Könnt ihr mir einen Rat bzgl. meiner Angst geben?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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traurige

Könnt ihr mir einen Rat bzgl. meiner Angst geben?

Beitrag von traurige »

Ich drehe mich im Kreis und weiss einfach nicht weiter.

Bitte helft mir ein wenig, meine Gedanken zu sortieren.

Meine Angst macht mich noch wahnsinnig.

Ursprünglich begann die Angst mit meinen Rückenproblemen. Erst waren die Rückenprobleme da.

Gar nix schlimmes eigentlich.

Dann begann ich rumzumachen daran und verschob mir ein paar Rippen.

Das tat natürlich weh und hat auch nachhaltige Verspannungen am Rücken ausgelöst.

Chiropraktisch sind so ziemlich alle Rippen wieder da wo sie sein sollen.

Trotzdem noch Schmerzen am Rücken. Und eine Stelle vorne am Brustbein, die sich komisch anfühlt. Als ob da was draufdrückt und wenn ich nur ganz, ganz leicht drüber streiche mit dem Finger fühlt sich es komisch an. Ganz komisch.

Es macht mich wahnsinnig, weil ich Angst habe, dass da eine Rippe noch verschoben ist und es biher keiner hinbekommen hat, dass die wieder richtig sitzt. Die Angst ist stark.

Gestern bin ich durch einen Heilpraktiker auf die Idee gekommen, dass es vielleicht an einer Verspannung des Zwerchfells liegt, da ich jetzt 5 Wochen lang schon teils sehr stark huste.

Heute fiel mir ein, dass es aber auch sein kann, dass an dieser Stelle der Knorpel eventuell einen Riss hat und ich deswegen an der Stelle so ein komisches starkes Druckgefühl habe, sobald ich mich bewege.

Das hat noch mehr Panik in mir ausgelöst, weil es im Internet heisst, Knorpel heilt nicht.Also wieder Panikattacken vom Feinsten, weil es ja sein könnte, dass ich das bis an mein Lebensende jetzt spüre...

Fakt ist, ich komme so mit der Angst nicht mehr weiter.

Mein Mann sagt, ich soll mal raus und hat mir einen Flug für eine Woche in die Sonne gebucht. Fliege da allein hin.

Jetzt hab ich Angst, dass ich was mit dem Rücken krieg dort oder bis ich losfliege, was mit dem Rücken ist und ich dann dort festsitze und mir niemand helfen kann oder ich Angst habe und dort wahnsinnig vor Angst werde und so weiter.

Das ist definitiv nicht mehr normal. Die Angst beherrscht mich fast den ganzen Tag.

Kriege ich das noch alleine hin?

Oder brauche ich Angstmedikamente?

Ich möchte keine Medikamente, davor habe ich grosse Sorge und absoluten Widerstand in meinen Gefühlen.

Andererseits möchte ich einfach ne Pille einwerfen und endlich keine Angst und Sorgen mehr haben.Wieder lachen können, ohne Angst.

Gesprächstherapie - die eine Psycho hat einfach keine Termine und der andere Psycho, da war ich 1x jetzt. Der ist jetzt erstmal bis Anfang Mai im Urlaub. Das erste Gespräch - hat mir jetzt nicht viel weitergeholfen. Obwohl er sich 2 h Zeit nahm für mich.

Wie soll ich weiter vorgehen?

Bin schon ziemlich am verzweifeln.

Gestern abend gings mir mal gut, ganz ohne Angst fast. Es war schön.

Aber die Gedanken kokmmen immer wieder. Warum spüre ich diese und jene Stelle noch am Rücken oder am Brustbein? Warum kriegt die keiner weg? Warum, warum, warum...

Und dann kommt die Angst. Durch das Grübeln....

Was soll ich nur tun??

LG
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

das klingt ein bisschen nach Hypochondrie, also körperbezogenen Ängsten. Das hatte ich auch (Herz rast, könnte ein Infarkt sein, Schwindel deutet auf Ohnmacht hin usw). Körperliche Missstände (die ja jeder Mensch mal hat) werden zu lebensbedrohlichen Katastrophen aufgebauscht. Ganz schlechte Idee übrigens, dann noch im Netz nach Diagnosen zu suchen ;)

Man kann nicht wahnsinnig werden vor Angst, es ist nur sehr unangenehm.
Wichtiger ist es, zu schauen, warum du überhaupt diese Ängste entwickelt hast. Bei mir war es zb das "Vorbild meine Mutter", die Gesundheit immer als etwas hingestellt hat, was jeden Moment bedroht sein, kaputt gehen kann. Da hilft eine Verhaltenstherapie. Die geht normalerweise 1 Jahr. Nach 1 x hingehen kann sich da noch nix tun ;)

Zu den Medis: so geht das nicht ;) Eine Pille einwerfen und gut ist. Die Tabs helfen Dir, wieder stabil zu werden, damit Du eine Therapie angehen kannst. Wenn Dich die Angst den ganzen Tag beherrscht, ist es vielleicht nicht verkehrt, mal darüber nachzudenken. Was sind denn Deine Sorgen? Dass Du abhängig wirst, die Pillen dich verändern? Vergiss es.

Alleine da rauszukommen ist schwer. Denn Du weisst ja gar nicht, wo Du ansetzen sollst. Du drehst Dich mit deinen Gedanken im Kreis. Angst vor der Angst. Dass es mal hier und da zwickt, ist normal. Und wenn Du alles hast abchecken lassen, ist es unwahrscheinlich, dass da was schlimmes ist am Rücken. Das ist alles in Deinem Kopf.

Bleib am Ball mit der Therapie. Und erkundige Dich mal bei einem Facharzt, was ein Medi so alles bewirken kann ;)

LG
Lotte
traurige

Beitrag von traurige »

danke für deine antwort.

antidepressiva ect. haben mörderische nebenwirkungen. es gibt sogar studien, die das zeug als nicht wirksamer als placebo beschreiben???

mir macht es angst. hatte ja schon mal eines ohne wirkung, allerdings voller nebenwirkungen. ich wurde fett. ich bekam blähungen ohne ende.
heisshunger ohne ende.

ich habe mich entschlossen, es mit 5htp zu versuchen.

habe noch bissel was zuhause, habs mir mal vor 1 jahr bestellt und nicht genommen.

ich habe noch 10 tagesdosen a 100 mg 5htp daheim.

werde ab heute abend mit 50 htp beginnen und die nächsten tage auf 100 mg steigern.

ich werde sehen, ob es eine wirkung auf mein angstverhalten hat. es soll ja fast genau so gut wie antidepressiva wirken...

lg
lotte

Beitrag von lotte »

Ads KÖNNEN Nebenwirkungen haben, mal mehr, mal weniger.
Es ist auch nicht immer gleich das erste Medi, das zu einem passt und gut wirkt. Da heisst es auch, etwas Geduld haben.

Aber wenn man sich damit gar nicht arrangieren kann, ist es wohl besser so. Sonst hat ja eh kein Medi eine Chance.

Ja, probiere das doch mal aus mit dem 5htp.
Eine Therapie wirkt übrigens auch fast genau so gut ein AD ;)

LG
Lotte
traurige

Beitrag von traurige »

gibt es hier im forum leute, die 5htp ausprobiert haben? speziell auch gegen angst?
Sanna
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Beitrag von Sanna »

Ich kann nur bestätigen, dass Medikamente und Psychotherapie in Kombination die besten Erfolge bringen. Ich bin noch mitten in der Behandlung, aber mir tut beides zusammen gut.

Zum angesprochenen Medikament kann ich leider keinen Rat geben. Ich hoffe aber, dass es dir bald besser geht.
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