Verliere den Glauben an mich selbst

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Madre85

Re: Verliere den Glauben an mich selbst

Beitrag von Madre85 »

Ach Gott du arme :( Ich hatte die Gedanken nur gegen meinen Sohn. Und das macht mir richtig Angst. Ich verstehe mich momentan selbst nicht. Denn tief in mir liebe ich ihn.
Madre85

Re: Verliere den Glauben an mich selbst

Beitrag von Madre85 »

Warst du auch in einer Klinik?
Kikke

Re: Verliere den Glauben an mich selbst

Beitrag von Kikke »

Ja das tust du auch. Du bist nur leider krank und diese Gedanken sind Symptome der Krankheit. Ich habe auch sehr lange gebraucht, um das alles zu verstehen und zu akzeptieren.

Ja ich war zwei Monate in einer Psychiatrie ohne meinen Sohn. Dort habe ich viel über die Krankheit den mich gelernt. Danach habe ich ein Jahr lang eine Verhaltens- und Schematherapie gemacht.

Ich erinnere mich noch gut, wie die ersten Tagen in der Psychiatrie waren. Am Samstag ist es zwei Jahre her: Angst, Hilflosigkeit, völlige Erschöpfung, Heimweh, massive Schuldgefühle, Ungeduld, energielos. Und dann muss man sich jeden einzelnen Tag für ein Kampf seines Lebens aufraffen.
Aber genau dieser Kampf lohnt sich. Die Therapien sind wahnsinnig anstrengend, aber sie helfen.

Wurde dir schon erklärt, wie die Tage ablaufen sollen oder sollst du erstmal ankommen und runterfahren?

Ich sende dir ganz viel Kraft.
Madre85

Re: Verliere den Glauben an mich selbst

Beitrag von Madre85 »

Ich kann nur immer wieder sagen dass ich mich unheimlich schäme. Angst hatte ich und habe ich auch. Zum Glück sind hier wirklich alle sehr nett. Ich hoffe dass ich bald stabil bin und mich wieder um meinen kleinen kümmern kann.
Habe heute schon die ersten Therapien. Bin gespannt wie es mir dabei geht.
Kikke

Re: Verliere den Glauben an mich selbst

Beitrag von Kikke »

Das Gefühl ist furchtbar und es tut mir sehr leid, dass dich so fühlst. Versuche es umzudenken: ich schäme mich ,dass ich mich nicht um mein Kind kümmern kann und in der Klinik bin.
Umgedacht: ich bin krank und hole mir Hilfe. Das ist eine starke Entscheidung für mich und meine Familie!
Mel
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Re: Verliere den Glauben an mich selbst

Beitrag von Mel »

Liebe Madre,
es ist gut, dass du jetzt die richtige Hilfe hast. Bitte schäm dich nicht! Sei stolz, dass du für deine Familie und dich kämpfst! Weisst, du dass diese Krankheit mindestens bei 10% der Frauen, die ein Kind bekommen haben, vorkommt? Das ist eine von zehn Frauen. Nicht bei allen ist es so heftig wie bei uns... aber niemand kann etwas dafür.
Ich schicke dir ebenfalls Kraft. Du schaffst das!!
Mel
PPD seit Juli 2017, seitdem Mirtazapin 15mg
(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
Seit Sept. 2019 Sertralin,
mittlerweile 200mg und 15mg Mirtazapin.
Opipramol ausgeschlichen
Madre85

Re: Verliere den Glauben an mich selbst

Beitrag von Madre85 »

Ihr seid so lieb! Vielen Dank! Einen guten Rutsch ins neue Jahr. ❤🍀
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