Zwangsgedanken oder Depression????

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Jo**

Zwangsgedanken oder Depression????

Beitrag von Jo** »

Hallo ,

Meine Frage an euch wäre, hat jemand Erfahrung damit dass seine anfänglichen Zwangsgedanken sich gewandelt haben? Ich hatte ursprünglich sexuelle, die sind jetzt in den Hintergrund getreten dass ich ja zum Teil vergesse dass sie da sind, was für mich schon ein sehr guter Fortschritt ist auf jeden Fall! Im Moment ist es nur so, dass die Kleine wahnsinnig anstrengend ist und sehr an mir hängen, und dass ich immer wieder die Gedanken habe, dass ich das alles gar nicht wollte, dass die Familie ein Fehler ist und dass ich sie vielleicht nicht lieben könnte. Diese Gedanken drängen sich immer und immer wieder auf und lösen natürlich dementsprechend schlechte Gefühle in mir aus, diese Gedanken, depressive Stimmung halten dann sehr lange an. Handelt es sich hier um Zwangsgedanken oder sind diese depressive Gedanken?? Meine große Frage hinter alledem steht aber immer, entspricht es wirklich der Wahrheit!!!!!??
:( :( Für mich fühlt es sich dann immer wieder so real an, dass ich den Zweifeln erliege.
Gestern war ich mit meiner Freundin und ihrem kleinen unterwegs, der ist mega anhänglich, geht nie von ihr weg, und sie genießt es einfach nur! Ich habe nur für mich gedacht, oh Gott ich kann nur hoffen dass das bei der kleine niemals so sein wird. Ich weiß auch nicht, ich war schon immer sehr selbständig schon viel für mich, ich bin auch mit mir immer sehr gut klar gekommen, bin eigentlich eine offene und wirklich humorvolle Person, zu viel Anhänglichkeit kann für mich schon belastend werden... Eine bekannte nennt meine jetzige Situation als ein Art Umstellungsproblem. Mhmm

Meine Medikation nehme ich weiter so, Verhaltenstherapie mache ich eigentlich wenig weil ich nicht das Gefühl habe dass es mir was bringt, ich komme mit der Achtsamkeit Akademie und Meditationen eigentlich ganz gut voran, dachte ich...

Über eine Antwort würde ich mich freuen, lieben Dank!
Kikke

Re: Zwangsgedanken oder Depression????

Beitrag von Kikke »

Hey,
Die Gedanken, die du beschreibst, kenne ich: ich will das gar nicht. Ich will mein Kind nicht, ,bis hin zu, ich habe mich selber krank gemacht, damit ich mich nicht um meinen Sohn kümmern muss. Ich hatte zusätzlich lebensmüde Gedanken: hoffentlich fährt mir ein Auto rein, damit es endlich vorbei ist.
Meine Diagnose war schwere depressive Episode mit psychotischen Anteilen. Von Zwangsgedanken war nie wirklich die Rede. Vlt hilft dir die Einschätzung.

Was ich die mitgeben kann: es entspricht nicht der Wahrheit. Dann wären deinen Gefühle und en Gedanken nicht so schlecht. Das ist das Problem ist der Depression: das zusammenpassen von Gedanken und Gefühlen.

Hast du Mal überlegt, zu einem anderen Therapeuten zu gehen oder deinem aktuellen die Situation zu schildern?
Alles Liebe.
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Marika
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Re: Zwangsgedanken oder Depression????

Beitrag von Marika »

Hallo!

Bei ZG ist es eigentlich meistens so, dass sie wechseln, das kann auch tagsüber sein. Bei mir war es tatsächlich so, dass ich gefühlte Mio. ZG am Tag hatte - und die waren kunterbunt durcheinander gewürfelt und komplett verschieden.

Das was du beschreibst hatte ich auch eine Zeitlang, ich kenne auch viele andere Mamas die davon Berichten... Sogar Gesunde.! Das zeigt wieder deutlich, dass es sich eigentlich um normale Gedanken handelt die mit dem Zwang besetzt wurden. Ich mit diesen ZG genau so umgegangen wie mit allen anderen...

Du beschreibst alles sehr klar und reflektiert, daher bin ich der Meinung, dass es sich auch hier um ZG handelt. Mein Psychiater hat das damals bei mir jedenfalls so eingestuft. Hier wäre jetzt die Einschätzung deines Therapeuten gefragt.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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