Stress und Zwangsgedanken

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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November17
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Stress und Zwangsgedanken

Beitrag von November17 »

Hallo zusammen,

oft lese ich und es wurde auch mehrfach im Forum erwähnt, dass Belastung und Stress die ZG fördern.

Ich habe heute wieder arg Gedanken und den Drang dahinter. Privat ist auch etwas sehr schlimmes vorgefallen, mit hoher Enttäuschung verbunden.

Die Gedanken/Aggression kochen quasi über. Warum kommen solche Gedanken dem Kind ggü. statt bspw. der Person ggü, die den Stress bei mir ausgelöst hat? Das Ereignis heute hat inhaltlich auch nichts mit dem Inhalt der Gedanken zu tun und warum äußert sich diese Last, Enttäuschung, Wut etc gegen das Kind und in solch einer Form?
sternschnuppe_

Re: Stress und Zwangsgedanken

Beitrag von sternschnuppe_ »

Hallo du Liebe,

ich gehe davon aus, dass Stress die ZG begünstigt, weil man ja durch den Stress schon nervlich angespannt ist. Dadurch hat der Zwang ein leichteres Spiel als wenn man entspannt ist.

Die Gedanken richten sich gegen dein Kind, weil es für dich das Wichtigste auf der Welt ist. Der Zwang sucht sich gerne die Personen, die wir am meisten lieben. Sonst hätte er so gut wie keine Macht über uns. Oftmals betreffen die aggressiven ZG Schwächere. Bei mir richten sie sich manchmal sogar gegen meine Katzen, die mir auch so unendlich wichtig und schwächer sind.

Soweit das was ich dir dazu sagen kann.

Lg
November17
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Re: Stress und Zwangsgedanken

Beitrag von November17 »

Liebe Sternschnuppe,

das beobachte ich auch oft jetzt wo du es sagst. Auch Invalide etc sehe ich direkt mit anderen Augen. Momentan sogar mit Tränen verbunden also noch emotionaler als sonst und dann teilweise sprießen wieder Gedanken durch den Kopf.

Und ich habe indirekt eine Dauerbelastung. Einerseits mein jetziges Problem und andererseits das Beziehungsproblem, was mich begleitet und gestern wieder plötzlich aktuell wurde.

Was ich vor allem merke, dass ich innerlich auch Scham empfinde, obwohl mein Mann den Fehler begann. Eine Co-Abhängigkeit wie meine Therapeutin meinte.

Und dieses ganze wirr warr der Gefühle projiziert sich stark auf die Gedanken, Empfindungen etc. Das kann ich noch nicht auseinanderhalten und zuordnen.
sternschnuppe_

Re: Stress und Zwangsgedanken

Beitrag von sternschnuppe_ »

Hallo,

ich bin manchmal auch total emotional und sensibel. Das ist ja dann immer das paradoxe an den Gedanken.

Es tut mir sehr leid, dass du Probleme in der Beziehung hast. Gerade in dieser Phase ist jeder Rückhalt besonders wichtig. Dann fühlst du dich indirekt für seine Handlungen auch verantwortlich oder? Ich glaub das ist auch typisch für unser Wesen. Man fühlt sich schnell überverantwortlich und bezieht alles auf sich. Das kenne ich von mir auch sehr gut.

Ist die Therapeutin jetzt mal mehr auf die Gedanken eingegangen? Ich denke, das wäre eine sehr wichtige Hilfe, die du gerade sehr brauchen könntest.

Lg
November17
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Re: Stress und Zwangsgedanken

Beitrag von November17 »

Hallo,

ja ich fühle mich schuldig, dann auch Scham was die anderen denken, wenn es raus käme. Angst vor der Zukunft und materieller sichherheit. Angst vor dem Alleinesein.

nicht so wirklich. Am Montag hatte ich ihr erzählt, dass die Gedanken durch einen Artikel stärker wurden etc. und sie hat mit mir eine Distanzübung gemacht sprich ich sollte auf sie zugehen und klar irgendwann blieb ich stehen. Sie wollte mir dadurch zeigen, dass ich Grenzen kenne und akzeptiere und jemand anderes dies wohl nicht könnte.

Und dann war mein Protokoll Thema, und dass ich sehr viel mit dem Kleinen mache. Dass ich evtl langsam loslassen könnte um mir meine eigene Ruhe und Auszeiten zu gönnen. Entspannung sei sehr wichtig.

Ich bin im Moment so mega sensibel, vorhin in der Krabbelgruppe lief ein Mädchen auf mich zu direkt in mein Arm und ich hätte heulen können. Und jetzt gerade sind wir wieder Heim und zwar alleine, Baby schläft, und ich merke wie die Unruhe wieder steigt.
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