Erfahrungswerte bei stabiler PPD mit Kinderwunsch ?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Athena

Erfahrungswerte bei stabiler PPD mit Kinderwunsch ?

Beitrag von Athena »

Ihr lieben =)

Also mir geht's immer noch super. Das zweite steht auch so gesehen nicht zu Debatte - noch nicht jetzt.
Allerdings denke ich heute schon, jetzt wo ich fast ein halbes Jahr uneingebrochen stabil bin, das eine Nummer 2 schon toll wäre.

Die Umstände aussenrum, Platz/Geld lassen es momentan eh nicht zu, was mich aber eher beschäftigt, ist als ich meinen Mann so drauf ansprach, denn damals sagte ich natürlich NIEMALS EIN ZWEITES!!

Er sagt: Er ist zufrieden einem Kind seine volle Liebe & Aufmerksamkeit zu schenken.

Frau bohrt natürlich öfter und intensiver nach und dann rückte er schon raus, mit was ich dachte:

Er hat ebenso Angst, ich komme wieder in die PPD, er muss mich wieder so Hilflos erleben.

Wer kann mir denn Erfahrungswerte geben? Natürlich sage ich mir selber:
Jetzt weis ich wie der Hase läuft und mit einem 2. Kind würde ich gerne auch versäumtes wieder irgendwo ausbügeln -> STILLEN!!! und wenn möglich eine spontane Entbindung.
Weis wie es ist mit eigenem Baby und nicht mit Kindern in meiner Arbeit.

Rutscht man denn tatsächlich sofort wieder da rein?
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Melanie W.
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Re: Erfahrungswerte bei stabiler PPD mit Kinderwunsch ?

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Athena,

mit dem Schubser hast du ganz recht, dein Thema wartet ja noch auf Antworten. Zu einer ausführlichen Antwort komme ich heute Abend leider nicht mehr, aber ich mache mal den Anfang mit ein paar Sätzen, bestimmt steuern andere Frauen auch noch ihre Erfahrungen bei.

Wenn man schon mal eine PPD hatte, ist das Risiko gegenüber einer Frau "ohne Vorbelastung" erhöht, erneut an einer PPD zu erkranken. Das ist tatsächlich so - statistisch gesehen. Aber es ist auch kein zwingender Automatismus, dass man auf jeden Fall wieder in eine PPD rutscht (ich selbst bin ein Beispiel dafür, dass es nach überstandener PPD beim zweiten Mal auch gut laufen kann). Das hängt von vielen Faktoren ab. Ein großes Plus ist es schon mal, wenn man wirklich ganz gesund und stabil ist, bevor die nächste Schwangerschaft kommt. Und man kann durchaus auch einiges an Prophylaxe betreiben - mehr Entlastung, Gespräche und/oder therapeutische Begleitung ggf. schon in der Schwangerschaft (übrigens auch für den Partner wichtig: es ist ganz normal, dass dein Partner auch Angst hat - immerhin hat er dich sehr krank erlebt, sich wahrscheinlich auch selbst hilflos gefühlt, ist heilfroh, dass es dir wieder gut geht, und hat einfach Angst, was es für euch alle bedeuten würde, dass alles nochmals durchzumachen), eine sorgfältige Planung der Umstände der Geburt, viel Unterstützung und Ruhe im Wochenbett und so weiter. Aber Garantien gibt es trotzdem nicht - nicht dafür, dass die spontane Entbindung klappt, nicht dafür, dass das Stillen klappt, nicht dafür (selbst wenn alles andere klappt), dass die PPD dann ausbleibt. Aber ein Unterschied und Vorteil ist auf jeden Fall, dass man die PPD schon kennt, die Frühwarnzeichen kennt, sich den "Plan B" (z.B. Therapie, Medikamente) schon mal zurecht legen kann - und dass man weiß, dass man es schon mal da raus geschafft hat. Allein dieser Plan B wirkt bei vielen Frauen wie der sprichwörtliche Regenschirm: wenn man den vorsorglich einpackt, bleibt das schlechte Wetter ja dann oft aus.

So, jetzt ist meine Antwort doch länger geworden als geplant. Gerade gibt es übrigens noch einen ähnlichen Thread, vielleicht findest du ja auch da noch ein paar Antworten: http://www.schatten-und-licht.de/forum/ ... =6&t=11911.

Herzliche Grüße
Melanie
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