Wie lang denn noch?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Sanna
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Wie lang denn noch?

Beitrag von Sanna »

Hallo, ihr Lieben!

Mir ging es die letzten zwei Wochen echt gut, so dass ich (fast) ganz normal meinen Alltag leben und genießen konnte. Seit Montag geht es wieder steil bergab und mir geht es permanent schlecht. Gott sei Dank steht die Aufnahme in der MuKi-Einheit Herten in den nächsten 14 Tagen an.

Wie lange soll das denn noch so weitergehen?? Ich weiß, dass es Zeit und Geduld braucht, aber die aufzubringen, wenn es einem schlecht geht ist verdammt schwer. Ich weiß auch gar nicht, wie ihr mir helfen könnt, aber es einfach mal loszuwerden ist manchmal schon erleichternd.

Liebe Grüße, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

leider verläuft der ganze Schmarrn in Wellen, d.h. es wird noch eine ganze Weile auf und ab gehen. Wichtig ist nur, dass die Aufs länger werden und die Abs kürzer.

ich weiß, es ist furchtbar schwer, aber Du wirst es schaffen. Jeden Tag ein Stück, Schritt für Schritt.

LG,
Inez
engelchen2012

Beitrag von engelchen2012 »

hallo!

ich kann mich nur anschließen, es wird immer wieder gute und auch schlechtere tage geben. die schlechten tage werden aber immer weniger! versprochen!!!! jede von uns hat diese schwere zeit schon mitgemacht oder ist noch mittendrin, aber wir schaffen das! auch du!

alles liebe weiterhin für dich!

ps: manchmal hilft's wirklich, wenn man hier einfach mal ein paar zeilen los wird. man findet gleichgesinnte und ist mit der krankheit nicht alleine!
ubure

Beitrag von ubure »

naja, ich glaube nicht, dass uns hier der Sinn nach PPD & friends steht, aber wir sitzen auf jeden fall im selben Boot bzw. können uns lebhaft daran erinnern.
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Sanna,

bei mir hat die Krankheit zwei Jahre gedauert, und ich habe mehr als einmal gedacht, dass ich nie wieder richtig gesund werde, aber heute bin ich es und Du wirst es auch! Leider brauchst Du wirklich viel Geduld, und niemand, auch kein Arzt, kann Dir sagen, wie lange Du noch geduldig sein musst. Das ist individuell verschieden, und die Achterbahnfahrten gehören zur Krankheit dazu. Halte durch, es wird sich lohnen :-)!

LG Bommelchen
Sanna
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Beitrag von Sanna »

Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten. 2 Jahre? Nicht die Antwort, die ich hören wollte :wink: . Ich war gestern zur Therapie und habe mit meiner Thera die Woche vorbesprochen, denn es liegt so einiges an, was mich wohl sehr unter Druck gesetzt hat. Danach war es okay. Der Tag gestern war schwierig, aber ich habe es gut geschafft! Morgen ist eine große Familienfeier, die mir schwer im Magen liegt, aber mit der Unterstützung der Thera wird es wohl gehen.

Und nein, PPD & friends ist wohl nicht Sinn der Sache, aber die gegenseitige Unterstützung ist mir schon eine große Hilfe.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Sanna,

wie mein lieber Psychiater immer sagte: alle Verläufe sind möglich. So ist es auch. Bei den einen geht der Spuk nach ein paar Monaten vorbei, die meisten laborieren aber doch länger damit herum. Es hängt von so vielen Faktoren ab.
Schau mal, Marika z.B oder auch meine Wenigkeit führen den schwarzen Hund seit vielen Jahren herum, will heißen, dat Ding ist irgendwie latent immer anwesend,ganz tief unten, aber Gott sie Dank kommt es nicht mehr nach oben. Bei Marika Dank ihrer Minidosis an AD, bei mir - seit knapp 1 Jahr ohne AD, aber ich kenne meine Abgründe, die ich aber anders angehen muss (da kann keine Dosis AD der Welt helfen, das muss anders getackelt werden. Es hat allerdings gedauert, bis ich das sagen konnte. Fast 12 Jahre.)

was ich Dir und allen dringend raten möchte: nutzt die Zeit! Macht eine Therapie, von der Ihr überzeugt seid, dass sie hilft. Jahrelanges Therapieren ohne jegliche Wirkung (und ehrlich, hier gibt es einige frauen, die genau das erlebt haben oder noch erleben) ist doch BS. Es muss nach wenigen Sitzungen klar sein: "Das hilft mir!" Ihr geht doch nicht wegen des Therapeuten hin! Macht Tests: SD, Hormone. oft liegt die Lösung nah, leider ist man in Arztkreisen so selten daran interessiert.
UND: manchmal muss man sich zwingen, und wenn es noch so weh tut, weiter zu kommen. Täglich an sich arbeiten ist anstrengend, manchmal schier unmöglich, und dennoch ist es so wichtig.

Wenn ich noch vor 5, 6 Jahren das gewusst hätte, was mir heute sonnenklar ist, dann hätte ich früher meine medikamente reduzieren oder gar ganz absetzen können und hätte mir soviel Leid erspart.

Deshalb: IMMER dranbleiben, es hilft nicht. Und auch wenn manchen tage einfach zum Wegwerfen sind: der nächste wird vielleicht besser, und der nächste wieder. Man kann sich vieles auch erkämpfen und muss nicht warten, bis es von selber zu einem kommt.

LG,
Inez
Sanna
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Beitrag von Sanna »

Liebe Inez,

ich war 6 Monate stationär, bzw. teilstationär in einer Klinik. Ohne wirklichen Erfolg. Bis ich dann mit meiner Familie beschlossen habe, dass das so nicht geht und eine andere Lösung her muss. Wir haben dann Kontakt mit der MuKi-Einheit in Herten aufgenommen, die sich das alles angehört und die Berichte gelesen haben. Man ist dort nicht wirklich von der bisherigen Therapie angetan. Z.Zt. überbrücke ich die Zeit zu Hause mit ambulanter Therapie, und ich habe das Gefühl, dass mich meine ambulante Thera weiter bringt, als die Monate davor.
Also, nein, man geht nicht wegen der Therapeutin dahin, aber manchmal braucht man jemanden an der Seite, der die richtige Hilfe zur Selbsthilfe gibt.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
ubure

Beitrag von ubure »

Ich meinte damit auch nicht, dass Therapie nichts bringt, sondern dass man den richtigen Therapeuten haben muss (was schwer genug ist) und nicht eine Therapie irgendwo anfängt und dann vielleicht jahrelang durchzieht und sich in der Zeit aber nichts Grundsätzliche bewegt.

Tja, und dann noch was: ein Therapuet kann ja immer nur eine gewisse Hilfestellung geben, egal, wie gut er ist. den Löwenanteil muss man ja selber stemmen und das ist halt mega anstrengend. Ich habe hier schon oftmals das gefühl, dass das Problem falsch angegangen wird oder wurde, wenn es heißt, dass man nach ewig langer Therapie immer noch nicht soweit ist, der Krankheit aus eigenen Kräften (und mit bestimmten Techniken) Paroli zu bieten. So in der Art: der Therapuet hat mich nicht richtig heilen können.

LG,
Inez
Sanna
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Beitrag von Sanna »

Es ist schon klar, dass es sich bei Therapien um Hilfe zur Selbsthilfe handelt.
Allerdings habe ich zum ersten Mal mit einer solchen Erkrankung zu tun und da braucht man einfach Zeit zu verstehen was man selbst tun kann.

Aber ich glaube wir drehen uns hier im Kreis. Meine Therapie bis hierher war nicht wirklich förderlich, also probieren wir einen anderen Ansatz aus. Alleine kann ich es noch nicht bewältigen. Bis dahin ist eben Hilfe angesagt.

Aber du hast ja auch selbst geschrieben, dass es bei dir Jahre bis zu deiner Erkenntnis gebraucht hat. Wie soll man da nach 6 Monaten so weit sein?

Liebe Grüße, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
ubure

Beitrag von ubure »

Ich hab auch nicht gesagt, dass Du Dich gefälligst beeilen sollst :lol: - ich wünsche Dir nur, dass Du die Zeit, die Du brauchst, wirklich effektiv nutzen kannst und nicht aufgrund mangelnder Kompetenzen von Ärzten und Therapeuten Zeit verschwenden musst. In einfachn Worten: ich wünsche Dir allzeit fähige Begleiter!

LG,
inez
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Beitrag von Sanna »

:wink: Ach so, vielen Dank!

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
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