Gegenseitiges erinnern

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Celeste

Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Celeste »

Guten Morgen ihr Lieben,
die erste Zyklushälfte war wieder ganz ok. Zwar nicht super gut, aber eben ok. Wenn man in einem Tief sitzt, erinnert man sich irgendwie nicht so wirklich an die guten Tage. Falls ich also bald ( weil 2. Zyklushälfte) wieder jammern sollte, erinnert mich doch bitte daran 😃

Bin ja wirklich froh, wenn diese Hormongeschichte sich endlich wieder eingependelt hat, denn nicht nur seelisch habe ich zu leiden, sondern auch körperlich: ewig lange Menstruation, Unterleibsschmerzen etc.
Schwangerschaft, Geburt und abruptes abstillen haben so einiges durcheinander gebracht. Ich merke, wie auch mein Körper Schwierigkeiten hat, sich davon zu erholen.

Was ich noch in die Runde fragen wollte: Kennt jemand von euch diese Angst beim aufwachen? Leichtes zittern, Angstzustand? Das habe ich auch oft an guten Tagen. Geht das irgendwann auch wieder weg? Nach 5 Monaten PPD ( Ich weiß, eigentlich eine kurze Zeit ) glaubt man eben, dass sich alles so manifestiert, dass es für immer so bleibt.

Habt einen schönen Tag
Eure Celeste
Kikke

Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Kikke »

Hey,

Ich hatte ein ganz massives Morgentief: Panik, zitternde Beine, Heulkrämpfe, nicht aufstehen können. Damit meine ich, wirklich nicht aufstehen können.

Heute ist es wie bei allen: ich habe vor 7 absolut keine Lust aufzustehen. Mit Kind muss man es auch um 5. Das nervt mich. Nicht mehr, nicht weniger.

Du siehst: es geht weg.
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Marika
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Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Marika »

Hallo!

Das ist das so genannte Morgentief. Über Nacht erreicht das Serotonin im Gehirn seinen Tiefststand, das ist normal und bei allen Menschen so. Nur bei uns schlägt das natürlich noch viel massiver an, da die Botenstoffe eh schon durcheinander sind. Das äußert sich dann genau in den von die beschriebenen Symptomen.

Über den Tag steigt das Serotonin wieder und wie fühlen uns meist besser.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kikke

Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Kikke »

Es wird besser. Wichtig ist, den richtigen Umgang in einer Therapie zu lernen.
Ich weiß, man will immer wissen, warum es einem schlecht geht. Mir hat es am meisten geholfen, mich von diesem warum zu lösen und es über mich ergehen zu lassen. Ich habe mir dann im Kopf immer wieder die selben Sachen gesagt: steh einfach auf. Putz dir die Zähne. Ablenkung tat auch gut. Rausgehen, Musik hören, häkeln...
Kikke

Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Kikke »

Dieses Gefühl des Endlosen und Hoffnungslosen fand ich auch am schlimmsten. Das wünscht man jemandem.
Nein seit 1,5 Jahren schon nicht mehr
Celeste

Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Celeste »

Man geht auch automatisch in eine gewisse Erwartungshaltung alà ,, es wird ja eh bald wieder schlimm“ . Ich kann mittlerweile mit einigen schlechteren Tagen besser umgehen. Womit ich nicht umgehen kann, ist diese komplette Lähmung. Weiss gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Man kann NICHTS tun. Auch nicht essen. Einfach gar nichts. Das macht mir dann solche Angst.
Kikke

Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Kikke »

Wie sieht denn deine aktuelle Hilfe aus?
Celeste

Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Celeste »

Was genau meinst du?
Celeste

Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Celeste »

So ihr Lieben,
nachdem ich ja mit meiner Psychiaterin richtig Glück habe, meine Heilpraktikerin super ist, die neue Frauenärztin das mit den Hormonen in Angriff genommen hat, habe ich endlich nun auch einen Termin bei einem Psycho-Therapeuten bekommen. Vielleicht habe ich mit ihm ja auch Glück. Er klang zumindest ganz nett.
Aber ich habe richtig Angst. Habe immer Schiss davor, verurteilt zu werden. Schäme mich quasi für meine Krankheit. Habe auch Angst davor, dass er sagt, dass mir nicht zu helfen ist und ich in die Psychiatrie soll.

Wie war euer erster Besuch beim Therapeuten?
Kikke

Re: Gegenseitiges erinnern

Beitrag von Kikke »

Das meinte ich Celeste. Ob du Hilfe von einem Therapeuten hast. Das ist super und wird dir ganz bestimmt helfen.

Der erste Besuch ist aufregend. Man muss erzählen, warum man da ist und das ist sehr anstrengend,aber auch befreiend.

Glaube mir, ein Therapeut hat schon vieles gehört. Und wenn es jemand versteht und nicht verurteilt, dann er.
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