Ab wann wäre es besser in eine Klinik zu gehen?

[CaSno]

Seit 5 Wochen geht es mir immer schlechter.
Ich kann mich an überhaupt gar nichts mehr erfreuen. Ich hoffe darauf eine Krankheit zu bekommen wo ich dran sterben kann. An aderen Tagen liege ich im Bett und bekomme plötzlich Panik weil ich angst habe nicht mehr wach zu werden. Ich habe schon fast keine Kraft mehr überhaupt noch darüber reden zu können. Ich bin 1-2 mal bei meiner Psychologin und 1 mal die Woche kommt meine Hebamme. Ich hangel mich von Termin zu Termin weil ich hoffe danach wird es besser und ich kann mich über meine Tochter endlich freuen.
Wenn sie bei Oma ist könnte ich heulen, weil ich weiß das ich sie wieder abholen muss. Sowas zu denken macht mich fertig weil sie ja so sehr gewollt war und ich der glücklichste Mensch war als ich Erfuhr das sie ein Mädchen wird.
Ich zähle die Stunden bis mein Mann endlich zuhause ist. Ich kann nicht mal mehr einkaufen gehen. Es ist für mich der blanke Horror geworden.
Am liebsten würde ich mich in unseren Keller setzen und nie mehr raus müssen damit es keiner sieht wie unglücklich und fertig ich bin und ich mich auch nicht mehr dazu äußern muss.
Ich weiß einfach nicht mehr was das richtige ist für mich und mein Kind. Die Bulimie hat ebenfalls wieder einzug gehalten und das raubt nochmal mehr Kraft. Jetzt gerade denke ich auch, was soll man bloß hier von mir denken.
Letzte Woche wurde mir gesagt ich soll mich zusammenreißen, ich bin jetzt Mutter. Ich reiße mich jeden Tag zusammen aber davon bekomme ich auch kein Gefühl zurück. Seitdem Igel ich mich noch mehr ein.

[Sanna]

Ich bin kein Arzt, aber mein Gefühl sagt mir, dass du auf einer MuKi-Station gut aufgehoben wärst. Viel von dem, was du schreibst, kenne ich. Auch das Gefühl, dass man das Kind am liebsten gar nicht bei Oma und Opa abholen würde. Auch ich konnte mich nicht an meinem Kind erfreuen. Ich habe ihn gehasst uns verflucht, dass ich ihn bekommen habe.

Das alles wurde in der MuKi-Klinik in Herten behandelt. Ich bin immer noch depressiv, aber die Bindung zu meinem Kind ist da!! Ich kämpfe für meine Kinder damit wir eines Tages, nach überstandener PPD, wieder eine kleine glückliche Familie sein können. Der erste Schritt dazu war ein Klinikaufenthalt.

LG, Sanna

[Astrid77]

Ich finde du könntest es mal mit einem Klinikaufenthalt probieren - wenn es dir immer schlechter geht ohne bessere tendenzen? Wir hier alle wissen ja, dass Behandlung der Weg zum Erfolg ist.
Oh Mann, das Gefühl dass man heulen könnte wenn man sein Kind wieder bekommt, kenne ich sowas von!!! Bzw. hab ich immer Beklemmungen. Meine kleine schläft im wohnzimmer auf der couch weil sie so unruhig ist und mein mann füttert sie nachts. Morgens umkreise ich dann die couch und brauche eine weile um überhaupt etwas anderes als Angst diesem kleinen Wesen gegenüber zu empfinden. Wenn das noch schlimmer werden würde, wie es bei dir wohl der Fall ist, na klar, dann kann man die Klinik doch mal ausprobieren. Du unterschreibst dort ja keinen Vertrag mit Blut dass du dort bleiben musst.

[Anke]

Hallo Carmen,

weiß denn Dein Mann, wie schlecht es Dir genau geht? Weiß er, dass Du sogar nicht mehr einkaufen gehen kannst? Dass fast alles Horror für Dich ist? Kennt er Deine Panikattacken?

Ich möchte Euch dringend raten, einen Notfallplan zu erstellen: nämlich, dass entweder Dein Mann (kurzfristig) oder Deine Schwiegereltern tagsüber zu Dir kommen (Urlaub, Krankmeldung...) und sich (auch) um DICH kümmern, DIR zur Seite stehen, für DICH da sind.
Desweiteren sprich bitte unbedingt mit Deinem Arzt hinsichtlich Medikament. Vielleicht sollte die Dosis geändert/erhöht werden? Evtl. ein zusätzliches Medikament?

Und wenn Du es gar nicht mehr aushalten solltest: geht in die nächste Ambulanz eines Krankenhauses.

Ich weiß, wie schlimm es Dir geht - aber ich weiß auch, dass es wieder besser bzw. gut wird! Versprochen!

Halte noch etwas durch - wir helfen Dir gerne dabei.

[CaSno]

Gestern ist es ihm glaube ich so richtig deutlich geworden. Ich habe ihm nochmal gesagt das ich einfach nicht mehr gerne raus gehe. Angst vor allem und jedem habe wieder. Ich abends ebenfalls schon angst habe wie der Tag wohl werden wird.
Und gestern ist er dann mit ihr zu Oma gegangen damit ich schlafen konnte. War allerdings so unruhig das sich alles direkt gedreht hat als ich die Augen zu gemacht habe. Gestern habe ich ihm das auch gesagt das sie am liebsten ganz weg bleiben soll.
Hab nur noch geheult, was ich bisher nur bei meiner Psychologin konnte. Dabei war sie gestern das entspannteste Kind was man sich vorstellen konnte.

Mit dem einkaufen sind Sachen von früher die ich wieder hart erarbeitet habe, aber jetzt wieder ausgelöst wurden. Diese Woche wollte ich zwei mal einkaufen gehen ich stand fertig an der Tür mit Taschen, Maxi Cosi, einfach alles. An der Tür habe ich dann gemerkt das ich wieder angst habe und es einfach nicht schaffe da jetzt raus zu gehen.

Heute nimmt sich meine Schwiegermutter früher frei. Nächste Woche kommt die Uroma der kleinen helfen. Ich denke immer dann kannste endlich richtig Haushalt machen. Aber was wird passieren? Gar nichts

Ist glaube ich alles ziemlich durcheinander aber genau so sieht es in meinem Kopf aus.

[Marika]

Ein liebes Hallo,

es tut mir sehr, sehr leid, dass es dir im Moment so schlecht geht.

Meine Frage: Nimmst du ein Medikament? Wenn nein - es wäre wohl dringend an der Zeit, da Therapie alleine anscheinend nicht reicht. Auch dein Gedanke mit der Klinik ist sicher überlegenswert - das könntest du zusammen mit deinem Arzt besprechen... aber: SOFORT - nicht noch zuwarten. Bitte hol dir ganz schnell deinen Arzt an die Seite, damit ihr Hilfsmaßnahmen einleiten könnt. Am besten noch heute. Du kannst auch deinen Mann bitten, dich zum Arzt zu begleiten oder dort an zu rufen. Je schneller - umso besser und umso eher geht es dir wieder besser!

[CaSno]

Medikamente nehme ich jetzt wieder seit 3 Wochen. Fluoxetin 20 mg und im absoluten Notfall tavor.
Habe heute wieder einen Termin bei meiner Ärztin. Hab nur so schreckliche Angst davor

[Sabrina M.]

Liebe Carmen,

ich hoffe, deine Ärztin konnte dir heute weiterhelfen?

Ich kenne diese Ängste ebenfalls mit dem einkaufen und so weiter noch aus meiner akuten Krise. Aber ganz wichtig für dich-es wird wirklich wieder besser. Du brauchst ganz viel Entlastung und die richtige Medikation.

[zita]

Hallo, es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht und ich kann deine Ängste und Sorgen sehr gut nachempfinden: so ging es mir vor einigen Jahren auch!! Hoffe, dein Arztbesuch war heute hilfreich.

In meiner schlimmsten Zeit habe ich mit meinem Mann zusammen einen Hilfeplan gebastelt: wir hatten keine Verwandschaft in der Gegend und auch sonst niemanden, Geld war auch nicht üppig, aber wir haben dann eine Studentin gesucht, sie ist 2-3 Mal pro Woche am Vormittag gekommen und mti meinem Sohn rauß gegangen oder hat mir eben einfach nur mal die Verantwortung abgenommen. Das hat mri sehr gut getan. Vielleicht wäre das auch was für dich: regelmäßige Zeiten der Entlastung.

Und dann natürlich gute Medis, ich habe damals ein AD und ein NL genommen, meine Rettung.

Ich drücke dir die Daumen, es wird besser, auch du wirst deinen Weg finden.

Lg Zita