Werden die Geanken je aufhören?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
oceansoul

Werden die Geanken je aufhören?

Beitrag von oceansoul »

Hallo zusammen,

nachdem es seit meiner zweiten Anmeldung hier doch wieder ein Weilchen her ist, konnte ich mich jetzt endlich aufraffen, mal ein neues Thema zu starten.

Seit meiner akuten PPD im August 2016 bin ich mittlerweile wieder weitgehend stabil und nehme auch keine Medikamente mehr.

Ich liebe meine Tochter und habe mich mit meiner Mutterrolle arrangiert.

"Arrangiert" ist aber auch schon alles. Ich ertappe mich trotzdem noch öfters bei Gedanken wie z.B. "Wenn ich jetzt kein Kind hätte, könnte ich..." Oder "Früher, ohne KInd, war alles einfacher...". Vor allem dann wenn ich mitbekommen, was kinderlose Bekannte alles machen.
Es ist nicht so, dass mich diese Gedanken dann so runterziehen wie früher (ich habe z.B. in der AKutphase einen BEricht über ein Festival im Fernsehen gesehen und gedacht "Letztes Jahr war ich da auch noch, das werde ich jetzt nie wieder machen können..." und stundenlang geweint).

Aber die Gedanken sind da. Besonders wenn es mir sowieso nicht gut geht. Ich habe dann ein schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenüber.

Ich frage mich, ob diese Gedanken je aufhören oder ob das einfach noch Überbleibsel der akuten PPD sind, welche auch irgendwann aufhören.

Mich würde interessieren, wie das bei euch war.

LG oceansoul
Christina

Re: Werden die Geanken je aufhören?

Beitrag von Christina »

Hallo oceansoul,
Ich finde diese Gedanken an sich nicht schlimm. Mit einem kleinen Kind ist man nun mal eingeschränkt im Vergleich zur kinderlosen Zeit. Warum sollte man das nicht auch „...“ finden. Als Frau trägt man ja leider meist die Hauptverantwortung, ob man das vorher geplant hat oder nicht. Und ich persönlich finde es auch nervig, das Haus nicht mehr spontan einfach so verlassen zu können, sondern immer dran zu denken „hat das Kind dann Hunger, muss ich was mitnehmen, was, wenn es müde ist...“. Das ist ätzend!!!

Meine Ärztin meinte mal, die Mutterrolle muss jeder für sich definieren und man darf sich nicht in irgendwelche Klischees drängen lassen. Du willst auf ein Festival? Dann lässt sich das bestimmt irgendwie organisieren. Glaubst du dort sind nur Kinderlose?! Und die Zeit spielt für uns, die Kinder werden größer und bleiben ja nicht ewig so pflegebedürftig.

Ich denke solche Gedanken sind irgendwie auch „gesund“! Keiner sagt schließlich „jaaaa, ich will ein Kind weil ich dann nix mehr machen kann, angehängt bin und der Tag nur aus Windeln, Füttern und beruhigen besteht!“. Die meisten sind nur nicht so ehrlich, dass zuzugeben.
Antworten