodbrennen,...) aber ich habe sie trotz allem sehr genossen und ich war super stolz auf meinen Bauch!
Die Geburt war kurz (4 1/2 Stunden). Anfangs war es etwas unbefriedigend, da die Hebammen mich anscheinend nicht richtig ernst nahmen.
Wir fuhren um 16.30 Uhr ins KH, da ich seit ca. 3 Stunden Rückenschmerzen hatte, die immer wieder kamen und gingen. Allerdings wurden die Abstände immer kürzer und es waren mittlerweile nur noch 5 Minuten-Abstände. Ich war acuh bereits drei Tage über den errechneten Termin.
Da der Muttermund aber noch zu war und die Wehen nicht auf dem CTG zu sehen waren, wurde ich wieder nach Hause geschickt.
Als ich 2 Stunden später wieder ankam (mit Handtuch und Schüssel bewaffnet, da ich mich seit meiner Ankunft zu Hause ständig übergeben mußte) wurde ich erst angeblafft (sie sind doch vor zwei Stunden erst gefahren...), dann wollte man mich aber doch da behalten, da ich so elend dran war. (Es könnte ja ein Magen-Darm-Infekt sein und wenn die Geburt losginge, müßte ich ja wieder fit sein).
Ich vegitierte zwei Stunden im Kreißsaal am CTG vor mich hin, immer mit dem Gedanken, dass es keine Wehen wären und wenn doch, dass die Geburt -laut Hebamme- dann gut und gerne noch 1-2 Tage dauern könnte.
Die Hebamme hängte mich an einen Tropf mit Buscopan und Vomex und wollte mir eigentlich ein Zimmer für die Nacht besorgen. Ich vermute aber mal, da sich der Schleimpfropf zwischenzeitlich löste (was mich dann doch ein bischen hoffen ließ) verwarf sie diese Idee dann anscheinend doch. Ich bekam noch eine Schmerzspritze, die allerdings auch nichts half.
Nach diesen zwei Stunden habe ich dann doch gejammert, dass ich diese Schmerzen keine Stunden mehr ertragen könnte, worauf die Hebamme mir erst ein Entspannungsbad anbot, welches ich aber heftigst ablehnte, da ich nicht mehr bereit war, von der Couch aufzustehen. Letzte Möglichkeit war dann noch eine PDA. Bei der darauffolgenden Untersuchung stellte die Hebamme dann aber fest, dass sich der Muttermund in den zwei Stunden auf 8 cm geöffnet hatte. ("Oh,
Sie müssen ziemliche Schmerzen gehabt haben!"- Ach!!!) Und dann ging alles recht schnell. Ich war jetzt auch wieder total motiviert und fand die "Pressphase" nur klasse und 2 Stunden später hielt ich unseren kleinen Mann in den Armen.
Die Hebamme lobte mich anschliessend, wie toll ich das alles gemacht hätte und selbst meine Nachsorgehebamme kam ein paar Tage später und erzählte mir, dass sich schon herumgesprochen hätte, wie super ich die Geburt gemeistert hätte.
Natürlich bin ich schon stolz, dass ich das -vor allem ohne großartige Schmerzmittel- so hingekriegt habe, aber ich denke auch noch, dass ich den Anfang anders verarbeitet hätte, wenn ich definitiv gewußt hätte, dass es wirklich Wehen waren.
Nach der Geburt mußte ich leider sofort operiert werden, da sich die Plazenta nicht löste und da ich dreimal geschnitten worden war und Unmengen an Blut verlor, eilte es.
Der Arzt und die Hebamme versuchten es erst noch mit anderen Mitteln, aber es tat sich nichts. Wir legten den Kleine an, aber das klappte auch nicht und da die Zeit etwas drängte, hatten wir groß keine Gelegenheit zu üben.
Aber auch die Versuche in den darauffolgenden Tagen fruchteten nicht. (Wobei ich sagen muß, dass mir weder die Krankenschwestern, noch meine Hebamme eine Hilfe waren. So alleingelassen habe ich mich lange nicht mehr gefühlt!!!)
Ich hatte sofort nach dem Milcheinschuß die erste Brustentzündung. Die Schwester hängte mich an eine Pumpe und drückte mir mehrfach die Brust aus. Es war sehr schmerzhaft.
Und so wurde ich einen Tag später auch entlassen.
Ich pumpte drei Wochen tapfer ab (alle drei Stunden Pumpen, Brust mit Quarkwickeln kühlen, Baby füttrn und beifüttern, da ich nicht genug Milch hatte), hatte einen Milchstau nach dem anderen und eine weitere Brustentzündung. Da diese Entzündung über die Weihnachtstage kam, mußte ich noch mal ins Krankenhaus fahren. Hier sprach mich der Arzt darauf an, ob ich überhaupt genug Milch hätt, aber meine Hebamme zeigte keine Reaktion und ich konnte ihm die Frage nicht richtig beantworten, da ich ja nicht wußte, was normal ist und ob sich meine Miclhmenge noch steigern würde. Als ich meine Hebamme allerdings aufs Abstillen ansprach war sie nicht wirklich begeistert. Sie ließ sich aber dann zumondets darauf ein, dass ich auf natürlich Weise abstillte. Also ging die ganze Prozedur weiter. Als Anfang Januar beim Abpumpen schließlich Blut mitkam, ließ ich Hebamme Hebamme sein und konsultierte meinen Gyn, der mir auch sofort Abstilltabletten verordnete.
Diese habe ich dann drei Wochen genommen, da die Stauungen nicht weggehen wollten.
Seitdem geht es mir zwar körperlich wieder einigermaßen gut, aber ich baue immer mehr psyschich ab. Anfangs habe ich zusätzlich noch darunter gelitten, dass ich nicht Stillen konnte, habe mich als der totale Versager gefühlt. Nach vielen Gesprächen mit einer Freundin, hat sich das gelegt, aber diese Sehnsucht nach der Schwangerschaft und dem ganzen drumherum bleibt. Wenn ich z.B. das Mobile sehe, was ich wenige Stunden vor der Geburt noch gebastelt habe, kommen mir regelmäßig die Tränen.
Ich weiß genau, dass eine weitere Schwangerschaft keine Lösung wäre, da jede Schwangerschaft anders sein wird und ich ja jetzt auch noch jemand Kleines zu versorgen hätte.
Und ausserdem denke ich, dass ich mit -jetzt 35- zu alt werde. Ist vielleicht Blödsinn, aber....
Habe ich nur irgendetwas noch nicht verarbeitet oder sind es die Hormone oder ist es eine Depression?
Wer kann mir weiterhelfen??? Ich kenne mich im Moment selbst nicht wieder.
Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand -trotz dieses ellenlagen Berichts- antworten würde!