Warum wieder so schlecht?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Mel
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Re: Warum wieder so schlecht?

Beitrag von Mel »

Hallo Christina,
vielen Dank und herzlich Willkommen (ich glaube ich habe noch nichts von dir in der Vorstellungsrunde gelesen). Wie alt ist denn dein Kind? Bist du gut versorgt, was Therapie und medikamentöse Versorgung angeht?
Ich muss aber trotz allem sagen, dass es viele Dinge gibt, die sich gebessert haben- um dir ein bisschen Mut zu machen:
Ich kann gut mit meinem Sohn alleine sein.
Dank der Medikamente kann ich mittlerweile gut essen und schlafen.
Ich fühle mich nicht mehr ständig leer, erschöpft, traurig und ängstlich.
Ich mache kleine Unternehmungen ohne ständige starke Angstgefühle.
Ich kann zwischendurch Freude empfinden und lachen.
Ich kann mich auf etwas konzentrieren.
Die innere Unruhe ist weniger und gleichzeitig bin ich produktiver, schaffe mehr.
Ich würde sagen davon hat mir mein erstes Medikament ein Stückchen geholfen und mein „neues“ bestimmt ein größeres Stückchen, dazu Therapie, Übung, und vielleicht ein ganz kleines bisschen der „natürliche“ Heilungsprozess.
Ja, es sind auf die zwei Jahre gesehen nur kleine Schritte im Vorwärtskommen und es gab und gibt immer wieder Rückschläge.... aber ich weiß, dass es hier ganz viele Frauen geschafft haben, wieder glücklich zu werden und ein ganz „normales“ Leben zu führen, auch nach mehreren Jahren.
Lies mal die Positiv-Beiträge um dir ein bisschen die Last zu nehmen. Und vielen Frauen denen es wieder gut geht kehren erstmal dem Forum den Rücken, vielleicht, weil sie sich nach überstandener Krankheit erstmal mit positiveren Dingen beschäftigen und die Normalität genießen.
Und ja: Die PPD ist allgegenwärtig. Sie ist in meinen Gedanken präsent und auch für mein Umfeld deutlich spürbar. Da gibt es einiges zu verarbeiten.
Und natürlich habe ich viel Unterstützung, aber ich kenne gesunde Mütter, die deutlich weniger Zeit mit ihrem Kind verbringen....
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Mel
PPD seit Juli 2017, seitdem Mirtazapin 15mg
(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
Seit Sept. 2019 Sertralin,
mittlerweile 200mg und 15mg Mirtazapin.
Opipramol ausgeschlichen
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