Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Moderator: Moderatoren
Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Hallo ihr Lieben,
ich bin in heller Aufregung. Monatelang habe ich mich mit dem Gedanken gequält, ich könnte meiner 4 Monate alten Tochter Wäschetrocknerwasser geben, jetzt ist noch ein viel schlimmerer Gedanke gekommen. Die kleine saß gestern auf meinem Schoß und ich habe Ihre pulsierende Fontanelle gesehen. Und da kam die Angst ich könnte da rein drücken.
Ich habe so unglaubliche Angst und bin heute schon den ganzen Tag am Weinen und richtig depressiv.Was mache ich denn jetzt nur. Das fühlt sich alles so schlimm und Ausweglos an.
Lg Jessica
ich bin in heller Aufregung. Monatelang habe ich mich mit dem Gedanken gequält, ich könnte meiner 4 Monate alten Tochter Wäschetrocknerwasser geben, jetzt ist noch ein viel schlimmerer Gedanke gekommen. Die kleine saß gestern auf meinem Schoß und ich habe Ihre pulsierende Fontanelle gesehen. Und da kam die Angst ich könnte da rein drücken.
Ich habe so unglaubliche Angst und bin heute schon den ganzen Tag am Weinen und richtig depressiv.Was mache ich denn jetzt nur. Das fühlt sich alles so schlimm und Ausweglos an.
Lg Jessica
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Hallo, ganz ruhig. Du musst versuchen ihn ziehen zu lassen! Der Zwang sucht sich leider immer was anderes. Versuch mit dem Gedanken so umzugehen wie mit dem Gedanken mit dem Wasser.
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Das hat 4Monate gedauert bis der Gedanke besser wurde. Ich streichel meine kleine jetzt öfters auf dem Kopf um ihr und mir zu zeigen,dass ich mir vertrauen kann.
Ich will das alles nicht mehr. Es ist so anstrengend und ich bin so müde.
Ich will das alles nicht mehr. Es ist so anstrengend und ich bin so müde.
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Hallo,
was du durchmachst ist leider normal im Zuge der ZG. Bei einem bleibt es nicht, es kommen die unmöglichsten und absurdesten dazu - meist dann, wenn man einen "besiegt" hat. Übrigens ist dein jetziger mit der Fontanelle einer, der extrem oft vor kommt. Aber auch bei diesem - wie auch bei allen anderen gilt: Es ist nur ein Gedanke der NORMAL ist und auch von anderen Menschen schon gedacht wurde. Nur du bewertest den Inhalt völlig falsch und reagierst mit Angst und Panik. Das setzt die Spirale von Angst-ZG-Panik in Kraft und zieht dich immer wieder weiter runter.
Reagieren musst du auf diesen neuen ZG wie auch schon bei dem vorherigen. Es ist genau das selbe Prinzip, nur der Inhalt etwas anders - aber genau dieser - nämlich der Inhalt - ist NICHT WICHTIG!
Es gibt natürlich auch die medikamentöse Unterstützung wie du weißt wenn es gar nicht mehr geht. Ich glaube du wolltest ja erst mal schauen ob es ohne geht, wenn ich richtig im Bild bin. Therapeutisch machst du schon was? Sorry, ich habe es jetzt grad nicht mehr im Kopf.
was du durchmachst ist leider normal im Zuge der ZG. Bei einem bleibt es nicht, es kommen die unmöglichsten und absurdesten dazu - meist dann, wenn man einen "besiegt" hat. Übrigens ist dein jetziger mit der Fontanelle einer, der extrem oft vor kommt. Aber auch bei diesem - wie auch bei allen anderen gilt: Es ist nur ein Gedanke der NORMAL ist und auch von anderen Menschen schon gedacht wurde. Nur du bewertest den Inhalt völlig falsch und reagierst mit Angst und Panik. Das setzt die Spirale von Angst-ZG-Panik in Kraft und zieht dich immer wieder weiter runter.
Reagieren musst du auf diesen neuen ZG wie auch schon bei dem vorherigen. Es ist genau das selbe Prinzip, nur der Inhalt etwas anders - aber genau dieser - nämlich der Inhalt - ist NICHT WICHTIG!
Es gibt natürlich auch die medikamentöse Unterstützung wie du weißt wenn es gar nicht mehr geht. Ich glaube du wolltest ja erst mal schauen ob es ohne geht, wenn ich richtig im Bild bin. Therapeutisch machst du schon was? Sorry, ich habe es jetzt grad nicht mehr im Kopf.
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Hey, dass ist leider völlig normal. Als ich deine Geschichte mit dem Wäschetrocknerwasser gelesen habe, habe ich mich ehrlich gesagt gewundert das du nur einen ZG hast. Bei mir kommen über den Tag zig verschiedene. Diesen Gedanken hatte ich auch einige Zeit lang.
Inzwischen bin ich soweit, dass ich nicht mehr in Angst und Panik verfalle.
Inzwischen bin ich soweit, dass ich nicht mehr in Angst und Panik verfalle.
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Ooh, das kommt mir sehr bekannt vor. Ich kann bestätigen, das es anscheinend ein häufiger ZG ist. Bei mir ist es nun sozusagen ein "alter", der mir keine Angst mehr macht, oder mich zumindest nicht mehr in Panik versetzt.. aber ich kann deine Reaktion nachfühlen, denn bei "neuen" ZG'S bin ich auch alles andere als gelassen.
Dennoch: Es sind tatsächlich nur "harmlose" Gedanken..total furchtbare, entsetzliche und trotzdem HARMLOSE Gedanken.
Dennoch: Es sind tatsächlich nur "harmlose" Gedanken..total furchtbare, entsetzliche und trotzdem HARMLOSE Gedanken.
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Ja im Moment ist noch die kennlernphase bei der Therapeutin. Ich will es erstmal ohne Medikamente probieren, bin aber nicht abgeneigt wieder Fluoxetin oder ähnliches zu nehmen.
Also ist der Gedanke mit der Fontanelle doch verbreitet. Ich dachte es wäre doch wieder ein abstrakter Gedanke. Wie seid ihr mit dem Gedanken umgegangen? Ich meine, ich habe den Trockner weiterhin geleert und jetzt streichel ich oft den Kopf der Kleinen,damit die Angst weggeht.
Also ist der Gedanke mit der Fontanelle doch verbreitet. Ich dachte es wäre doch wieder ein abstrakter Gedanke. Wie seid ihr mit dem Gedanken umgegangen? Ich meine, ich habe den Trockner weiterhin geleert und jetzt streichel ich oft den Kopf der Kleinen,damit die Angst weggeht.
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Du musst lernen den Gedanken nicht als schlimm zu bewerten. Denke dir "na und" oder dergleichen. Eine weitere Möglichkeit ist dem Gedanken einen Namen zu geben und mit ihm zu reden so nach dem Motto: du schon wieder...Ich kenne dich doch...Du brauchst nicht zu kommen...Es ist alles in Ordnung.
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Guten Morgen,
ich muß das wirklich wieder lernen. Meine Therapie ist jetzt drei Jahre her und von da an hatte ich bis zu der Geburt meiner Tochter keine akuten Zwangsgedanken. Da konnte ich schlechte Gedanken einfach so wegwischen. Wieso fällt es mir jetzt auf einmal so schwer? Weil es meine Tochter betrifft?
ich muß das wirklich wieder lernen. Meine Therapie ist jetzt drei Jahre her und von da an hatte ich bis zu der Geburt meiner Tochter keine akuten Zwangsgedanken. Da konnte ich schlechte Gedanken einfach so wegwischen. Wieso fällt es mir jetzt auf einmal so schwer? Weil es meine Tochter betrifft?
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
ja, weil es das LIEBSTE betrifft was du hast - deine Tochter!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir verraten könntet wie ihr den Gedanken eins ausgewischt habt. Vorhin habe ich Stifte an ihren Kopf gehalten und es ist natürlich nichts passiert. Meint ihr so könnte es klappen?
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- power user
- Beiträge: 530
- Registriert: 07:01:2015 12:57
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Hallo Du Liebe,
Ich habe deine Frage gerade als Anlass genommen, mal meine alten Therapieunterlagen hervorzukramen.
Ich habe meinem Zwang erst so richtig eins "auswischen" können durch die angeleitete VT. Für mich war die Schulung über das Krankheitsbild (8 Sitzungen, je eine Stunde lang) sehr wichtig. Allerdings lese ich heute kaum mehr gezielt Fachliteratur über Zwänge (eher mal zu Gehirnfunktionen allgemein oder Wirkung von Meditation auf Gehirn etc...), das andere überlasse ich Marika . Daran anschließend, war es mir wichtig das strukturierte "Gedankentagebuch" zu schreiben. Also ein Arbeitsblattmit der Doku über 1) Situation/Ort, 2) aufdringlicher Gedanke, 3) automatisierter/katastrophisierender Gedankenablauf/Fehlinterpretation, 4) Gefühle/Körperliche Reaktion (von 0-100). Das war sehr gut, um den schnellst Zwang erkennen zu lernen.
Expositionen waren mir immer wichtig plus in kein Vermeidungsverhalten zu fallen. Wobei ich keine so starken ZGs mehr hatte, wie während meiner ersten ZG-Episode vor ca. 20 Jahren. Die Expos gingen bei mir deswegen recht problemlos, also ohne Angstattaken, Panik... Parallel ging es darum, zu den irrationalen ZGs, rationale, alternative Gedanken und Verhaltensweisen zu entwickeln...
Ich finde es gut, dass Du kein Vermeidungsverhalten zeigst und "Expos" machst. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es Dir zusätzlich gut tut, ein paar Therastunden gezielt zum Zwang zu nehmen, damit Du sozusagen wieder von der Zwangsbühne auf die normale Lebensbühne wechseln kannst. Der Zwang hat dich nun in einer völlig neuen Lebenssituation überfallen. Da musst Du vermutlich erst wieder lernen, wie man konkret vorgehen kann. Und der Zwang kommt immer fies und mächtig daher
Helfen Dir denn Deine alten Theraerfahrungen?
Mit lieben Grüßen
die Graureiherin
Ich habe deine Frage gerade als Anlass genommen, mal meine alten Therapieunterlagen hervorzukramen.
Ich habe meinem Zwang erst so richtig eins "auswischen" können durch die angeleitete VT. Für mich war die Schulung über das Krankheitsbild (8 Sitzungen, je eine Stunde lang) sehr wichtig. Allerdings lese ich heute kaum mehr gezielt Fachliteratur über Zwänge (eher mal zu Gehirnfunktionen allgemein oder Wirkung von Meditation auf Gehirn etc...), das andere überlasse ich Marika . Daran anschließend, war es mir wichtig das strukturierte "Gedankentagebuch" zu schreiben. Also ein Arbeitsblattmit der Doku über 1) Situation/Ort, 2) aufdringlicher Gedanke, 3) automatisierter/katastrophisierender Gedankenablauf/Fehlinterpretation, 4) Gefühle/Körperliche Reaktion (von 0-100). Das war sehr gut, um den schnellst Zwang erkennen zu lernen.
Expositionen waren mir immer wichtig plus in kein Vermeidungsverhalten zu fallen. Wobei ich keine so starken ZGs mehr hatte, wie während meiner ersten ZG-Episode vor ca. 20 Jahren. Die Expos gingen bei mir deswegen recht problemlos, also ohne Angstattaken, Panik... Parallel ging es darum, zu den irrationalen ZGs, rationale, alternative Gedanken und Verhaltensweisen zu entwickeln...
Ich finde es gut, dass Du kein Vermeidungsverhalten zeigst und "Expos" machst. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es Dir zusätzlich gut tut, ein paar Therastunden gezielt zum Zwang zu nehmen, damit Du sozusagen wieder von der Zwangsbühne auf die normale Lebensbühne wechseln kannst. Der Zwang hat dich nun in einer völlig neuen Lebenssituation überfallen. Da musst Du vermutlich erst wieder lernen, wie man konkret vorgehen kann. Und der Zwang kommt immer fies und mächtig daher
Helfen Dir denn Deine alten Theraerfahrungen?
Mit lieben Grüßen
die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Ich war 3 Jahre beschwerdefrei und bin richtig aufgeblüht in dieser Zeit. Zwischendurch kam ab und an ein komischer Gedanke und den hab ich meist mit dem Gedanken abgetan "Und dann ist es so, und wenn ich sowas mache, dann gehöre ich auch nicht unter Menschen. "Aber grad jetzt wo ich die Kleine habe ist es so verdammt schwer . Sie ist ja total von mir abhängig.
Also ich kann mich irgendwie am meisten nur an die Konfrontation mit der Angst erinnern. Das hat damals schon super geholfen. Ich glaube mein Problem ist die Ungeduld und die Enttäuschung, dass ich wieder Beschwerden habe. Die drei Jahre waren von meiner Lebensqualität her ein Traum. Jetzt hab ich manchmal Panik dass es wieder so schlimm wie früher wird.
Also ich kann mich irgendwie am meisten nur an die Konfrontation mit der Angst erinnern. Das hat damals schon super geholfen. Ich glaube mein Problem ist die Ungeduld und die Enttäuschung, dass ich wieder Beschwerden habe. Die drei Jahre waren von meiner Lebensqualität her ein Traum. Jetzt hab ich manchmal Panik dass es wieder so schlimm wie früher wird.
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Das ist doch super, dass es dir so gut ging! Da kommst du auch wieder hin. Jetzt brauchst du Geduld und die richtigen Fachleute an deiner Seite. Dann wird das schon. Freu dich darauf!
LG, Sanna
LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Re: Panik- ein neuer aggressiver Zwangsgedanke
Ich mal mir manchmal aus,dass es nicht besser wird.
Das ist eine ganz fiese Krankheit und es ist so verdammt anstrengend immer gegen zu kämpfen. Ich bin so müde und gehe am Donnerstag zu meiner Hausärztin um mir ein Medikament verschreiben zu lassen.
Könnt ihr irgendwas positives aus eurer Erkrankung mitnehmen?
Das ist eine ganz fiese Krankheit und es ist so verdammt anstrengend immer gegen zu kämpfen. Ich bin so müde und gehe am Donnerstag zu meiner Hausärztin um mir ein Medikament verschreiben zu lassen.
Könnt ihr irgendwas positives aus eurer Erkrankung mitnehmen?