Wiedermal zuviel gelesen ..

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Celeste

Wiedermal zuviel gelesen ..

Beitrag von Celeste »

Ihr wisst ja wie das ist, man liest sich hier durch d. Forum um ein wenig Hoffnung zu bekommen ... und ZACK, stößt man auf Beiträge, die Angst machen.

Ich bin eben auf einen Beitrag gestoßen ( schon älter ), indem eine Mutter berichtet, aufgrund ihrer PPD von der Nachbarin beim Jugendamt gemeldet worden zu sein, die dann tatsächlich vor der Tür standen und einen Klinikaufenthalt erzwingen wollten. Darauf antwortete eine andere Betroffene, dass ihr aufgrund ihrer PPD die Tagespflege-Lizenz entzogen wurde. Das hat mich nun wieder meilenweit nach hinten geworfen 🙁 Es ist die teuflischste Krankheit die ich kenne und dann noch dafür bestraft zu werden, ist ja wohl das ALLERLETZTE! Leider wurde nicht berichtet, wie diese Story dann letztendlich endete.
Grausam. Wirklich grausam! Da traut man sich nicht mal mehr irgendwem zu erzählen, dass man an einer PPD erkrankt ist.
Kikke

Re: Wiedermal zuviel gelesen ..

Beitrag von Kikke »

Wie du schreibst: nicht so viel lesen ...
Monyob 123

Re: Wiedermal zuviel gelesen ..

Beitrag von Monyob 123 »

Das kenne ich, ging mir auch so, wenn es dich triggert würde ich es meiden zu viel zu lesen...

Jetzt da es mir besser geht kann ich gut damit umgehen, aber in der Akutphase waren solche Geschichten der Horror für mich!!!
Celeste

Re: Wiedermal zuviel gelesen ..

Beitrag von Celeste »

Ich danke euch so sehr ihr Lieben.
Ich hoffe, dieser graue Schleier öffnet sich bald. Man entwickelt ja sowieso schon alle möglichen Ängste, hinzu kommt dann noch die Angst, dass man nie wieder normal leben kann und man selbst die Ausnahme ist, wo es nie nie wieder gut wird 🙁
Wie geht eigentlich eure Familie mit euren akuten Phasen um? Meine Eltern sind langsam genervt. Ich glaube, sie können keine Geduld mehr aufbringen. Als es mir das erste Mal so schlecht ging, haben sie sich total lieb um mich gekümmert. Mit jedem weiteren Tief, wurden sie zurückhaltender und ruhiger und sind sichtlich genervt. Vor allem mein Vater, der der Meinung ist, dass es eine Depression und Angsterkrankung nicht gibt. Das sei nur eine Sache des ,zusammenreißens‘. Ihr könnt euch sicher denken, wie blöd und unfähig man sich dann vorkommt.

Jetzt aktuell, als die schlechte Phase wieder anfing, hat mein Vater kein Wort mehr mit mir gesprochen und meine Mutter reagierte etwas unbeholfen. Ich zitiere: Nicht schon wieder! Bei dir weiß man auch nicht was man noch machen soll.“
Ja, was soll man denn da machen? Was antwortet man da? Mir ist da nicht mehr zum antworten und bin dann einfach nur sehr sehr traurig und fühle mich als Versager.

Wie geht ihr damit um? Wie reagiert eure Familie auf eure schlechten Phasen? Verständnisvoll oder auch eher gereizt und genervt? Ich fühle mich dann immer noch viel mehr unter Druck gesetzt und habe auch noch viel mehr das Gefühl, funktionieren zu müssen.
Kikke

Re: Wiedermal zuviel gelesen ..

Beitrag von Kikke »

Das tut mir sehr leid, was eure Familien da so sagen. Das sind nämlich genau die falschen Sätze und feuern das Ganze noch mehr an.
Vlt kannst du ihnen nahelegen, sich über die Krankheit zu informieren. mein Mann hat das getan und hat zum Heimtherapeuten entwickelt. Er hat immer das Richtige oder gar nichts gesagt. Das hat mir enorm geholfen und im Nachhinein gesehen meine Genesung beschleunigt
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