Zwangsgedanken

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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sternschnuppe_

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von sternschnuppe_ »

Besprich das doch ausführlich mit deiner Therapeutin. Sprich sie drauf an, dass du gern Nähreres über ZG und den Umgang mit ihnen erfahren möchtest. Dann wird sie doch hoffentlich mal genauer drauf eingehen :-) Da hilft es auf Dauer nicht nur den Alltag oder die Vergangenheit zu erörtern. Das spielt auch eine Rolle aber heute sind die Experten so weit, dass sie sagen, dass Psychoanalyse bei ZG kontraproduktiv ist, da es wirklich einfache Gedanken sind, die aus dem Nichts aufploppen und die jeder hat oder bekommen kann.

Also allein, dass du schon wieder zweifelst, zeigt doch eindeutig, dass es nur ZG sind. :wink:
Hol dir mal den Kobold und lies ein wenig drin, das hilft sicher auch ein bisschen. Glaub als Hörbuch gibt es ihn nicht. Ansonsten bei Youtube gibt es auch tolle Videos, z.B. von Dr. Willi Ecker, ein Psychologe, der alles sehr genau erklärt in mehreren Videos und deutschsprachig :) Sonst gibt es halt sehr viele in Englisch. Ich glaube immer, die sind da schon ein wenig weiter mit ihren Erkenntnissen.

Lg
November17
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Re: Zwangsgedanken

Beitrag von November17 »

Hi Sternschnuppe,

ich habe mir gestern in der Tat den Kobold bestellt und warte auf Lieferung! :?
Wenn ich ihn erst einmal lese, gehen meine Fragen bestimmt erst recht los. Ihr tut mir schon leid! :D

Heute hatte ich wieder Sitzung und es gab so viele private Themen auf einmal wo sie Konflikte sieht und sah. Sie war erstaunt, wie ruhig ich dort überhaupt sitzen könnte, sie wäre schon vor Wut "geplatzt" in einer Sache. Sie meinte zudem, ob die Gedanken ggf aus Hilflosigkeit kommen und kamen und ich darüber nachdenken solle.

Ach du sagst das immer so schön, selbst das hinterfragen, ob sie sich irrt sei ein Indiz für ZG. Wenn ich das wenigstens für mich so sehen würde und könnte.
Die Gefühle verleiten mich immer zu glauben was ich denke, es wirkt immer so real und wie ein wollen.
sternschnuppe_

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von sternschnuppe_ »

Aber ich finde den Ansatz mit der Hilfslosigkeit nicht so hilfreich.
Genau das würde den Gedanken wieder viel mehr Bedeutung beimessen als sie im Grunde haben.
Das klingt dann wie "Weil ich mich hilflos fühle, spinn ich mir Horrorszenarien zusammen." Oder es weckt dann wieder die Angst durch die ZG unterdrückte Wut ausleben zu wollen, was aber nicht so ist.

Ich schätze durch Stresssituationen fallen uns solche Gedanken eher auf und wir stolpern dann darüber aber wir rufen sie nicht bewusst hervor.

Ich glaub irgend ein Psychologe hat diese ZG mal mit einer Allergie verglichen: Wir reagieren heftig auf sie als wäre das Hirn allergisch. Während andere Menschen nicht so drauf sensibilisiert sind. Oft wird es auch als Überreaktion beschrieben. Wir haben eine sehr ängstliche Amygdala.
Jo**

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Jo** »

Hallo zusammen,

Jetzt muss ich mich doch einmal wieder melden! Ich habe mir vor vier Wochen den Fuß gebrochen und ich hatte vor zwei Wochen immer wieder sporadisch meine Schwiegermama da!, in dieser Zeit ging es mir so gut wie lange nicht mehr, mir wurde viel abgenommen z.b. das Wickeln, ich hatte sehr viel Ablenkung weil ich ständig in Gespräche verwickelt war! Ich habe auch letzte Woche noch gemeint ich bin geheilt, ich konnte super mit den Situationen umgehen habe Blumen im Garten gepflanzt und auch wenn einmal negative Gedanken gekommen sind, habe ich die nicht ernst genommen. Jetzt seit ein paar Tagen sind die Zwänge wieder stärker, ich zweifle an allem, und wie auch Marika gesagt hat, besonders in guten Situationen hatte ich manchmal den Gedanken “ach komm tu doch jetzt nicht so scheinheilig, eigentlich willst du es doch, du bist bestimmt ein Monster!“
Vor allem bin ich jetzt wieder so genervt und ungeduldig weil es mir ja schon so gut ging, und dann hocke ich wieder da und Stelle einfach alles infrage!
Fühlt ihr euch wenn ihr in diesem Strudel seid auch wie fremdgesteuert auf alles hoch empfindlich und sensibel, alles überbewerten und übersexualisieren! Es ist verrückt was das auf einmal für Ausmaße annehmen kann, da fällt es mir dann doch sehr schwer wieder raus zu kommen wenn es einmal soweit ist. Ich habe das Gefühl ich muss in der Früh irgendwie schon versuchen die Kurve zu kriegen damit es nicht soweit kommt!

Ich habe jetzt aus den Büchern folgendes gelernt: den Gedanken als Gedanken erkennen, in akzeptieren ihn benennen dann versuchen ihn nicht sofort wieder loszuwerden sondern sich dabei Zeit lassen und auf jeden Fall bei seiner Aktivität die man gerade macht dabei bleiben! Außerdem ist es wichtig wenn ich das richtig verstanden habe Ablenkung zu finden, bei Dingen die einem gut tun z.b. Bewegung oder sich mit Freunden treffen! Was mache ich nur an Tagen an dem mir das alles nicht gelingt, hat jemand Erfahrungen mit diesen Bändern an den Handgelenken, Gedankenstopp.?!
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